Macer war etwas im Zweifel, ob der Abstand durch die Distanz wirklich hilfreich war. Vielleicht half er dem Decimer, aber dass andere das genauso sahen, bezweifelte er ein wenig. "Der Abstand mag dir helfen mögen, aber ich denke, er könnte auch hinderlich sein. Aus der Distanz bekommt man manche Dinge nicht so genau mit und gerade auf die Feinheiten könnte es nun ankommen", philosophierte er vor sich hin, ohne behaupten zu können, aus der Nähe auch alle Details mitbekommen zu haben. Aber Decimus Livianus lenkte das Thema schon wieder in eine leicht andere Richtung, ehe Macer den Punkt vertiefen konnte. "Formell bestätigt hat er mich nicht, aber auch nicht abgesetzt. Ich habe allerdings diesbezüglich noch nicht um eine offizielle Äußerung des Palatin gebeten. Da allerdings die Academia Miltaris auch unter Vescularius Salinator keine besondere Behandlung erfahren hat, sehe ich keinen Grund für irgendwelche Änderungen und hoffe, dass es der Palast genauso sieht. Ich hege zumindest keine Ambitionen, die es mir unmöglich machen würde, den Posten als ihren Kommandeur weiter auszufüllen", beantwortete er dann schließlich auch ganz konkret die gestellte Frage.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
-
-
Die Frage kam recht unerwartet für Macer, aber sie traf ihn nicht gänzlich unvorbereitet. Immer mal wieder hatte er darüber nachgedacht, ob mit der Academia Militaris alles so gut war, wie es war, oder ob man Veränderungen vornehmen könnte. Von daher war er zumindest einem weiteren Nachdenken nicht gänzlich abgeneigt.
"Wie habt ihr euch denn vorgestellt, sie in die Reform einzubeziehen?" fragte er daher erst einmal nach, um weitere Informationen für seinen Überlegungen zu bekommen. Einen konkreten Zusammenhang zwischen seinen Ideen und der Reform konnte er noch nicht so einfach ziehen.
-
Auch Macer betrachtete schweigend die kleine Prozession, als ein Senatskollege an ihnen vorbei zog und dachte in der Zeit darüber nach, ob er fragen sollte, warum Decimus Livianus unbedingt Duccius Vala genauer kennenlernen wollte. Aber er kam zu dem Schluss, dass ihn das nichts anging und außerdem nahm ihm der Kollege die Fortsetzung des Gesprächs mit einem erneuten Themenwechsel ohnehin ab. Leichter war die neuerliche Frage aber auch nicht.
"Nun, ich würde sagen, eine gewisse Befreiung ist schon zu spüren", setzte er vorsichtig zu einer Antwort an. "Aber auch eine große Unsicherheit. Zumindest spüre ich die auch bei mir selber. Ich habe noch nicht wirklich ein Gefühl dafür, wie es jetzt weiter gehen wird. Ein 'weiter wie früher' einfach so wird es ja kaum geben können, und auch die, die jetzt zurückkehren, hat die Abwesenheit sicher verändert. Ich bin entsprechend angespannt, mit positiver Erwartung, würde ich mal sagen. Und ich kann mir denken, dass es vielen Kollegen ähnlich geht. Wie ist denn deine Gemütslage?", fragte er dann nach, auch wenn diese wohl recht positiv sein sollte, wenn man eine Kandidatur zum Consul wagte.
-
"Mit einem Examen Primum steigen in jedem Fall die diesbezüglichen Chancen", antwortete der Schreiber mit einem Lächeln und begann, nach den nötigen Unterlagen zu greifen. "In diesem Fall wird allerdings eine Gebühr von 500 Sesterzen fällig", sprach er dann weiter.
-
Danke, ist korrigiert.
