Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Auch dass Macer als Festredner bei der Einweihung des Ulpianums dabei sein würde, hatte in der Factio schon die Runde gemacht, wobei Macer daran nicht ganz unschuldig war. Immerhin wollte er es sich zu Nutze machen, dass Octavius Anton zur Aurata gehörte und damit dem Rennsport verbunden war, was man zweifellos in der Rede mit verarbeiten konnte. Und da Macers Gedächtnis bekanntlich nicht das beste war, baute er auf das kollektive Gedächtnis der Factio Russata und ihrer Kontakte zu den anderen Factiones, um bemerkenswerte Verdienste des Octavius Anton für den Rennsport in Erinnerung zu bringen. Hätte er nach seinem ursprünglichen Plan eine Rede für Annaeus Florus vorbereitet, hätte er es wohl genauso getan, nur dass es dann eben um die Factio Albata gegangen wäre. Aber die Aurata war deutlich erfolgreicher als jene, was die Wahrscheinlichkeit erhöhte, auch was brauchbares für die Rede zu finden.

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    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Nun das Handbuch soll doch erklären oder nicht.


    Aber nicht in derselben Art und demselben Umfang wie das Wiki. ;) Das Handbuch soll die Dinge erklären, die für einen Einstieg ins Spiel und eine erste Orientierung wichtig sind. Dafür reicht es zu wissen, dass es beim Militär ziemlich viele Ränge gibt und dass man zwischen einfachen Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren unterscheiden muss - und dass es ein Unterschied ist, ob man Berufssoldat oder Berufsoffizier wird. Alle darüber hinausgehenden Informationen kann und soll der interessierte Leser im Wiki nachlesen, inklusive zahlreicher Details, die wir so vielleicht gar nicht in der Spielwelt abbilden können oder wollen.

    Seit Macers erster Idee, bei der Einweihung des Ulpianums als Festredner zu Ehren des Annaeus Florus aufzutreten, war einige Zeit vergangen, in der es einige Gespräche und auch etwas Kommunikation zwischen ihm und dem Palast gegeben hatte. Nichts aufregendes, manchmal nur ein kurzer Wortwechsel oder eine kurze schriftliche Notiz, aber am Ende führte es dazu, dass Macer nun als Redner für Octavius Anton auftreten würde. Ein Consular wie er selber, noch dazu einer der bekannteren der jüngeren Vergangenheit, der immerhin auch Censor war, Auctor der Acta Diurna und Kopf der Factio Aurata. Alles in allem also jemand, bei dem es Macer nicht schwer fallen würde, ehrenvolle Worte zu verlieren, auch wenn er seinerzeit keineswegs immer derselben politischen Meinung war.


    Immer wieder, wenn Macer ein wenig Zeit hatte, die Gedanken schweifen zu lassen, dachte er daher über dieses oder jenes Ereignis in der Vergangenheit nach, Begegnungen mit Octavius Anton oder Senatssitzungen, an die er sich noch erinnerte, und notierte sich Stichworte auf einer Wachstafel. Sein Sekretär recherchierte für ihn derweil ein paar harte Fakten, vor allem was die Familie betraf, denn hier war auf Macers Kopf wie üblich kein Verlass.

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    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Hat vielleicht den Vorteil, dass Macer noch persönlich mit der ID Octavius Anton zu tun hatte.


    Jetzt fühlt Macer sich alt... :(


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    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Außerdem gibt es einen Termin: Nach unendlichen Verschiebungen ist jetzt der 25.2. festgelegt. Nach den Parentalia, aber in gewisser Verbindung zu ihnen ;)


    Cool, tatsächlich noch vor dem BER. :D

    Auch wenn gerade keine Rennen oder sonstige Veranstaltungen anstanden, schaute Macer hin und wieder im Haus der Factio vorbei, um sich nach dem aktuellen Zustand von Fahrern und Pferden zu erkundigen und zumindest ein wenig mit den anderen Mitgliedern zu plaudern, die zufällig auch da waren. Leider gab es wenig sportliche Themen, denn auch bei den anderen Factiones schien ähnlich wenig los zu sein wie bei der Russata. Die Ludi Plebi hatten zuletzt noch einmal alle wachgerüttelt, aber seitdem war auch schon wieder etwas Zeit ins Land gegangen, ohne dass sich viel getan hatte. Im Haus der Factio Russata vertrieb man sich daher bei den Treffen die Zeit mit anderen Themen und ein wenig Würfelspiel, was ja auch mal ganz angenehm sein konnte.

