Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    "Wie Du möchtest, Herodes."


    antwortete Meridius.


    "Doch stelll Dir vor, Du hast in den Thermen oder auf dem Markt Deinen eigenen Betrieb. Die Bürger der Stadt werden in Deinen Laden kommen, Du bietests ihnen die modernen Frisuren Roms, man unterhällt sich, man plaudert, das ist keine schnelle Dienstleistung. Einen richtig guten Barbier kann Mogontiacum gut gebrauchen."


    Dann lachte er.


    "Aber ich will Dich nicht überreden."

    Meridius hörte interessiert zu.


    "Ach, ich habe genug zu tun."


    Aber über sich selber wollte er nicht reden. Vielmehr hatte er eine andere Idee.


    "Ich habe nachgedacht, neulich als mich mein Sklave frisierte. Was hällst Du von dem Gedanken, wenn Du in den Thermen einen Barbier eröffnest? Und ein zweites Geschäft in der Stadt auf dem Forum. Ich kenne den Duumvir sehr gut, könnte vermitteln, Dir einen richtigen Laden besorgen."


    Er hielt inne.


    "Gut, Du hättest keine Zeit mehr als Cursor zu arbeiten, aber die Geschäfte laufen mit Sicherheit gut, da ich Deinen Betrieb sozusagen zum Hofbetrieb des Legatus machen würde. Das würde sicher die Menschen anziehen. Und in den Thermen ist immer etwas los. Genauso auf dem Markt."

    Meridius hatte seiner geliebten Gattin noch nachgesehen, wie sie das Zimmer verlassen hatte, als auch schon ein Sklave eintrat und den gewünschten Korb mit den Briefen brachte. Meridius hatte in seinem Officium in der Regia mit dem Abfassen der Briefe angefangen gehabt, war dann jedoch nicht zu Ende gekommen, so dass er sich die Arbeit nachbringen ließ.


    Er nickte dem Sklaven danbar zu und klappte dann die erste Wachstafel auf. Nun galt es, sich zu konzentrieren...
















    Und plötzlich ging es Schlag auf Schlag. Soeben noch hatte ihm seine bessere Hälfte geraten geduldig abzuwarten, als auch schon der Priester und der Duumvir eintrafen. Es konnte also nicht mehr lange dauern, bis die Comes auch noch eintraf.


    "Wie steht es um das Opfer? Ich hatte gesagt, dass ich dafür aufkommen werde. Mein Angebot steht immer noch."


    wandte er sich an den Priester.


    Die Menschenmenge wurde immer größer und Mogontiacum hatte sicher schon seit Ewigkeiten keine so große Ansammlung mehr auf dem Tempelplatz gesehen.

    Wie sie so dastanden und warteten, versuchte Meridius den Duumvir der Stadt ausfindig zu machen. So sehr er sich anstrengte, konnte er ihn jedoch nicht sehen, und die Comes war auch noch nicht eingetroffen. Wenigstens sah er schon Pompeius nahen, seinen treuen Magister Officiorum. Er neigte sein Haupt zu seiner Gattin.


    "Der Duumvir ist noch nicht da. Er wird aber hoffentlich noch kommen.
    Oder hast Du ihn schon gesehen?"


    Es war ein einziges Schaulaufen. Die Honoratoren der Stadt trafen allmälich ein. Keiner wollte fehlen und nachher Schuld daran sein, dass Mars die Stadt anfackelte, oder die Legion in den Untergang schickte.

    Meridius schmunzelte ob der Konfussion und lachte dann herzhaft.


    "Nun, so viele sind wir nicht, dass wir es nicht auf die Reihe bekommen könnten. Ich darf vorstellen: Meine Frau, Iulia Severa, Publius Matinius Agrippa Minor, Sohn des Porconsuls von Hispania, Decimus Drusus, mein neuer Vilicus. Mein Sohn dürfte jeden Moment erscheinen."


    Er sah auf die Anordnung der Klinen und bot dem Matinier den locus consularis an.

    Meridius nickte, als der Centurio eintrat.


    "Centurio!"


    Dann hörte er sich an, was er zu sagen hatte.


    "Und was hat das Verhör ergeben?"


