Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Zitat

    Gaius Scribonius Curio dixit:
    Aber Macer....du sagst das alles doch nicht etwa nur deswegen, weil du uns dein Resultat vorenthalten willst :P ;)?


    Nun, wie kann ich euch vorenthalten, es ich nicht kenne?? Ganz ehrlich - ich hatte keine Lust da meine eMail-Adresse anzugeben, nur um dann meinen IQ zu erfahren. Keine Ahnung, was da rausgekommen ist.

    Macer griff die Frage seines Freundes aus der LEGIO IX zu Beginn der nächsten Vorlesung noch einmal auf. "Darüber, die bestandenen Cursi im Tabularium zu vermerken wurde einmal diskutiert, aber die Idee wurde nicht weiter verfolgt. Daher ist bisher die Academia selber für die Nachweise zuständig. Die Liste der eingeschriebenen und ehemaligen Studenten ist im Officium ersichtlich, ebenso für jeden das höchte absolvierte Examen.
    Die Einzelergebnisse bleiben in den jeweiligen Akten zum Cursus vermerkt. Auf Wunsch werden Bescheinigungen ausgestellt - allerdings nur für solche Studenten, die das teure Papyrus nicht zum herumschießen verwenden... :D
    Wer sich für die ballistischen Eigenschaften von kugelförmigen Objekten interessiert, dem sei eine Geschützausbildung in der LEGIO I empfohlen."
    Ohne auch nur einen Blick auf die Studenten zu werfen wandte er sich seinen Unterlagen zu - er wollte den Angesprochenen die Schande ersparen, beim Rotwerden auch noch beobachtet zu werden.


    "Nun denn, nachdem wir jetzt alle unseren Spass gehabt haben und ich durchaus einsehen, dass die Inhalte für einige nicht unbedingt neu sind, fahren wir dennoch mit dem Inhalt der Vorlesung fort und wenden wir uns dem zu transportierenden Gepäck zu.
    Die auf dem Marsch zu transportierende Ausrüstung lässt sich in vier Kategorien einteilen: die allgemeine Kampfausrüstung, die jeder Soldat trägt, das persönliche Gepäck incl. Nahrungsrationen, das auch jeder Soldat selber trägt, die Gruppenausrüstung wie Zelte, Werkzeuge und Schanzpfähle, für die die Tragtiere der Zeltgemeinschaften zur Verfügung stehen sowie die die zusätzliche Ausrüstung, die der Einheit insgesamt zuzuordnen ist, wie etwa mitgeführte Belagerungswaffen oder auch die größeren Zelte für Offiziere oder für ein Lazarett.


    Über die Kampfausrüstung brauche ich wohl kaum ein weiteres Wort zu verlieren, Ihnen allen dürfte bewusst sein, dass ich damit textile Kleidung, Schuhe, Körperpanzerung, Helm, Gürtel, Schwert, Schild und Speer meine. Für diejenigen Offiziere, die nicht selber in den Mannschaften dienten sei daran erinnert, dass sich dieses Material auf ein Gewicht von ca. 25 kg summiert.

    Sim-Off:

    Zur Bequemlichkeit der Leser werde ich wie hier an einigen Stellen auf Gewichtsangaben in römischen Pfund verzichten. :D


