Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Der Optio schaute Gordianus kurz an, ging im Gedächtnis ein paar Aufgabenfelder durch und entschied dann: "Gut, wenn Feinarbeiten nicht dein Ding sind, dann kommst Du zur Transportkolonne. Melde dich dort drüben. Wenn ich das richtig im Kopf habe, sollt ihr als nächstes Bauholz zur Lehmgrube am Fluss bringen."



    Währenddessen hatte Legat Macer das Lager am frühen morgen wieder verlassen und sich mit seiner Eskorte und einer kleinen Transportabteilung auf den Rückweg nach Rom gemacht. Zumindest den Abschluß der Saturnalien wollte er in der Hauptstadt mitbekommen und ein paar politische Geschäfte hatte er auch zu erledigen.

    Die Torwache nickte, brummte etwas, was nach "Bitte warten" klang und rief einen zweiten Legionär herbei. "Schau' nach, wo der Optio Flavius Aurelius Sophus steckt. Ein Priester möchte ihn sprechen."
    Der Legionär machte kehrt und lief ins Innere das Lagers. Gar nicht so einfach, auf einer Baustelle mit Dutzenden von Optiones einen bestimmten zu finden...

    Ich bin für Variante drei.


    Bei Variante zwei besteht das Problem, dass erstmal genügend geeignete Iudices gefunden werden müssen und außerdem für jeden neuen Fall bis zur nächsten Wahl ebenfalls ein Iudex bestimmt werden muss.


    Bei Variante drei wäre die Sache mit einer Personalentscheidung weitgehend gelöst.

    Macer war gerade über einige Akten verteift gewesen und blickte kurz auf.


    "Das Training für die Rekruten wird in Kürze beginnen. Im Lager ist bereits ein Optio unterwegs, um die Probati zusammen zu holen.
    Du solltest dich besser beeilen, bevor er ungeduldig wird."


    Er lächte freundlich und wandte sich wieder den Schriftrollen vor ihm zu.

    Wäre es nicht grundsätzlich sinnvoll, in dieser besonderen Situation, in der der Praetor Urbanus abwesend und der Praetor Peregrinus gar nicht besetzt ist, bis zur nächsten Wahl per Decretum einen kommissarischen Praetor einzusetzen?


    Die Bestimmung eines Iudex für den genannten konkreten Fall finde ich jedenfalls sehr sinnvoll!

    Der Schreiber blickt auf und zögert einen Moment. "Ah, ein Offizier von der Flotte. Moment, da war doch jetzt was mit dem neuen Gesetz für die Academia...". Er denkt kurz nach über das Schriftstück, das er erst gestern ausgehangen hatte. "Ach ja, genau, das 'nautische Examen Primum'. Das wäre das, was Du machen müstest.
    Aber für das neu konzipierte Examen Primum gibt es bisher noch keine Prüfungsfragen. Und die Grundvorlesung, die neuerdings dazu gehört, fand auch noch nicht statt."


    Er bemerkte den wenig erfreuten Gesichtsausdruck seines Gegenübers.


    "Keine Sorge - das klärt sich in den nächsten Tagen und bis der nächste Cursus zum Examen Secundum losgeht, hast Du das längst hinter Dir und bist teilnahmeberechtigt!"

    Ich möchte alle Spieler herzlich bitten, regelmäßig ihren Postkasten auf seinen Füllstand zu prüfen und immer etwas Platz frei zu halten. Insbesondere dann, wenn man Post erwartet.


    Es ist ziemlich ärgerlich, wenn man eine PN mit einer Frage bekommt und nicht antworten kann, weil der Absender keinen Platz mehr hat!


    Danke.

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Sowohl Praetoren, als auch Iudices werden einen geplanten Rechts-Cursus besuchen müssen. Fachlich werden die ergo auf dem selben Level sein. Und ein Praetor, der nach 2 Monaten Amtszeit verschwindet und ein Iudex, der womöglich an dutzenden Verhandlungen teilnahm (denn Iudex basiert ja auf Freiwilligkeit und man muss den Cursus von sich aus machen, oder war mal Praetor und hat ihn deshalb schon), ich weiß nicht wo das "Berufsrichter" besser passen würde.


    Es kann auch Leute geben, die erst einige Dutzend Mal Iudex waren, bevor sie Prätor werden...
    Meine Sorge ist, dass wir das Ansehen der Prätoren stark schmälern, wenn wir Nicht-Prätoren erlauben, ihre Urteile zu kippen.

