Macer griff die Frage seines Freundes aus der LEGIO IX zu Beginn der nächsten Vorlesung noch einmal auf. "Darüber, die bestandenen Cursi im Tabularium zu vermerken wurde einmal diskutiert, aber die Idee wurde nicht weiter verfolgt. Daher ist bisher die Academia selber für die Nachweise zuständig. Die Liste der eingeschriebenen und ehemaligen Studenten ist im Officium ersichtlich, ebenso für jeden das höchte absolvierte Examen.
Die Einzelergebnisse bleiben in den jeweiligen Akten zum Cursus vermerkt. Auf Wunsch werden Bescheinigungen ausgestellt - allerdings nur für solche Studenten, die das teure Papyrus nicht zum herumschießen verwenden... 
Wer sich für die ballistischen Eigenschaften von kugelförmigen Objekten interessiert, dem sei eine Geschützausbildung in der LEGIO I empfohlen." Ohne auch nur einen Blick auf die Studenten zu werfen wandte er sich seinen Unterlagen zu - er wollte den Angesprochenen die Schande ersparen, beim Rotwerden auch noch beobachtet zu werden.
"Nun denn, nachdem wir jetzt alle unseren Spass gehabt haben und ich durchaus einsehen, dass die Inhalte für einige nicht unbedingt neu sind, fahren wir dennoch mit dem Inhalt der Vorlesung fort und wenden wir uns dem zu transportierenden Gepäck zu.
Die auf dem Marsch zu transportierende Ausrüstung lässt sich in vier Kategorien einteilen: die allgemeine Kampfausrüstung, die jeder Soldat trägt, das persönliche Gepäck incl. Nahrungsrationen, das auch jeder Soldat selber trägt, die Gruppenausrüstung wie Zelte, Werkzeuge und Schanzpfähle, für die die Tragtiere der Zeltgemeinschaften zur Verfügung stehen sowie die die zusätzliche Ausrüstung, die der Einheit insgesamt zuzuordnen ist, wie etwa mitgeführte Belagerungswaffen oder auch die größeren Zelte für Offiziere oder für ein Lazarett.
Über die Kampfausrüstung brauche ich wohl kaum ein weiteres Wort zu verlieren, Ihnen allen dürfte bewusst sein, dass ich damit textile Kleidung, Schuhe, Körperpanzerung, Helm, Gürtel, Schwert, Schild und Speer meine. Für diejenigen Offiziere, die nicht selber in den Mannschaften dienten sei daran erinnert, dass sich dieses Material auf ein Gewicht von ca. 25 kg summiert.
Sim-Off:Zur Bequemlichkeit der Leser werde ich wie hier an einigen Stellen auf Gewichtsangaben in römischen Pfund verzichten. 
Seit der Heeresreform des marius tragen die Soldaten darüberhinaus auch das persönliche Gepäck und einen großen Teil der Verpflegung selbst, anstatt es auf Wagen oder Lasttieren im Tross transportieren zu lassen. Dies macht Sinn, um den Tross klein und die Truppe beweglich zu halten, wie wir im weiteren Verlauf der Vorlesung sehen werden. Das Gepäckbündel der Soldaten (die "Sarcina") ist aus vielen kleinen Komponenten zusammengesetzt und stellt im Prinzip den gesamten Besitzstand eines Soldaten dar! Was er hier nicht mitnimmt, das bringt ihm nichts. Zur Sarcina gehört ein großer Stoffsacke für textile Kleidung, in dem sich mindestens ein Mantel (Paenula) und eine oder zwei Reserve-Tuniken befinden. Auch der Helmbusch, den die Soldaten nur zur parade tragen lässt sich in diesem Sack gut transportieren. Ferner finden wir an der Sarcina allerlei Kochgeschirr, insbesondere die Patera als universelles Ess- und Trinkgefäß sowie entwerder einen Eimer, eine Klapppfanne oder vergleichbares Gerät. Nicht fehlen darf natürlich die Trinkflasche sowie zuweilen eine Flasche mit Öl zum Kochen, zur Ausrüstungspflege und für die Lampen. In einem Netz trägt der Soldat einen Beutel mit Getreide für mindestens drei Tage sowie sonstigen nahrungsmitteln, z.B. getrockneten Früchten, trockenem Soldatenbrot oder Fleisch, sofern vorhanden. Dadurch, dass diese Nahrungsmittel in einem Netz und nicht in einem geschlossenen Lederbeutel transportiert werden bleiben sie vor Staunässe geschützt und sind so länger haltbar.
