Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Das ist bestimmt kein Zufall, dass dieses Thema hier entstanden ist, wo wir es auch gerade innerhalb der SL diskutieren und ohnehin vor hatten, dazu wie zu den Gentes und Familien auch noch einen Thread zu eröffnen. Also nutzen wir die Gelegenheit gleich mal. :)


    Was den Mitgliederschwund angeht, lässt er sich auch in Zahlen fassen: Seit ziemlich exakt sechs Jahren verlieren wir im Monatsschnitt jeweils knapp 1% der aktiven IDs. Anfang 2010 und Anfang 2012 gab es jeweils für ein paar Monate einen gewissen Aufschwung, aber ansonsten ist der schleichende Rückgang ein grundsätzlich durchgehendes Phänomen seit 2008. Der Serverausfall hat es ein wenig durcheinandergeschüttelt, aber im Wesentlichen nichts geändert.


    Der Konkurrenz mit anderen Online-Produkten werden wir uns immer stellen müssen. Vor Jahren gab es auch mal die Vermutung, ob unter World-of-Warcraft die Spielerzahlen im IR leiden. Ich glaube, wir sind dafür Nische genug, dass wir uns darum nicht sooo viele Sorgen machen müssen - entweder wollen die Spieler diese Nische, dann bleiben sie hier oder sie wollen das Massenphänomen, dann sind wir eh chancenlos.


    Was uns aber tatsächlich eine Diskussion mit euch wert ist, ist die Frage der Historizität. Die war in früheren Zeiten deutlich geringer und wurde dann durch verschiedene Bestrebungen erhöht und vermutlich auch in gewisser Weise zu einem Markenzeichen. Einige fanden das nicht gut und sind deshalb gegangen, andere sind vielleicht genau deshalb hier. Einige dieser Bemühungen kamen von uns aus der SL, andere aus der Spielerschaft. Inzwischen steht auch viel Wissen im Wiki bereit und es ist letztlich jedem selbst überlassen zu entscheiden, wie viel er davon ins Spiel einfließen lässt und wo er der Phantasie mehr Spielraum gibt, solange es z.B. nicht an den Grundfesten des römischen Kaiserreiches rüttelt.


    Aber wie seht ihr das eigentlich? Ist historischer Anspruch das, weshalb ihr hier seid, oder empfindet ihr einen offenen oder latenten Druck der Historizität, der den Spielspaß unterdrückt? Ist euch eure Zeit zu schade, erst römische Gebräuche nachzulesen, bevor ihr postet, oder empfindet ihr gerade diese Detailtreue als bereichernd? Und glaubt ihr, dass das überhaupt einen Einfluss auf die Spielerzahlen hat?

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    Original von Decima Messalina
    Ist ja nicht schlimm, nur vielleicht wäre es möglich, dass zum Beispiel das "Wagenrennen" erst gar nicht durch den Einkaufsführer angezeigt wird. Dachte nämlich, dieser zeigt stets das beste Preis-Leistungsverhältnis oder wie man das auch immer nennen mag an.


    Ja, tut er auch, allerdings zeigt er nicht nur das beste Produkt an, sondern auch noch die nächsten Plätze. Da ist dann das Wagenrennen mit dabei, weil es eben wie gesagt ein bisschen was schon noch bewirken sollte. Diverse der kleinen Opfer bringen in diesem hohen Balkenbereich nichts mehr und sollten daher auch nicht empfohlen werden.

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    Original von Tiberius Helvetius Varus
    Die Idee aus Getreide dann z.B. bei dem Betrieb Taberna Puls einzuführen und das vielleicht etwas teurer als Brot zu machen ist wahrscheinlich immer noch den Aufwand nicht wert oder?


    Das hat weniger was mit Aufwand zu tun als damit, dass die Taberna schon drei Produkte hat. Ein viertes so einzufügen, dass es von der Balance der Absatzmengen her stimmt ist schwierig, zumal es ja schon sehr viele Nahrungsmittel in allen Preislagen gibt. Da könnte es dann also passieren, dass wir Puls mit einer gewissen Menge einbauen, aber ihn keiner kauft, weil er auch nicht besser oder schlechter ist als andere Waren, die es schon gibt.

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    Original von Titus Duccius Vala
    und im Fall der Purgitii darauf pokern, dass die zweite Familie nicht wieder reaktiviert und damit unter den Tisch fallen wird.


    Irgendwie repräsentiert werden muss sie im Tabularium auf jeden Fall. Auch jetzt haben wir zahlreiche längst ausgestorbene Gentes im Tabularium und jede ID, die irgendwann mal aktiv war, hat eine Seite (zumindest, wenn nicht irgendwo Fehler passiert sind). Ich denke, dass sind wir allen Spielern einfacher schuldig, dass sie nicht aus dem Tabularium verschwinden, egal wie lange sie tot sind oder wie tot ihr Familienzweig ist.


