Zufrieden unterschrieb Vespasianus den Brief.
"Gaius!"
Ein Scriba betrat das Officium.
"Ja, Duumvir?"
"Bitte nimm diesen Brief und gib ihn beim Adressaten in Chartago Nova ab."
Der Scriba nickte und nahm den Brief an sich.
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Zufrieden unterschrieb Vespasianus den Brief.
"Gaius!"
Ein Scriba betrat das Officium.
"Ja, Duumvir?"
"Bitte nimm diesen Brief und gib ihn beim Adressaten in Chartago Nova ab."
Der Scriba nickte und nahm den Brief an sich.
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Als Vespasianus von seinem Stadtbummel in sein Officium zurückkehrte, brachte ihm ein Scriba ein Dokument aus der Bank. Er las es schnell durch und nickte zufrieden.
"Fein. Jetzt ist Corduba finanziell endlich wieder handlungsfähig."
Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und überlegte. Irgendwas wollte er doch noch machen, aber was? Als er grübelnd den für ihn namenlosen Scriba anschaute, viel es ihm wieder ein. Klar! Er wollte ja noch durchs Rathaus gehen und sich den Mitarbeitern dort vorstellen. Vespasianus stand wieder auf und verließ sein Officium, um das Versäumniss nachzuholen.
Nach einer Stunde kehrte er zurück. Die Mitarbeiter hatten ihn viel erzählt. Vieles hatte ihn gefreut und manches nachdenklich gemacht. Schließlich ließ er sich von einem Scriba Schreibzeug bringen und begann einen Brief zu schreiben.
In Gedanken versunken schlenderte Vespasianus durch die Straßen Cordubas. Er spazierte gerne durch die Stadt, denn so kam er auf andere Gedanken und neue Ideen.
Nachdem der Scriba die angeforderten Schriftstücke brachte, arbeitete Vespasianus die Dokumente durch. Er wurde kurz unterbrochen, als zwei Hilfskräfte die übrigen Schreibtische in das gegenüberliegende Officium brachten. Als er fertig war, stand er auf und verließ sein Officium.
Endlich hatte er das Officium - sein Officium - gefunden.
"Dort drinnen arbeite ich also.", sagte er mehr zu sich selbst, als zu dem Scriba, der ihm den Weg gezeigt hat. Der wirkte nervös.
"Es könnte sein, daß es dort drinnen etwas rummelig ist, Duumvir Vespasianus. Schließlich war das Officium lange nicht mehr besetzt."
"Dann wollen wir mal sehen."
Schwungvoll stieß er die Tür auf und betrat seine neue Arbeitsstätte. Kritisch schaute er sich um. Mit einem Stirnrunzeln bemerkte er mehrere Schreibtische.
"Was hat das zu bedeuten? Ich kann nur an einem Schreibtisch gleichzeitig arbeiten. Die kommen alle weg! Bis auf diesen da." Er zeigte auf einen Tisch am Fenster.
Der Scriba fing an zu schwitzen.
"Ähh... Der Duumvir teilt sich das Officium mit den Magistrati..."
Vespasianus zuckte mit den Schultern.
"Jetzt nicht mehr. Das Officium gegenüber ist doch noch frei, wenn ich es richtig gesehen habe. Lass die Schreibtische dorthin bringen!"
Er ging setzte sich an seinen Schreibtisch und rieb sich die Hände.
"Gut. Nachdem das geklärt ist, möchte ich, das du mir bitte sämtliche Listen bringst, die mir helfen einen Überblick über die Lage der Stadt zu bekommen. Also Einwohnerlisten, Finanzübersichten, alte Verordnungen und Bekanntmachungen etc."
Der Scriba nickte eifrig und verließ im Laufschritt das Officium. Vespasianus grinste.
Soo schlimm bin ich doch garnicht..., dachte er und lehnte sich zufrieden zurück.
Vespasianus betrat das Rathaus. Er entschloss sich, erst sein Officium aufzusuchen und dann einen Rundgang durch die Arbeitszimmer und Schreibstuben zu machen, um sich den Mitarbeitern vorzustellen.
Der neue Duumvir Cordubas klopfte an der Tür des Officiums.
"Gut, ich hatte ohnehin vor, bei den beiden vorstellig zu werden. Proconsul, ich danke dir nochmal für dein Vertrauen in mich. Ich werde dich nicht enttäuschen!"
Vespasianus streckte ihm zum Abschied die Hand entgegen und lächelte.
"Bis zum nächsten Mal dann.
Vespasianus kaufte noch schnell etwas zu essen und verließ zufrieden den Marktplatz.
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht betrat Vespasianus den Marktplatz und blickte suchend um sich. Endlich sah er den Stand eines Schneiders. Er betrat ihn.
"Salve guter Mann! Ich suche eine Tunika. Zu teuer sollte sie aber nicht sein."
Entrüstet sah ihn der Schneider an.
"Teuer? Ich habe nichts teures! Alles beste Qualität! Schau dir diese an!"
Er riss eine Tunika in die Höhe.
"Kann man diese Spitzenqualität teuer nennen? Schau sie dir an! Los! Wie du siehst, ist der Preis durchaus gerechtfertigt! Mit 20 Sesterzen bist du dabei!"