-
In Gedanken strich Macer das 'vielleicht' aus dem Satz des Aureliers und ersetzte ihn insgesamt eher durch ein 'ganz sicher ist mir die Gesichte deiner Gens komplett unbekannt', so dass er zu den weiteren Ausführungen dann auch nur freundlich und neutral nickte und lächelte. Familiengeschichten waren noch nie seine Stärke gewesen und neben der Gesichte der eigenen Familie hatte er gerade so mit einiger Müge die wichtigsten Versatzstücke aus der Familie seiner verstorbenen Frau noch im Kopf. Für andere Gentes war da schlicht kein Platz. Aber das sagte er natürlich nicht, sonder stimmte den weiteren Ausführungen ehrlich zu. "Ja, das klingt natürlich nach einer sehr sinnvollen Überlegung. In der Tat dürfte die Ludi in Rom und auch anderenorts in Italia sehr gelitten haben unter dem Krieg, während andere Ludi in den Provinzen verschont blieben. Zumal man sich dort dann auch sicher freut, Gladiatoren nach Rom entsenden zu dürfen. Bleiben solche Gladiatoren dann nach den Kämpfen hier oder kehren sie dann typischerweise wieder in ihre Schulen zurück?" erkundigte er sich dann weiter, weil er in diesem Geschäft einfach viel weniger Bescheid wusste als bei den Wagenrennen.
-
"Wenn du in deiner Rede nicht etwas sehr Dummes anstellst, hast du meine Stimme", versprach Macer mit einem Augenzwinkern. "Alles andere sehen wir dann." Damit war die Wahlthematik für ihn dann aber auch erschöpfend besprochen und der angedeutete Themenwechsel kam ziemlich gelegen. "Was denn?" erkundigte er sich daher neugierig.
-
Der diensthabende Schreiber blickte von seiner Arbeit auf und musterte den Besucher. "Salve. Das können wir gerne machen. Wie lautet denn dein Name und bist du aktiver oder ehemaliger Soldat?" erkundigte er sich dann. Da der Mann aber nicht einmal seinen Namen und erst Recht keinen Rang genannt hatte, schloss er militärische Vorerfahrung aber eigentlich auch.
-
Die Antwort bezüglich der Mitkandidaten oder Wahlempfehlungen war nicht ganz so ergiebig, wie Macer sich das erhofft hatte, aber er ließ es dabei bewenden und fragte nicht weiter nach. Immerhin war eine Kandidatur zum Consulat ohne explizit benannten Wunschkollegen vielleicht gerade in diesen Zeiten nicht die schlechteste Wahl.
"Nun, kennen wäre übertrieben", ging er stattdessen auf den neuen Gesprächspunkt ein. "Er sprach schon einmal bei mir wegen einiger seiner politischen Pläne vor. Und er hat früher schon Prüfungen an der Academia Militaris abgelegt. Ich kenne ihn von daher wohl so gut und schlecht, wie man typischerweise einen Senatskollegen kennt, der noch nicht allzu lange im Senat ist", fasste er seine Erfahrungen zusammen.
-
Macer verfolgte die Debatte schweigend von seinem Platz in der Reihe der Consulare und verzichtete auf Wortmeldungen, da schon andere die Interessen seines Klienten vertraten. Dem von Decimus Livianus vorgeschlagenen Zwischenstand stimmte er deutlich sichtbar nickend zu, während er die neuerliche Gegenrede des Vinicius Hungaricus mit einem leicht genervten Kopfschütteln zur Kenntnis nahm.
-
Macer hätte das Amt eines Tresvir capitales jetzt nicht unbedingt mit besonders viel praktischer Arbeit in Verbindung gebracht, auch nicht im Vergleich zu den anderen zur Verfügung stehenden Ämtern, aber so unterschiedlich konnten Einschätzungen eben sein. "An ein Officium solltest du dich aber früher oder später sowieso gewöhnen", ermahnte er stattdessen mit einem Augenzwinkern. "Ob es unbedingt das konkrete Amt ist, mit dessen Wunsch man im Senat eindruck schindet, vermag ich nicht einmal zu sagen. Aber eine klare Vorstellung ist sicher gut, umso mehr, wenn sie begründet vorgetragen wird", ermutigte er ihn dann weiter, den Wunsch auch im Senat zu vertreten. "Ob der Senat dann wirklich in deinem Sinne entscheidet, ist dann eine andere Sache. Aber ein Wahlerfolg ist in jedem Fall ein Erfolg, auch wenn es am Ende nicht das gewünschte Amt werden sollte. Spätestens, wenn du Quaestor warst, fragt eh keiner mehr danach, was du im Vigintivirat getan hast." So war sie eben, die politische Laufbahn, die viele Episoden bereit hielt, von denen die meisten nicht lange anhielten.
