Beiträge von Spurius Purgitius Macer

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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Ich, du und viele andere könnten sich sicherlich so einiges vorstellen, aber mir scheint auch, dass es größere Änderungen im IR nicht mehr geben wird.


    Wenn wir es auf die sehr generelle Ebene heben, dann hat es größere Änderungen im IR nur einmal gegeben, und das eher schleichend: Als die Micronation-Anteile weggefallen sind und wir zu einem reinen RPG wurden. Alles andere waren Änderungen am Detail, die an der primären Ausrichtung des IR nichts geändert haben. Ein bisschen Technik hier, ein bisschen Anspruch dort, ein paar Nebenaspekte irgendwo, aber nie eine große Revolution. Darüber, ob das IR gerade deshalb einen großen Schritt braucht, um in die Zukunft zu schauen, oder ob es gerade dieser Konstanz ist, die das IR überhaupt hat so lange existieren lassen, kann man nun sicher trefflich streiten.


    Mich persönlich hat bisher kein Browserspiel (und auch nur sehr wenige andere Spiele) so lange begeistern können wie das IR in seiner jetzigen Form.

    Ich lese ganz gerne antike Autoren, allerdings nur in deutscher Übersetzung.


    Im Moment wartet der jüdische Krieg von Flavius Josephus darauf, dass ich endlich mal weiterlese. Wärmstens empfehlen kann ich von Cicero die Reden gegen Verres - eigentlich nur eine Prozessrede, aber die kann locker mit jedem heutigen Politdrama mithalten. Und füllt sechs Bücher. :D

    "Hervorragend", stellte Macer fest, der offenbar keine Lust auf Verzögerungen hatte und dahingeben nun auch nicht enttäuscht wurde. Ein prüfender Blick ging zu den Schreibern, die diesem Prozess zugeteilt worden waren, dann erhob er sich von seinem Stuhl und sorgte für Ruhe im Saal.


    "Dann eröffne ich hiermit die Verhandlung zur Feststellungsklage des Duccius Callistus zur Anwendbarkeit von §4 Absatz 5 der Lex Mercatus auf Bäckereien. Das Wort hat der Kläger. Die Wasseruhr überwacht die Redezeit." Letzteres war bei solchen Klagen allerdings im Allgemeinen unkritisch, da es keine zwei Parteien gab, die sich in der Ausnutzung der Redezeit zu überbieten versuchten. Macer war das durchaus Recht, denn auch das vermied Verzögerungen. Nach den eröffnenden Worten nahm er wieder Platz und wartete auf die Rede des Klägers.

    "In der Tat, es wäre ein herber Verlust gewesen, gänzlich auf deine Anwesenheit hier verzichten zu müssen", gab Macer den galanten Gastgeber, auch wenn er ja nun einmal ganz definitiv nicht zu jenen Männern gehörte, die sich regelmäßig weibliche Gesellschaft ins Haus einluden - ob er nun verheiratet war oder nicht. "Zumal wir ja sicher nicht nur geschäftliche Dinge und die Frage von Wagenrennen erörtern werden, nehme ich an", fuhr er dann fort und bemühte sich ein Thema zu finden, an dem auch die dritte anwesende Person wohl Gefallen finden könnte. Da ihm aber nicht direkt etwas einfiel, ging er einfach in die Offensive und wandte sich direkt an den Sohn der Iunierin. "Der junge Herr möchte doch sicher auch mitreden, nicht wahr? Welches Thema bewegt denn dich und deine Freunde? Wohl kaum der Verkauf von Bienenstöcken, nehme ich an? Die Politik? Die Rhetorik oder Literatur? Die griesgrämigen Bademeister in den Agrippa-Thermen?" erkundigte er sich mit einem Augenzwinkern und griff dann wieder zu den aufgetischten Speisen, damit er davon auch noch etwas mitbekam, bevor sie dem nächsten Gang Platz machen mussten.

    Macer folgte der Rede des Kandidaten zwar nicht gelangweilt, aber auch nicht mit übertriebener Aufmerksamkeit, konnten Kandidatenfür das Vigintivirat doch naturgemäß eher wenig über sich selber und ihre bisherige Lebensleistung und dafür umso mehr über ihre Vorfahren erzählen. Letzteres weckte häufig Erinnerungen und konnte zweifellos zu einem positivem Votum beitragen, war aber eben trotzdem nicht so spannend wie die Vorträge jener Kandidaten, die höhere Ämter anstrebten. Auch diesmal war es kaum anders, bis Macer bei einem kleinen Halbsatz plötzlich aufhorchte. Da zu dem dort genannten Punkt jedoch keine weiteren Erklärungen kamen, meldete er sich später bald zu Wort.


    "Helvetius Commodus, ich danke für deine Rede und deine Vorstellung und möchte eine kurze Nachfrage zu deinem Lebenslauf stellen", begann er höflich, aber nur mit einer knappen Einleitung, um keine Redezeit zu verschwenden. "Du erwähntest, dass du in den Wirren des Bürgerkriegs eine Zeit in den Zellen der Prätorianer verbrachtest und auf deine Hinrichtung wartetest. Welcher Verbrechen wurdest du beschuldigt? Wurdest du rechtskräftig verurteilt? Wurde das Urteil später revidiert oder für nichtig befunden?"

