"Da muss ich mich ja gleich geehrt fühlen, dass du erst mit mir sprechen wolltest", gab Macer zurück, auch wenn er nicht annahm, dass die Kandidatur letztlich daran hing, ob er den jungen Mann als Klienten annimmt. "Hättest du denn einen anderen Plan gehabt, wenn ich dich abgelehnt hätte?", erkundigte er sich dann. Vielleicht konnte er ja so erfahren,w er noch als möglicher Patron im Rennen lag. Die aktuelle Beliebtheitsskala der Senatoren zu kennen, war nicht das schlechteste für die Tagespolitik.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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"Alles andere als diese Antwort hätte mich jetzt auch überrascht", gab Macer offen und mit einem herzlichen Lächeln zu. "Nun denn, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Auch wenn ich wenig mehr über dich weiß als das, was ich in diesem Gespräch über dich erfahren habe, will ich dir eine Chance geben und nehme dich als meinen Klienten an. In der Hoffnung, dass dies zu unser beider Seiten Vorteil sein wird." Was passieren würde, wenn sich die Hoffnung nicht erfüllte und für wen die Nachteile dann größer sein würden, darüber machte er keine Andeutungen. Er musste ja nicht gleich damit drohen, dass er auch schon einmal Klienten wieder aus seinem Patronat entlassen hatte, wenn er unzufrieden mit ihnen war. "Hast du deine Kandidatur schon gegenüber den Consuln erklärt?", erkundigte er sich stattdessen weiter nach den kurzfristigen Plänen seines frisch gewonnen Klienten.
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"Zumindest bei den Senatssitzungen werde ich ganz sicher dabei sein", antwortete Macer augenzwinkernd, auch wenn er sich sehr sicher war, dass der Senator mit den Veranstaltungen eher die Spiele gemeint hatte. Dann erhob er sich für die Verabschiedung. "Ich danke dir für die Vorstellung der Pläne. Es ist immer gut zu wissen, was im Senat Thema werden wird, bevor es eben dort angekommen ist. Wir sehen uns spätestens bei der nächsten Sitzung. Vale."
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Auch Macer war von dem Geschrei des Haarausreißers beziehungsweise seines Opfers kurzzeitig etwas abgelenkt, versuchte es dann aber so gut es ging zu ignorieren. Er konnte sich ohnehin nicht erklären, warum jemand ernsthaft dessen Dienste in Anspruch nehmen sollte. Stattdessen wusch er an dem Wasserbecken nach den Armen auch sein Brusthaar und machte sich dann auf den Weg zu einem der großen lauwarmen Badebecken, da auch Aurelius Lupus seine Waschung beendet zu haben schien. "Ja, bezüglich der Albata magst du Recht haben", griff er den zweiten Gesprächfaden dabei auf, da er die Schlachtung von Wagenlenkern nicht weiter vertiefen wollte. "Anwesenheit einiger verantwortlicher Personen in Rom ist letztlich doch unverzichtbar, um eine Factio zu führen, möchte ich meinen. Zumal man seine Fahrer ja sicher gerne auch fahren sehen möchte", ergänzte er. Aber auch ohne diesen Punkt stellte er es sich tatsächlich sehr schwer vor, über größere Distanzen etwas organisieren zu können. Bis man die Einladung zu einem Rennen überhaupt zugestellt bekommen und beantwortet hatte, konnte bei ein paar Wochen Postlaufzeit ja das Rennen selber schon vorbei sein.
Am Becken angekommen, stellte Macer seine Badesandalen davor ab, stieg über die Beckenkante und ließ sich vorsichtig ins Wasser gleiten. "Das wäre zumindest zu wünschen, dass die anderen Factiones etwas mehr Interesse entwickeln. Immerhin dürfte es genug Zuschauer geben, die sehnsüchtig auf ein gutes Rennen warten und ihre Lieblinge wieder fahren sehen wollen. Und die besten Rennen leben ja nun einmal auch davon, dass viele Factiones dabei sind. Ohne den Lieblingsgegner ist ein Rennen ja nur halb so spannend."