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Nebenbei muss gesehen werden, das nicht mehr jede Berufung angenommen werden muss. Und da die Praetoren im IUD MAI nur in Berufungsverhandlungen durch Iudices zu erstetzen sind, so wird das nicht oft vorkommen. Der PU und der PP sollen die Hauptlast des Richterseins tragen und nicht lauter Iudices. Im IUD MIN sitzen beide Praetoren und im IUD MAI auch, der Vorsitz wechselt, je nach Staatsangehörigkeiten der Beteiligten. NUR bei Berufungen vom IUD MIN werden diese ersetzt, durch Iudices. ICH finde das sinniger.


    Ich habe ja auch gar nichts dagegen, dass der PP mit dabei ist und deshalb mehr Arbeit hat, aber ich finde es nicht gut, wenn die beiden Prätoren (=Berufsrichter) ein erstinstanzliches Urteil fällen, welches dann von drei Iudices (=Amateurrichtern) in der nächsten Instanz gekippt werden kann.


    Vorschläge:
    A) Im IUD MIN wirken beide Prätoren mit, in der Berufung vor dem IUD MAI immer noch der, der vorher nicht den Vorsitz hatte.


    oder


    B) IM IUD MIN wirkt nur ein Prätor mit, in der Berufung vor dem IUD MAI beide, wobei der bisher unbeteiligte Prätor den Vorsitz hat.



    Fragt sich nur, wie das zu regeln ist, wenn nur ein Prätor zur Verfügung steht...

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    §1.2: Für welche Fälle gilt der Codex dann nicht? Mir fielen spontan nur Fälle mit ausschließlicher Beteiligung von Sklaven an, die aber ohnehin nicht rechtsfähig sind.
    Peregrini untereinander auch nicht.


    Aha. D.h., der Codex gilt immer dann, wenn mindestens ein Bürger beteiligt ist?


    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Und wo ist der inhaltliche Unterschied zu §45? Könnte man diese beiden Paragraphen zusammenlegen?
    Mag sein, doch da meine Schreiber bestimmt weinen werden alle Paragraphen wieder umbenennen zu müssen.


    Ich könnte Dir einen Schreiber meiner Legion leihen. :D


    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    §3 und §4: Ich halte es für besser, wenn jeweils nur ein Praetor dem entsprechenende Iudicium angehört, unterstützt durch einen bzw. zwei Iudices.
    Sicher, doch da Fälle mit Peregrini so gut wie nie vorkommen, wäre der Praetor Peregrinus in dem Falle wahrscheinlich der arbeitsloseste Staatsdiener, den wir hatten.


    Nach §4.6 wäre es möglich, dass in der ersten Instanz die beiden Prätoren verhandeln und das Urteil der zweiten Instanz nur von Iudices gefällt wird. Ich halte das nicht nur gut.
    Und ich hielt es nicht für gut, wenn in der Berufungsverhandlung die selben Richter vor einem sitzen wie vorher, dann kann man es nämlich auch gleich lassen.


    Genau deshalb schlug ich ja zuerst vor, in der ersten Instanz nur einen Prätor mitwirken zu lassen. Die Berufung verhandelt dann der andere Prätor.


    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    §42: Warum kann nur der Angeklagte Berufung einlegen?
    Seinen Nachbarn geht die Sache ja wohl eher weniger an.


    Und was ist mit dem Kläger? Darf der nicht mit dem Urteil unzufrieden sein? Z.B., wenn der Angeklagte freigesprochen wurde?

    Damit es Hungaricus nicht länger peinlich sein muss, selber Anmerkungen zu machen, lege ich jetzt mal meine Liste mit Fragen und Anmerkungen vor:


    §1.2: Für welche Fälle gilt der Codex dann nicht? Mir fielen spontan nur Fälle mit ausschließlicher Beteiligung von Sklaven an, die aber ohnehin nicht rechtsfähig sind. Und wo ist der inhaltliche Unterschied zu §45? Könnte man diese beiden Paragraphen zusammenlegen?


    §3 und §4: Ich halte es für besser, wenn jeweils nur ein Praetor dem entsprechenende Iudicium angehört, unterstützt durch einen bzw. zwei Iudices.
    Nach §4.6 wäre es möglich, dass in der ersten Instanz die beiden Prätoren verhandeln und das Urteil der zweiten Instanz nur von Iudices gefällt wird. Ich halte das nicht nur gut.
    Auch im Hinblick auf §12.2 fände ich es besser, wenn beim Verweis an eine höhere Instanz der beteiligte Prätor wechselt.


