Beiträge von Maximus Decimus Meridius

"In der Zwischenzeit herrscht eine relative Ruhe. Wir sind damit beschäftigt die stark in Mitleidenschaft gezogene Regio Raetia wieder aufzubauen. Allerdings streunen dort anscheinend noch versprengte Kriegerhorden durch die Gegend... Nunja."

Meridius dachte einen Moment nach.

"Doch kommen wir zur Flotte. Die dortigen Offiziere sind nicht einfach, doch ich denke, dass Du es mit Fingerspitzengefühl und Diplomatie hinbekommen wirst. Oberste Priorität wird es sein, den Rhenus sicher zu halten, das heißt die regelmäßigen Patrouillenfahrten aufrecht zu erhalten, auszuweiten. Hinzu kommen die Warenlieferungen den Rhenus hinauf, um die Arbeit in Raetia zu unterstützen."

"Du bekommst ein üppiges Gehalt. Das dürfte als Notnagel reichen. Ob Du es in die Betriebe investierst, und bei der nächsten Ernte die entsprechende Ausgleichsbuchung übernimmst, überlasse ich Dir. Ich erwarte im Prinzip nur, dass Du unsere Waren auf den Markt bringst und die Betriebe nicht in den Ruin fährst. Ich denke die Geschäfte dürfte durchaus lukrativ sein."

Meridius klappte die Wachstafel auf.

"Unser Wein gehört zu den besseren Sorten. Ich selbst werde immer mal wieder größere Mengen nach Germanien bestellen. Ich habe mir schon überlegt, diesbezüglich ein eigenes Schiff zu kaufen, so dass wir die Warenlieferungen nach Germanien und auch nach Ostia in unsere eigenen Hände nehmen können.

Ansonsten beliefern wir die halbe Stadt Tarraco mit Brot und produzieren desweiteren auch Getreide, das nach Ostia und nach Germanien exportiert wird.

Das wird sich unter Deiner Verwaltung sicher nicht ändern."

"Ja, sicher. Ich sehe die Curia als meinen Beraterstab an.
Du wirst also kaum ablehnen können..."

Meridius schmunzelte.

"Doch kommen wir gleich zu Germanien und den Angelegenheiten, die auf Dich in den kommenden Wochen auf Dich zukommen werden.

Möchtest Du etwas trinken?"

Er winkte einem Sklaven, der sofort mit einigen Getränken erschien.

"Also..."

sprach Meridius, stellte seine Glas ab und griffe nach einer Wachstafel.

"Ich habe mir überlegt, wie wir am Besten vorgehen. Und ich kam auf den Gedanken, dass ich die betreffenden Betriebe in Hispania an Dich überschreiben werde. Momentan laufen sie auf den Namen eines meiner Klienten, das heißt er läuft als Geschäftsführer und Inhaber, auch wenn der eigentliche Besitzer ich bin. Das könnten wir in Deinem Fall auch so machen. Das erleichtert die Arbeit."

Er hielt einen Moment inne.

"Ich werde Dir einen gewissen Grundstock an Kapital zu Verfügung stellen. Mit diesem dürfte es dann keine Schwierigkeit sein, die Betriebe am Laufen zu halten. Wenn Du Leute einstellen möchtest, tu das. Wenn Du welche entlässt, Deine Sache. Wieviel der Ware Du wo wann auf den Markt bringst, überlasse ich Dir ebenfalls. Es wäre jedoch geschickt bei den Zulieferern fixe Verträge auszuhandeln, also Preise zu festen Konditionen. Wenn Du mit dem einen oder anderen einen Grundstock vereinbarst, den dieser immer für Dich auf Vorrat hat, fährst Du ziemlich gut. Das ganze schriftlich zu fixieren, versteht sich von selbst. Ansonsten wie gesagt hast Du freie Hand.

Was einzelne Kunden, Zulieferer betrifft, frag am Besten den bisherigen Verwalter, der bis zu Deiner Ankunft noch in Tarraco weilt. Er wird Dich genauer in die Geschäfte einführen."

"Du trinkst grundsätzlich keinen Wein oder? Kannst Du ruhig machen. Er ist sowieso verdünnt und der Alkohol ist gut gegen der Dreck der überall im Wasser rumschwimmt. Gut, wenn die Stadt in der Du bist das Glück hat, Dich mit einem Aquädukt zu versorgen, oder Du direkt an einem frischen Quellewasser lebst, dann ist gegen Wasser nichts einzuwenden. Aber in Großstädten, das lass Dir als Rat gesagt sein, ist nicht jeder Brunnen zu empfehlen. Ich war Aedil und kann Dir darauf mein Wort geben."

