Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Nun ja, die Einkommensbesteuerung ist meines Wissens eine Erfindung neueren Datums (Mittelalter? Irgendwas mit dem zehnten Teil der Ernte, die an den Lehnsherren ging oder so...).
    In der Antike zahlte man Vermögenssteuer und da kann es natürlich passieren, dass das selbe Geld immer wieder besteuert wird, wenn man es nicht ausgibt. Wobei häufig nicht nur das Bargeld besteuert wurde, sondern der ganze Besitz! Natürlich mit entsprechend geringen Steuersätzen.
    Unser Problem hier in der WiSim ist m.E. nicht das Steuersystem als solches, sondern eher die Tatsache, dass wir erstens sehr häufig Steuern einziehen und zweitens sehr viel, weil wir eine sehr hohe Quote von Staatsdienern haben, die bezahlt werden wollen. Eine zufriedenstellende Alternative haben wir noch nicht.


    Auf jeden Fall würde es ziemlich komplex werden, eine Einkommenssteuer umzusetzen. Bei Leuten mit festem Einkommen geht es ja noch, aber bei Betriebsinhabern gibt es größere Schwierigkeiten.

    Als die LEGIO XIV aufmarscheirte, war es Laeca wohl doch plötzlich mulmig geworden und er hatte noch eine weitere Cohorte und seine Bogenschützen zur Brücke geschickt, die aber sofort wieder unter Beschuß genommen wurden.
    Jetzt näherte sich die Reiterei und Macer liess per Trompetensignal den Befehl geben, den Beschuß einzustellen, um die eigenen Leute nicht zu gefährden. Sobald die Reiterei sich an der Brücke vorbeigekämpft hatte, würde er mit seiner Infatrie das Schlachtfeld betreten. Aufgrund der bisherigen Verluste und der Posten auf den Wällen konnte er zwar trotz Verstärkung durch Prätorianer und Flottensoldaten nicht ganz eine Legion aufbieten, aber mit der Reiterei und dem Überaschungseffekt auf ihrer Seite musste es zum Sieg reichen.


    Macer ritt bis fast an die Brücke heran und befahl Angriffsbereitschaft. "Milites, parate vos ad impetum!"

    Zitat

    Original von Gaius Scribonius Curio
    Mir ging letzthin ein ähnlicher Gedanke bei den Wahlen durch den Kopf. Was sind römische Wahlen, ohne dass auch kräftig bestochen und eine grosse Stimmenzahl gekauft wurde?
    Doch wie umsetzen?
    Die Kandidaten könnten unter der Hand verlauten lassen, wieviel sie pro Stimme bezahlen wollen und bei der Wahl bekommt dann der Stimmende automatisch bei der Stimmabgabe den festgesetzten Betrag vom Konto des Kandidaten auf sein Konto.


    Ähm - ne, nicht wirklich. :) Dafür braucht es keine Automatik, das geht mit der jetztigen Technik schon perfekt und absolut realistisch. Du brauchst nur auf geeignetem Wege jemandem zu sagen, wieviel zu zahlst und ihm nach der Wahl das Geld überweisen. Wenn der dich gar nicht gewählt hat - dein Pech. Wenn's jemand mitbekommt - auch dein Pech. :D

    An folgende Frage von Sulla würde ich gerne mal ausführlich anknüpfen:

    Zitat

    Original von Spurius Sergius Sulla
    Historisch hatten die CHler ab Praetor aber dann die Möglichkeit Provinzen abzumelken. Wird das in WiSim 2 auch implementiert?


    Das wird nämlich nicht so einfach. Grundsätzlich ginge das schon, allerdings müsste man dann ein viel realistischeres Steuermodell bauen als unseres. Also nicht eines, wo einfach x % des Geldes automatisch abgebucht werden (und davon dann evtl. wiederum y % in die Privatkasse des Statthalters wandern), sondern dann müsste es so sein, dass jemand Steuern schätzt und die Leute selber überweisen müssen und der Statthalter davon dann was abzweigt, bevor er das Geld nach Rom weiterschickt. Dann hätten die Leute auch die Möglichkeit, sich gegen so einen Statthalter zu wehren, indem sie einfach gar nicht zahlen.


    Alternative: wir bauen für die Spieler einen Button "Steuerhinterziehung versuchen" ein und für den Statthalter (und andere Magistrate) einen für "Selbstbereicherung" und ein Zufallsgenerator bestimmt, ob die Sache Erfolg hat... (nein, die Idee ist nicht neu, das gab's schon im Bundesliga Manager - Hattrick falls den hier jemand kennt :D)
    Könnte man durchaus 'was draus machen...

