Die heutige Etappe war kürzer als die letzten gewesen, aber deshalb nicht weniger anstrengend. Es machte sich bemerkbar, dass der Truppe auf diesem Abschnitt keine Pioniereinheit voraus gezogen war; Felsspalten, Abbrüche und Verschüttungen von Lawinen des letzten Winters stellten Mensch und Tier immer wieder vor kleine Herausforderungen. Häufig kam die Marschkolonne ins Stocken, weil die Vorhut mit Pionierwerkzeug den Weg erst benutzbar machen musste. Zum Glück war das Los, dass die Zusammensetzung der Vorhut täglich bestimmte auf eine Einheit mit relativ erfahrenen Soldaten gefallen, so dass ihnen die Arbeiten trotz aller Mühen leicht von der Hand gingen.
Tribun Macer pendelte auf seinem Pferd unablässig zwischen Vorhut und Nachut hin und her, mal um zu kontrollieren, ob die Truppe noch eng genug zusammen hielt und der Flankenschutz lückenlos war, mal um selbst den Weg in Augenschein zu nehmen.
Auch die Kundschafter waren auf dieser Etappe auffallend aktiv, immer wieder kamen Reiter zur Truppe zurück und erstatteten Meldung, um dann gleich wieder umzukehren und zwischen Felsen und Büschen zu verschwinden.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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"Sehr schön", sagte der Optio recht unvermittelt und lief langsam aus. "Jetzt bin ich im Bilde", meinte er und wischte sich grinsend ein paar Schweißtropfen von der Stirn. "Deine Familie scheint in Ordnung zu sein. Motiviert bist Du offensichtlich auch. Und deine Kondition ist ebenfalls beachtlich!"
Gemeinsam gingen sie zurück ins Lager. "Morgen wollen wir mal sehen, was Dir dein Gladiator so alles beigebracht hat. Es gibt übrigens Dutzende von Gladiatoren mit dem Namen Sinistrius - wie willst Du einen Linkshänder auch sonst nennen?! Hoffen wir mal, dass Du auch mit Rechts kämpfen kannst..."
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Macer nickte langsam. "Für ein agmen quadratum (= Karree ;)) fehlt uns hier leider einfach der Platz und das Gelände ist zu uneben. Aber Du hast Recht - nur mit der Reiterei sind die Flanken des Trosses zu offen." Er blickte die Kolonne entlang, wie sie sich einen Hang hinab schlängelte.
"Wir werden das morgen ändern: zwei Kohorte Vorhut, Offiziere mit einer Turma als Flankenschutz, dann eine Kohorte, dann ein drittel des Trosses mit einer Kohorte als Flankenschutz, dann wieder eine Kohorte, dann wieder Tross usw. Das gibt uns mehr Sicherheit und die Kolonne bleibt trotzdem schmal genug für das Gelände." -
Die Nacht hatten die Soldaten unruhiger als gewöhnlich hinter sich gebracht. Nicht, dass jemand ernsthaft damit gerechnet hätte, dass es zu diesem Zeitpunkt im Manöver einen Angriff auf das Lager geben würde, aber eine gewisse Unsicherheit blieb. Die Nachtwachen waren verstärkt worden, jeder Soldat hatte in dieser Nacht seinen Schlaf unterbrechen müssen, um auf den Wällen oder an den Toren in die Nacht hinaus zu starren. Auch am Morgen erwartete die Legionär vor dem Abmarsch mehr Arbeit als bisher, da sie die Gräben des Lagers zumindest teilweise wieder verfüllen und die Wälle wieder abtragen mussten, damit ein möglicher Feind das Lager nach ihrem Abzug nicht seinerseits besetzen konnte.
Neben der veränderten Marschordnung machte den Legionären auch an diesem Morgen das zusätzliche Gepäck zu schaffen. Statt der fünf Tagesrationen, die sie auf dem ersten Teilstück bis zum Versorgungslager getragen hatten, trugen sie nun die dreifache Menge an Getreide und getrockneten Früchten. Ihren Durst konnten die Männer noch an dem frischen Wasser der Gebirgsbäche stillen, auch wenn sie natürlich nicht mehr zum Nachfüllen ihrer Feldflaschen die Formation verlassen durften, sondern nur noch bei offiziellen Pause, in denen immer ein Teil der Truppe kampfbereit zu bleiben hatte. Einige Soldaten ahnten schon, welche Belastungen auf sie zukommen würde, wenn sie erst mal den Appenin verlassen hätten und durch trockenen Ebenen Richtung Garganus Mons weiter ziehen mussten.
