Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Jetzt, wo es die Grundvorlesung gab, ging das mit der Anmeldung gleich wieder viel schneller. "Ist notiert, bist angemeldet, und jetzt viel Spass beim Examen Primum", verkündete der Schreiber fast überschwenglich und drückte dem verdutzten Flottensoldaten einige Papiere in die Hand.

    Die Soldaten der LEGIO I stemmten sich mit aller Kraft gegen den Angriff von Laecas Truppen. Dank des stark begrenzten Raumes gelangen ihnen das sehr gut und es entstand nur eine wenige Mann breite Front, die sich leicht decken liess. Die Männer wussten, dass sie trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit auch Vorteile hatten. Sie selber konnten sich gegen den Beschuß der Bogenschützen decken und waren durch die Gegnermaßen vor ihnen auch vor massivem Geschützbeschuß sicher, während den nachrückenden Gegner auf der Brücke alle Augenblicke von links und rechts die Bolzen mit tödlicher Geschwindigkeit um die Ohren sausten.


    Die enge des Schlachfeldes machte es aber schwierig, die Verletzten nach hinten rauszuziehen, so dass sich zwischen den beiden Linien bald ein kleiner Wall von Verletzten, Verblutenden und Toten bildete, der beiden Seiten das Vorrücken erschwerte.

    Der schwere Beschuß hörte auf und die Offizere beobachteten, wie Laeca die Infantrie auf die Brücke vorrücken liess. "Durch den Beschuß hatte die dritte Cohorte unten etwa ein Drittel Verluste bzw. Schwerverletzte und ein Drittel leicht Verletzte", meldete ein Unteroffizier, den der Tribun geschickt hatte. Macer blickte auf die Truppen, die hinter den Pallisaden in Bereitschaft standen. "Die Männer an der Brücke sollen sich so sortieren, dass sie zwei komplette Centurien hinbekommen. Der Rest kommt zurück zum Verbandplatz!" ordnete er an und der Unteroffizier eilte wieder zu seinem Tribun. "Die vierte Cohorte will ich noch da unten haben!" befahl Macer weiter und schon setzten sich 480 unverbrauchte Mann in Bewegung in Richtung Brücke.


    Macer wandte sich an Falco. "Wenn ich die Schildbemalung richtig erkenne, hält Laeca die XXXII zurück - dass heißt, er bleibt selber hinten. Also sollten wir auch noch nicht alles reinwerfen.
    Nur eine Kohorte der Praetorianer soll sich bereit machen - falls unsere vierte da vorne schlapp macht, soll sie direkt nachstossen. Es sollte etwas Eindruck machen, wenn die Schilde der Prätorianer auf der Brücke auftauchen. Von eurer Anwesenheit weiss Laeca vielleicht noch gar nichts."


    Auf dem Wall erschallten Signalhörner und Centurionen brüllten Befehle - jetzt spielte die Artillerie der LEGIO I ihre Karten aus. Und unten an der Brücke hatten sich die verteilten Legionäre schon wieder zu zwei besser gedeckten Blöcken formiert und erwarteten den möglicherweise bald wieder einsetzenden Pfeilbeschuß der vorrückenden Bogenschützen.

    Die Stubenkameraden begrüßten Varus freudig, als er glücklich von seiner Ernennung zum Legionär zurück in die Kammer kam. "Glückwunsch! Hast das super gemacht", meinten sie und schlugen ihm anerkennend auf die Schulter, so dass die Rüstung kräftig schepperte.


    "Gehn wir runter nach Mantua und feiern deine Aufnahme? Wir sind erst morgen wieder mit Nachtwache dran." Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten griffen einige schon nach ihren Geldbeuteln...

    "Als offizellen Tagesordnungpunkt wird das der LAPP wohl noch nicht durchgehen lassen, solange wir nicht mal einen Princeps zur Leitung der Sitzungen haben. Aber wir Beisitzer können das ja schon mal unter uns ausmachen - Falco sitzt ja auch hier bei, und wer könnte mehr zu Vigiles sagen als er? ;)"

    "Diese verfluchten Hunde!" schimpfte der Tribun, der direkt hinter den Einheiten an der Brücke das Kommando führte, als er die brennenden Amphoren ankommen sah. "Rückzug!!" brüllten die Centurionen, während sich bereits der brennende Inhalt über den Boden ergoss und zahlreiche Legionäre schmerzerfüllt aufschrien. Einige befanden den Rückzug nach hinten auch für unnötig gefährlich und traten einfach die Flucht nach vorne an - rein in den Fluß...
    Auf der gepflasterten Straße spritzte das Öl aus den zerplatzenden Amphoren weit um sich; verbrannte dann aber auch relativ schnell. Zum Glück war der Boden neben der Straße an manchen Stellen von den Schanzarbeiten so aufgewühlt, dass sich das Feuer auch auf dem erdigen Untergrund nicht weit ausbreiten konnte.