Vespasianus lachte innerlich. Immer das alte Spiel. Gut, er spielte es mit.
"20? Du willst mich wohl ausnehmen! Ich habe in Rom schon bessere für einen weitaus günstigeren Preis gesehen! Nichts da! für 10 nehme ich sie."
Der Schneider schnappte nach Luft.
"10? 10?? Und wie soll ich dann meine Familie durchbringen? Eine gierige Frau, zwei Kinder und meine alte, arme Mutter muss ich ernähren! Wie soll ich das machen, wenn ich für jede Tunika nur 10 Sesterzen nehme? Hä? 18, mein letztes Wort!"
Vespasianus lachte.
"Das überzeugt natürlich. Für 15 nehme ich sie. Und grüß deine Frau von mir."
"Aber nur weil du mir sympatisch bist. Hier!"
Vespasianus nahm die Tunika und zahlte sie.
"Ich danke dir."
Mit einem Lächeln verabschiedeten sich die beiden voneinander.
Als er weiter durch die Straßen lief, sprach einen Mann an.
"Salve! Ich bin Marcus Octavius Vespasianus. Proconsul Arippa hat mich zum Duumvir dieser Stadt ernannt."
Der Mann musterte ihn skeptisch.
"Sicher. Und ich bin der Kaiser. Du glaubst doch wohl nicht im ernst, daß ein Duumvir solche abgetragene Kelidung trägt, wie du? Und nun laß mich in Ruhe, ich habe zu tun! Duumvir pah! Immer mehr Verrückte unterwegs!"
Der Mann ließ ihn einfach stehen und ging weg. Verdattert stand Vespasianus auf der Straße. Dann schaute er seine Kleidung an und bemerkte, daß der Mann Recht hatte. Seine Kleidung sah wirklich nicht mehr gut aus. Er schaute sich um und sah, daß der Markt am Ende dieser Straße lag. Vespasianus seufzte, und ging in Richtung des Marktes.
Erschöpft von der langen Reise erreichte der neue Duumvir Cordubas die Stadt. Interessiert schaute er sich um, als er durch die Straßen ging.
"Ja, hier könnte ich mich wohlfühlen.", sagte er leise zu sich.
Zusammen stießen sie an.
"Auf die Zukunft Cordubas! Ich danke dir für dein Vertrauen, Agrippa. Das ehrt mich."
Langsam nahm er einen Schluck und stellte den Becher dann weg.
"Dann werde ich mich wohl gleich mal auf den Weg machen, oder?"
Vespasianus stand auf und streckte sich unmerklich.
"Gibt es noch etwas, auf das ich besonders achten soll?"
"Und darauf freue ich mich auch schon. Ich kann es kaum erwarten, mehr von dieser Provinz zu sehen. Soll heißen, daß ich dein Angebot gerne annehme."
Er nahm noch einen Schluck Wein und schaute Agrippa erwartungsvoll an.
Er setzte seinen Becher ab.
"Verzeih mir wenn ich gleich in medias res gehe, aber ich bin hundemüde. Ich hoffe du verstehst das."
Er lächelte Agrippa an.
"Dein Angebot steht doch noch?"
Vespasianus lächelte Agrippa an, als er seine Hand ergriff und schüttelte.
"Salve Proconsul! Danke. Die Reise war erträglich. Ich bin froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben."
Er setzte sich und nahm einen Schluck von dem Wein.
"Ich danke dir für die freundliche Begrüßung. Endlich bin ich in Hispania. Ich freue mich, daß es endlich geklappt hat."
Vespasianus betrat die Regia. Unschlüssig schaute er sich um, dann sprach er einen Beamten an und ließ sich von ihm den Weg zeigen. Schließlich stand er im Vorzimmer. Ein Sekretär musterte ihn kritisch.
"Salve! Ich bin Marcus Octavius Vespasianus. Ich möchte den Proconsul sprechen."
Müde verließ Vespasianus das Schiff, mit dem er aus Germanien anreiste. Die Überfahrt war strapaziös gewesen und er freute sich darauf, endlich wieder in einem ordentlichen Bett zu schlafen. Am Pier schaute er sich kurz um und fragte einen Hafenarbeiter nach dem Weg zur Regia. Als Antwort zeigte dieser mit dem Arm in eine Richtung. Vespasianus nickte und lief Richtung Regia.
Der diensthabende Miles schaute verwundert, als Vespasianus vollbepackt das Magazin betrat.
"Nanu? Die Ausrüstung, die ich dir gegeben habe, war neu. Sag jetzt nicht, das du alles kaputt gemacht hast. Immer das selbe mit den Neuen!"
Er rollte mit den Augen.
"Nein, ich verlasse die Cohors und bringe alles wieder zurück. Heile und bestens gepflegt übrigens."
Vespasianus legte die Ausrüstung auf den Tisch. Kritisch prüfte der Miles sie und packte sie dann weg.
"Naja, sauber ist wenigstens alles. Gut Zivilist, dann sieh mal zu das du hier rauskommst."
Vespasianus nickte ihm zu und ging nach draussen.