    Die Soldaten waren schon länger von der Patrouille zurück, als endlich ein Offizier auftauchte. Zufrieden stellte er fest, dass sich die Männer selbständig der Wartung der Schiffe zugewandt hatten. "Sehr gut, das zeigt Verantwortungsgefühl für die Flotte!" lobte er.


    Er suchte den Kapitän und nahm den Patrouillenbericht entgegen. Es gab keine Vorkommnisse. "Wenn die Männer mit den Schiffen fertig sind, fahrt ihr nach Salernum. Dort in der Nähe tobt der Kampf mit Laeca. Nehmt viel Verbandszeug mit und schaut, ob ihr Verletzte nach hier ins Flottenlazarett abtransportieren könnt. Ein paar Schiffe sind schon unterwegs."

    Ohne Rücksicht auf das Schlafbedürfnis von alkoholisierten Soldaten wurden sie am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang geweckt. Rasch traten sie in leichter Dienstkleidung zum Morgenappell vor ihrer Barracke an und der Centurio verteilte die Tagesaufgaben. Die Einheit war zum Arbeitsdienst eingeteilt worden und wurde ein kleine Gruppen aufgeteilt. Die einen sollten hier etwas reparieren, die anderen dort etwas bearbeiten. Varus und einige Kameraden wurden hinunter zum Fluß geschickt, um dort Warenladungen vom Schiff auf Wagen umzuladen und ins Lager zu bringen.

    Hinter dem Wall beobachteten die Soldaten der LEGIO I das Geschehen auf der anderen Seite des Flusses. Die LEGIO XIV hatte das Feld betreten und stand nun der Schlachreihe Laecas gegenüber. An der Brücke hatte sich die Situation gedreht: eben noch hatten zwei Cohorten erfolgreich den Ansturm einer ganzen Legion geblockt, jetzt hatte Laeca dort zwei Cohorten stehen, um das Vorrücken der LEGIO I zu stoppen. Nicht wenige fragten sich, wie das zu schaffen sein sollte.


    Immer mehr Soldaten kamen am Sammelplatz entlang der Straße zusammen und stellten sich bei ihren Feldzeichen auf. Macer ritt auf der Straße entlang und sprach zu ihnen: "Männer, Bürger Roms - die Stunde der Entscheidung ist nahe. Wir haben dem Ansturm derer standgehalten, die sich Römer nennen und die wir für unsere Brüder hielten. Unsere Kameraden sind durch ihre Hand gefallen. Jetzt ist es an der Zeit, zurückzuschlagen!
    Laeca hat das Feld als selbsternannter Imperator betreten - und der Imperator hat seinen Caesar geschickt, um ihn zu vertreiben. Und ihr werdet ihm helfen!


    Mögen die Götter uns zum Sieg führen!"

    Der Schreiber blickt auf, als er Name und Dienstgrad hörte. "Ah ja, Du bist der, der schon ohne Kapitänsdiplom befördert wurde. Der Kommandeur weiss Bescheid, macht ausnahmsweise mal nix aus.
    Für euch gibt es die Grundvorlesung und dann das Examen Primum."
    Er drückt dem Trierarchus einige Papiere in die Hand und trägt ihn in die Liste ein.

    "Du wagst es, mir Geschichtsunterricht erteilen zu wollen? Du wagst es, deinen Kameraden, die Rom verteidigen, Verrat vorzuwerfen?


    Seit wann ist es Verrat, seinen Eid zu erfüllen? Sag mir, wie kann man dem Namen Roms Schande machen, indem man es verteidigt?


    Du sprichst, als wären wir die Verräter, als hätten wir Rom angegriffen. Haben wir diesen Kampf gewollt? Nein! Aber er wurde uns aufgezwungen! Ja, er wurde uns aufgezwungen von denen, die einst unsere Brüder waren. Aber Rom ist groß geworden, weil es seinen Idealen folgt - stehe im Weg, was da komme!


    Hat Romulus nicht seinen Bruder getötet, damit Rom das werden konnte, was es jetzt ist?"

    Mit einer Mischung aus Erleichterung, Überraschung und Zufriedenheit lass Macer das Schreiben des Caesar und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Mars mit uns - er überrascht uns alle! Und bringt den Sieg gleich mit." Er atmet tief durch, und beginnt damit, die Befehle für seine LEGIO zu verteilen.


    "Legionsreiterei - aufsitzen! Ihr reitet knapp eine Meile flussaufwärts. Dort steht eine Centurie der Marieninfantrie von der Classis Misenensis. Centurio Alienus hat dort das Kommando. Die Jungs haben Boote dabei und sollen euch beim Übersetzen helfen. Dann könnt ihr den Reiterangriff direkt auf der anderen Seite mitreiten."


    Mit donnernden Hufen machten sich die Reiter auf den Weg.


    "Falco, antreten für die beiden anderen Praetorianercohorten. Die kommen mit uns über die Brücke.