Weiterhin trägt der Soldat in der Regel eine Decke oder ein Fell mit sich, um sich sein Nachtlager etwas bequemer gestalten zu können. Außerdem finden wir an der Sarcina noch eine Ledertasche für die kleineren Gegenstände. Dazu zählen z.B. Kamm und Rasiermesser, Essbesteck, eine Öllampe, Feuerstein und Schlageisen, Ersatznägel für die Schuhe, der Geldbeutel usw. Viele Soldaten tragen auch eine kleine Götterstatue oder ein Amulett mit sich. Bei dieser doch recht umfangreichen Ausstattung bleibt auf den Gepäckbündeln nur noch wenig Platz für zusätzliche Kleinwerkzeuge wie Haumesser, Hämmer, Seile etc.
Alles zusammen beläuft sich das Gewicht der Sarcina auf 20 kg bei normalen Rationen, bei zusätzlicher Verpflegung entsprechend mehr. Mit ca. 45 kg Marschbelastung ist damit die Grenze des Machbaren für den eizelnen Legionär erreicht.
Die weitere Ausrüstung, die den Soldaten zur Verfügung steht, muss daher auf die Tragtiere der Contubernien verladen werden. Dazu zählen neben dem Zelt selber eine Steinmühle und ein umfassender Satz Schanzwerkzeug mit Spaten, Hacke, Rasenstecher, Säge, Schanzkorb und Seilen, sowie eine Anzahl von Valli zur Befestigung des Lagers. Zusammen beläuft sich diese Ausrüstung auch schon wieder auf 150 kg und erreicht (insbesondere wenn sich das lederne Zelt bei Regeln mit Wasser vollgesogen hat) damit rasch die Lastgrenze für ein Maultier. Das Umladen von persönlicher Ausrüstung der Soldaten auf die Tragtiere ist daher in jedem Fall zu unterbinden!
Für den Transport der Ausrüstung, die über die Grenzen eines Contuberniums hinaus benötigt werden, stehen zusätzliche Tragtiere zur Verfügung. Pro Centurie darf man mit zwei bis drei zusätzlichen Tieren rechnen, auf denen Zelt und Ausrüstung des Centurio, Teile der Ausrüstung der Unteroffiziere, administrative Dinge (Akten etc.) sowie evtl. ein von der Einheit mitgeführtes leichtes Pfeilgeschütz incl. Munition transportiert werden. Auf ähnliche Art und Weise kann für die höheren Offiziere mit zwei Tragtieren für Ausrüstung, Zelt und das spezifische Zubehör ihrer Aufgabe gerechnet werden.
Den Pioniereinheiten stehen weitere Tragtiere für zusätzliches Gerät zur Vorbereitung des Weges und zur Einmessung des Lagerplatzes zur Verfügung. Noch einmal werden einige weitere Tiere für den Transport der Einrichtung von Feldlazaretten und - werkstätten benötigt und schließlich darf der Transport von Belagerungswaffen ebenfalls noch einmal zusätzlicher Tiere.
Wie sie an dieser durchaus recht flüchtigen Auflistung schon abelesen können, ist eine sorgfältige Planung der Lastverteilung, ein ausreichender Bestand an gesunden Tragtieren und absolute Disziplin und Selbstbeschränkung zur Reduzierung des Gewichtes unabdingbar, um Truppen effektiv auf den Marsch schicken zu können. Unnötiges Gepäck ist für eine Truppe genauso eine ärgerliche Mehrbelastung, wie unzureichende Ausrüstung oder ein zu kleiner Tross die Truppe gefährlich schwächen kann.
Wie man einige der Probleme, die sich insbesondere bei der Planung der mitzuführenden Verpflegung durch sorgfältige Vorbereitung der Route umgehen kann, werden wir in der nächsten Vorlesungsstunde besprechen."