Beiträge von Maximus Decimus Meridius

Die Stimmung im Circus stieg und nun packte das Kribbeln auch Meridius. Erst spürte er einen kleinen Schauer im Rücken, dann wurde es ihm ziemlich schnell warm und das Rennfieber hatte zugeschlagen. Er blickte konzentriert auf die Rennstrecke und vergaß alles, was um ihn herum geschah. Einzig die Silouette seiner Frau kam manchmal wie ein Schatte in sein Wahrnehmungsfeld, doch die Ludi hatten ihn gepackt. Wer würde das Rennen machen? An der Spitze hatte sich ein knallharter Kampf entwickelt. Die Wagen der Veneta waren klar im Vorteil, da zu zweit, und würden sie sich für eine Stallregie entscheiden, wäre ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen.

Meridius sah sich die Auflistung an und stellte fest, dass er diesemal noch glimpflich davongekommen war. Wenn er dem Praetorianer zustimmen würde, wäre das Problem aus der Welt geschafft.

"Gut, Du kannst die entsprechenden Männer für die Cohortes anwerben.
Und nimm meine Grüße an den Praefecten mit."

Er reichte die Wachstafel zurück.

Zitat

Original von Marcus Octavius Augustinus
"Salve Legat." begrüßte ich Meridius, der anscheinend sehr beschäftigt war...

"Salve, Duumvir."

Meridius lächelte.

"Und was macht die Arbeit in Confluentes?
Was kann ich für Dich tun?"

Zitat

Original von Decius Germanicus Corvus
“Legatus Legionis, die Männer werden ihren Dienst verrichten, wo immer du es für richtig befindest.“

Was anderes hätte er da auch sagen können?

“Allerdings bitte ich zu bedenken, dass dieser sehr anstrengende Einsatz bereits im Frühjahr begonnen hat. Dazu kommt eine ganze Reihe von Verletzten, die für längere Zeit ausfallen werden. Den Männern war es zudem vergönnt gegen Feinde Roms zu kämpfen. Wenn es auch nur ein Scharmützel war und keine große Schlacht, so würden sie eine Ablösung noch vor dem Winter sicher nicht als Schande ansehen, da bin ich mir sicher.“

Meridius verstand.

"Ich danke Dir, Praefectus."

Er hielt einen Moment inne.

"Ich werde mich morgen wieder auf die Rückreise nach Mogontiacum begeben. Du wirst in der Zwischenzeit mit Deinen Männern das Lager erweitern, so dass eine weitere Cohorte aufgenommen werden kann. Eure Ablösung wird dann umgehend in Marsch gesetzt werden, sobald sie hier eintrifft kannst Du das Kommando an den entsprechenden Tribunen übergeben und Deine Männer nach Hause führen."

"Sicher, Tribun. Ich möchte Dich von Deiner Arbeit nicht abhalten."

Meridius lächelte und erhob sich dann.

"Auf eine gute Zusammenarbeit."

Dann geleitete er den Mann noch bis zur Türe.

Meridius schob seine Wachstafel, die noch leer war über den Tisch und erhob sich dann, um eine weitere zu holen.

"Wenn Du nach Tarraco kommst, wird Verus auf alle Fälle noch dort sein. Falls Du Fragen hast, wende Dich an ihn. Ich habe ihn angewiesen erst dann nach Mogontiacum zu reisen, wenn Du eingewiesen bist und alleine zurecht kommst. Du kannst auch in der Casa Decima in Tarraco wohnen, das ist kein Problem, ich würde mich freuen, wenn jemand auf unseren Stammsitz aufpasst, auch wenn nicht mehr viel los ist. Aber ich lasse das Haus ungerne unbewacht zurück."

Er kehrte zurück.

"Soweit alles verstanden?"

"Aus Spenden, Zuweisungen der Kommandeure und aus Rom. Wenn Du zu knapp bei Kasse bist und größere Aufgaben anstrebst, schick mir einen Liste mit den entstehenden Kosten und ich werde mich darum kümmern, wie die Gelder rein kommen."

Meridius lächelte.

"Hast Du sonst noch Fragen?"

Zitat

Original von Marcus Octavius Augustinus
Ich war mal wieder vor dem Officum meines obersten Vorgesetzten.