    §5: Ist es Absicht, dass alle Beteiligten im Plural aufgeführt sind, nur der Angeklagte im Singular?


    §42: Warum kann nur der Angeklagte Berufung einlegen?


    Bei §57 hätte ich gerne ergänzt, dass Vorbestrafte vom Dienst in der Armee ausgeschlossen sind. Ggf. ist das auch dem Codex Militaris hinzuzufügen.


    Was unterscheidet §46 von §58.1? Ich sehe nur einen Unterschied in der Formulierung, aber nicht im Sinn.



    Im übrigen finde ich das Gesetzeswerk aber schon jetzt sehr beeindruckend.

    Prüfungsfragen zum Cursus
    "Logistik der Armee"
    (Examen Secundum)


    1. Nennen Sie Gründe und Beispiele, warum eine sorgfältige Planung von Lagerbeständen und Nachschubbeschaffung für die Armee notwendig ist.


    2. In der Vorlesung wurden verschiedene Nahrungsmittel nach Verfügbarkeit und Lagerfähigkeit unterschieden. Geben Sie Beispiel für die unterschiedlichen Arten an.


    3. Nennen Sie Maßnahmen, die getroffen werden sollten, um den Überblick über die Lagerbestände zu behalten.


    4.
    a) Berechnen Sie den Nahrungsbedarf für eine 8-köpfige Wachturmbesatzung für zwei Monate.
    b) Nehmen Sie an, eine Centurie macht sich auf den Weg, um die Besatzung von 10 Türmen für zwei Monate abzulösen. Wieviele Gespanne/Tragtiere muss sie mitnehmen? Gehen Sie davon aus, dass nur 75% der Gesamtlast als Nutzlast zur Verfügung stehen.


    5. Warum sollte die Armee die Beschaffung von Kleidung und Schuhwerk nicht völlig den Soldaten überlassen?


    6. Warum werden Baumateriallieferungen aus der Armeeproduktion markiert? Welche Möglichkeiten gibt es dazu?


    7. Welche Rolle spielt die Provinzverwaltung bei der Ausstattung einer Truppe mit Waffen?


    8. Nennen Sie verschiedene Arbeiten, die in der Fabrica einer Einheit ausgeführt werden und die dafür benötigten Rohstoffe.


    9. Was können Sie tun, um mit einer Armeeeinheit einen möglichst großen Operationsradius zu haben?


    10. Nennen Sie je ein Argument für und gegen die Präsenz von zivilen Händlern vor einem Militärlager.


    Täuschungsversuche werden mit dauerhaftem Ausschluß von der Academia bestraft!


    Die Antworten sind innerhalb von sieben Tagen beim Legaten schriftlich einzureichen. Zum Bestehen des Examens müssen acht der zehn Fragen korrekt beantwortet werden. Formulieren Sie bitte eigenständig und in ganzen Sätzen! Werden Sie dabei so ausführlich wie nötig, aber bleiben Sie so knapp wie möglich. Eine vollständige Wiedergabe der Vorlesung ist nicht Sinn der Prüfung.


    Ich wünsche viel Erfolg!

    Macer betritt das Officium der Academia und reicht dem Schreiber eine Schriftrolle mit der Neufassung des Gesetzes für die Academia Militaris. Er soll schon mal eine Abschrift machen und diese aushängen, bis das Gesetz offiziell veröffentlicht wird.


    Kurze Zeit später finden die Studenten den folgenden Aushang neben der Bürotüre:


    LEX ACADEMIA MILITARIS


    PARS PRIMA - Prologus


    Die Militärakademie des Imperium Romanum, die Academia Militaris Ulpia Divina in Roma, ist die elitäre Offiziersschule des Exercitus Romanus.


    Sie soll die militärischen Heeresgattungen der Cohortes Praetoriae, der Cohortes Urbanae, der Vigiles, der Legionen und der Classis Romana mit fähigen Offizieren versorgen.
    Man kann auch ohne akademische Laufbahn in der Karriereleiter steigen, dieser Weg ist aber langwieriger und eigentlich nur in absoluten Ausnahmesituationen denkbar.