    Seit der Heeresreform des marius tragen die Soldaten darüberhinaus auch das persönliche Gepäck und einen großen Teil der Verpflegung selbst, anstatt es auf Wagen oder Lasttieren im Tross transportieren zu lassen. Dies macht Sinn, um den Tross klein und die Truppe beweglich zu halten, wie wir im weiteren Verlauf der Vorlesung sehen werden. Das Gepäckbündel der Soldaten (die "Sarcina") ist aus vielen kleinen Komponenten zusammengesetzt und stellt im Prinzip den gesamten Besitzstand eines Soldaten dar! Was er hier nicht mitnimmt, das bringt ihm nichts. Zur Sarcina gehört ein großer Stoffsacke für textile Kleidung, in dem sich mindestens ein Mantel (Paenula) und eine oder zwei Reserve-Tuniken befinden. Auch der Helmbusch, den die Soldaten nur zur parade tragen lässt sich in diesem Sack gut transportieren. Ferner finden wir an der Sarcina allerlei Kochgeschirr, insbesondere die Patera als universelles Ess- und Trinkgefäß sowie entwerder einen Eimer, eine Klapppfanne oder vergleichbares Gerät. Nicht fehlen darf natürlich die Trinkflasche sowie zuweilen eine Flasche mit Öl zum Kochen, zur Ausrüstungspflege und für die Lampen. In einem Netz trägt der Soldat einen Beutel mit Getreide für mindestens drei Tage sowie sonstigen nahrungsmitteln, z.B. getrockneten Früchten, trockenem Soldatenbrot oder Fleisch, sofern vorhanden. Dadurch, dass diese Nahrungsmittel in einem Netz und nicht in einem geschlossenen Lederbeutel transportiert werden bleiben sie vor Staunässe geschützt und sind so länger haltbar.
    Weiterhin trägt der Soldat in der Regel eine Decke oder ein Fell mit sich, um sich sein Nachtlager etwas bequemer gestalten zu können. Außerdem finden wir an der Sarcina noch eine Ledertasche für die kleineren Gegenstände. Dazu zählen z.B. Kamm und Rasiermesser, Essbesteck, eine Öllampe, Feuerstein und Schlageisen, Ersatznägel für die Schuhe, der Geldbeutel usw. Viele Soldaten tragen auch eine kleine Götterstatue oder ein Amulett mit sich. Bei dieser doch recht umfangreichen Ausstattung bleibt auf den Gepäckbündeln nur noch wenig Platz für zusätzliche Kleinwerkzeuge wie Haumesser, Hämmer, Seile etc.
    Alles zusammen beläuft sich das Gewicht der Sarcina auf 20 kg bei normalen Rationen, bei zusätzlicher Verpflegung entsprechend mehr. Mit ca. 45 kg Marschbelastung ist damit die Grenze des Machbaren für den eizelnen Legionär erreicht.


    Die weitere Ausrüstung, die den Soldaten zur Verfügung steht, muss daher auf die Tragtiere der Contubernien verladen werden. Dazu zählen neben dem Zelt selber eine Steinmühle und ein umfassender Satz Schanzwerkzeug mit Spaten, Hacke, Rasenstecher, Säge, Schanzkorb und Seilen, sowie eine Anzahl von Valli zur Befestigung des Lagers. Zusammen beläuft sich diese Ausrüstung auch schon wieder auf 150 kg und erreicht (insbesondere wenn sich das lederne Zelt bei Regeln mit Wasser vollgesogen hat) damit rasch die Lastgrenze für ein Maultier. Das Umladen von persönlicher Ausrüstung der Soldaten auf die Tragtiere ist daher in jedem Fall zu unterbinden!
    Für den Transport der Ausrüstung, die über die Grenzen eines Contuberniums hinaus benötigt werden, stehen zusätzliche Tragtiere zur Verfügung. Pro Centurie darf man mit zwei bis drei zusätzlichen Tieren rechnen, auf denen Zelt und Ausrüstung des Centurio, Teile der Ausrüstung der Unteroffiziere, administrative Dinge (Akten etc.) sowie evtl. ein von der Einheit mitgeführtes leichtes Pfeilgeschütz incl. Munition transportiert werden. Auf ähnliche Art und Weise kann für die höheren Offiziere mit zwei Tragtieren für Ausrüstung, Zelt und das spezifische Zubehör ihrer Aufgabe gerechnet werden.
    Den Pioniereinheiten stehen weitere Tragtiere für zusätzliches Gerät zur Vorbereitung des Weges und zur Einmessung des Lagerplatzes zur Verfügung. Noch einmal werden einige weitere Tiere für den Transport der Einrichtung von Feldlazaretten und - werkstätten benötigt und schließlich darf der Transport von Belagerungswaffen ebenfalls noch einmal zusätzlicher Tiere.


    Wie sie an dieser durchaus recht flüchtigen Auflistung schon abelesen können, ist eine sorgfältige Planung der Lastverteilung, ein ausreichender Bestand an gesunden Tragtieren und absolute Disziplin und Selbstbeschränkung zur Reduzierung des Gewichtes unabdingbar, um Truppen effektiv auf den Marsch schicken zu können. Unnötiges Gepäck ist für eine Truppe genauso eine ärgerliche Mehrbelastung, wie unzureichende Ausrüstung oder ein zu kleiner Tross die Truppe gefährlich schwächen kann.