-
"Die Rennfahrer sind meist deutlich jünger als wir, das stimmt", erwiderte Macer zustimmedn den Verweis auf die Leidenschaften jüngerer Männer, auch wenn er Aurelius Lupus vom Alter her nicht so einschätzte, dass er tatsächlich schon viel älter war als die ältesten der bekannten aktiven oder ehemaligen Rennfahrer. "Aber wahrscheinlich hast du Recht und der eine fühlt sich eher zu diesem Sport hingezogen, der andere eher zu jenem."
Die Gladiatur gehörte dabei eher zu jenen Beschäftigungen, mit denen wiederum Macer wenig anfangen konnte, trotz all ihrer Tradition. Dementsprechen wusste er auch nicht allzu genau, ob Gladiatoren aus Massilia von besonderer Qualität waren. Nach seinen Erinnerungen an vergangene Gladiatorenspiele brauchte man ihn da erst Recht nicht fragen, denn da stand schon sein schlechtes Gedächtnis im Weg. "Selbstverständlich, gerade bei einer Munera hätten Gladiatorenspiele ihren richtigen Platz", stimmte er daher erst einmal zu. "Hast du entsprechende Kontakte nach Massilia, über deine Gens? Und hat es mit dieser Schule in Massilia etwas besonderes auf sich?", fragte er dann interessiert weiter, während er sich leicht im Wasser bewergte und die Wellen beobachtete.
-
"Zum Wohle Roms kann man wohl vor allem nur hoffen, dass es eine klare Entscheidung werden wird, beziehungsweise eine, die die Stimmungslage des Senates gut widerspiegelt und mit der alle Seiten leben können, sowohl die Gewinner als auch die Verlierer", philosophierte Macer über einen wünschenswerten Wahlausgang, unabhängig von einzelnen Namen. "Dass ich mir deine Kandidatur anhören werden, ebenso wie die Reden jedes anderen Kandidaten, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Hast du einen anderen Kandidaten, mit dem du das Amt gerne gemeinsam bekleiden würdest? Oder andere Männer in niedrigeren Ämtern, die du gerne empfehlen möchtest?", erkundigte sich Macer dann, denn im Zusammenspiel der Magistrate wählte man nur bedingt einen Einzelnen und häufiger ein ganzes Paket an Kandidaten, die gut miteinander klar kamen und für gegenseitige Unterstützung sorgten.
-
"Da hast du wohl Recht", stimmte Macer zu und fand die Antwort recht schlagfertig, zumal sich der junge Decimer damit geschickt darum herum wand, ihm weitere Namen nennen zu müssen. Soviel Gewitztheit wollte Macer dann auch belohnen und bohrte nicht weiter mit unangenehmen Fragen in dieser Richtung nach. Stattdessen erkundigte er sich nach weiteren Details zu den Plänen seines neuen Klienten. "Aber bis es zum Militär geht, ist dann ja noch etwas Zeit. Welches der verschiedenen möglichen Ämter als Vigintivir schwebt dir denn vor?"
-
Die Heftigkeit, mit der hier Ansichten und auch Emotionen aufeinander prallten, überraschte Macer doch sehr. Er hatte zwar ohnehin nicht vorgehabt, in dieser Kandidatenvorstellung das Wort zu ergreifen, wenn es nicht unbedingt notwenig war, aber die Heftigkeit der Debatte drängte ihn noch mehr in die Rolle des schweigenden Zuhörers. Wo die direkt betroffenen Personen sprachen, hatte er schließlich auch wirklich nichts zu sagen und konnte sich stattdessen Gedanken darum machen, ob er diesem Kandidaten seine Stimme würde geben können. Keine leichte Entscheidung, musste er feststellen, auch wenn andere hier im Saal ganz offensichtlich klare Meinungen hatten.
-
Nachdenklich kratzte sich Macer am Kopf. "Stimmt, Senator Matinius war das. Aber wohl nur pro forma. Die Arbeit haben da glaube ich schon lange andere gemacht." Macer war sich zumindest ziemlich sicher, den Senator selber nur sehr selten getroffen zu haben im Zusammenhang mit Wagenrennen.