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Macer hatte nicht erwartet, dass der Senator ihm bezüglich seiner Pläne etwas vormachen wollte, so dass ihm die erste Antwort nicht allzu viel weiterhalf. Glücklicherweise kam noch eine zweite hinterher, die eine wesentlich konkretere Zeitangabe erhielt, mit der Macer vollauf zufrieden war. "Nun, dann freue ich mich darauf, dort davon erneut zu hören. Ich bin gespannt, was andere dazu sagen, allen voran natürlich Senatoren wie Germanicus Avarus oder andere, die näher mit der Schola beschäftigt waren", führte er das Thema nun langsam einem Ende entgegen. "Und auf die vorher stattfindenden Spiele freue ich mich natürlich auch", schob er mit einem Lächeln hinterher, auch wenn ihm selber in seiner Zeit als Aedil die Ausrichtung der Spiele zwar auch Spaß gemacht hatte, andere Aufgaben seines Amtes ihm aber letztlich wichtiger gewesen waren.
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Auch diese Worte klangen ambitioniert und - was noch wichtiger war - nach mehr als den üblichen Floskeln, die schlecht vorbereitete Bewerber von sich gaben. So langesam kam Macer daher zu der Überzeugung, dass dieser Decimus Aquila sich also tatsächlich etwas dabei gedacht hatte, dass er hier vorstellig geworden war und nicht einfach nur einen dreisten aber letztlich halbherzigen Versuch machte, einen Consular als Patron zu bekommen. "Ich sehe, du hast dir Gedanken gemacht und bist in der Lage, sie vorzutragen", lobte Macer erst einmal die Antwort. "Da könnte man fast auf die Idee kommen, dass ich dich von der Idee mit dem Legionslegaten abbringen sollte, damit der Senat in dir eines Tages einen guten Redner gewinnt. Aber vielleicht kann man das eine ja mit dem anderen verbinden", schweifte er dann mit einem Augenzwinkern mit den Gedanken ab. "Aber zurück zur Sache. Ich nehme an, der Zeitpunkt deines Besuchs ist nicht ganz zufällig, sondern deine Pläne für den Cursus Honorum sind sehr konkret? Wirst du bei den kommenden Wahlen kandideren wollen und möchtest dir bereits dafür meine Unterstützung als Patron sichern?"
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Der Türhüter öffnete und bemerkte sowohl den größeren Auflauf auf der Straße inklusive einer Sänfte als auch die Tatsache, dass der Inhaber der selbigen offenbar derjenige war, der persönlich an die Tür geklopft hatte. "Der Senator hat das Haus heute Vormittag in Richtung Forum verlassen. Wir erwarten ihn zwar in dieser Stunde zurück, aber eine genauere Angabe kann ich leider nicht machen. Du kannst eintreten und warten, wenn du möchtest, oder versuchen ihn auf dem Forum anzutreffen", erklärte er die Lage und die daraus folgenden Optionen. Mit einem freundlichen Lächeln wartete er ab, wie der Senator sich entscheiden mochte.
Sim-Off: Ich hab' gerade schon so viele Threads zu Hause.
Solange es nix geheime werden soll, fände ich ein Treffen irgendwo in der Stadt ganz nett.
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So schnell wie das Thema aufkam war es damit auch wieder erledigt, was Macer durchaus ganz recht war, denn schon so gehörten Verwandtschaftsdinge nicht gerade zu seinen Lieblingsthemen und da machten es unvorbereitete Gespräche über mögliche arrangierte Ehen keineswegs besser. Im Kopf behalten würde er das Anliegen seines Klienten selbstverständlich trotzdem. "Dazu wird sich sicher eine Gelegenheit finden und ich hoffe, dass die Erwähnung dann auch auf fruchtbaren Boden fällt", versprach er.
Mehr gab es aber weder zu diesem Thema noch zu einem anderen Thema von seiner Seite aus zu besprechen, so dass er auf die folgende Frage den Kopf schüttelte. "Nein, ich habe nichts weiter zu besprechen. Ich danke für deinen Besuch bei der heutigen Salutatio", leitete er dann auch zügig die Verabschiedung ein, denn immerhin musste er sich bei der Salutatio auch noch um andere Klienten kümmern.