    Was die NSC-Ebenen in Stammbaumgrafiken betrifft, stellt das ruhig mit zur Diskussion, wenn euch das wichtig ist. Wir haben das damals auf zwei reine NSC-Ebenen beschränkt, damit die Stammbäume nicht zu rieisig werden. Zum einen werden große Stammbäume zumindest von einigen auch als unübersichtlich und hässlich angesehen und zum anderen waren die Familien damals deutlich kleiner und wir wollten nicht, dass Spieler haufenweise NSCs erfinden, um schöne große Stammbäume zu bekommen. Inzwischen sind die Stammbäume alleine aufgrund der echten IDs schon groß, da kommt es auf die NSCs nicht mehr so sehr an.

    Dass er gar nicht steigt ist seltsam. An den Nachkommastellen hätte sich durchaus was tun sollen.


    Allgemein ist es aber etwas teuer als 500 Sz., einen so höhen Luxuswert halten zu können, so dass es durchaus beabsichtigt ist, dass sich bei solchen Beträgen und einem so hohen Wert nur noch sehr wenig tut.

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    Original von Titus Duccius Vala
    Wenn man im Tabularium den Begriff 'Gens' durch den Begriff 'Familie' austauschte und den Begriff 'Gens' in die übergeordnete, aber nicht explizit gezeigte da spieltechnisch kaum praktizierte Ebene befördert, wäre das Problem zu umgehen.
    Man würde würde man nicht in den gespielten Usus eingreifen und alles bliebe so wie es immer war, man würde halt nur die Begriffe rearrangieren: die Gentes würden endlich zu den Familien, was sie ja in der Spielpraxis schon immer waren. Die Spieler müssten sich einfach nur final und endgültig an den neuen alten Begriff gewöhnen.


    Zumindest für meine bescheidene Gens Purgitia trifft genau das Gegenteil zu: So wie sie jetzt als Gens im Tabularium steht ist es korrekt, aber eine schlichte Umbenennung von "Gens" auf "Familie" würde nicht den ausgespielten Tatsachen entsprechen, nach denen die beiden im Tabularium angegebenen Stammbäume nicht verwandt sind. Ich vermute, dass es bei anderen Gentes auch so sein könnte, immerhin haben wir über 70 davon, auch wenn ein großer Teil von ihnen nicht aktiv ist.


    Die Frage ist meines Erachten, ob wir eine geschickte Regelung finden können, nach der das Tabularium immer zweifelsfrei genau das widergibt, was sich die jeweiligen Spieler auch denken - sprich da, wo alle Träger desselben Nomen Gentile auch eine echte Familie bilden, sollte das ebenso zweifelsfrei erkennbar sein wie dort, wo es ausdrücklich keine Verwandtschaft gibt.

    "Oh, sehr gerne natürlich, auf dieses Angebot komme ich gerne zurück", erwiderte Macer auf das Angebot der Briefvermittlung, mit dem die Sergia gut darüber hinweg half, dass sie die Adresse nicht im Kopf hatte. Macer schloß daraus, dass sich sein Klient nicht auf einem Landgut seiner Familie aufhielt, sondern bei einem Freund oder Verwandten anderen Namens, denn sonst wäre die Adresse wohl denkbar einfach. Zumindest nahm Macer an, dass die Sergia zumindest über den Ort informiert war und das war schon mehr, als Macer wusste. Vertiefen wollte er das Thema nun aber nicht, wenn er sich dafür ohnehin später noch einmal zur Casa Iulia begeben würde. Außerdem passte es seines Erachtens in dieser Detailtiefe auch nicht so recht auf eine Hochzeitsfeier. "Aber bis dahin möchte ich die Feierlichkeiten natürlich nicht mit Belangen der Postzustellung belästigen", schloss er das Thema seinerseits daher auch offen ab.

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    Original von Caius Flavius Scato
    Scato reagierte sichtlich geehrt als der Senator ihm eine Andeutung auf seine eventuelle weitere Karriere machte, da störte es ihn auch wenig dass er seiner Tante nicht allzu große Bedeutung zukommen ließ..
    "Du hast recht Purgitius, wenn ich ehrlich sein soll, war ich über den Ausgang der Wahl überrascht, schließlich war ich noch ein recht unbeschriebenes Blatt, freilich ausgestattet mit einem großen Namen und dennoch...", er machte eine kurze Pause, "Natürlich ist es durchaus hilfreich auch in den Reihen des Senats eine natürlich positive Bekanntheit zu haben Senator.", noch einmal stockte er kurz, um wieder zur Festivität zurückzukommen "Aber wem erzähle ich das, es gibt sicher nichts was ich dir zu vermitteln vermag, und ich kann dir nur noch einmal danken dass du zu diesem freudigen Anlass erschienen bist!"