    Besorgt beobachtete Macer aus seiner Position heraus, wie Laecas Techniker sich daran machten, zwei größere Steinwerfer zu drehen, um in Richtung der Brücke zu schießen. "Die Reiterei zurück! Die ist mir da vorne zu nervös und sperrig!" kommandierte er.


    Wenig später kamen die ersten Geschosse angeflogen. Sie waren etwas mehr als faustgroß und konnten einen Mann glatt erschlagen, zumindest aber einen Schild komplett zersplittern lassen. Doch die Centurionen der Einheiten an der Brücke reagierten schnell. Sie liessen die Legionäre ein kleinere Gruppen zerfallen, so dass immer Platz zum Ausweichen da war. Und wenn Laecas Soldaten auf der Brücke waren, würde man die eigenen Reihen einfach wieder schließen. So blieb es bei der Cohorte vorerst bei wenigen Verletzten, wenngleich eine von einer Steinkugel zertrümmerte Schulter oder ein Volltreffer auf den Fuß für die Betroffenen natürlich alles andere als angenehm war. Aber für jeden Verletzten, der nach hinten rausgezogen wurde, rückte wieder ein Mann nach. Wenn Laeca den Platz jenseits der Brücke durch ständigen Beschuß freihalten wollte, dann würde er mehr als zwei Geschütze einsetzen müssen.

    "Pars Secunda: Schiffsbau


    I) Schiffstypen der Classis


    Es gibt prinzipiell nur zwei Schiffstypen, nämlich Galeeren und Frachtschiffe. Galeeren haben in der Regel ein Verhältnis von Länge zu Breite von 10:1, während Frachtschiffe ein Verhältnis von 4:1 besitzen. Das liegt daran, dass Galeeren auf minimalen Widerstand im Wasser optimiert sind, während Frachtschiffe auf maximalen Frachtraum optimiert sind.
    Galeeren werden gerudert und sind nach der Zahl der Ruderreihen benannt. Eine Liburne hat 1-2 Reihen, eine Trireme (auch Triere genannt) hat drei, eine Quinquereme (bzw. Pentere) fünf, eine Heptere sieben etc.
    Mit der Zahl der Ruderreihen wächst auch die Schiffsgröße und somit die Besatzung. Zusätzlich sind Galeeren noch mit einem oder zwei Masten ausgerüstet, die je ein Segel tragen. Gesegelt wird auf längeren Strecken, um die Besatzung zu schonen.
    Frachtschiffe werden primär gesegelt. Sie besitzen zwischen drei und sieben Masten, an denen jeweils eines oder zwei Segel angebracht sind. außerdem findet sich bei vielen Frachtschiffen ein waagerechter, vor dem Bug liegender Mast, der Bugspriet. Am Bugspriet wird meistens ein Segel angebracht. Die Segel der Frachtschiffe sind, so wie auch bei den Galeeren, Rahsegel, d.h. sie sind an einem waagerechten Rundholz aufgehängt, das mittig am Mast befestigt ist.



    II) Bewaffnung der Kriegsschiffe


    Kriegsschiffe sind für gewöhnlich mit mehreren Waffen ausgestattet. Zunächst ist der Rammsporn (Rostrum) zu nennen. Er ist aus Bronze und endet in drei Zacken. Befestigt ist er logischerweise am Bug. Mit diesem wird ein gegnerisches Schiff im Kampf seitlich gerammt. Dabei sollte man möglichst die maximale Geschwindigkeit erreichen.
    Die nächste Waffengattung ist Artillerie. Hierbei ist zwischen Katapulten und Ballisten zu unterscheiden. Katapulte reichen über größere Entfernungen und können schwerere Geschosse verschießen, sind dafür aber nicht sehr genau. Ballisten sind deutlich genauer, haben dafür aber eine geringere Reichweite und können nicht so große Geschosse wie Katapulte verschießen. Es gibt generell zwei Arten von Artilleriemunition, Massivgeschosse und Brandgeschosse. Massivgeschosse sind normalerweise Steine bzw. Steinkugeln. Ihre Wirkung ist der des Rammsporns vergleichbar. Brandgeschosse können bronzene Hohlgeschosse sein, oder mit Leinen und Haaren umwickelte Steine. Erstere werden mit Naphtha gefüllt, letztere in Naphtha getränkt. An dieser stelle sei darauf hingewiesen, dass Naphtha hochbrennbar ist und äußerste Vorsicht beim Umgang mit Naphtha geboten ist! Naphthabrände sind nur sehr schwer zu löschen!
    Die letzte Waffe der Kriegsschiffe sind die Soldaten an Bord. Um sie sicher an Bord des gegnerischen Schiffes zu bringen, wurden im 2. punischen Krieg Enterbrücken eingesetzt, die sich mit einem Bronzesporn im gegnerischen Schiff festbohrten und dadurch stabil auflagen. Leider waren die Schiffe durch diese Ungetüme sehr schwer zu navigieren, so dass auf ihren Einsatz schon bald wieder verzichtet wurde und heute sehr viel kleinere und leichtere Entereinrichtungen im Ensatz sind.



