Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Eine Gruppe von Veteranen verschiedener Legionen, allesamt Mitglieder der Factio Russata, hatten sich auf dem Forum versammelt, da die Gerüchte vom Sieg der kaisertreuen Truppen gegen Laeca sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatten - allerdings offensichtlich noch nicht überall hin...


    "Wer lässt denn an einem Tag wie dem heutigen so einen Redner auf die Rostra?" empörten sie sich, als sie Anton sprechen hörten. "Was faselt der da von einer Schattenregierung?" Sie schüttelten die Köpfe und einige ballten bereits insgeheim die Fäuste.
    "Ist das nicht der Mann, der vor allem durch Rücktritt von sich Reden macht? Der, der Papiere schreibt, Briefe schreibt, Pläne schreibt, Feste plant, Gelder beantragt, Gelder verwaltet, Gelder einsammelt - und sonst nichts kann? Welche große Tat hat er vollbracht? Welchen Sieg hat er errungen? Welche Kriese hat er gelöst?" Niemandem der umstehenden fiel ein gutes Beispiel ein...


    "Spricht da etwas der Enttäuschte? Der, der schmollend vor der Tür steht, weil ihn der Imperator nicht fragt, wenn es um Entscheidungen der Tat geht?"

    "Aber Decurio, mal nicht so geknickt! Wir haben gestern einen Sieg errungen - die Rebellion ist niedergeschlagen, die kaisertreuen Truppen haben gesiegt!


    Dass ihr Laeca nicht erwischt habt ist schade, ja, das gebe ich zu, und ärgerlich ist es auch, dass uns die Anführer durch die Finger schlüpfen könnten. Aber noch ist die Jagd nicht zu Ende. Ihnen ist eine ganze Ala auf den Fersen. Jede Stadt, jedes Dorf, jeder Hof und jede Hütte in ganz Süditalia wird nach ihnen durchsucht werden. Ihre Flotte wurde längst gestellt und steht wieder unter regulärem Kommando.


    Sie werden uns nicht entkommen. Und wenn doch, dann verkleidet als arme Männer, ohne Ehre, ohne Würde. Die Götter werden sie ihrer gerechten Strafe zuführen, wenn es unseren Händen nicht gelingt."


    Der Legat ging mit dem Decurio nach draußen vor's Zelt. "Unter diesem Himmel haben wir gestern gesiegt und können wir heute unseren Sieg genießen. Lass' deine Männer und deine Pferde ausruhen."

    Der Praefectus Castrorum, der ja nur kommissarisch eingesetzt war, als Vertretung für den regulären Lagerpräfekten, der natürlich mit der Truppe in Süditalien lag, kratzte sich am Kinn. "Gut, Legionär, gut. Wäre da nicht die Meldung, dass ihr durch grob fahrlässiges Verhalten den Inhalt von zwei Amphoren und einem kleinen Fass verschüttet habt, darüber hinaus selbige Transportbehälter zerstört habt und auch noch einen Wagen aufgrund von Überladung demoliert habt.


    Nun, wie ich sehe, habt ihr den Wagen wieder repariert. Das wäre Punkt eins und der wäre erledigt. Punkt zwei sind die verschütteten Inhalte. Die sind weg und kommen auch nicht wieder. Zum Ausgleich wird deine Stube für eine Woche auf Gerste gesetzt und bekommt bei der nächsten Verteilung kein Öl zugeteilt."


    Natürlich war eine derartige Bestrafung kein echter wertmäßger Ausgleich für die verschütteten Güter, aber als erzieherische Maßnahme ganz günstig. Beim nächsten Mal würden die Soldaten bestimmt lieber einmal mehr laufen, als eine Woche lang zähe, bittere Gerste essen zu müssen.


    "Und dann sind da als drittes noch die zerstörten Gefäße. Das ist auch einfach: ihr meldet euch morgen in der Fabrica und lasst euch zum Fässer bauen oder Töpfern einteilen.


    Noch Fragen?"

    Seit langem hatte Macer wieder eine entspannte Nacht verbracht. Der Aufstand war niedergeschlagen, die rebellierenden Legionen entwaffnet und bis die führende Köpfe alle in Ketten liegen würden war es sicher nur eine Frage der Zeit.


    Am Morgen nahm er die ersten zusammenfassenden Berichte der Tribunen entgegen, die versucht hatten, die Zahl der Verluste oder die der gefangenen Rebellen festzustellen.
    Flußaufwärts wurde mit dem Abbau der Blockadelinie begonnen und die Marinesoldaten entlang des Walles kehrten wieder an die Küste zurück und halfen beim Verladen der Verletzten für den Schiffstransport nach Misenum, Ostia oder direkt nach Genua für die Verlegung ins Lazarett des Standlagers.