    Wie man einige der Probleme, die sich insbesondere bei der Planung der mitzuführenden Verpflegung durch sorgfältige Vorbereitung der Route umgehen kann, werden wir in der nächsten Vorlesungsstunde besprechen."

    Zitat

    Gaius Scribonius Curio dixit:
    Man muss am Ende seine email-Adresse angeben


    Genau - schon mal was von Spam gehört?? :D
    Es ist zwar nicht so, dass ich keinen guten Spamfilter habe, aber man muss es ja nicht herausfordern...

    Der Optio beobachtete Falco noch einige Zeit, nickt dann zufrieden und ging weiter zum nächsten Rekruten. Immer, wenn er später wieder zu Falco hinüber sah, war dieser fast ohne Pause mit seiner Übung beschäftigt. Das gefiel ihm.


    Nach einiger Zeit kehrte er zu ihm zurück und schaute sich die Bemühungen des Rekruten nochmal genauer an. "Das sieht schon sehr gut aus, Falco! Mach' mal eine kleine Pause und trink' einen Schluck. Dann machen wir weiter..."

    Zitat

    Gaius Scribonius Curio dixit:


    Dies sei ein klassischer IQ-Test, der stark auf Logik aufbaut ;)....also nichts Schlimmes....


    Du hättest aber ruhig mal vorher sagen können, dass man sich am Ende registrieren muss, bevor man sein Ergebnis bekommt - dann hätte ich mir den Test nämlich sparen können...

    Legat Macer hatte das Schreiben des Probatus mit leicht zusammengekniffenen Augen und gerunzelter Stirn gelesen. Eigentlich hatte er seine Leute, die sich um sowas kümmern - bei aller Sorge für seine Jungs konnte er ja nun mal nicht jeden persönlich an die Hand nehmen. Aber es war wie es war, ein paar zivile Behörden hingen auch mit drin und so musste er den Fall wohl selber erledigen. "Also gut", murmelte er und griff zur Rohrfeder, "dann erledigen wir das mal." Mit ein paar raschen Einträgen waren die nötigen Dokumente erstellt und einer der Schreiber der Legion durfte sich mal wieder daran machen, Kopien zu erstellen und die Weiterleitung an die nötigen Dienststellen zu veranlassen. "Damit ist die Sache wenigstens hinter uns. Aventurinus ist wieder Zivilist und alles weitere obliegt nicht mehr unserer Zustädngikeit."

    Die Ungebduld des jungen Mannes sollte schon bald gestillt werden - der Optio nahm ihn wie jeden anderen Rekruten von Anfang an ordentlich zur Sache. Erst ein wenig Dauerlauf zum Konditionstraining, dann ging es auf den Exerzierplatz. Rasch erklärte er Falco, wie er mit Schild und Schwert umzugehen habe und wies ihm einen Holzpfahl als Übungsgegner zu. "Also Falco, dann wollen wir mal. Grundstellung, Schild hoch und dann immer schön gezielt stechen - und zurück in die Ausgangsstellung. Los geht's..."

    Sim-Off:

    OK, ich lass' mal kurzen den Archäologen raushängen 8):
    Landesmuseum Mainz, Steinsammlung, Grabstein 24 (Inv.-Nr. S 62), 1. Hälfte 1. Jh. n.Chr.:


    PRIMVS / AEBVTIVS / L(ucii) F(ilius) VETVRIA (tribu)/PLA(centia) VETERANVS / EX S(ignifero) LEG(ionis) XIIII / ANNO(rum) LV / AERORV(m) XXII / H(ic) S(itus) E(st)


    Primus Aebutius, Sohn des Lucius, von der Tribvus Veturia, aus Placentia, ehemaliger Fahnenträger der 14. legion, 55 Jahre alt, 22 Dienstjahre, ruht hier.