    III) Aufbau des Rumpfes


    Der Rumpf aller Schiffe besteht aus einem Gerippe und einer Beplankung. Das Gerippe ist ein Gerüst aus bogenförmigen Balken, die durch einen Kiel verbunden sind. Auf das Gerippe wird dann die Beplankung genagelt, die den eigentlichen Rumpf bildet. Um den rumpf abzudichten, wird in Erdpech getränktes Pferdehaar zwischen die Planken gelegt. Außerdem wird noch eine Teerschicht auf der Seeseite der Planken aufgetragen. Darüber kommt noch eine Lackierung. Bei der Ausbesserung des Rumpfes ist darauf zu achten, dass nicht nur eine neue Lackierung, sondern auch eine neue Teerschicht aufgetragen wird!
    Um den Rumpf stabil im Wasser zu halten, werden noch Steine als Ballast am Boden des Rumpfes verstaut."

    Nautischer Teil des Examen Primum - nur für Angehörige der Classis prüfungsrelevant.


    "Pars Prima: Navigation


    I) Positionsbestimmung


    Das Wichtigste auf See ist, seinen Ort möglichst genau zu kennen. Hierfür genügen genaue Karten und einfache Trigonometrie. Zunächst werden mindestens zwei markante Punkte benötigt, deren Entfernung zueinander bekannt ist. Jetzt muss nur noch die Entfernung zu jedem der beiden Punkte bestimmt werden. Alternativ genügt es auch, die Entfernung zu einem der beiden Punkte zu bestimmen und den Winkel zwischen beiden Punkten zu kennen. Zur Veranschaulichung soll folgende Skizze dienen:



    Hierbei sind A und B markante Punkte und S ist die Position des Schiffes. Die grüne Linie AB ist in ihrer Länge durch Karten bekannt, die Längen der beiden roten Linien AS und BS müssen bestimmt werden, bzw. die Länge einer der beiden Linien und der Winkel zwischen ihnen.
    Sind AS und BS bekannt, dann zieht man einfach einen Kreis mit Radius AS um A und einen weiteren Kreis mit Radius BS um B. Einer der schnittpunkte der Kreise ist die eigene Position. Da es nur zwei Schnittpunkte gibt, ist die Entscheidung meistens sehr einfach zu treffen, welcher besser passt. Sind AS und der Winkel ASB zwischen AS und BS bekannt, dann kann die eigene Position berechnet werden als:


    S = (AS BS sin(ASB))/2



    II) Kursplanung


    Der Kurs eines Schiffes ist so zu planen, dass einerseits Untiefen und andere Gefahrenstellen vermieden werden, andererseits die Strecke aber so kurz wie möglich ist. Außerdem sind Gebiete mit geringem Seegang denen mit hohem Seegang vorzuziehen.



    III) Segeln


    Auch wenn die Kriegsschiffe der Classis meistens gerudert werden, haben sie doch auch zumindest ein Segel. Außerdem werden die Transportschiffe meistens gesegelt. Deshalb sollen nun kurz die Grundlagen des Segelns erläutert werden.
    Um effizient den Wind auszunutzen, muss das Segel in der richtigen Position stehen. Um diese Position herauszufinden, benötigt man den eigenen Kurs und die Windrichtung. Wenn man beide kennt, wird das Segel so ausgerichtet, dass die Senkrechte zum Segel den Winkel zwischen Windrichtung und Kurs halbiert. Dadurch wird der maximale Schub für das Schiff erreicht.
    Anmerkung: Gesegelt wird auf langen Strecken, um die Ruderer zu schonen. Schnelle Wendemanöver sind unter Segeln nicht möglich, deshalb werden solche Manöver grundsätzlich gerudert (z.B. Manöver im Hafen). Im Gefecht sind die Segel GRUNDSÄTZLICH zu reffen!