    "Nun, der Erfolg gibt dir Recht und lässt keinen Zweifel daran, dass du dich bisher für die senatorische Laufbahn als geeignet erwiesen hast", wischte er die bescheidenen Zweifel des Gastgebers beiseite, auch wenn er sich bewusst war, dass er selber in vergleichbarem Alter wohl ähnlich gedacht hat. Bevor das Gespräch nun aber weiter auf der Stelle trat, machte er lieber Platz, damit der Gastgeber weitere Gäste begrüßen konnte und Macer sich selber unter eben jenen umschauen konnte. "Und ich denke, dass ich diesen Abend auch sehr genießen werde", sagte er daher und zog sich etwas zurück.

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    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Senator..." grüßte auch er, wie es zuvor der Helvetier getan hatte und ein kurzes Zögern machte klar, dass er den Namen des Senators nicht kannte.
    "In der Tat, das war sie. Du hast dort deinen Militärdienst geleistet?" schätzte Licinus, da es einer der wenigen Gründe war, aus denen ein Senator sich für diese spezielle legio interessieren konnte und der Lciinsu einfiel. Und es war ihm lieber als noch einen Dank für die Rettung Roms zu hören. Er dachte ungern an den Bürgerkrieg zurück.


    "Purgitius Macer", stellte sich Macer kurz vor, als er am Stocken auch des zweiten Mannes bemerkte, dass ihn offenbar keiner namentlich kannte. Das störte ihn keineswegs, denn immerhin machte er sich selber ja auch gerade erst mit den Herren bekannt und segensreiche Erfindungen, dank derer man Politiker in Bild und Tonfall in jedem Winkel jeder Provinz kannte, mussten noch ettliche hundert Jahre warten, bis sie gemacht wurden.


    "In der Tat, ich war Kommandeur der Legio I", bestätigte er dann die naheliegende Vermutung. "Wobei ich als Kommandeur der Academia Militaris quasi dazu verpflichtet bin, mich für jede unserer Legionen zu interessieren", fügte er dann noch rasch hinzu, auch wenn sein eigener Dienst ind er Legio I tatsächlich der Hauptgrund gewesen war, wegen dem ihn die Erwähnung jener Legion aufhorchen ließ.

    Macer hatte sich auf seine Frage hin ein klein wenig mehr konkrete Informationen erhofft, die ihm vor allem Hinweise auf den Aufenthaltsort seines Klienten gaben. Als er keine dahingehend befriedigende Antwort erhielt, versuchte er es noch ein klein wenig direkter. "Ja, das ist ihm natürlich auch zu gönnen, dass er sich gut erholt und zu alter Stärke zurück findet. Es würde mich sehr freuen, ihn bald wieder in Rom zu sehen. Weiß der Kaiser vielleicht mehr über ihren Zustand und ihren Aufenthaltsort und beruft sie deshalb noch nicht nach Rom zurück, weil er weiß, wie es ihnen geht?" fragte er dzau zunächst einmal mit sorgenvoller Miene, denn in der Tat war es beunruhigend, dass man von diesen erfahrenen Mänenrn nichts hörte. "Weißt du, wo sich dein Onkel aufhält? Dann würde ich ihm gerne einen Brief schreiben", kam er dann sehr direkt zum Punkt, den er in Erfahrung zu bringen hoffte und schaute seine Gesprächspartnerin dabei mit einem freundlich-fragenden Gesichtsausdruck an.

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    Original von Caius Flavius Scato
    "Ich danke dir für die herzlichen Glückwünsche Senator.", entgegnete der Flavier und prostete ihm ebenfalls zu, "Und in der Tat habe ich mich zu einem, speziell für diesen in vielen Augen sicherlich kleinen Wahlerfolge, ungewöhnlichen Schritt hinreißen lassen. Doch es war mir ein Anliegen, und es ist mir eine Freude, meinen Erfolg mit den anderen zu teilen, und natürlich auch neue Bänder zu schließen." kommentierte Scato das gesagte, wobei es ihm natürlich, wie wohl jedem gehobenen Bürger Roms, vor allem um die Bänder ging, "Doch abgesehen davon, ist es natürlich auch ein netter Anlass um ein wenig Zerstreuung und Vergnügen zu finden." der Flavier grinste schelmisch, als auch schon seine Tante kam und sich zu dem Gespräch gesellte, "Senator, darf ich dir meine zweifelsohne reizende Verwandte Flavia Domitilla vorstellen, der gute Geist der Villa Flavia wenn man so will, und so lange man es sich nicht mit ihr versichert." scherzte Scato charmant und deutete eine Handbewegung zwischen den Beiden an, um sie einander vorzustellen.