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    Original von Sisenna Furius Merula
    Es gibt ja eigentlich keine Pflicht, einen Charakter, wenn er nicht unbedingt spieltechnisch wo gebraucht wird, sehr häufig auftauchen zu lassen?


    Korrekt. Solange niemand auf Interaktionsmöglichkeiten mit dem Charakter angewiesen ist, ist es ganz alleine deine Sache, wie häufig du ihn spielst.


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    Original von Sisenna Furius Merula
    Wird so ein "Nebencharakter" eigentlich irgendwo dem Spielerbogen des Hauptcharakters hinzugefügt, oder muss man, um als "der andere" zu posten, sich dann einfach neu einloggen?


    Ja, einfach mit dem anderen Account einloggen. In der SL haben wir eine Zuordnung, welche Accounts zusammen gehören (deshalb muss man sie uns auch per PN mitteilen), aber für alle sichtbar im Charakterblatt oder woanders muss es nicht festgehalten werden, wenn du nicht möchtest.

    Den Brief zu entwerfen dauerte nicht lange, denn immerhin war hier keine große schriftstellerische Leistung gefragt, sondern nur die sachliche Abfrage der Lage, gewürzt mit ein paar Informationen über seine persönliche Lage, die seinen Verwalter vielleicht interessieren könnten. Anschließend übertrug Macer das Werk dann auch gleich in Reinschrift auf eine frische Wachstafel, adressierte es und überließ es seinem Laufburschen, damit der für den weiteren Versand sorgte. Macers Pflicht als Gutsbesitzer war damit erst einmal erledigt und da er nichts anderes mehr zu tun hatte, griff er sich eine Schriftrolle aus dem Regal und begann ein wenig, einen Historiker zu lesen.

    Macer nickte interessiert und wissend zugleich. "Ja, dass die Kaiserin kommen wollte, war für uns ein guter Anlass zu kommen. Albina wollte sie unbedingt einmal sehen", erklärte er und vergewisserte sich, dass Albina auch schon die Gruppe um die Kaiserin entdeckt hatte. Albinas Erzieherin kümmerte sich aber schon darum und schien der Senatorentochter bereits leise zu erklären, wer von der Gruppe wer war, so dass Macer sich wieder seinem Senatskollegen widmen konnte. "Gibt es einen besonderen Anlass für das Opfer?" erkundigte er sich weiter. "Also, abgesehen vom Feiertag, meine ich?" Es gab ja durchaus persönliche Anlässe, die man dann für ein öffentliches Opfer nutzte, aber allzu direkt wollte Macer dann auch wieder nicht fragen, denn immerhin ging es hier nur um ein wenig gepflegte Konversation, bei der er nicht mit allzu großer Neugier glänzen wollte.

    Albina betrachtete den Senator einen kurzen Augenblick, um sich dann zu einer Erwiderung der Begrüßung zu entschließen. "Salve, Senator!" sagte sie also und strahlte ihn an. Auch Macer blickte glücklich drein, als Senator Iulius wieder auf seiner Augenhöhe war. "Ja, ich war in letzter Zeit nicht ganz so viel unterwegs, das stimmt", bestätigte er die Anspielung auf seine seltenen Auftritte außerhalb des Senats. "Es ist also deine Tochter, die heute das Opfer durchführt?", erkundigte er sich dann interessiert, denn damit hatte er sich bisher gar nicht genau befasst, wer heute das Opfer zelebrierte. Und auch wie alt die Tochter von Senator Iulius war und welche Funktion sie bekleidete, war ihm bisher nicht bewusst.

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    Original von Lucius Iulius Centho
    Doch in der Menschenmenge vor dem Tempel erkannte er den Consular Purgitius. Bevor es los ging konnte auch da ein kurzes Gespräch nicht schaden. (ein kleines quasi nur eine Begrüßung) Also entschuldigte er sich bei der Augusta mit dem Hinweis das es noch das eine oder andere zu Tun gab. Und sicher wollte diese vorwiegend mit seiner Tochter reden.


    „Salve Consular Purgitius. Salve auch Dir. “ Sagte er erst an den Consular dann an dessen kleine Tochter gewandt.


    "Salve, Iulius", grüßte Macer zurück. "Ich darf dir meine Tochter vorstellen? Das ist Albina. Albina, das ist Senator Iulius", machte Macer seine Tochter und den Senator miteinander bekannt. Albinas Interesse hielt sich zwar in Grenzen, denn erstens war sie bisher selten in so großen Menschenmengen gewesen und daher ohnehin schon etwas eingeschüchtert und zweitens war sie ja hier, um die Kaiserin zu sehen und nicht irgendwelche Senatoren. Aber da sowohl ihr Papa als auch ihre Erzieherin dabei war, war sie wohl gezwungen brav zu sein und lächelte daher tapfer.