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    Original von Decima Messalina
    Jedoch ein Problem sehe ich in der WiSim, dass man in einem realen Betrieb nicht unbedingt hat. Denn man kann im RL die Produktion steuern, also wenn die Nachfrage an Blumen groß ist, dann produziere ich mehr Blumen anstatt Gemüse. Unsere Wisim ist starr. Es sind immer nur die gleichen Mengen produzierbar. Vor allem, dass ich weiterhin ein Produkt mitproduzieren muss, was ich aber gar nicht verkaufen kann.


    Hmm... das wäre ein Aspekt den man tatsächlich anpacken könnte umzugestalten.


    Das steht auch auf meiner Wunschliste ganz oben. Ist sogar schon durchgerechnet, wie das dann funktioniert. Muss "nur noch" programmiert werden.

    Ja, an das Grillen erinnere ich mich gerne zurück. Damals waren wir anwesenden Informatiker alle noch Studierende und die Aussicht, eine reichliche Woche lang unbegrenzt mit Kaffee versorgt zu werden und Programmieren zu dürfen war erstens irgendwie witzig und zweitens keine komplett unrealistische Option. Leider hat sich das damals nicht kurzfristig organisieren lassen und inzwischen sind die drei Informatik-Studierenden von damals berufstätig und in zum Teil völlig anderen Lebenssituationen, so dass eine Woche Ruhe und Abgeschiedenheit zum Programmieren meines Erachtens weder realistisch noch erstrebenswert ist (die beiden "Engel des Faches Informatik" mögen bitte widersprechen, wenn sie das anders sehen).


    Wenn sich andere finden, die mit anpacken (die erste PN mit der Frage, in welche Programmiersprache die WiSim programmiert ist, habe ich schon erhalten ;)), steht zumindest moderaten Anpassungen und Erweiterungen der WiSim sicher nicht viel im Wege.


    Ob wir eine neue Ära brauchen und die diese aussieht, ist aber eine inhaltliche Frage und keine technische.

    Macer blickte den jungen Mann an, der sich auf seine Frage hin meldet und nickte. "Sehr schön. Du bist also Duccius Callistus?" versicherte er sich. "Du vertrittst dich selbst, wurde mir mitgeteilt? Müssen wir trotzdem noch auf jemanden warten oder können wir beginnen?" ging er dann die Formalitäten durch. Er wusste ja nicht, ob der Kläger irgendwelche Rechtsgutachten oder ähnliches vorlegen wollte, für die er auf die Anwesenheit weiterer Personen warten musste.

    Auch wenn er nicht damit gerechnet hatte, nach seinem doch recht allgemein gehaltenen Beitrag gleich zu einer Präzisierung aufgefordert zu werden, kam Macer der Bitte von Tiberius Lepidus doch gerne nach. "Nun, ich halte die Leistung vor allem deswegen für eine inschriftliche Erwähnung wert, da ich mir eben vorgestellt habe, was eine gegenteilige Entscheidung eigentlich bedeuten würde", begann er seine Ausführungen. "Sie würde nichts anderes bedeuten als den Versuch, die Amtszeit der Rectrix der Nachwelt zu verschweigen. Nun mag es bei diversen Magistraten üblich sein, am Ende ihrer Dienste keine derartige Ehrung vorzunehmen, denn von ihnen gibt es viele und sie wechseln jedes Jahr. Ebensowenig wird jedem Centurio bei seiner Entlassung eine Inschrift gesetzt, selbst nach vielen Jahren Dienst nicht, denn auch von den Centurionen gibt es viele. Aber schon bei Statthaltern sieht es anderes aus: Viele werden mit Inschriften und gar Statuen geehrt, zuweilen schon während ihrer Amtszeit. Viele Mitarbeiter der Acta Diurna wurden geehrt, wenn ich nicht irre, auch wenn sie nicht die Leitung inne hatten. Von daher steht es für mich außer Frage, dass sechzehn Jahre an der Spitze der Schola Atheniensis eine Leistung sind, die in diese Reihe passt und es gerechtfertigt erscheinen lässt, den Namen der Decima Seiana nicht vor der Nachwelt zu verstecken", führte er dann weiter aus. "Vielleicht sollte es ja angebracht sein, auch einige weitere nunmehr ehemalige Praeceptoren der Schola ebenfalls öffentlich festzuhalten, wenn dies aufgrund ihrer Dienste angemessen ist und es die Frage, warum ausgerechnet die Rectrix eine Inschrift erhalten soll, etwas entschärft", schlug er dann noch spontan vor, ohne dass er aus dem Kopf überhaupt einen Namen eines Praeceptors hätte nennen können, der in den Genuss einer solchen Nennung gekommen wäre. Dafür hatte er sich schlicht nie genau genug mit der Schola befasst.

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    Original von Morrigan
    Was programmiertechnisch möglich ist, weiß ich leider nicht, dazu kann Marcer sicher mehr sagen.