    Er neigte sich etwas weiter nach vorne.


    edit:

    Sim-Off:

    Wenn man oben auf Antwort klickt, statt unten rechts neuer Beitrag, dann landet man bei Baumstruktur im Zelt. Ansonsten irgendwo in der Pampa... ;)

    ~ Prolog ~


    Es war ein angenehmer Spätnachmittag als sich Meridius im Triclinium einfand und dem Personal die letzten Anweisungen gab. Er hatte sich in eine frische Tunika geworfen, jedoch auf die Toga verzichtet, da es nur ein Essen im Kreis einiger Freunde des Hauses sein würde und die Toga würde dabei nur verknittert werden.


    Geordert waren mehrere Gänge, welche nach und nach aufgetischt werden sollten, die besten Weine und falls man Lust darauf hätte, könnte auch noch ein Sklave auftreten, welcher den Gästen kleinere Texte vortragen würde.


    Meridius schien zufrieden und ging im Kopf nochmals schnell durch, wer alles erscheinen würde. Zunächst der junge Matinier natürlich, der Sohn des Agrippa, dann Iulia, Maximian, und der neue Vilicus, sowie zwei Gäste die später dazu stoßen würden.

    Einige Zeit später, es war etwa eine halbe Stunde vor dem Termin, welcher für die Opferzeremonie vereinbart worden war, traf Meridius mit seiner Gattin, seinem Sohn, einigen Regiabeamten und Offizieren auf dem Tempelgelände ein, um an dem Opfer teilzunehmen. Er sah es nicht nur als seine Pflicht an, sondern tat dies auch aus innerer Überzeugung, wohlwissend, dass dies das erste Opfer sein würde, welches er gemeinsam mit seiner ganzen Familie als Statthalter erleben würde.


    "Hast Du alles?"


    fragte er seine Frau und diese nickte. Meridius blickte zu seinem Sohn und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er in ihrer Nähe bleiben sollte.


    "Der Priester müsste jeden Moment hier erscheinen."

    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Mir fällt gerade ein, was Du machen könntest. Zum einen müssen die Protokolle aufgefrischt werden. Und Du könntest meinen Scriba anfragen, wie weit er mit dem Bericht an den Senat schon gekommen ist. Falls er dazu kam, gut, falls nicht, nimm es selbst an Dich und häng Dich rein. Rom wird sicher schon warten."


    Nachdem er sich auch die Sandalen angelegt hatte, ging er uf den Ausgang zu, welcher ins Freie mündete.


    "Das hat oberste Priorität!"

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Ja Legatus.“, sagte Corvus und hoffte, dass bei den Verhören inzwischen etwas mehr heraus gekommen war.


    Offensichtlich wurde der Centurio aufgehalten, oder es war ihm etwas dazwischen gekommen, oder er konnte nicht verhindern, aufgehalten zu werden, jedenfalls wandte sich Meridius in der Zwischenzeit an seinen Tribunen.


    "Wie weit seit ihr mit der Arbeit in dieser Region überhaupt gekommen?
    Welche Ziele konntet ihr umsetzen und wie reagiert die Bevölkerung?
    Und wie sieht es bei den Mannschaften aus?"

    Was Meridius zu hören bekam klang gar nicht gut. Er musterte die Männer, welche vor ihm standen und nickte. Was blieb ihm auch anderes zu tun. Sein Pferd wurde unruhig und tänzelte ein wenig, für einen Moment musste er sich um dieses kümmern und es wieder zur Ruhe bringen.


    "Ich danke Dir, Miles!"


    sprach er dann, grüßte und gab seinem Pferd einen Klapps. Der Legatus und seine Reiter nahmen direkten Kurs in die Richtung, welche der Soldat angegeben hatte.

    Der Legatus beugte sich ein wenig von seinem Pferd herunter in Richtung des Soldaten, von dem er meinte, dass er er verantwortlich sei und sprach ihn direkt an.


    "Salve, Miles! Ihr habt eine Menge vor.
    In welche Richtung gehts zum Lager?"


    Er sah sich um. Von dieser Stelle aus, konnte man das in der Tat nicht erkennen.

    Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Obwohl Titus wusste, dass der Legatus Momentan beim Tribunen zugegen war lies der Centurio sich bei selbigem anmelden, da er mit den Ergebnissen der Verhören der Gefangenen kam.


    Wieder trat die Wache ein und meldete die Ankunft des Centurio Germanicus, welcher die Ergebnisse der Verhöre habe. Meridius nickte und blickte kurz zu Corvus, welcher keine Zeit gehabt hatte, seine Fragen zu beantworten. Die Dinge schienen sich zu überschlagen.


    "Er soll eintreten!"


    antwortete er zu der Wache, welche nach draussen verschwand, um dem Centurio den Zutritt zum Zelt zu gewähren.


    "Wir werden ja gleich wissen, wer es war..."


    sprach er zu Corvus und blickte dann zum Eingang des Zeltes.

    "Ich bitte darum."


    antwortete Meridius und sah sich dann nach etwas zu trinken um, immerhin hatte er die vergangenen Tage fast durchgehend im Sattel gesessen um hier im Lager erscheinen zu können.


    "Tribun, Tribun..."


    sprach er mehr zu sich selbst, als zu dem Trubunen und trommelte dabei mit den Fingern auf dem Tisch.


    "Nun gut, in einer beschissenen Nacht ohne Mond kann fast alles passieren. Wir selbst mussten den Ritt für ein paar Stunden unterbrechen, weil wir fast den Weg nicht mehr gesehen hätten. Sei es drum, es ist wie es ist.


    Hat man die Gefangenen schon verhört?
    Weiß man etwas über den Anführer?
    Die Hintermänner?


    Was für Germanen waren das überhaupt?"

    Meridius hörte sich den Wunsch des Decurios an, winkte dann aber ab.


    "Danke, Decurio. Doch die Männer sollen sich zuerst ausruhen und dann den Männern hier im Castellum zur Hand gehen. Die Leichen draussen vor dem Castellum müssen verbrannt werden. Also Grube ausheben und verbrennen. Das wäre alles."


    Dann wartete er, bis der Offizier das Zelt verlassen hatte und blickte wieder zu Corvus. Vermalledeite Situation. Die Cohorten waren nach Raetia geschickt worden um das Land wieder aufzubauen und nicht um Schlachten zu schlagen. Irgendwo musste der Limes ziemlich löchrig sein, wenn das Problem immer noch nicht in den Griff zu bekommen war, oder es hatte sich seit dem letzten Herbst ein feindlicher Verband in der Gegend aufgehalten.

    Der Bericht war ausführlich gewesen. Meridius nickte dem Tribun zu und ging dann zu der Schale, in welcher man sich die Hände zu waschen pflegte. Er verzichtete jedoch darauf, da sie blutgefärbt war. Wieder nickte er nur, und wandte sich dann an den Tribunen.


    "Ich sehe schon, dass mein Eintreffen hier, nicht ganz passend kam. Oder sagen wir besser genau passend. Dreiunddreißig Verluste sind in der Tat hoch. Ich mag mir gar nicht ausrechnen, wie hoch die Anzahl der Verletzten ist, die so schwer verwundet sind, dass sie nicht mehr in den Truppendienst zurück können."


    Er hielt einen Moment inne und nahm dann auf dem Stuhl Platz, auf welchem bisher der Tribun getrohnt hatte.


    "Hat wenigstens der Magistratus überlebt? Dieser Lepidus, der beauftragt wurde, die Arbeit in dieser Region zu koordinieren? Ich habe bis heute noch keinen Bericht erhalten. Kein Plan, was bisher ausser dem Bau des Lagers gegangen ist."

    Meridius nickte nur, sagte jedoch weiter nichts. Dann gab er die Hoffnung auf, dass noch eine Formation zustande käme und wie mit dem Kopf in Richtung Zelt. Sagen brauchte er dazu nichts weiter. Die beiden hohen Offiziere gingen auf dieses zu und Meridius trat ein.


    "Wieviele waren es?"


    fragte er, als auch der Tribun nachgekommen war. Meridius zog seine Armschienen aus, legte sie auf den Tisch ab und entledigte sich dann seines Mantels.


    "Und wann in der Nacht schlugen sie zu?"