    Legio I, Cohors Prima - antreten! Legio I, Cohors Sexta - antreten!"


    Die Signalhörner schallten und trieben die wartenden Soldaten eilig zur Aufstellung.


    "Geschütze auf die Brücke richten - da brauchen wir frei Bahn. Und die andere Seite des Flusses ist vorerst nicht unsere Aufgabe. Die Bogenschützen gehen sowieso außer Reichweite.


    Und die Soldaten unten sollen die Straße aufräumen - alles, was nicht mehr lebt muss da runter!"


    Wieder nickten einige Boten und machten sich auf den Weg, die Befehle weiter zu geben.


    "Auf den Wällen brauchen wir jetzt kaum noch Leute - alles im Laufschritt hierher zur Brücke. Jeder der kämpfen kann kommt nachher mit 'rüber!"


    Macer setzte seinen Helm auf, prüfte den Sitz seines Schwertes, schwang sich auf sein Pferd und ritt die Reihen der angetretenen Soldaten ab, um noch einige Worte an sie zu richten.

    Nicht unbedingt das beste Thema für einen freudigen Abend, mussten doch eigentlich alle damit rechnen, dass sie einige Kameraden nicht leben wiedersehen würden.


    Doch der Wein half über diese trüben Gedanken hinweg und schon bald machte sich Siegesgewissheit breit, denn an der LEGIO I würde mit Sicherheit niemand vorbei kommen. Und plötzlich begannen einige Soldaten ein kleines Spottlied auf Laeca und seine Rebellen zu dichten...


    "In Africa, da erhob sich ein Schwein,
    das wollte einmal Imperator sein.
    Es klaute 'ne Flotte und kam über's Meer,
    mit zwei Legionen nach Italia her.
    Sein Name war Laeca und sein Kopf ziemlich dumm,
    denn in Italia steht doch die I. rum."


    [Fortsetzung erwünscht... :D]

    "Nicht gegen Römer - aber gegen deinen Legaten!"


    Der Tribun schüttelte den Kopf - ihm fehlte jedes Verständnis für solche verdrehten Aussagen.


    "Und was Du deinem Sohn sagen sollst? Wenn Du nicht gemeutert hättest, hättest Du ihm sagen können 'Ich bin der Mann, der den Imperator gerettet hat!'. Oder 'Als andere Männer ihren Eid verrieten, stellte ich mich ihnen entgegen!'.


    Und was kannst Du ihm jetzt sagen?! Was sagst Du ihm, wenn er dich fragt, wo Du in dieser wichtigsten Schlacht in der Geschichte deiner Legion warst? Wirst Du ihm sagen können, dass Du im entscheidenen Augenblick feige warst? Dass Du versagt hast, als der Imperator dich am nötigsten brauchte? Sagst Du ihm, dass Du in einem schimmeligen Kerker saßt, als die Welt auf das Schlachtfeld schaute?"


    Der Tribun hatte sich in Rage geredet und knallte mit der Faust auf den Tisch dass es krachte. "Wirst Du damit fertig, dass Du 20 Jahre Dienst in der Legion in den Dreck geschmissen hast, weil Du nicht mal deine Hauptstadt verteidigen kannst?"

    Langsam aber sicher nahm der Angriff von Laeca Truppen die erwarteten bedrohlichen Ausmaße an. Auf der Brücke herrschte das erwartete Durcheinander der Legionäre, wobei es dort inzwischen so eng war, dass es fast nur noch zu einem Drücken und Drängen der beiden Seiten kam - für den kräftigen Einsatz seines Gladius hatte kaum ein Legionär mehr Platz.


    Nicht ohne Zufriedenheit bemerkte Macer, dass Laeca jetzt die Bogenschützen vorrücken liess - jetzt kamen sie endlich in Reichweite. "Auf der Brücke geht gerade sowieso nix - einige Geschütze sollen sich auf die Bogenschützen konzentrieren, dann haben wir eine Sorge weniger! Ohne Schilde sind die eine leichte Beute", teilte er mehreren Meldern mit, die das Kommando sofort an die zuständigen Centurionen auf dem Wall weitergaben.

    Ausgiebig wurde über die diversen Schäden gesprichen, die so ein Fuß erleiden konnte und fast jeder der älteren Kameraden hatte irgend einen Tipp parat, wie man dem begegnen konnte - wobei im fröhlichen Stimmengewirr nicht immer ganz deutlich wurde, ob die genannte Methode jetzt eher zur Vorsorge oder zur Nachbehandlung gedacht war oder ob man die genannten Mittel auf den Fuß oder den Schuh anwenden musste...


    Der hausgemachte Schafskäse des Wirtes erinnerte im übrigen auch irgendwie an Füße nach einem Marsch. :D