    "Ja, ein wenig Zerstreuung darf sicher immer mal wieder sein, selbst ohne eine Wahlerfolg. Und mit ist es umso gerechtfertigter", stimmte Macer dem Wunsch nach Zerstreuung zu und in der Tat war das ja auch der wichtigste Grund, warum er hier war. Politische Kontaktpflege gehörte natürlich auch dazu, aber die konnte er als Senator ohnehin häufig betreiben, nur eben nicht in so geselliger Atmosphäre.


    Dann jedoch begann das, wovor Macer immer ein wenig Angst hatte - das Vorstellen anderer Gäste und Verwandter des Gastgebers. "Salve, Flavia Domitilla, es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", begrüßte er nun jene Dame, die den Gastgeber als ihren Neffen bezeichnete und die folglich seine Tante sein musste. Wenn er sich Mühe gab, würde er das am Ende des Abends vielleicht sogar noch wissen. Glücklicherweise lenkte sie von den Verwandtschaftsbeziehungen schnell genug ab, indem sie weitere Überraschungen des Abends andeutete. "Nun, da bin ich gerne bereit, mich überraschen zu lassen. Wer später mal ein guter Aedil werden will, kann ja nicht früh genug mit geselligen Gastmählern zu üben beginnen", schlug er bei dieser Gelegenheit wieder den Bogen zurück zur politischen Karriere des Gastgebers.

    Die Begrüßung durch den Gastgeber erfolgte prompt, auch wenn Macer nicht der erste Gast war. "Ich danke dir für deine Einladung, Flavius Scato, und gratuliere dir natürlich zunächst einmal ganz herzlich zu deinem Wahlerfolg", erwiderte Macer die Begrüßung und griff beiläufig zum angebotenen Wein. "Danke", sagte er in Richtung des Gastgebers und prostete ihm zu. "Längst nicht jeder lädt zur Feier seines Wahlerfolges Gäste ein, aber ich finde des eine nette Geste", lobte er dann auch gleich die Idee, die ihn hierher geführt hatte.

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Der Lagerpräfekt war einen Moment gefangen von den restlichen Gästen der Hochzeit bevor er Commodus antwortete. Deshalb entging diesem das Nicken eines anderen Mannes nicht.
    Commodus hatte ihn schon einmal gesehen wusste aber nicht mehr wo genau das gewesen war und ob er sich nicht doch täuschte. Relativ sicher war er sich aber das er einen Senator vor sich hatte.
    "Senator..", grüßte er daher freundlich zurück und die Geste dabei war definitiv eher einladend an dem Gespräch teilzunehmen als ablehnend.


    "Salvete! Lasst euch nicht unterbrechen!", erwiderte Macer freundlich, nachdem das Gespräch bei seinem Eintreffen etwas ins Stocken geraten war. "Ihr spracht über die Legio Prima?", erkundigte er sich dann auch gleich, um das Thema wieder aufzugreifen, falls es eben dieses gewesen war.

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    Original von Decima Messalina
    * hier müsste jeweils Tribun durch Subpraefectus Classis ersetzt werden


    Danke. Erledigt.


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    Original von Decima Messalina
    ** die Beschreibung fehlt


    Werden wir ergänzen.


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    Original von Decima Messalina
    *** Princeps Iuventutis, wird das Amt noch vergeben?


    Nö. Deshalb ist es jetzt dort auch weg.


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    Original von Decima Messalina
    Auf der Hauptseite steht ganz unten noch das Jahr 110 anstatt 111.


    Danke. Korrigiert.

    Während eine Rede im Senat im allgemeinen das Volk ausschloss, schloss eine Rede vor dem Volk keineswegs den Senat aus, und so hatte sich Macer ebenfalls auf dem Forum eingefunden als zu hören gewesen war, dass dort Berichte der ausscheidenden Magistrate vorgetragen werden sollten. Kurioserweise erinnerte er sich, dass er Decimus Livianus vor seiner Wahl zufällig hier getroffen hatte und dieser ihn nach seinen Chancen befragt hatte - nun stand er selber nicht ganz so zufälig hier um zuzuhören, wie der Consul seine Chancen genutzt hatte.