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Also mit vier wird es dann ja fast schon zu viel... Ihr erschlagt die Neulinge ja dann mit eurer Zuneigung.
Bisher sind es ja auch im Prinzip immer die selben drei oder vier Leute, die die Neulinge begrüßen und ihnen Tipps geben bzw. auf ihre Fragen antworten.
Zusammen mit einem guten Einführungstext, den man auch schnell findet (Warum steht der "Leitfaden für Neubürger" nicht im Anmeldeforum???) sollten zwei Einweiser für den Job reichen. Ggf. noch eine Urlaubsvertretung falls mal beide nicht da sind.
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Zitat
Cicero Octavius Anton dixit:
Aber im Simon, es kann nicht sein, dass die Gens Octavia dazu mißbraucht wird andere zu belustigen, so einfach ist das!
Nein? Wieso nicht? Im RL dienen die Ostfriesen auch dazu, Witze über sie zu machen...
Und wenn es dich Sim-On stört (was dein gutes Recht ist), dann musst Du Sim-On dagegen vorgehen. -
Am nächsten Tag zeigte der Optio Celer, wie er seine Ausrüstung zu pflegen hatte und was der Centurio beim Stubendurchgang kontrollieren würde.
Am Nachmittag ging sie hinaus vor das Kastell. "Dann wollen wir mal deine Fitness testen", sagte er und befahl Celer, immer schön neben ihm her zu joggen. Während der junge Rekrut mit seiner ungewohnten Rüstung schon bald heftig atmen musste, erlaubte sich der Ausbilder, ihm immer wieder Fragen zu stellen: "Wo kommst Du her? Wo wohnt deine Familie? Hast Du Geschwister? Was macht dein Vater beruflich? Hast Du dir schon Rom angesehen? Hast Du schon Freunde gefunden hier? Warst Du schon mal in der Taverne von Apicius? Wieso willst Du Soldat werden? Hast Du schon mal mit einem Schwert gekämpft?" So ging das die ganze Zeit und er schien sich fest vorgenommen zu haben, an diesem Abend wirklich alles über den neuen Mann zu wissen - sowohl was sein Leben als auch seinen körperlichen Zustand angeht. -
Von meiner Seite absolute Zustimmung für Celus - ich finde eure Show bisher super!
Im Gegensatz zu einigen schon länger angemeldeten bringt ihr gleich von Anfang an richtig Leben in die Bude.
Die Trennung zwischen Gesagtem und Gedachtem muss halt jeder durch sorgfältiges Lesen hinbekommen und der Schreiber durch sorgfältiges Formulieren deutlich machen.
Wüsste aber bisher auch nichts, was hier zu ernsthaften Verstimmungen führen sollte - war doch bisher alles sehr unterhaltsam und keineswegs beleidigend.
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Ein Betrieb braucht immer mindestens einen Angestellten. Wenn Du also selber schon in einem Betrieb arbeitest, brauchst Du für den zweiten einen Sklaven oder einen Angestellten.
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Die angeordnete Veränderung der Marschordnung am nächsten Tage brachte einige Umstellungen für die Legionäre mit sich. Da die fünfte Kohorte am Versorgungslager zurück blieb, waren die verleibenden neun Kohorten in drei Dreiergruppen geteilt worden. Die erste Gruppe bildete die Vorhut, dann folgten die hohen Offiziere, dann die zweite Gruppe, dann der reduzierte Tross und dann die dritte Gruppe als Nachhut. Offiziere und Tross wurden von jeweils einer Turma der Legionsreiterei an den Flanken geschützt, die dritte Turma ritt wie gehabt zur Erkundung voraus. Die vierte Turma blieb ebenfalls am Versorgungslager zurück. Ihre suchaktion vom Vortag hatte sie beendet, die Vermissten Soldaten hatten sich inzwischen wieder eingefunden und die Strafe gegen sie wurde am Morgen vor der angetretenen Truppe verhängt.