    IV) Navigation im Sturm


    Sollte man in einen Sturm geraten, so ist der Kiel des Schiffes senkrecht zur See, also senkrecht zum Wellen gang auszurichten. Dadurch wird verhindert, dass das Schiff zu viel Angriffsfläche bietet und durch den Seegang umgeworfen wird. Außerdem ist das Schiff im Sturm ständig in Bewegung zu halten!
    Sollte jemand im Sturm über Bord gehen, so ist die Fahrt fortzusetzen. Es ist besser, einen zu verlieren und den Rest zu retten, als das Schiff in Gefahr zu bringen und die gesamte Besatzung für einen einzelnen zu riskieren."

    IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
    UND
    DES KAISERS VON ROM


    ERNENNE ICH DEN:


    PROBATUS
    Gaius Aurelius Varus


    BEI: LEGIO I TRAIANA


    MIT WIRKUNG VOM


    PRIDIE ID MAR DCCCLV A.U.C. (14.3.2005/102 n.Chr.)


    ZUM


    LEGIONARIUS


    BEI: LEGIO I TRAIANA


    im Auftrag
    DES LEGATUS LEGIONIS



    MANTUA, PRIDIE ID MAR DCCCLV A.U.C.


    "Der Probatus möge seinen Fahneneid gemäß Codex Militaris im Fahnenheiligutm ablegen."

    Jetzt versuchte Laeca also einen ersten Durchbruch. Macer gab dem Tribun, der die Einheiten direkt an der Brücke kommandierte, ein Zeichen und dieser gab die verabredeten Befehle weiter. Die dritte Kohorte der Legion stand ganz vorne und formierte sich jetzt ebenfalls zur Schildkrötenformation, um den Bogenschützen wenig Angriffsfläche zu bieten. Dahinter hatten sich bereits die Reiter eingereiht, gefolgt von einer weiteren Legionskohorte.


    Macer hatte keineswegs die Absicht, seine Truppen jetzt über die Brücke zu schicken, um den Gegner auf der anderen Seite abzufangen. Nein, Laeca sollte seine Truppen über diese Engstelle schicken müssen, wo sie nur in schmaler Front vorrücken konnten und so immer nur wenige Mann vorne den Nahkampf bestreiten konnten.

    Der Schreiber im Officium nickt beeindruckt und liest den Brief gleich noch ein zweites Mal. "Wirklich wahr, die Praetorianer sind die Elite. Selbst Briefe schreiben können sie verdammt gut...", murmelt er vor sich hin, während er nach der Einschreibungsliste greift um Corvus einzutragen.


    "Und wieder ein Hörer mehr in der Grundvorlesung - bald müssen wir anbauen."

    "Zum Abschluß der Einführungsvorlesung steht nun noch eine Betrachtung der Flotte an. Die Seefahrt zählte in der Frühzeit unserer Geschichte nicht zu den gut beherrschten Technik des römischen Reiches, sondern wurde erst durch den Kontakt mit anderen Völkner verbessert und erfolgreich eingesetzt. Bereits in den punischen Kriegen konnten wir aber große Erfolge erzielen und nach mehreren erfolgreichen Operationen gegen Piraten sind wir seit dem Beginn der Kaiserzeit der unangefochtene Herrscher über das Mittelmeer.


    Die Kontrolle des Mittelmeeres wird dabei von zwei Hauptflotten gewährleistet: der Classis Misenensis und der Classis Ravennas. Die Classis Misenensis ist für das westliche Mittelmeer zuständig und unterhält Stützpunkte entlang der italienischen Küste, in Südgallien und in Hispania. Die Classis Ravennas ist für das östliche Mittelmeer zuständig und besitzt Stützpunkte in Italien, Pannonia, Achaia und Asia. Sie wird durch die kleinere Classis Syriaca und die Classis Alexandria unterstützt, welche Stützpunkte entlang der nordafrikanischen Küste betreibt.
    Zur Sicherung der Grenzflüsse sind auf Rhein und Donau mehrere Flussflotten unterwegs und auch zur Kontrolle des britischen Meeres und das schwarzen Meeres ist jeweils eine Classis im Einsatz. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Flottillen, die hauptsächlich Transportaufgaben auf großen Seen, kleinen Flüssen oder zwischen Inseln übernehmen.


