Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius hörte dem Aurelier interessiert zu.


    "In Mogontiacum wurde der Tempel des Mars ausgeräumt. In der Tat. Die Täter müssen in der Nacht gekommen sein und sie nahmen alles mit. Selbst die Statue des Gottes. Dort wo vorher der Sohn der Iuno seinen Platz hatte, klafft jetzt ein großes Nichts..."


    Auch Meridius nahm nun ein Traube.


    "Man wird hoffentlich herausfinden, wer es war. In der Zwischenzeit haben wir entschlossen, die Spiele Mars zu widmen. Es freut mich im Übrigen sehr, dass ihr auch deshalb gekommen seid, auch wenn ich aus Erfahrung sagen muss, dass sich Anreisen für Anhänger der Factio Aurata nicht häufig lohnen. Der letzte Sieg muss Ewigkeiten zurück liegen..."

    Du musst es auch so sehen. Alles was Du in der Simulation aussimulierst, ist aussimuliert. Wenn Du einen bestichst, und er hällt sich nicht dran, dann kannst Du Deine Lehren daraus ziehen. Der andere hat dann halt gleich eine ID, die a) bestechlich ist und b) ihr Wort nicht hällt. Mit dieser Charaktereigenschaft muss er dann weiterspielen. Machst Du das ganze sim-off, kann er dich bescheißen, ohne dass sich simon irgendetwas ändert.

    Du darfst den Korrupten gerne spielen, wenn Du möchtest. Es muss eben aussimuliert sein. Es kann nicht sein, dass Du nur in der WISIM Geld überweist, und das ganze im ICQ ausmachst. Die Leute wollen doch an dem Spaß beteiligt sein. Wenn Du es nur im ICQ machst, kann sein, dass Du und der andere darüber lachen und es lustig finden. Wenn es alle hier im Forum lesen, lesen es alle und freuen sich mit. :D

    Meridius ließ sich ebenfalls auf einer cline nieder und lachte. Geschichten in Rom ... Neugier.


    "Was erzählt man denn in Rom?"


    fragte er ebenfalls schmunzelnd und gab dem Sklaven, welcher sich im Hintergrund gehalten hatte das Zeichen, dass er den Wein einschenken könne.


    "Falerner? Aus Campanien?


    Wenn die Hälfte von dem stimmt, was man so erzählt, wirst Du enttäuscht sein. Entweder ich halte mit den Erzählungen nicht mit und entpuppe mich als gewöhnlichen Menschen, oder aber ich entspreche den Legenden oder Schreckgeschichte, je nachdem welcher Seite man zuhört.


    Für die einen ist man Triumphator, für die anderen eine Vorstufe zum nächsten Diktator, wieder andere sehen in mir den gewöhnlichen neureichen Aufsteiger aus der Provinz, ein Bauer, der es mit mehr Glück als Verstand in den Senat schaffte, oder noch schlimmer, über sein eigenes Unvermögen nach oben stolperte."

    Meridius hatte Zeit, schließlich hatte er seinen Gast extra in das Tablinum bestellt. Weine standen bereit, ebenso eine Schale mit Obst, falls sich im Laufe des Gesprächs ein kleiner Hunger oder Appetit einstellen würde.


    "Salve Aurelius. Du störst nicht.
    Nimm doch bitte Platz."


    Er deutete auf die Sitzgelegenheiten.


    "Es ist lange her, dass ich mit jemandem Deiner Familie sprach. Hier in Germanien kommt man sich bisweilen weit weg von Rom und der politischen Landschaft des Senats vor."

    Meridius dankte.


    "Ich danke Dir für die Glückwünsche Deines Vaters. Du wirst meine Grüße an ihn mitnehmen müssen, wenn Du wieder gehst, was hoffentlich erst nach den Spielen sein wird. Die Ludi Consualia sind angesetzt, ich gehe davon aus, dass Du Dir ein spannendes Wagenrennen nicht entgehen lässt. Bessere Plätze als beim Statthalter gibt es nirgends."


    Er lachte.


    "Im übrigen werden auch Aurelius Corvinus und Aurelia Deandra an diesem Essen teilnehmen. Sie sind extra wegen den Spielen in Mogontiacum eingetroffe. Ich habe sie eingeladen, hier mit uns zu speisen. Doch Platz nehmen können wir dennoch schon..."

    Meridius war in seinem Bericht an Rom bis zum Unterpunkt 'Raetia' gekommen, als der alte Marcus eintrat und einen Mosaikleger meldete. Alles was er jetzt noch gebrauchen konnte, war ein Mosaikleger. Rom war ungeduldig, und wenn er schon einmal an dem Schreiben saß, dann wollte er es auch vollenden.


    "Marcus, Du weißt doch, überall, nur nicht hier.
    Nur wenn es brennt, stört man mich hier."


    Er zog mit der Nase die Luft prüfend ein.


    "Ich rieche nichts. Ergo: Es brennt nicht.
    Würde Platon sagen und sage auch ich.


    Melde ihn bei meiner Frau. Sie hat die Sache mit dem Mosaik übernommen. Ich bin beschäftigt."

    Sie hatten also doch das Rhonetal genommen.