    Den Artikel der Acta Diurna, auf den er dabei anspielte, hatte Macer zum Glück schon gelesen, so dass er den nötigen Kontext hatte. Zu seiner Freude fiel die Rede des Decimers weit weniger theatralisch aus. Dabei sparte er auch nicht mit Kritik, von der sich auch Macer nicht ausnehmen konnte. Bei der Aufarbeitung der Vergangenheit hatte sich der Senat tatsächlich nicht mit Ruhm bekleckert und auch Macer hatte sich in den Sitzungen dazu sehr zurückgehalten.


    Nachdenklich verfolgte er den weiteren Fortgang der Rede, die ganz staatsmännisch mit milden und mit mahnenden Worten und einem positiven Blick in die Zukunft endete. Unwillkürlich schaute sich Macer um, ob unter den Zuhörern auch wieder Rhetorik-Lehrer mit ihren Schülern waren, die man in letzter Zeit etwas häufiger in Rom bemerkte. Das eine oder andere würden sie sich von dieser Rede sicher abschneiden können. Macer war jedoch nicht hier, um Rhetorik zu studieren und deshalb applaudierte er am Ende auch nicht wegen des formalen Aufbaus der Rede, der sprachlichen Figuren oder der Wortwahl, sondern wegen des Themas und der vergangenen Amtszeit.

    Macer wusste gar nicht so genau, wann er beschlossen hatte, wieder öfter zu gesellschaftlichen Anlässen auszugehen, aber er tat es inzwischen wieder. Einfach mal mitspielen beim zwanglosen Treffen und Reden, mal hier ein Besuch und mal da ein Besuch. Sicher spielte eine Rolle, dass seine kleine Tochter inzwischen alt genug war, um einen Abend alleine in der Obhut der Amme zu verbringen, so dass Macer das Haus verlassen konnte. Oder auch daran, dass Macer inzwischen mit seiner Vaterrolle soweit klar gekommen war, dass er sich nicht mehr für völlig unverzichtbar hielt. Wie auch immer, hatte er jedenfalls die Einladung des jüngsten flavischen Wahlsiegers genutzt, um wieder einen Abend außer Haus zu verbringen, was auch deshalb angenehm zu werden versprach, da die Flavier ihm allgemein als gute Gesprächspartner bekannt waren.


    Entsprechend entspannt und erwartungsfroh ließ er sich also von der Tür ins Atrium führen, um dem Gastgeber zu seinem Wahlsieg zu gratulieren.

    Natürlich hatte sich Macer nicht vorher informiert, mit wem das Brautpaar weiter verwandt war, da er sich solche Dinge ohnehin nur sehr mäßig merken konnte. Dementsprechend überrasscht schaute er die Braut nun an. "Annaeus Modestus ist dein Onkel?", wiederholte er die soeben gewonnene Erkenntnis. "Das wusste ich bisher gar nicht. Dann ist es mir natürlich umso mehr eine Freude, auf eurer Feier Gast zu sein. Weißt du wie es ihm geht? Ich habe leider schon länger nichts mehr von ihm gehört", kam er dann nicht darum herum, tatsächlich auch über jenen Onkel zu reden.

    Nachdem er die Begrüßung durch das Brautpaar hinter sich gebracht hatte, mischte sich Macer unter die Gäste, soweit für einen Consular ein unauffälliges Bewegen unter diesen möglich war. Erst einmal schaute er sich um, entdeckte einen seiner Klienten und schnappte in seinem Rücken eine Erwähnung der Legio I auf. Also drehte er sich neugierig um und nickte den beiden Männern freundlich zu, die sich gerade miteinander bekannt zu machen schienen.

    Tatsächlich hätte Macer auch gar nicht erwartet gehabt, dass ihn der Gastgeber noch auf seine verstorbene Frau ansprach, nur weil er ohne weibliche Begleitung hier erschien. Ihr Tod war nun immerhin schon so lange her, dass die gemeinsame Tochter laufen und sprechen konnte.


    "Die Ehre ist ganz meinerseits, eingeladen zu sein", gab er dann zurück, auch wenn er sich nicht allzu viel darauf einbildete. Consulare zu einer Hochzeit einzuladen war wohl eher ein Zeichen des Anstandes als für jeden Einzelnen ein Zeichen der persönlichen Wertschätzung. "Ich hoffe, es wird für euch ein freudiger Tag und der Beginn einer erfreulichen Zukunft", lenkte er das Gespräch dann zurück auf die beiden Hauptpersonen und leitete damit gleichzeitig das Ende der Begrüßung ein, denn immerhin wartete hier wohl noch andere Gäste und selbst wenn die beiden mit jedem nur wenige Worte wechselten, konnte es wohl einiges an Zeit kosten.