    PARS SECUNDA - Aufbau und Tätigkeiten der Acadmia


    Die Academia wird geleitet von einem Kommandeur, der diese Funktion unentgeltlich als zusätzliches Amt neben seinem regulären Rang ausübt.
    Dem Kommandeur zur Seite steht ein stellvertretenden Kommandeur, der diese Funktion ebenfalls als unentgeltliches Amt neben seinem regulären Rang ausübt.
    Diese beiden Personen werden vom Imperator Caesar Augustus ernannt sind die Hauptdozenten der Academia.


    Weitere Personen können vom Kommandeur als Gastdozenten geladen werden.


    Die Dozenten der Academia halten leichte, mittlere oder schwere Cursi ab. Ein Cursus wird mindestens eine Woche vor seinem Beginn angekündigt und dauert je nach Schwierigkeit zwei bis vier Wochen. Davon entfallen ein bis zwei Wochen auf die Vorlesungen des Dozenten und ein bis zwei Wochen auf die Abnahme der Examen.


    Innerhalb eines Quartals werden mindestens zwei Cursi unterschiedlicher Schwierigkeit angeboten.


    Im Officium der Academia wird eine Liste aller aktuellen und ehemaligen Studenten und deren abgelegten Examina geführt, aus denen die erreichte Qualifikation eindeutig ersichtlich ist.


    PARS TERTIA - Zugang und Examen Primum


    Grundsätzlichen kostenfreien Zugang zur Academia Militaris haben alle aktiven Militärangehörigen mit ausreichend Erfahrung in einem Offiziers- oder Unteroffiziersdienstgrad. In Zweifelsfällen kann der Kommandeur der Academia ein Empfehlungsschreiben des Vorgesetzten des Candidatus (Anwärter) einfordern.
    Bei Zahlung einer Studiengebühr von 500 Sz pro Cursus haben auch alle Bürger ohne Militärzeit Zugang zur Academia Militaris. Für ehemalige Militärangehörige gilt eine ermäßigte Gebühr von 250 Sz pro Cursus.


    Mit der Einschreibung zur Academia und der eventuellen Zahlung der Studiengebühr ist der Candidatus automatisch zu einem Grundkurs angemeldet, der mit dem Examen Primum beendet wird. Die Prüfung besteht aus 10 schriftlichen Fragen zum römischen Militär. Zum Bestehen müssen davon 8 korrekt beantwortet werden.
    Angehörigen der Classis Romana erhalten einen gesonderten Grundkurs mit einer anderen Prüfung (nautisches Examen Primum), mit deren Ablegen gleichzeitig zur Zulassung auch das Kapitänsdiplom verliehen wird, das Voraussetzung zur Ernennung zum Trierarchus sowie für alle höheren Ränge in der Classis ist.


    Die Studierenden der Academia nehmen nach eigener Entscheidung an den weiteren ausgeschriebenen Cursi teil. Das Bestehen des Examen Primum ist Voraussetzung für die Zulassung zu einem leichten Cursus. Das Bestehen des Examen Secundum (einer Prüfung zu einem leichten Cursus) ist Voraussetzung für die Zulassung zu einem mittleren Cursus. Das Bestehen des Examen Tertium (einer Prüfung zu einem mittleren Cursus) ist Voraussetzung für die Zulassung zu einem schweren Cursus.


    PARS QUARTA - weiterführende Examines


    In einem Cursus trägt der Dozent durch mehrere schriftliche Beiträge ein Thema vor. Anschließend nimmt er die Prüfung ab.


    Ein leichter Cursus endet mit dem Examen Secundum mit 10 schriftlichen Fragen, von denen 8 korrekt beantwortet werden müssen. Dazu ist eine Woche Zeit.


    Ein mittlerer Cursus endet mit dem Examen Tertium mit 12 schriftlichen Fragen, von denen 10 korrekt beantwortet werden müssen. Dazu ist eine Woche Zeit.
    Zudem stellt der Dozent eine Kolloquiums-Frage, die die Studierenden zu einer Gruppendiskussion auffordert. Die Studierenden haben eine Woche Zeit, Antworten zu geben. Bei der Bewertung durch den Dozenten sind alle gegenbenen Antworten zu berücksichtigen. Ein Bestehen des Examen Tertium ist ohne Teilnahme am Kolloquium nicht möglich.