Dass Aurelius Lupus mit der Faszination des Wagenrennes nichts anfangen konnte, traf bei Macer wiederum auf kein Verständnis. "Für Gladiatorenspiele kann ich mich auch nur mäßig begeistern, aber wieso dir die sportliche Leistung nicht greifbar ist beim Wagenrennen, das wundert mich schon. Bist du selber schon einmal einen Wagen gefahren? Oder schnell im Wettkampf geritten?" Letzteres wohl bestimmt, immerhin war er auch mal Offizier gewesen, und da machte man zuweilen aus Spaß ja solche Wettritte. Macer konnte ja nicht ahnen, dass Aurelius Lupus an die militärische Bewegung zu Pferd ein paar ganz spezielle Erinnerungen hatte. "Wenn dir nach einer solchen Erfahrung das Bestreiten eines Rennens, ein erfolgreiches Bestreiten noch dazu, nicht als sportliche Leistung erscheint, dann weiß ich es auch nicht! Von der Renntaktik und allem was dazu gehört ganz zu schweigen." In Macers Stimme schwang ganz deutlich Begeisterung mit, als er diese Argumente vorbrachte, auch wenn sie objektiv gesehen wohl kaum als Argumente taugten, wenn man sich eben nicht für Wagenrennen begeistern konnte.
Bezüglich der Planung mit mehreren Fahrern pro Factio nickte Macer nur deutlich mit dem Kopf. "Aber ja, das ist ganz sicher sinnvoll, mehrere Fahrer pro Factio zuzulassen, wenn das Starterfeld sonst zu klein wäre. Von einem Rennen nur mit zwei oder drei Fahrern hat niemand etwas. Dann entfällt doch viel von der Spannung und Faszination, wenn sich die Fahrer gar nicht richtig Duellieren können. Erst wenn es voll ist auf der Bahn kann man doch richtig taktieren."
-
Macer blickte den Senatskollegen überrascht an. "Du willst als Consul kandidieren? Das nenne ich in der Tat mal einen Überfall", lautete seine erste Reaktion, nach der er einige Augenblicke brauchte, um ein paar Gedanken zu der ihm gestellten Frage zu fassen. "Ich denke nicht, dass wir uns in Feindschaft gegenüber stehen", konnte er zumindest recht schnell feststellen, denn es gab nur sehr wenige Senatoren, mit denen sich Macer tatsächlich als verfeindet betrachtete. Und diese würden ihn das auch sicher nicht so direkt fragen. "Eine Einschätzung zu deinen Chancen fällt mir aber doch sehr schwer. Ich denke, wir sind noch in einer Übergangszeit, in der man die Vergangenheit noch nicht völlig vergessen kann und da werden wohl gerade die Kandidaten zum Consulat genau betrachtet. Du kannst eienrseits auf frühere Taten verweisen, warst andererseits aber in der jüngeren Vergangenheit ähnlich passiv wie ich. Wenn man mich zu einer Kandidatur überredet hätte, hätte ich mir keine großen Chancen ausgerechnet." Aber in diese Verlegenheit kam Macer ja gar nicht, da ihn auch niemand um eine Kandidatur gebeten hatte. Vielleicht noch ein Zeichen mehr, dass die Chancen nicht die allerbesten waren.
"Bei Decimus Aquila habe ich die Hoffnung, dass ihn keine Vergangenheit einholen kann, so jung wie er ist. Von daher teile ich deinen Optimismus, dass man in die Zukunft sehen muss. Ob der Senat das für deine Person genauso sieht, kann ich aber wie gesagt kaum einschätzen." Klarer Zuspruch oder klare Warnungen sahen sicher anders aus, aber Macer war sich diesbezüglich spontan wirklich sehr unsicher und schaute auch dementsprechend etwas unsicher und ratlos aus der Toga.
-
Bisher hatte Macer die Vorstellung seines frischesten Klienten schweigend verfolgt, denn dieser hatte schon andere namhafte Fürsprecher auf seiner Seite, die ihn dem Senat empfahlen und ihm bei Gegenrede zur Seite standen. Als nun aber Flavius Furianus ihn doch sehr direkt ins Spiel brachte, erhob er sich zügig und ergriff als Consular auch sehr bald das Wort.