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Die Antwort fiel aus wie erwartet und klang überdies auch noch recht logisch. "Nun, das hört sich doch gut an. Wann gedenkst du, dieses Anliegen in den Senat einzubringen? Ich nehme doch an, dass es dein Ziel dieser kleinen Vorstellung deines Projektes war, dich auf eine größere Rede dazu im Senat vorzubereiten, oder?" fragte Macer dann sicherheitshalber nach, auch wenn er sich wenig andere Gründe vorstellen konnte, warum der Senator sonst das Thema bei ihm angesprochen haben sollte.
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Auf seine sehr direkte Frage bekam Macer dann auch umgehend eine sehr direkte Antwort. Das Anliegen kam in seinen Augen etwas unerwartet, zumal er seinen Gast nun wirklich kaum kannte. Angesichts der längeren Rede, in der dieser seine Vorzüge lobte, fragte sich Macer einen Augenblick, ob er seinen eigenen Ruf selber wirklich derart unterschätzte, oder ob andere ihn einfach überschätzten, denn er selber hätte es jetzt nicht unbedingt so eingeschätzt, dass er für ihm nahezu unbekannte Männer ein wünschenswerter Patron ist. Aber offenbar war es so. "Dein Anliegen schmeichelt mir", setzte er zu einer Antwort an. "Und du wirkst recht zielstrebig und überzeugt, sowohl in dem was du von mir hältst als auch in dem, was du selber von dir erwartest. Und du versprichst mir, dass du mir als Klient von Nutzen sein wirst. Wie sieht dieser Nutzen in deinen Augen genau aus?" Macer hatte diesbezüglich zwar auch seine eigenen Vorstellungen und im politischen Tagesgeschäft war zuweilen auch allein die Anzahl der Klienten schon ein Nutzen an sich, aber trotzdem wollte er gerne hören, was der Decimer ihm im Besonderen anzubieten hatte.
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Der weitere Punkt, den sein Klient nun noch vorbrachte, überraschte Macer doch ganz gehörig. Er konnte sich nicht erinnern, dass schon einmal einer seiner Klienten so direkt auf eine solche Idee gekommen war. Das musste bei seinem Gedächtnis zwar nichts heißen, trug aber auch nicht zur Verminderung seiner Überraschung bei. "Nun, meine Verwandtschaft ist recht überschaubar", begann er daher etwas umständlich. "Und auf der Suche ist gerade niemand. So ganz spontan muss ich dich da wohl enttäuschen. Aber vielleicht kann ich unter meinen anderen Klienten eine Empfehlung für dich finden", schlug er vor, auch wenn ihm klar war, dass ein solches Angebot nicht die ursprüngliche Intention seines Klienten erfüllte.
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Da Macer derzeit nicht allzu beschäftigt war, versuchte er seine Termine immer so zu legen, dass angemeldete Besucher nicht warten mussten. Er fand es einfach höflicher so und außerdem führte es in der Regel dazu, dass er zwischen zwei Terminen etwas Zeit hatte, in der er zum Beispiel nach seiner kleinen Tochter schauen konnte. Oder ganz profan mal einen Abstecher zur Latrine einlegen konnte.
"Salve, Decimus Aquila. Ich bin nicht allzu stark beschäftigt in diesen Tagen, so dass es keine Mühe machte, diesen Termin zu ermöglichen", lautete daher auch seine Antwort auf die Begrüßung. "Bitte, nimm Platz. Was führt dich zu mir?" fragte er dann aber doch ohne große Umwege nach dem Anliegen, denn für nette Plaudereien drumherum fehlte es ihm einfach an Wissen über seinen Gast.
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Wieder einmal kratzte sich Macer am Kinn, während er über das Gesagte nachdachte. "Das klingt nach einer sehr pragmatischen Lösung, die der Sache wohl auch angemessen ist. Ich nehme an, du hast schon mit Leuten aus der Schola und der Bibliothek darüber gesprochen, ob das wirklich so einfach geht, wie man sich das von außen vorstellen mag?", fragte er dann weiter. Er konnte sich zumindest nicht vorstellen, dass er selber auf die Idee kommen würde, Werbung für ein Konzept machen zu wollen, dessen Machbarkeit er mit den Betroffenen noch gar nicht besprochen hatte. Er nahm an, dass der Senatskollege das ähnlich sah.