    Ein schwerer Cursus endet mit dem Examen Quartum mit 15 schriftlichen Fragen, von denen 13 korrekt beantwortet werden müssen. Dazu ist eine Woche Zeit.
    Zudem stellt der Dozent jedem Studierenden eine Dissertations-Frage, die schriftlich zu beantworten ist. Die Antwort muss über den Umfang der Vorlesung hinaus gehen. Die Studierenden haben zwei Wochen Zeit zur Anfertigung der Dissertation. Die Dissertation wird von den beiden Kommandeuren der Academia bewertet.


    Leichte und mittlere Cursi können von allen Dozenten der Academia gehalten werden. Schwere Cursi können nur von den beiden Hauptdozenten gehalten werden.


    Nicht bestandene schriftliche Prüfungen können innerhalb von vier Wochen einmalig wiederholt werden. Der Studierende erhält erneut eine Woche Zeit zur Beantwortung der Fragen.


    Eine nicht angenommene Dissertation kann bis zu vier Wochen später erneut eingereicht werden.


    Ein Kolloquium kann nicht wiederholt werden.


    PARS QUINTA - Titel, Abgangsrang und Stand


    Ein Student kann die Academia jederzeit verlassen, ohne eine gesonderte Abschlußprüfung absolvieren zu müssen.


    Eine Wiederaufnahme des Studiums zu einem späteren Zeitpunkt ist ohne eine erneute Aufnahmeprüfung möglich. Ebenso ist es möglich, nach einem bestandenen Examen weitere Cursi zu dem erreichten oder einem niedrigeren Schwierigkeitsgrad zu besuchen, um weitere Qualifikationen zu erwerben.


    Das Examen Primum ist in der Regel Voraussetzung für ein Tribunat in der Legion.
    Das nautische Examen Primum ist in der Regel Voraussetzung für den Rang des Trierarchus und alle höheren Ränge der Classis.
    Das Examen Secundum ist in der Regel Voraussetzung für die Erteilung eines Auxiliar-Infantrie-Kommandos oder ein Tribunat in einer der drei stadtrömischen Einheiten.
    Das Examen Tertiam ist in der Regel Voraussetzung für die Erteilung eines Legions-, Reiterei-, oder Flottenkommandos.
    Das Examen Quartum ist in der Regel Voraussetzung für die Ernennung zum Praefecten einer der drei stadtrömischen Einheiten.

    Wie angeordnet, traten alle auf der Baustelle anwesenden Soldaten am späten Nachmittag auf einer Wiese an. Macer hatte keine Paradeausrüstung angeordnet, und so standen alle nur in ihrer normalen Kampfausrüstung dort. Auch die Offiziere trugen - mit Ausnahme ihrer Auszeichnungen - nicht mehr als die normale Ausrüstung.
    Einige Legionäre hatten schnell aus Holz eine kleine Tribüne gezimmert, auf die Macer und die Tribunen nun stiegen.


    "Soldaten der LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS, ich habe mir heute zum ersten mal mit eigenen Augen ein Bild von eurer Leistung für den neubau unsere Kastells gemacht - und ich bin beeindruckt. Ich sehe, dass ihr mit großem einsatz Erdmassen bewegt, unermüdlich Bäume fällt und mit großer Kraft Steine herbeischafft. Ihr arbeitet kraftvoll, wenn es schwer ist und exakt, wenn alles passen muss. Ich bin sehr zufrieden mit euch!
    So wie heute Baukräne und Gerüste Zeichen für eure Arbeitskraft sind, so sollen demnächst die Mauern und Türme des Kastells die Zeichen eurer militärischen Kraft sein. Mögen die Götter uns auf diesem Wege weiter stützen."


    Zwei Soldaten trugen eine Opferschale herbei und Macer nahm eine kleine Zeremonie vor, um den Göttern für das bisherige Gelingen der Bauarbeiten zu danken.
    Dann wandte er sich wieder an die Soldaten:


    "Zur Feier der Saturnalien werden wir in den kommenden Festtagen die Arbeit zwar nicht völlig einstellen, aber täglich eine Stunde früher beenden."


    Ein dankbares Jubeln und einige 'Io Saturnalia'-Rufe schallten Macer entgegen. Freilich war es so, dass die Arbeiten aufgrund der früh hereinbrechenden Dunkelheit ohnehin jeden Tag entwas früher beendet wurden, aber eine zusätzliche Erleichterung nahmen die Soldaten trotzdem gerne an.


    "Und damit ihr dann nicht ganz im Dunkeln sitzt, gibt's als Saturnalia-Geschenk für jeden Legionär und auch für die Probati eine Öllampe. Und die Unteroffiziere und Offizere sind von mir zu einem guten Tropfen Wein eingeladen."