Um ähnliche Zwischenfälle auf dem Marsch zu vermeiden, drängten die Offiziere darauf, dass die Soldaten dicht zusammen blieben und die Marschkolonne auch an engen Stellen nicht zu lang wurde, so dass man im Falle eines Angriffs rasch in eine günstige Schlachaufstellung wechseln könnte.
Auch am Abend machte sich die Umstellung auf das Feindesland bemerkbar. Nicht mehr alle Soldaten konnten gleich zum Schanzwerkzeug greifen, um das Lager zu befestigen, sondern ein Teil sicherte in voller Bewaffnung den Platz und ein Teil bewachte den Tross. Erst als die restlichen Soldaten die ersten Gräben und Wälle angelegt hatten und die ersten Wachposten aufgezogen waren, wurden die übrigen Soldaten nach und nach in das entstehende Lager verlegt und konnten mit zum Werkzeug greifen. Erst spät kamen die Soldaten dazu, ihre Verpflegung zu genießen und die Rüstungen abzulegen.
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"Verlaufen? Was heißt denn das bitteschön? So groß ist der Appenin nun auch wieder nicht, als dass man sich da verlaufen könnte!" Macer machte eine Geste, die mehr als deutlich zeigte, was er von solcherlei Aussetzern der Soldaten hielt. "Acht Mann von der Versorgung sollen es sein? Die bleiben ohnehin hier, das Lager bleibt ja bestehen. Die Turma, die hier bleibt, soll weiter suchen, alle anderen können sich damit nun wirklich nicht belasten.
Sollten die Männer bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht zurück sein, sollen sie die Nacht vor den Toren des Lagers verbringen! Und bis zum Ende des Manövers gibt's für sie nur noch Gerste, das ist ja wohl klar."Solche Fehler waren es, die sich erst im Manöver zeigten. Die Soldaten befanden sich ausserhalb der gewohnten Umgebung, eingesetzt in ungewohnten Aufgaben - erst hier konnte man sehen, ob sie den hohen Anforderungen wirklich gewachsen waren.
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Am Abend, kurz bevor die Nachtruhe begann, machte Macer noch eine kleine Runde durch's Lager. Man sah den Legionären eine Woche Manöver an. Verschwitztes Haar, Drei-Tage-Bärte, die eine oder andere Schürfwunde und Blasen an allen möglichen Stellen und in allen Größen und Formen. Vieles kannte er von seiner eigenen Zeit als einfacher Legionär. Auch ihn hatten seine ersten Caligae fürchterlich gedrückt, bis ihm so viel Hornhaut am Fuß gewachsen war, dass er fast gar nichts mehr spürte. Hohe Temperaturen hatte er auch noch nie gemocht...
Aber er sah auch, wie die Truppe zusammen wuchs. Soldaten, die sich gegenseitig bei der Behandlung der Wunden halfen. Erfahrene Soldaten, die dem Nachwuchs wertvolle Tipps gaben, wie sie mit einem einfachen Stück Leder oder einem Wolltuch das Drücken oder Scheuern an dieser oder jener Stelle unter dem Panzer verhindern oder wenigstens mildern konnten.
Macer erkannte unter den Soldaten einen jungen Mann, der erst vor kurzem zum Legionär befördert worden war. "Du bist Victor, nicht wahr?" sprach er ihn an und bemerkte dessen sorgenvollen Blick auf seine Füße. "Dafür, dass Du erst seit kurzem bei uns bist und wenig Training hast, sehen die doch noch ganz gut aus. Lass' Dir mal von deinen Kameraden zeigen, wie Du deine Caligae noch besser schnüren kannst, so dass Du nicht diesen störenden Knoten da oben hast, dann geht's gleich noch viel besser!" munterte er ihn auf.
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"Für' erste nicht. Du kannst dich ein wenig im Lager umsehen, damit Du bescheid weisst, wo was ist. Ich lasse dich auf die Wachliste setzen, in meine Gruppe, dann sehen wir uns heute Abend bei der Wache nochmal. Morgen fangen wir dann mit deinen ersten Schritten auf dem Weg zum Centurio an. ;)"
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Sim-Off: Normalerweise würde ja wohl unser Imperator noch ein paar feierliche Worte sprechen, wenn er nicht gerade auf Klassenfahrt unterwegs ist.