*klopf, klopf*

"Herein!"

rief Meridius in Richtung der Türe, sah aber von seiner Arbeit nicht auf.
Er wollte noch schnell das Schreiben fertig bekommen, ehe er sich auf andere Aufgaben stürzte...

Zitat

Original von Lucius Helvetius Asprenas
Nachdem der Eques sich auf dem Exerzierplatz umgesehen, einige der Legionäre beobachtet und sich mit ihren Centurionen über die von ihm zu überprüfenden Soldaten unterhalten hatte, begab er sich mit der Wachstafel im Gepäck zum Officium des Legatus Legionis und klopfte an die Tür.

'Er kann eintreten' hatte Meridius dem Wachsoldaten gesagt, als dieser meldete, dass der Praetorianer wieder eingetroffen war. Meridius klappte seine Wachstafel zurück und lehnte sich dann entspannt zurück. Wenn der Einkaufskorb des schwarzen Mannes nicht allzuvoll war, würde dieser Tag noch glimpflich enden. Sollte er es allerdings übertreiben, wäre ein cholerischer Anfall nicht auszuschließen...

Meridius verfolgte auch dieses Rennen gespannt. Patroklos hielt ganz gut mit, doch seine Erfahrung sagte ihm, dass er gegen die erfahrenen Wagen der Siegerfactiones nicht würde mithalten können. Dennoch bot er ein gutes Rennen und darauf kam es an.

"Was meinst Du? Wer gewinnt?"

fragte er seine Gattin, da es ihn interessierte, wie sie das Rennen bisher einschätze. Bisher hatten sie noch nie über Wagenrennen, Gespanne und dergleichen geredet, Meridius hatte nicht einmal eine Ahnung, ob sie an derlei Männerthemen überhaupt interessiert war.

Zitat

Original von Decius Germanicus Corvus

Corvus betrat das Zelt des Legaten. “Legatus Legionis!“

Meridius nickte seinem Praefecten zu und wies ihn gleich an, Platz zu nehmen.

"Salve Praefect. Ich komme gleich zur Sache."

Er setzte sich.

"Durch diesen Überfall hier, hat sich die ganze Sache anders entwickelt als vorgesehen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich noch versprengte Banden hinter dem Limes in Raetia befinden. Daraus ergeben sich für mich zwei notwendige Schlussfolgerungen.

Zum einen müssen die Einsatzkräfte hier enorm aufgestockt werden, weil wir nicht wissen können, wer sich hier noch alles in den Wäldern versteckt hält. Ich glaube zwar nicht, dass hier noch weitere große Haufen unterwegs sind, denn sonst hätten sich die Angreifer von neulich Nacht mit diesen koordiniert, doch kleiner Gruppen sind ebenfalls eine Bedrohung für den Frieden. Es wird also eine Aufgabe sein, die Waldstriche zu Durchkämmen und jede bewaffenete Gruppe aufzugreifen. Ich denke daran, die Ala stärker zum Einsatz kommen zu lassen, die benachbarte Legion einzusetzen, und eine weitere Cohorte der II. abzukommandieren.

Die andere Aufgabe wird es sein, den Limes zu erneuern und nach Schwachstellen durchzusehen. Vielleicht können wir auch die letzten Gelder aufbringen, um alle Stellen zu schließen und die Holzpalisaden wo nötig durch Steinbauten zu ersetzen. Die örtlichen Kommandeure wissen sicher Bescheid.

Wie steht es um die Moral und die Einsatzbereitschaft der Männer? Wollen Deine Offiziere und Männer an diesen Aktionen beteiligt werden, oder soll ich sie austauschen?"

Die Sklavin Ferun wechselt aus dem Besitz des Caecilius Crassus in den meinen.
Der Handel wurde hier abgemacht.

"Wegen der Curie werde ich Dir die erste Ladung zukommen lassen. Es steht eh die Neuwahl des Princeps Curiae an. Comes Duccia hat die Arbeit bisher gut gemacht und ich denke, dass wir sie bestätigen sollten."

Er dachte einen Moment nach.

"Eines vielleicht. Versuche die Präsenz der Flotte auf dem Rhenus so hoch wie möglich zu halten, und versuche vor allem für die Germanen auf der anderen Seite unberechenbar zu sein. Das wird uns auf lange Sicht die Zukunft deutlich vereinfachen."