    Einen noch historischeren Primus könnt ihr gar nicht finden... :D

    Ein aufgeregter Sklave rennt über den Markt, stürmt die Straßen zum Handwerkerviertel am Tiber hinunter und erreicht schließlich keuchend die Werkstätten des "Tonwarenmachers", des größten Töpfers von Rom. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck betritt er eilig und immer noch heftig atemend das Büro des Verwalters. "Herr, es ist nicht zu glauben, es ist unmöglich, es ist der Wahnsinn..." keucht er. Verwirrt blickt der Verwalter von seinen Rechnungen auf und sieht den Sklaven streng an. "Was faselst Du da? Worum geht es überhaupt?"
    Der Sklave ringt nach Luft und Worten und wedelt mit seinen Armen in der Luft. "Auf dem Markt... Ich war unterwges um Ton zu kaufen... Wie immer eigentlich... In den letzten Tagen wurde ja wenig angeboten... Und heute war wieder eine neue Ladung angekommen... Und ich war schon froh, dass ich wieder viel einkaufen könne... und dann sah' ich den Preis... Und ich wäre beinahme in Ohnmacht gefallen... Und alle Leute drumherum haben auch fast geschrien..."
    "Ja, was im Himmels Willen war denn nun mit dem Preis?!?" knurrt ihn der Verwalter grimmig an. Er wird den Verdacht nicht los, dass der Skalve Alkohol in größeren Mengen zu sich genommen hat.


    "Der Preis... er war... er betrug... eine Einheit Ton sollte 250 Sesterzen kosten!!!"


    Nach einigen Minuten gelang es dem Verwalter, wieder soweit die Fassung zu erlangen, dass er sich daran machen konnte, genaueres aus dem Sklaven heraus zu bekommen. "Anbieterin ist eine gewisse Tiberia Messalina Oryxa, sie muss eine neue Tongrube haben. Und sie verkauft den Ton angeblich so teuer, weil sie mit dem Geld einen Tempel bauen will..."

    Am Abend, als sich der edle Weihrauchduft der Zeremonie schon fast wieder verzogen hatte und die Gäste bereits einige Gänge des Gelages absolviert hatten, traf auch Legat Macer an der Casa Caecilia ein. Er war direkt nach seiner Vorlesung in der Academia hierher geeilt und liess sich nun rasch zum Gastgeber führen.


    "Salve Creticus, es tut mir leid, dass ich erst so spät zu einem so prachtvollen Fest erscheinen kann und wohl schon den wichtigsten Teil verpasst habe. Trotzdem wollte ich es nicht versäumen, Dir meine Glückwünsche zur Errichtung dieses schönen Hauses persönlich zu überbringen und die Gelegenheit gleich nutzen, Dir zu deiner Wahl zu gratulieren."

    Zitat

    Traianus Germanicus Sedulus dixit:
    Wer benachrichtig nun den "Legaten" wenn ein Legionär mit seinem Betrieb irgendwelchen Schmuh getrieben hat um diesen bestrafen zu können bzw. wie wird da nun vorgegangen?


    Die Benachrichtigung müsste wohl durch den zuständigen Aedil erfolgen, da dieser ja die Marktaufsicht führt und folglich den Verstoss entdecken wird.
    Die Bestrafung obliegt dann gemäß Pars Prima der Vorlage entweder wieder dem Aedilen nach dem Lex Mercati oder aber dem Vorgesetzten des Straftäters - dann nach Militärrecht.


    Allerdings muss ich zugeben, dass die Trennung, wann welches Recht anzuwenden ist, aus Pars Prima nicht ganz deutlich wird. Vielleicht kann uns Senator Macrinius an einigen Beispielen erläutern, in welchen Fällen er die Lex Mercati anwenden würde und wann das Militärrecht.

    Mit einer leichten Verspätung betrat Legat Macer das Auditorium der Academia und ließ einen Blick über die anwesenden Studentzen gleiten. Er kannte sie alle aus dem letzten Cursus, ihr Wissensdurst war offensichtlich noch nicht gestillt.
    Sein Adjutant hatte bereits die Anwesenheit überprüft und reichte ihm die Liste, auf die er nur einen kurzen Blick warf, bevor er das Wort ergriff.