    Naja, also grundsätzlich möglich ist viel. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln (= ein oder mehrere Hobbyprogrammierer und ein Webserver für ein paar Euro im Monat) sind die Möglichkeiten dann aber wieder sehr viel begrenzter. Schon in der jetzigen WiSim steckt monatelange Arbeit (nicht von mir, sondern von Secundus Flavius Felix) und dass die berühmt-berüchtigte WiSim 2.0 nicht fertig ist, liegt primär an mangelnden Personalresourcen. Wenn ich die jetzt verfügbaren Resourcen betrachte, sehe ich für einen massiven Umbau in Richtung eines Browserspiels also keine auch nur annährend realistische Perspektive.

    Es war schon etwas länger her, dass Macer einem Gericht als Iudex vorgesessen hatte und tatsächlich war er auch etwas überrascht gewesen, wieso Praetor Remmius Cicereianus ausgerechnet ihn als Iudex gewählt hatte, denn als großer Rechtsgelehrter war Macer ja nun einmal bisher nie aufgetreten. Ablehnen wollte er das Amt natürlich trotzdem nicht, zumal er sich zuletzt ohnehin in der Öffentlichkeit recht wenig hervor getan hatte und so ein Vorsitz eine gute Gelegenheit war, das zu ändern. Also erschien er pünktlich zum angesetzten Termin mit ein paar Klienten im Schlepptau und seinem Privatsekretär an seiner Seite im Verhandlungssaal und nahm auf dem Richterpodest platz.


    "Ist der Kläger bereits anwesend?" erkundigte er sich, da er den Kläger nicht persönlich kannte und daher auch nicht entdecken konnte, sofern er denn schon anwesend war.

    Noch bevor jemand der Bitte des Tiberiers um weitere Informationen nachkommen konnte, mischte sich Macer mit einem kurzen Wortbeitrag ein, da er die gestellte Frage zwar nicht beantworten konnte, aber trotzdem eine Anmerkung hatte: "Auch ich würde mich über weitere Informationen freuen, möchte aber in Erinnerung rufen, dass es schon früher Auszeichnungen für ehemalige Mitarbeiter der Schola gegeben hat und die zuletzt dort tätigen Praeceptoren und die Rectrix sicher nicht nur deshalb unberücksichtigt bleiben sollten, weil in ihre Zeit die Abschaffung dieser Institution fiel", teilte er seine Meinung mit. "Und eine besonders lange Amtszeit ist im übrigen schon eine Leistung für sich, denke ich", betonte er dann noch etwas deutlicher sein Wohlwollen für den gestellten Antrag.

    Man kann solche Sachen ja durchaus auch als einmalige Aktion ausspielen, auch wenn sie eigentlich regelmäßig anfallen würde. Ich habe vor ewigen Zeiten als Curator Aquarum mal ausgespielt, von jedem Haushalt in Rom eine Gebühr für den Wasseranschluss zu kassieren. Sim-On wurde das natürlich so vorgetragen, dass das eine jährliche Gebühr wäre, aber ausgespielt und eingezogen wurde sie eben nur einmal. Da dazu jeder Haushalt einzeln (mit einem NSC oder einer Spieler-ID) besucht wurde, war da auch schön viel auszuspielen.

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    Original von Decima Messalina
    Also stellen wir doch im Ergebnis fest, dass die einfachste Lösung wäre, wenn der Erhalt von Grundstücken vereinfacht wird. Und ich denke, dass die SL bereits eine Lösung parat hat.


    Nein, parat haben wir noch keine Lösung, aber wir arbeiten derzeit genau in diese Richtung.

    Den verschiedenen Schritten der Verleihung von Rechten, die aus einem einfachen Senator schrittweise einen Kaiser machten, folgte Macer mit der gebotenen Ruhe und einem staatstragenden Gesicht, wie man es wohl von einem Consular erwartete. Er konnte mit dem Ergebnis der Wahl zufrieden sein, denn auch er hatte für diesen Mann gestimmt und musste jetzt wohl wie alle hoffen, dass er den in ihn gesetzten Erwartungen gerecht wurde.


    Als aber die Consuln ihren Platz räumten und den neue Kaiser zu seiner ersten Rede in dieser Funktion nach vorne schritt, hielt er es für angemessen durch Beifall seine Glückwünsche zu artikulieren und im übrigen auch die gespannte Stille zu überbrücken.


    :app:

    Der Rennverlauf blieb weiter nach den Geschmack der Roten, auch wenn sie genauso wie viele andere bei dem krachenden Unfall nach der vorletzten Runde kurz zusammenzuckten und das Singen einstellten. Der Schreck war aber nur von kurzer Dauer und lange bevor die roten Fahrer zum letzten Mal über die Ziellinie kamen, erhoben sich die Anhänger der Russata von ihren Plätzen - sofern sie das nicht ohnehin schon längst vorher getan hatten - und feierten ihre Helden, die hier einen ungefährdeten Doppelsieg einfuhren.


    "Steht auf, wenn ihr Rote seid! Steht auf, wenn ihr Rote seid, ..."