    Noch einmal schallten einige Freudenrufe über den Platz.


    "Für die Probati habe ich noch eine weitere Mitteilung: ihr werdet täglich einen halben Tag von den Bauarbeiten abgezogen und unter der Leitung eines Optios zuerst einen Exerzierplatz einrichten und dann dort eure Grundausbildung absolvieren."


    Der Praefectus Castrorum schloß noch schnell einige organisatorische Hinweise an, bevor die Soldaten wieder von ihren Offizieren zurück zu ihren Zelten kommandiert wurden.

    Das Bedürfnis nach inhaltlichen Fragen schien nicht allzu groß zu sein, als Macer zur letzten Vorlesung den Raum betrat und nach den üblichen freundlichen Worten an sein Pult trat.


    "Wie angekündigt, wollen wir heute zum Abschluß der Vorlesung noch einen kurzen Blick auf die rolle ziviler Händler werfen. Wir hatten ja schon bei der Nahrungsversorgung gesehen, dass es nötig ist, große Mengen Getreide von Bauernhöfen zu beziehen. Ebenso hatte ich bereits die privaten Schmiede, Schneider und Schuster erwähnt, über die sich die Soldaten ihre Ausrüstung beschaffen können.
    Nun ist es aber so, dass sich im Umfeld größerer Lager meist eine ganze Ansammlung verschiedenster Händler bildet und nicht selten entsteht mit der Zeit ein kleine Stadt vor den Toren des Lagers. Dies bringt für uns sowohl Vorteile als auch Nachteile.
    Eindeutiger Vorteil ist, dass die Konkurrenz unter den Händlern dafür sorgt, dass wir immer aus verschiedenen Angeboten wählen können und vor allem, dass jeder wichtige Großhändler eher zu uns kommt, als dass wir zu ihm gehen müssten. Das bedeutet häufig auch, dass der Transport von Waren bis in unsere Nähe von den Händlern übernommen wird.
    Anderseits kann diese Bequemlichkeit auch schädlich sein. Die aufdringlichsten Händler sind nicht immer die besten! Und man läuft Gefahr, zu abhängig zu werden. Auch für die Moral der Truppe ist es nicht gut, wenn das Angebot an Händlern überreichlich ist. Es ist schon vorgekommen, dass Soldaten ihre Getreiderationen bei den Bäckern vor den Lagertoren gegen fertiges Brot eingetauscht haben! Sowas darf natürlich nicht passieren.


    Mit diesem kurzen Blick auf die zivilen Händler sind wir dann mit dem Vorlesungsstoff durch. Gehen wir noch einmal durch, was wir alles betrachtet haben:
    Wir haben den Bedarf an verschiedenen Nahrungsmitteln für die Besatzung eines Lagers berechnet und uns Gedanken über die Herkunft dieser Nahrungsmittel gemacht. Außerdem haben wir uns mit Lagerung und Transport befasst und dabei insbesondere die Kapazitäten der verschiedenen Transportmittel verglichen.
    Dann sind wir zu Kleidung, Baumaterial und Bewaffnung über gegangen und haben dort ähnliche Überlegungen für die benötigten Nachschubmengen und deren Beschaffung angestellt. Danach folgten die Besonderheiten der Logistik auf dem Marsch und heute haben wir noch die zivilen Händler angesprochen. Sie sehen, wir haben einen schönen Durchgang durch die verschiedenen Aspekte der Logistik bei der Armee gemacht.


    Haben Sie dazu noch inhaltliche Fragen?


    Bevor Sie jetzt alle doch wieder nur nach der Prüfung fragen: ich habe die Prüfungsfragen noch nicht alle fertig."

    Sim-Off:

    Prüfung kommt noch vor Weihnachten. ;)

    Sim-Off:

    Nur ein kleiner Hinweis (für alle, nicht nur für dich):
    Jeder sollte sich bitte darüber klar werden, ob er sich im alten Lager nahe Rom oder auf der Baustelle des neuen Lagers bei Mantua befindet. Die Konsequenzen sind einfach: im alten Lager gibt es grundsätzlich keine Zelte, im neuen Lager bisher grundsätzlich keine festen Gebäude (und auch keine Betten - im Zelt schläft man auf dem Boden).
    Der griechische Arzt, der in letzter Zeit häufig die Musterung macht, ist auch in Mantua; wer ihm schon begegnet ist, befindet sich also dort. :D