    Überhaupt machen Transportaufgaben einen Großteil des täglichen Dienstes der Flotte aus, denn weder auf dem Mittelmeer noch auf den Flüssen stehen uns vergleichbar ausgestattete Gegner gegenüber. So sind von den mehreren 1000 Schiffen einer Classis auch nur ca. 10% Kriegsschiffe, der Rest entfällt auf Transportschiffe verschiedenster Art.
    Kriegsschiffe sind mit einem Rammsporn und Katapulten ausgestattet und verfügen ggf. über Enterbrücken. Bewegt werden sie mit Rudern, außerdem haben sie 1-2 Segelmasten. Die Klassifikation und Benennung der Schiffe erfolgt nach der Anzahl ihrer Ruderreihen von der Bireme bis zur Quinquireme. Transportschiffe sind meist Segelschiffe mit bis zu 7 Masten. Auf Flüssen kommen aufgrund der Untiefen auch Flachbodenschiffe zum Einsatz, die über ein großes Ladevolumen verfügen und bei mangelndem Wind über Treidelpfade von Land aus gezogen werden können. Sowohl auf dem Mittelmeer als auch auf den Flüssen spielen die Transportschiffe eine entscheiden Rolle bei der Versorgung von Militär und Zivilbevölkerung mit Nahrung und sonstigen Waren. Die wirtschaftliche Bedeutung unserer Classis sollte also nicht unterschätzt werden.


    Jede Classis untersteht einem ritterlichen Praefectus Classis, der im Falle der beiden Hauptflotten dem Imperator und in allen anderen Fällen dem Statthalter der Provinz untersteht. Auf größeren Stützpunkten bzw. bei eigenständigen Flottillen führt ein ritterlicher Tribunus Classis das Kommando und untersteht dem jeweils zuständigen Praefectus. Die einzelnen Schiffsverbände werden von jeweils einem Nauarchus angeführt, der gleichzeitig der Kapitän des jeweiligen Flaggschiffs ist und auf kleineren Stützpunkten das Ortskommando führt. Die weitere Besatzung der Kriegsschiffe teilt sich in einen nautischen und einen militärischen Teil. Erstgenannter ist für die Führung des Schiffs und seinen Zustand verantwortlich und untersteht dem Trierarchus, letztgenannter ist für die militärischen Operationen wie Landungen und Entermanöver zuständig und wird von einem Centurio Classicus kommandiert. Die Nautae sind mit einem Pugio bewaffnet, Offiziere auch mit einem Gladius. Außerdem kommt neben den bereits erwähnten Katapulten der Bogen als Waffe zum Einsatz. Als Rüstung wird üblicherweise das Kettenhemd getragen. Schilde werden nur bei den Enterkommandos verwendet. Außerhalb von militärischen Operationen vom Schiff aus können die Seesoldaten auch als Hilftruppen bei militärischen Auseinandersetzungen an Land eingesetzt werden, oder zum Bau von Hafenanlagen oder Kanälen abkommandiert werden. Der Dienst in den unteren Rängen des militärischen Teils der Flotte setzt wie in den Auxiliareinheiten nicht das römische Bürgerrecht voraus.


    Mit einzelnen Aspekten der Classis haben wir uns schon häufiger in Vorlesungen der Academia auseinander gesetzt und werden dies auch in Zukunft tun.


    Für die Candidaten zum nautischen Examen Primum schließen sich gleich noch zwei prüfungsrelevante Vorträge an. Alle anderen Candidaten dürfen diese natürlich gerne auch hören, für sie sind sie aber nicht Teil des Examen Primum, für das ich Ihnen allen nun viel Erfolg wünsche."


    Sim-Off:

    Prüfungsfragen gibt's morgen per PN.

    Für die Preußen unter uns habe ich nicht viel zu Hand, aber die Süddeutschen (und alle angrenzenden Nachbarländer ;)) dürfen sich freuen:


    http://www.roemerjahr-2005.de/



    Und ansonsten weiss ich noch hiervon:


    Kalkriese (bei Osnabrück) - der mutmaßliche Schauplatz der Varusschlacht: regelmäßige Veranstaltungen, die nächste große an Pfingsten (15./16. Mai)


    Xanten - wie bereits oben erwähnt am 18. und 19. Juni und ansonsten alle zwei Jahre (immer die ungeraden Jahre - in den geraden Jahren ist Haltern dran :))


    Reinheim-Bliesbrück (Deutsch-Französische Grenze) - Europäischer Kulturpark - 25. und 26. Juni


    Das Bijbels Openluchtmuseum in Nijmegen macht meistens im Oktober noch was.


    Und für die Hispanier unter uns: 28./29. Mai ist "Tarraco Viva" in Tarragona. :D

    Macer war reichlich verblüfft. "Was für ein Blitz hat denn da in unsere gute alte unerschütterliche germanische Eiche eingeschlagen?" raunte er seinem Nachbarn zu. "Da muss Iupiter ja ein ganzes Bündel aus der Hand gerutscht sein - so habe ich Sedulus noch nie erlebt...."