    Gegen Mittag tauchte eine Turma der Legionreiterei auf und meldete sich von der Verfolgung zurück. "Salve Decurio, was hast Du zu berichten?"

    Das Verhör war wenig später abgebrochen und an den folgenden Tagen fortgesetzt worden, allerdings ohne brauchbares Ergebnis. Als der Tribun wieder einmal sichtlich genervt von ihren Antworten vor den Gefangenen stand, klopfte es an der Tür und ein Soldat betrat den Raum. "Alle Offiziere werden im Büro des Kommandeurs erwartet", teilte er mit. Der Tribun wollte wissen, ob es dafür auch einen Grund gäbe. "Ja, Tribun, den gibt es. Soeben hat ein Eilbote gemeldet, dass die kaisertreuen Truppen siegreich waren und der Aufstand beendet ist." Ein glückliches Strahlen war auf dem Gesicht des Flottensoldaten zu sehen.


    "Eine wahrhaft gute Nachricht. Die Götter waren uns gewogen!" stellte auch der Tribun fest und vergaß augenblicklich die nervenaufreibenden Stunden der Verhöre. "Die Gefangenen zurück in die Zellen!" ordnete er noch an und verliess dann eilig den Raum, um sich bei seinem Vorgesetzten zu melden.

    Macer nickte und salutierte. Dann machte er sich auf den Weg, die entsprechenden Befehle weiter zu geben. Sicher würden die Offiziere in den nächsten Tagen nochmal zusammen kommen, um den Sieg angemessen zu feiern, aber jetzt galt es erst einmal, Ordnung in das Chaos zu bringen und die Lage auch wirklich unter Kontrolle zu halten.


    "Bringt die Gefangenen zwischen dem Fluss und unserem Lager unter", ordnete er an, "dort können sie nicht flüchten. Gebt ihnen ein paar Schaufeln, damit sie selber noch ein paar Sperrwälle ausheben können. Es ist warm genug, dass sie diese Nacht auch ohne Zelte auskommen. Ihren Tross sammeln wir morgen ein. Und die Offiziere werden getrennt untergebracht!"


    Auf dem Weg zurück über den Fluss begegnete er einem Offizier aus einer der Alae, der seine Männer für die anstehende Fahndung sammelte. Da sich bei Macer bisher erst zwei der vier Turmae der Legionsreiterei wieder gemeldet hatten, sprach er ihn an: "Wenn ihr unterwegs zwei Turmae der Legionsreiterei findet - schickt die wieder zurück. Die brauchen sich an der weiteren Fahndung nicht beteiligen."


    Auf dem Schlachtfeld waren die Gefechte beendet und immer mehr Centurien sammelten sich um ihre Feldzeichen. In langen Schlangen wurden Verletzte zurück ins Lager transportiert und Gefangene zu ihren bewachten Übernachtungsplätzen dirigiert.

    Ein älterer dünner Optio notierte penibel jeden Wareneingang und liess sich jedes Gefäß zeigen, bevor es an seinen Platz im Lagerschuppen gestellt werden durfte. Onwohl man sich sicherlich spannendere Arbeiten als diese vorstellen kann, liess er sich durch nichts aus der Ruhe bringen und prüfte jede Amphore so genau, als enthielte sie nicht billigen Wein, sondern pures Gold.


    Den Verlust zweier Amphoren und eines Fasses quittierte er mit verständnislosem Kopfschütteln, als würde davon die Versorgung der ganzen Legion abhängen. "Ich schreibe eine Sondermeldung für den Praefectus Castrorum dazu", verkündete er, "er wird dann hier sein, wenn ihr nachher wieder vom Hafen herkommt."

    Währenddessen machten sich die anderen Soldaten daran, die herunter gefallene Ladung aufzusammeln und am Straßenrand aufzustapeln, sofern das noch möglich war. Dann luden sie vorsichtig einen Teil der Wagenladung ab, damit das kaputte Rad nicht weiter belastet wurde und die Achse angehoben werden konnte.


    Die einzigen, die sich nicht aus der Ruhe bringen liessen waren die Maultiere, die die unerwartete Pause dazu nutzen, sich ausgiebig den frischen Grashalmen am Straßenrand zu widmen.

    "Holt euch von den Offizieren jeden, den ihr kriegen könnt - lebend!"