Er schmunzelte, schenkte sich ein Glas ein, in das andere füllte er Wasser, welches er nach wenigen Schritten zurück dem Mann reichte. Dann nahm er erneut Platz.

"Zum Wohl..."

und nahm einen Schluck.

Meridius betrat den kleinen Empfangsraum wenig später. Man hatte ihm die Ankunft des neuen Tribunen der Flotte gemeldet, und Meridius war gespannt, wie es dem Sabbatier in der Zwischenzeit ergangen war. Schließlich hatte man sich lange nicht mehr gesehen. Wann war das letzte mal gewesen? Irgendwo in Rom? Meridius war sich nicht mehr sicher.

"Salve, Tribunus. Ich hoffe die Reise nach Germanien verlief ohne Schwierigkeiten und zog sich nicht allzulange hin..."

Er lächelte und erreichte den Mann. Dann forderte er ihn mit einer Handbewgung auf, Platz zu nehmen.

"Der Kaiser informierte mich, dass Du hier eintreffen würdest und ich bin froh, dass es schon so früh ist. Es steht eine Menge Arbeit an. Doch bevor wir davon reden: Wie geht es Dir und was gibt es Neues aus Rom?"

So weit im Norden des Imperiums bekam man von den Vorgängen in Senat, den Gerichtshallen, auf den Märkten und auf dem Forum fast nichts mit. Selbst die Acta vermittelte nur einen beschränkten Ausschnitt.

Die beiden Männer betraten das kleine Tablinum. Normalerweise war dieser Raum für die kleinen Gesellschaften der Damen vorgesehen, doch Meridius konnte weit und breit keine Frau entdecken. Folglich ließ er sich an einem kleinen Tischchen nieder und gab seinem Vilicus zu verstehen, dass er es ihm gleich tun solle.

"Also, ich hab mir ein paar Dinge überlegt, die wichtig sind.
Ich sag sie Dir, bevor Du abreist. Wann hattest Du gedacht, abzureisen?"

Er sah zu dem jungen Mann und erhob sich dann erneut, da er feststellte, dass die Weinkaraffe ausser Reichweite war.

Meridius trat indess nicht ein, sondern steckte nur seinen Kopf in das Zimmer.

"Salve, Drusus. Hast Du einen Moment? Ich wollte mit Dir ein paar Dinge besprechen, bevor Du nach Hispania aufbrichst. Wir könnten das im kleinen Tablinum besprechen..."

Er sah ihn fragend an.

Meridius kam gerade den Gang entlang, als ihm einfiel, dass er mit seinem Vilicus noch einige Dinge besprechen musste, bevor dieser endlich nach Hispania reiste. Folglich klopfte er als an die Türe des kleinen Zimmers und wartete auf eine Reaktion.

*klopf klopf*

"Das ist gut."

Meridius schloß die Türe hinter ihr und legte ihr dann behutsam seine Hand auf die Schulter.

"Wie geht es Dir nach dem Gespräch mit Maximian?"

Er nahm seine Hand langsam wieder herunter und ging in Richtung seines Schreibtischs. Irgendwo hier musste die Wachstafel doch noch liegen. Und da war sie schon. Er klappte sie auf, nahm dann ein Pergament und setzte sich.

"Nimm bitte Platz, während ich es gleich ins reine schreibe..."

Officium | Eheregistratur Regia Cultus Deorum Italia - Roma EHESCHLIESSUNG Hiermit geben wir - Maximus Decimus Meridius und Iulia Severa ... Mit ruhiger Hand setzte er wohl eines der schönsten Dokumente auf, welches er in seinen vielen Jahren jemals geschrieben hatte.

Zitat

Original von Marcus Iulius Lepidus
Noch eine Frage: Nimmst du den Bericht mit nach Mogontiacum, oder soll ich ihn zusammen mit der erwähnten Spendenaufforderung schicken?

"Schick es am Besten ab."

antwortete Meridius dann.
In der Zwischenzeit meldete die Wache die Ankunft des Praefekten.

"Er soll rein kommen."

"Vale, Pompeius."

sprach Meridius noch und schüttelte dann den Kopf, als der Mann das Zimmer verlassen hatte. Strabo war in der Tat ein Mann mit Ambitionen, Fähigkeiten und dem Blick für das Wesentliche gewesen. Doch er war ein unruhiger, ein drängender und unsteter Geist, und mit Sicherheit würde ihm dieser Geist noch eine Menge Ärger bereiten.