Muss wohl der Princeps Senatus oder der CAESAR einspringen... -
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Angesichts der Tatsache, dass Du nicht nur Pater einer großen Gens und einer großen Factio bist, sondern auch noch Quästor sowie kaiserlicher Gesandter in Verhandlung mit Tylus erlaube ich mir anzumerken, dass ich eine weitere Häufung von Aufgaben auf einer Person nicht unbedingt befürworten kann.
Wir sollten Aufgaben auch an Neulinge übergeben. -
Zitat
Traianus Germanicus Sedulus dixit:
Kommt nicht so gut da unser Frischling hier ja in Rom abhängt wärend ich und die Legio II. in Germania rumpennen...
Dann macht halt 'ne Runde im Territorium Universale auf. Wollte nur drauf hinweisen, dass "Anmeldung" ja nur so halb SimOn ist.Im übrigen stelle ich fest, dass "rumpennen" eine erstaunlich präzise Beschreibung für die bevorzugte Tätigkeit der LEGIO II ist.
@Celus: Wenn sich zwei der höchsten Offiziere des Imperiums unterhalten hat ein Zivilist zu schweigen! (Im übrigen sind wir auch Senatoren...)
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Ich erkläre dann auch gleich mal, warum der Zugang neu geregelt wurde:
Es ist nicht Sinn der Sache, dass Spieler als Probatus anfangen, dann quasi automatisch zum Legionär werden und dann sofort zur Academia gehen - wer würde da noch Optio oder Centurio werden wollen, wenn er das mit der Academia abkürzen könnte? Also muss man es erst bis zum Centurio bringen, um zugelassen zu werden.
Im Gegenzug wird man dann aber auch nicht mehr einfach so in die hohen Offiziersränge befördert, sondern nur nach Besuch der Academia.Ich möchte bei der Gelegenheit auch noch einmal darauf hinweisen, dass es hier sehr gerne gesehen wird, wenn ein Spieler durch eigene Initiative auffällt. Also nicht nur brav gestellte Fragen beantwortet (z.B. in der Academie) und Aufgaben erfüllt, sondern selber Leben, Ideen und Geschichten entwickelt. Das kommt allen durch reges Leben im Forum und dem einzelnen durch Beförderungen zu Gute!
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Jetzt wird hier schon im Anmeldeforum die Rivalität der Prima und der Secunda ausgetragen - also dass muss doch nun wirklich nicht sein, oder?
Für sowas gibt es doch Tavernen... -
Erreichen des Versorgungslagers
Die Aussicht, mit einer kurzen Etappe das ersehnte Versorgungslager zu erreichen brachte frische Kraft in die ersten müden Muskeln der weniger gut trainierten Legionäre. An die unbequemen Wege im Gebirge hatten sich inzwischen alle gewöhnt und so erreichte die Truppe in der Tat schon nach wenigen Stunden das angekündigte Lager. Der Voraustrupp unter Leitung des erfahrenen Tribuns hatte ganze Arbeit geleistet und auf einer taktisch günstig gelegenen und nahezu ebenen Wiesenfläche einen vorbildlichen Versorgungsstützpunkt errichtet. Ein Gebirgsbach lieferte Wasser, das frische Gras hätte Pferde und Packtiere tagelang ernähren können und aus frisch gefällten Bäumen hatten die Soldaten solide Befestigungen und einige Schutzgebäude für die Vorräte angelegt.
Der Lagerplatz für die Haupttruppe war bereits markiert und vorbereitet, so dass die Legionäre nur noch die Gräben und Wälle anzulegen hatten und ihre Zelte aufstellen mussten. Die erste Woche des Manövers hatten sie gut hinter sich gebracht.Am späten Nachmittag machten die Centurionen ihre Runden und teilten ihren Leuten mit, dass für die zweite Woche die Schwierigkeit gesteigert werde. Noch heute bekomme jeder Legionär Verpflegung für 15 Tage zugeteilt, ab morgen werde in kampfbereiter Marschordnung mit reduziertem Tross (nur mit Packtieren, ohne Wagen) marschiert. Mit dem Abstieg aus den Höhen des Appenin in die trockenen Ebenen Richtung Garganus Mons sollte der Marsch ins fiktive Feindesland beginnen.