    Falco tauchte neben ihm auf, sie wechselten kurz einige Worte und der Praetorianertribun ritt wieder zu einen Einheiten, die kurz später ausschwärmten und unter den Verletzten auf dem Schlachtfeld nach gegnerischen Offizieren zu suchen. Den fliehenden Kommandostab musst die Infantrie natürlich der Reiterei überlassen.


    Macer orientierte sich ebenfalls kurz und ordnete an, dass sich die Einheiten in Richtung Picentia sammeln sollten und ein Durchbrechen von Rebellen in Richtung der Stadt zu verhindern. Dann galopierte er zum Caesar hinüber, der sich hinter der immer noch geschlossenen Front der LEGIO XIV befand, welche die Rebellen in Richtung der Küste und nach Süden abdrängte.

    Der Ausstellungskatalog ist auch sehr schön und mit 22 Euro auch nicht zu teuer. Und ein oder zwei schöne DVDs gibt's auch - mit teilweise tollen Rekonstruktionen.



    Und weil's gerade einigermaßen zum Thema passt: heute abend kommt auf ARTE eine Doku über Herculaneum und im Mai (oder Juni...) eröffnet in Haltern eine Ausstellung zu Herculaneum. Da sollen dann auch ganz tolle Funde ausgestellt werden. Das Museum ist allerdings deutlich kleiner...

    Sobald die Front der Reiterei die Brücke passiert hatte und den Feind überrannt hatte, erschallten bei der LEGIO I die Trompeten und aus den Mündern der Offiziere ertönte ein erschütterndes "Milites! Ad impetum - pergite!" und der Centurio der ersten vorrückenden Centurie fügte gleich noch ein "Cuneum formate! Celerite!" hinterher und stürmte, gefolg von seinem Signifer, in Richtung der letzten noch einigermaßen stehenden Feindeinheit auf der Brücke. Die Legionäre formten links unde rechts von ihm eine Keilformation, die die Reihen der Gegner frömlich aufsprengte. Und gleich hinter ihnen stürmte die nächste Centurie die Brücke.


    Nach kurzem und hartem Kampf erreichten die Einheiten die andere Seite und formierten sich neu, gefolgt von weiteren Centurien. Macer, Falco und ein weiterer Tribun ritten im Galopp über die Brücke und ihnen folgten im Laufschritt die beiden Praetorianercohorten, bevor sich eine Centurie daran machte, die leblosen und inzwischen ziemlich platt getrampelten Körper der Opfer von der Brücke zu räumen, um den nachrückenden Einheiten den Übergang leichter zu machen.


    "Milites, acies formate!" schallte es wieder aus den rauhen Kehlen der Centurionen, und die Legionäre gingen in Reihenformation über. Von rechts donnerte wieder die Reiterei heran, um den sich gerade neu formierenden Resten der LEGIO XXXII. in den Rücken zu fallen...

    An der Anlegestelle am Fluß warteten einige wenige gelangweilte Flottensoldaten bei den beladenen Schiffen. Sie begrüßten die Legionäre und zeigten ihnen, wo sie die Wagen hinstellen sollten, um möglichst schnell umladen zu können. Ein kleiner Kran stand im Hafen bereit, um schwere Waren heben zu können, aber den Rest würden sie wohl von Hand machen müssen. "Fangen wir mal mit den großen Amphoren an", schlug der Schiffsführer vor.

    Zitat

    Original von Flavius Duccius Germanicus
    *mal freundlich in die Runde schaut*
    Wer fühlt sich denn berufen meinem geliebten Neffen die Bürgerrechte zu verleihen, bzw. muss ich dazu noch was entsprechendes in der Anmeldung schreiben?


    Sollte Sim-On passieren. Bürgerrecht verleiht der zuständige LAPP.

    Zitat

    Original von Sextus Duccius Parfur
    aber ich hab noch eine Frage: ich bin immer noch Perigrinus, zumindest in der Signatur, ändert sich das noch, oder muss ich mir das Bürgerrecht erarbeiten?


    Ja, das Bürgerrecht müsstest Du noch verliehen bekommen. Vielleicht kann dein neuer Papa ja ein gutes Wort für dich einlegen. :D

    "Hä? IV. Kohorte? Bin ich die Auskunft?" krächzte der Soldat, während er versuchte, einen ganzen Haufen kleiner Skalpelle wieder sauber zu bekommen. Erst einen Augenblick später wurde ihm bewusst, dass ein Centurio vor ihm stand. "'Tschuldigung. IV. Kohorte müsste irgendwo nahe der Brücke stehen. Ich glaub' aber nicht, dass Du da jetzt noch hin kommst - was die Trompeten in letzter Zeit geblasen haben, hört sich nach Angriff an..."