Zitat

Original von Marcus Iulius Lepidus
Hatter Meridius ihm nicht den Posten des MO vorgeschlagen?
Aber was wollte er nun?

Grundsätzlich nicht, wenn ich Aussichten auf einen viel lukrativeren Posten wie den des Magister Officiorum habe.

Meridius nickte. Nun gut, wie er es machen würde, würde sich noch zeigen. Zunächst war Lepidus für die Mission in Raetia vorgesehen. Doch so wie die Sache hier aussah, würde wohl doch die Militärverwaltung die Dinge stärker in die Hand nehmen müssen.

"Ich lasse es Dich auf jeden Fall wissen. Den Posten des Magister Officiorum habe ich nicht vergessen. Das wäre vorerst alles. Ich danke Dir."

Dann wandte sich Meridius an die Wache.

"Der Praefectus Castrorum soll sich bei melden. Es gibt einiges zu besprechen!"

Meridius stand gerade nachdenklich im Zimmer, ging hin und wieder ein paar Schritte im Kreis herum und memorierte eine paar Daten und Zusammenhänge, die er sich merken wollte, als es an der Türe klopfte. Alle Sklaven im Haus wussten, dass man ihn in diesem Zimmer nicht störte, also konnte es sich im Grunde nur um Maximian oder Iulia handeln. Bedächtigen Schritts ging er zur Türe, öffnete diese - und in der Tat, er hatte sich nicht getäuscht. Es war Iulia.

"Ah, da bist Du, Iulia."

Er lächelte sie an und forderte sie dann auf einzutreten.

"Hast Du es Dir mit der Unterschrift noch einmal überlegt?"

Zitat

Original von Primus Decimus Magnus
Während ich mit einem Ohr den Damen lauschte, wandte ich mich, leise, an Meridius....

"Was gibt es für mich zu beachten, Cousin?"

"Aufpassen und die Damen machen lassen."

flüsterte Meridius zurück und zwinkerte ihm zu. In der Tat war es bei seiner Hochzeit auch nicht anders gewesen. Zum Glück hatte er mit Iulia nicht nur eine schöne, sondern auch eine intelligente Frau geheiratet. Irgendeine dumme Großstadtpute wäre mit der Hochzeit sonst wohl überfordert gewesen.

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Original von Lucius Helvetius Asprenas
Nachdem der Legatus geendet hatte, nickte der Eques zufrieden.

"Sehr schön. Sind momentan Einheiten der Legio II außerhalb des Castellums aktiv? Es wäre meiner Auswahl alles andere als abträglich, wenn ich einige Männer direkt in Aktion sehen könnte."

"Ich habe zwei Cohorten in einem Einsatz in der Region Raetia stehen, wo sie die Aufbauarbeiten übernommen haben. Allerdings dürfte Dich die Reise dorthin mehrere Tage kosten und es wäre kein gutes Signal für die Truppe, wenn Du die besten von dort mitnimmst."

Meridius räusperte sich.

"Auf ein Wort, Eques. Ich halte diese Vorgehensweise für nicht geschickt. Sie provoziert, verunsichert die Männer, sorgt für Ärger bei den Ausbildern, den Offizieren und zu guter letzt bei mir. Ich weiß, dass Du nur Deine Arbeit machst und nichts dafür kannst, doch die Methode die der ehemalige Praefectus Praetorio eingeführt hat, ist absoluter Müll. Lässt er alle dreissig Legionen im Imperium abklappern? Er macht sich nur bei dreissig Kommandeuren unbeliebt und die Uniform der Praetorianer wird zum Feindbild."

Er hielt inne.

"Ich werde eine entsprechende Beschwerde beim Kaiser einreichen."

Dann legte er eine Wachstafel auf den Tisch.

"Diese Namen hier drauf dürften für Dich relevant sein.
Du kannst Dir die Reise sparen."

Der Erzähler bekam das Überreichen der Wachstafel nicht richtig mit, weswegen er auch nicht genau erkennen konnten, welche Namen auf der Tafel standen.

Meridius hörte sich die Ausführungen des Mannes an und es ergab durchaus einen Sinn. Rom konnte seinen Reiz haben, in der Tat.

"Gut. Ich gebe Deinem Ersuchen statt. Ich werde Dir die Versetzungspapiere zukommen lassen. Mit diesen kannst Du Dich dann bei Deinem Bruder in Rom melden und ihm auch von mir die besten Grüße ausrichten."

Meridius klappte die Wachstafel auf und machte sich eine Notiz.

"Sonst noch etwas, Centurio?"