    "Ich bitte Sie, meine leichte Verspätung zu entschuldigen; die Geschäfte der Legion haben mich aufgehalten. Nun möchte ich Sie aber ganz herzlich zum zweiten Cursus der Academia Militaris hier in der hauptstadt unseres geliebten Imperiums begrüßen.
    Bevor wir uns den Truppen auf dem Marsch zuwenden, möchte ich wieder einmal noch ein paar Worte zur Organisation des Cursus verlieren. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, ist dies hier ein mittlerer Cursus, der mit dem Examen Tertium abschließt. Ich werde Ihnen also zwei Wochen lang in (vermutlich sechs) Vorlesungseinheiten das Thema vorstellen und ihnen Gelegenheit geben, Fragen zu stellen. Danach werde ich eine Prüfung mit 12 Fragen stellen, von denen 10 richtig und vollständig zu beantworten sind. Dafür ist eine Woche Zeit. Ferner werde ich Sie mit einer Fragestellung konfrontieren, die sie gemeinsam als Kolloquium, d.h. als Gruppendiskussion, bearbeiten sollen. Ähnlichkeiten mit den Diskussionen, die während einer Stabsbesprechung entstehen können, sind dabei keineswegs Zufall, sondern Absicht.
    Das Ergennis der Prüfung und des Kolloquiums werde ich spätestens eine Woche nach Abgabeschluß bekannt geben. Wie beim Examen Secundum wird die Beantworten der Prüfungsfragen Sie nicht über den Umfang der Vorlesung hinaus beanspruchen - lediglich etwas mehr eigene Leistung wird diesmal von Ihnen erwartet. Dies gilt natürlich insbesondere auch für das Kolloquium."


    Er machte eine kurze Pause, um eventuelle Gegenfragen entgegen zu nehmen und setzte seinen Vortrag dann fort.


    "Kommen wir nun also zum Thema der Vorlesung. Nachdem sich der letzte Cursus mit dem Standlager als Heimstadt der Soldaten in Friedenszeiten beschäftigt hat, wollen wir nun einen Blick auf den Marsch der Soldaten legen. Wenngleich er nicht zum Alltag der Armee gehört ist er doch ein wichtiger Bestandteil des Militärlebens und eine große Mobilität der Truppen ist ein entscheidender Faktor ihres Erfolges.
    Es gibt grundsätzlich zwei Gründe, Soldaten auf den Marsch zu schicken: die Verlegung von Truppen oder Truppenteilen von einem Standlager in ein anderes und das Führen eines längeren Feldzuges. Zwar ist in der Regel auch die Bewegung kleiner Truppenabordnungen für besondere Aufgaben, z.B. Arbeitseinsätze etc. oder der lokal begrenzte Einsatz einer Einheit bei Aufständen u.ä. mit Marschaktivitäten verbunden, diese unterscheiden sich aber in einigen Punkten von den größeren Operationen und sollen daher hier nicht weiter betrachtet werden.
    Die Bewegung einer großen Zahl von Soldaten von einem Ort zum anderen erfordert eine sorgfältige Planung und ist insbesondere eine große logistische Herausforderung. Dementsprechend werden wir uns in diesem Cursus eingehender mit der Vorbereitung eines Marsches und der Zusammenstellung von Marschgepäck und Marschausrüstung befassen.
    Verläuft bei einer einfachen Truppenverlegung ein Marsch in der Regel auf befriedetem Gebiet und bekannten, gut vorbereiteten und befestigten Wegen, so kommen im Falle eines Feldzuges die umfangreichen Anforderungen der Erkundung und Sicherung des Marschweges hinzu. Hier ist auch das Geschick des Feldherren in der Wahl der richtigen Marschformation gefordert, um die Verletzbarkeit der Marschkolonne möglichst gering zu halten. Diesen wichtigen Punkt werden wir uns daher ebenfalls eingehend widmen.
    Insbesondere im Feindesland, aber auch auf eigenem Gebiet wird sich den Soldaten jeden Abend auf's neue die Aufgabe stellen, ein Marschlager als geschütztes Quartier für die Nacht zu errichten. Aufbau und Struktur entsprechen zwar in weiten Teilen den inzwischen hinreichend bekannten Standlagern, trotzdem werden wir uns in diesem Cursus noch einmal mit den Besonderheiten eines Marschlagers befassen müssen."

    Nur einen Tag später betrat ein Centurio in Begleitung eines zivilen Beamten das Büro des Legatus und bat um ein vertrauliches Gespräch.


    Als die Männer das Büro einige Zeit später wieder verliessen, rief Macer einen der Schreiber aus dem Vorzimmer herein und übergab ihm einen ganzen Stapel von Papyrusblättern und Wachstafeln mit kurzen Vermerken. "Sorge dafür, dass dies schnellstmöglich den zuständigen Dienststellen zugeleitet wird. Die Ernennung von Quintus Caecilius Aventurinus zum Legionarius unserer Legion ist hiermit annuliert."

    Sim-Off:

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    Maximus Decimus Meridius dixit:
    Und was die Veteranenversorgung betrifft: Ich plädiere erneut dafür auch eine allgemeine Legionskasse zu schaffen, aus der Belohnungen und Prämien bezahlt werden können, usw usw usw.