"Und du hast brilliert, Senator Flavius?", fragte er trocken zurück. Das war aber auch die einzige Stelle, in der er diesen Senatskollegen explizit ansprach oder anschaute. "Es fällt leicht, einem jungen Mann vorzuwerfen, er hätte noch nichts für Rom getan. Und ja, dieser junge Mann hier, den ich selber auch noch nicht allzu lange kenne, hat wenig getan bisher in seinem Leben. Er hat den amtierenden Aedil Duccius Vala als Tiro begleitet, er hat von seinem eigenen Großvater gelernt, er hat Bildung und Ausbildung genossen. Das ist nicht viel. Und doch mehr, als die meisten Bürger draußen auf dem Forum üblicherweise in diesem Alter getan haben. Aber was noch viel wichtiger ist: Hat Rom jemals einem Rekruten die Rüstung und die Caliga verweigert, wenn dieser sie zum ersten Mal anlegen wollte? Welchem jungen Mann oder welcher jungen Frau würde man es ernsthaft verbieten, den Weihrauch auf die Kohle zu legen, wenn er oder sie zum ersten Mal in ihrem Leben an den Altar tritt? Verbietet man dem Schreiner, die Säge zu führen, bis er eigenhändig einen Baum gefällt und die Rinde entfernt hat? Nichts von alle dem tut man, denn es gibt für jede große Entscheidung im Leben einen ersten Schritt, den man vorbehaltlos gehen muss. Nicht so vorbehaltlos, dass man die Vergangenheit gänzlich ignorieren dürfte. Nein, das keineswegs. Dafür sind wir hier, um Rede und Antwort zu hören, Motivationen und Ansichten zu ergründen. Aber wenn wir hier sowohl in den Taten der Vergangenheit als auch in den fehlenden Taten einen Mangel sehen, dann trocknen wir uns selber aus. Bei Decimus Aquila sehe ich keinen Mangel und werde ihm meine Stimme geben." Macer hatte vieles davon allgemein gesprochen, ohne bestimmte Senatoren dabei anzusehen. Darum nickte er jetzt zum Abschluss auch demonstrativ dem Kandidaten zu, bevor er wieder Platz nahm.
-
"Ja, nur mit Russata und Aurata wäre das Rennen in der Tat ein wenig schwach besetzt", stimmte Macer mit traurigem Gesichtsausdruck zu. "Aber wenn die Veneta mitmacht, wäre das sicher ein großer Gewinn. Zumindest bei mir zehrt sie noch von ihrem großen Ansehen vergangener Tage. Das waren einige große Rennen, die sie geliefert hat und es waren zum Teil einige sehr markante Köpfe, die an ihrer Spitze standen oder hinter den Kulissen tätig waren." Namen kamen Macer natürlich keine mehr in den Kopf, aber er war lange genug bei der Russata gewesen, um viele legendäre Erinnerung zu haben. Oder Erinenrungen, die irgendwann zu Legenden wurden.
An die Purpurea hatte er dagegen keine speziellen Erinnerungen. "Die Purpurea war zuletzt aktiver? Mag sein, aber besonders aufgefallen ist es mir nicht. Wer steht denn da überhaupt derzeit an deren Spitze?", erkundigte er sich dann. Es war zwar sträflich, dass er als Chef einer Factio die anderen Chefs nicht kannte, aber bei den Wirren der letzten Zeit hielt er es für ein ganz klein wenig verzeihlich.
-
Macer hatte die eine oder andere Erledigung zu machen gehabt, mit Senatoren gesprochen und war nun eigentlich schon wieder auf dem Rückweg in seine Casa gewesen, als er noch einmal einige befreundete Senatskollegen getroffen hatte und sich zu ihrer Runde gesellt hatte. So konnte er unproblematisch aufschnappen, worüber andere sprachen und sich immer schnell nach Hause verabschieden, wenn ihm das Thema zu langweilig wurde oder er Stellung zu etwas beziehen sollte, über das er erst nachdenken wollte.
Diesmal kam aber noch Decimus Livianus hinzu, der ihm Ablenkung verschaffte und einen Grund, die Gesprächsrunde wieder zu verlassen. "Salve, Decimus Livianus, in der Tat, es ist eine Weile her. Was kann ich für dich tun?", erkundigte er sich und verabschiedete sich rasch von den anderen Senatoren, noch bevor Decimus Livianus antworten konnte.