Meridius war auf dem Weg zu seinem Officium, als ihm einfiel, dass er mit der Comes noch etwas zu besprechen hatte. Folglich trat er an das Officium, klopfte an und trat dann kurz ein.

"Salve Comes. Sei gegrüßt Duumvir."

Er wandte sich an die Duccia.

"Wenn Du nachher Zeit hast, komm bitte in mein Officium rüber.
Es gibt was zu besprechen."

Dann blickte er zu dem Duumvir.

"Und, in der Stadtverwaltung alles in Ordnung?"

Er lachelte, machte sich dann aber gleich wieder auf den Weg, die Frage war nur rhetorisch gemeint, diente dem Smalltalk und musste im Grunde nicht beantwortet werden. Er wollte ja auch nicht lange stören und hatte im Grunde auch nicht wirklich Zeit.

"Bis dann."

sprach er und war auch schon wieder draussen.

"Ich würde mich freuen, wenn ich über die geschäftlichen Dinge informiert werden würde. Wie Du das machst, überlasse ich Dir. Das kann in Briefform geschehen oder im Übersenden der entsprechenden Veträge. Aber allzugenau muss es nicht sein. Es würde mir reichen wenn ich einen allgemeinen Einblick in die Unterlagen und die Kontenbewegungen erhalte."

Meridius dachte nach.

"Ach ja, hätte ich fast vergessen: Mein Cousin Magnus von der Ala II Numidia bezieht regelmäßig Getreidelieferungen aus Hispania. Du solltest immer zusehen, zumindest für ihn etwas auf Lager zu haben. Und ich habe erst vor kurzem den Kauf von zwanzig Pferden unserer Pferdezucht durch die Legio II Germanica veranlasst. Ich möchte, dass meine Turmae die besten Pferde haben, die sie bekommen können. Die Überführung der Pferde müsste also noch bewerkstelligt werden. Vielleicht kannst Du dich gleich als erstes darum kümmern."

Meridius beendere den Brief, hörte ihr jedoch während dem Schreiben mit einem Ohr zu und erkannte, welche Sorgen sie sich zu machen schien.

"Er ist erwachsen, Iulia, Du wirst ihn nicht sein ganzes Leben beschützen können. Du hast ihn zur Welt gebracht und zu einem guten und intelligenten jungen Mann erzogen, wie es wohl kaum jemand anderes besser hätte hinbekommen können. Doch der Tag kommt immer, an dem man loslassen muss."

Er sah von seinem Schreiben auf.

"Ich werde ihn in die Legionsreiterei nehmen. Zu den Turmae. Von Knochenhinhalten kann also keine Rede sein. Er steht damit nicht in der vordersten Reihe und auch nicht im harten Treffen, sollte es zu einem Kampf kommen. Seine Aufgabe wird es sein, Briefe und Botschaften zu befördern, Gelände zu erkundschaften und feindliche Truppenbewegungen zu verfolgen. Das impliziert vor allem, gefährlichen Schlachten aus dem Weg zu gehen, da die Information im Vordergrund steht und nicht der Kampf. Es nützt keinem, wenn eine Turma in der Schlacht untergeht. Wichtig ist, dass sie ihre Informationen übermittelt. Er wird also eher den Rückzug antreten statt angreifen."

Er lächelte, wusste er ja nicht, ob seine Worte Iulia beruhigen würden.

"Und sollte es wirklich ernst werden, wird er der Turma angehören, die zu meinem Schutz abgestellt ist. Er wird also in meiner Nähe sein. Beruhigt Dich das?"

Meridius nickte.

"So ist es. Die Personaldecke bei den Truppen ist zur Zeit relativ dünn. Wir konnten seit dem letzten Krieg zwar die Mannschaftsstärken durch neue Probati wieder weitgehend angleichen, doch Offiziere und Tribune wachsen nicht auf Bäumen. Du wurdest das Kommando führen und wärst direkt mir gegenüber verantwortlich."

Er hielt einen Moment inne.

"Einen allgmeinen Bericht im Monat halte ich für angemesen. Bei besonderen Vorkommnissen, die jedoch Sicherheitsfragen der ganzen Provinz betreffen, wünsche ich umgehend informiert zu werden. Ansonsten hast Du freie Hand und kannst Deine Arbeit tun, wie Du es für richtig erachtest. Solltest Du meine Hilfe oder Unterstützung gebrauchen, melde Dich bei mir."