    Opfer zu Ehren der Iuno gehörten üblicherweise nicht zu Macers wichtigsten Terminen, aber heute hatte er sich trotzdem auf den Weg zum Tempel der Iuno Februata gemacht. Es war eher Zufall gewesen, dass er erfahren hatte, dass die Kaiserin dort einem Opfer beiwohnen würde, woraus sich die Gelegenheit ergab, dass er seine Kleine Tochter mitnehmen konnte, um ihr zum ersten Mal ein großes Opfer und die Kaiserin zeigen zu können. Auf beides freute sich die kleine Albina sehr und war so aufgeregt, dass es umso länger gedauert hatte, bis alle zusammen das Haus verlassen konnten. Entsprechend spät kam der kleine Tross aus Macer, seiner Tochter, ihrer Erzieherin und Macers Laufburschen am Tempel an. Ohne Eile und mit dem einen oder anderen freundlichen Wort hier und dort schob sich Macer durch die Menge und achtete darauf, dass auch seine Tochter einen Platz bekam, von dem aus sie gut sehen konnte.

    Langsam wurden die Tage wieder spürbar länger und wie immer um diese Jahreszeit, wanderten Macers Gedanken damit öfter als im Winter zu seinem Landgut in Oberitalien. Zwar machte sein Verwalter dort gute Arbeit und würde Macer zweifellos ganz von selber in Kürze einen Brief mit einem Bericht über den Verlauf der Winterzeit schicken, aber trotzdem hatte Macer das Bedürfnis, sich als guter Gutsherr zu erweisen und seinerseits einen Brief in den Norden zu schicken und sich nach dem Stand des Gutes zu erkundigen. Überraschungen waren nicht zu erwarten, denn wenn es ernste Zwischenfälle gegeben hätte, hätte man ihn zweifellos informiert, aber so konnte er zumindest etwas gegen seine eigene dezente Untätigkeit tun, die ihn im Winter befallen hatte. Politisch tat sich wenig, auch bei der Factio war mal wieder wenige rlos als ihm lieb war, seine Tochter machte keinen Ärger und für den täglichen Tratsch in den Thermen hatte sich Macer ohnehin nie wirklich interessiert. Da konnte einem auch als Consular ein wenig langweilig werden und ein wenig Verantwortung für ein Landgut kam da als Ablenkung gerade gelegen. Also setzte sich Macer hin, zückte einen Stylus und begann, den Entwurf eines Briefes auf eine Wachstafel zu kritzeln.

    Es war wohl einerseits Zufall und andererseits durchaus passend, dass Macers Gedanken gerade beim täglichen Dienst am Hausaltar auf den kaiserlichen Aushang kamen, in dem um Redner für die Eröffnung des Ulpianum geworben wurde. Abgesehen davon, dass er die Art der Einwerbung von Rednern als etwas ungewöhnlich empfunden hatte, schien ihm das Anliegen doch mehr als gerecht. Und daher beschäftigte ihn der Gedanke, ob er sich als Redner melden sollte. Immerhin hatte er - abgesehen von seiner Tätigkeit im Senat - zuletzt ohnehin sehr wenige öffentliche Auftritte gehabt, so dass etwas mehr Aktivität sicher nicht schaden konnte. Und eine Lobrede zu so einem Anlass war auch weitgehend unverfänglich und machte sich in seiner Vita als Redner zweifellos auch gut. Und nicht zuletzt würde es dem Ansehen des Ulpianum und dem der Aufgenommenen sicher auch nicht schaden, wenn ein Consular mindestens eine der Reden hielt. Wobei Macer davon ausging, dass sich noch mehr verdiente Senatoren melden würden.


    Nachdem Macer sich dann eine Weile wirklich ernsthaft dem Altar und dem Gebet gewidment hatte, waren seine Gedanke schon wieder zurück beim Ulpianum. Von den ausgeschriebenen Namen würde er wohl am ehesten etwas zu Annaeus Florus sagen können, der immerhin sein Stellvertreter in der Academia Militaris gewesen war. Aber er würde wohl ein wenig in seinen Erinnerungen kramen müssen und seinen Sekretär ein wenig recherchieren lassen, bevor er genug Material zusammen hatte, um sich guten Gewissens zu melden.