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Der fehlende Acanthus sollte bei zukünftigen Postings jetzt wieder da sein. Den Rest schaue ich mir später an.
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Der Türhüter war passend informiert und nickte daher freundlich, als sich der Decimer vorstellte. "Salve! Tritt ein!", begrüßte er den Gast und öffnete ihm die Tür. Drinnen nahm sich der Sekretär seiner an und geleitete ihn schließlich ins Arbeitszimmer des Hausherrn.
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Als man ihm Decimus Aquilas Terminanfrage mitgeteilt hatte, hatte Macer damit nicht allzu viel anfangen können. Auch der Hinweis seines Sekretärs, dass er den jungen Mann schon einmal als Tiro von Senator Duccius Vala gesehen hatte, half ihm nicht viel weiter. Also blieb eine gewisse entspannte Neugier, als Macer sich nach der Salutatio ins Arbeitszimmer zurückzog, um dort eben jenen angekündigten Besuch zu empfangen.
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Wer auf Antworten von Macer gewartet hat, wird gemerkt haben, dass ich letzte Woche nicht allzu viel da war. Das wird diese Woche leider auch nicht besser sein.
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Sich alle Möglichkeiten offen halten zu wollen, war wohl gerade in dieser Zeit nach dem Bürgerkrieg sicher nicht die schlechteste Option, musste Macer zustimmen, auch wenn ihm eine etwas fokussierter Planung sicher auch zugesagt hatte. Aber tatsächlich wollte er seinem Klienten nicht hereinreden, solange er nicht das Gefühl hatte, dass dieser etwas falsches tat. "Ich kann ja mal meine Augen und Ohren offenhalten", bot er an und nahm damit den fragenden Blick seines Klienten auf. "Wobei ich bisher noch von keiner großen Entlassungswelle im kaiserlichen Palast gehört habe. Cornelius Palma scheint zumindest nichts auf einen Schlag austauschen zu wollen. Zumal er der Flotte nach ihrem Verhalten ja durchaus positiv gegenüber stehen sollte, denke ich", spekulierte er dann weiter, aber sein Wissen war wenig handfest. Vielleicht musste er sich doch mal wieder etwas stärker in die Tagespolitik einmischen. Wennschon nicht für seine eigenen Ziele, dann zum Wohle seiner Klienten. "Ich lasse es dich wissen, wenn ich dir etwas aussichtsreiches vorschlagen kann. Wenn du etwas hörst, was einen guten weiteren Schritt darstellen könnte, lasse es mich ebenfalls wissen", schlug er dann ein Fazit der Planung vor.
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Der Türhüter öffnete, nahm die Anfrage entgegen und nickte knapp. "Einen Augenblick, das muss ich erfragen", erklärte er und verschwand im Inneren. Etwas später kam er zurück. "Kann Decimus Aquila in vier Tagen nach der morgentlichen Salutatio hier erscheinen? Dann würde der Hausherr ihn empfangen können", teilte er dann die Antwort mit.
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Anders als Aurelius Lupus hatte Macer für den Thermenbesuch durchaus klare Präferenzen, in welcher Reihenfolge er welche Räumlichkeiten und Angebote zu nutzen gedachte und steuerte daher recht zielstrebig den Baderaum mit den lauwarmen Becken an, da Aurelius Lupus kein anderes Ziel zu haben schien. "Das wäre auf jeden Fall sehr schön, alle Factiones bei diesem Rennen vertreten zu haben", freute sich Macer über die Planung. "Aber du hast Recht, der Bürgerkrieg könnte auch dort seine Spuren hinterlassen haben. Weniger bei den Pferden würde ich allerdings vermuten, als bei den beteiligten Personen der Rennställe oder auch bei den Fahrern. Da hat man ja mitunter andere Sorgen in dieser Zeit", spekulierte er, während er sich über ein großes rundes Wasserbecken beugte und abwechselnd Wasser über seinen linken und seinen rechten Arm laufen ließ. "Zumal ja einige Factiones auch vorher schon recht wenig aktiv waren. Von der Albata habe ich zum Beispiel schon ewig nichts mehr gehört."