    Technisch machbar! Ist inzwischen in der Planung für WiSim II drin.
    Ihr dürft euch also mit deren Nutzen auseinandersetzen; sobald die WiSIm II läuft, ist dann auch alles tatäschlich umsetzbar. Vorher exisitert selbiges nur auf dem Papier, ohne Umsetzung.


    An der gemeinsamen Planung der Veteranenversorgung beteilige ich mich gerne.


    Den weiteren Ausführungen von Macrinius zur Gercihtsbarkeit kann ich ebenfalls nur zustimmen, vielleicht sollte man die entsprechenden Passagen des Gesetzes einfach noch dementsprechend klarer formulieren.

    Macer hatte sich sofort in die Gesetzesvorlage vertieft und sie aufmerksam mehrmals studiert. Nachdem die ersten Zwischenfragen der Senatoren geklärt waren erhob er sich und ergriff das Wort: "Meine Herren Senatoren, ich erlaube mir festzustellen, dass sich der ehrenwerte Macrinius hier mit einem außerordentlich ausgereiften Gestzentwurf im Tagesgeschäft des Senates zurück meldet. Die Vorlage bekommt meine volle Unterstützung - bis auf zwei Ausnahmen!" Gespannt blickten einige Senatoren den Legionslegaten an.
    "Erstens hielte ich es für sinnvoller, wenn man den Pars Prima nicht als Epilog, sondern als Prolog bezeichnet" - entspanntes Lachen erfüllte die Curia, Macers Vorbehalte schienen sich also auf Formalia zu beziehen - "und des weiteren vermisse ich den eben dort angekündigten Teil zur Versorgung der Veteranen."

    Hoch erfreut über den dritten Platz von Brinno verliess Macer die Tribüne. Auf dem Weg nach unten gratulierte er Lucidus zu dem Sieg seines Gespannes und Anton zu dem hart erkämpften zweiten Platz. "Euer Fahrer ist einfach der erfahrendste, das zahlt sich gerade in kritischen Situationen aus!"
    Gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern der Factio Niger suchte er seinen Fahrer Brinno in den Katakomben der Arena auf und beglückwünschte ihn zu seinem dritten Platz.
    Als er nach draußen spazierte bemerkte er die unglückliche Miene von Hungaricus und rief ihm zu: "Na, es werden für euch auch wieder bessere Zeiten kommen. Die Roten sind nicht unbesiegbar, wie wir heute gesehen haben und auch die Grünen werden sich nicht ewig vorne halten können..."

    Der Wachsoldat am Tor ließ sich die Reisepapiere aushändigen, warf ein Blick darauf und nickt dem jungen Mann freundlich zu: "Du hast den richtigen Weg gefunden; der Rest ist einfach, denn wir nehmen dich erstmal an die Hand."
    Kaum hatte er es ausgesprochen, da kam auch schon ein anderer Legionär herbei und begleitete den neuen Rekruten zur Principia. Nach einer Eintragung in die Meldeliste wurde er zur Musterung gebracht.


    "Kräftiger Körperbau, gute Augen, gute Ohren und keine größeren Narben", liess der Arzt im Protokoll vermerken und bescheinigte Falco damit volle Diensttauglichkeit.
    Auf dem Rückweg in die Principia erklärte der Legionär schon mal das weitere Procedere: "Es gibt eine menge Bürokratie in der Armee, deshalb müssen wir nochmal zurück zur Principia. Dort wird man Dir dann auch sagen, welcher Einheit Du zugeordnet wirst. Den Weg zu deren Kasernenblock werde ich dir dann auch noch zeigen. Von da an übernehmen es deine neuen Kameraden, Dir deine Stube zu zeigen und Dir bei der Beschaffung deiner Ausrüstung behilflich zu sein."


    Sie betraten die Principia, kamen kurze Zeit später wieder heraus und machten sich auf den Weg durch die vielen Lagergassen, bis sie den Block der zweiten Kohorte erreichten. "So, da wären wir, da vorne die zweite Barracke ist die von deiner Centurie. Frag' am besten sofort nach dem Optio, der wird nämlich für deine Ausbildung verantwortlich sein. Ich wünsche Dir viel Spass hier bei der ersten Legion." Und schon war der freundliche Legionär um die nächste Ecke verschwunden, um auf seinen Posten zurück zu kehren.