    "Dann kommt einfach erstmal rein. Ich werde einen Sklaven bitten, euch das Gästezimmer zukommen zu lassen."


    Sim-Off:

    je einer eines, oder könnt ihr euch den Thread teilen?


    "Und dann würde es mich natürlich freuen, wenn ihr mit uns speisen würdet. Fühlt euch im Übrigen wie zu Hause"


    Sim-Off:

    Ich hab zwar schon ein Essen im Triclinium fast angefangen, aber als 'Überraschungsgäste' packen wir euch einfach mal dazu. Wenn schon mal Besuch da ist.

    Zitat

    Original von Caius Helvetius Tacitus
    Hm, vielleicht liegt der Fehler in der zu starken Trennung simon/simoff. Vielleicht versucht man es einfach zu stark zu trennen, a la schwarz und weiß. Aber es gibt nie nur zwei Farbtöne. Es gibt immer Graustufen. Ist jedes Gespräch im ICQ wirklich rein simoff und hat gar nichts mit dem IR zu tun ? Hm, vielleicht gibt es doch Dinge, die irgendwo dazwischen liegen.


    Zu behaupten, dass man beides zu 100% trennen kann, ist sicher falsch. Freundschaften und Sympathien werden immer mit ins SIM-ON rein wirken das ist klar. Nur was eben nicht geht ist, und ich sag es jetzt einfach mal ganz offen: eine neue ID die Karriereleiter schneller nach oben stolpert, nur weil der Spieler hinter dieser ID, mit einer vorherigen ID schon Unmengen an Erfolge errang, und diese Erfolge als Rechtfertigung für die schnelle Karriere der neuen ID herranzieht.


    Kompliziert? Ich mach es anders.


    Spieler Hans spielt ID X, X arbeitet sich bis zum Consul hoch und ist sowas von genial, sowas von gut, einflussreich und erfolgreich, dass man X nur anbeten kann.


    Spieler Hans spielt nun ID Y. Y fängt unten an, und muss sich mühsam hocharbeiten, weil Y eben noch nichts bewegt und bewrikt hat.


    Was jedenfalls nicht passieren darf, ist dass Hans im Grunde mit den erbrachten Leistungen des X Werbung für Y macht. Simoff darf er das gerne machen, nur SIMON muss er da eine klare Trennlinie ziehen. Er muss Y als eigenständige ID spielen und Y ist eben ein Niemand und hat NIX geleistet.


    Das gilt aber nicht nur für Hans, sondern auch für alle anderen Spieler hier und auch alle IDs.

    Meridius war etwas überrascht. Sie waren mit dem Schiff gefahren? Um Hispania und Gallia herum? Sie mussten Monate unterwegs gewesen sein, dabei war die Reise über die Alpenpässe, oder wenigstens das Rhonetal viel schneller.


    "Ja, das Schreiben ist angekommen.
    Der Cursus Publicus nimmt immer die Alpenpässe."
    :P


    Meridius forderte die beiden Besucher mit einer Handbewegung dazu auf, einzutreten.


    "Ich bin mir sicher, dass ihr noch keine Unterbringung habt. Ich werde euch das Gästezimmer zu Verfügung stellen. Und keine Widerrede. Ihr seid meine Gäste."

    Mal konkret:


    Wenn irgendwann ein Decimus Minor um das Amt des Quaestors kandidiert, und die Leute dadurch zu überreden versucht, dass er als Spieler vorher den Meridius gesimmt hat, dann ist das in der Tat ein SIM-OFF Argument.


    Die Frage ist halt, ob die CH-Wahlen rein sim-on anzusehen sind, oder ob da auch sim-off- Sympathiebonuspunkte mit reinwirken. Letzteres ist sicher der Fall, aber damit Werbung zu machen ist geschmacklos.


    Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Zusammen mit Deandra kam ich nun am vestibulum an, wo zwei Wachen standen und die Tür flankierten. Der gleiche Sklave von eben nannte unsere Namen und unser Anliegen.


    Nachdem man ihm gemeldet hatte, wer ihn zu sprechen wünschte, dauerte es nicht lange, und Meridius erschien selbst an der Porta um den Besuch der Aurelier in seinem Domus willkommen zu heißen.


    "Seid gegrüßt, meine Freunde. Aurelia, Du siehst wundervoll aus, kann es sein, dass Du jünger wirst? Corvinus, willkommen in meinem Haus. Ich hoffe die Reise war nicht zu anstrengend... Habt ihr Mogontiacum gleich gefunden?"


    Er scherzte und war gut gelaunt.

    Eine knappe aber deutliche Antwort. Meridius blickte zu seinem Tribunen und dann wieder zu dem Centurio. Wie war in diesem Fall zu verfahren? Was sollte er nun tun?


    "Danke, das wäre alles Centurio. Sorge dafür, dass die Männer draussen Aufstellung einnehmen, falls sie es nicht schon sowieso getan haben. Und wenn der Magistrat gefunden wurde, soll er gleich eintreten."


    Er nickte dem Mann zu, wartete, bis er das Zelt verlassen hatte und wandte sich dann wieder an den Tribunen.


    "Ich bin dafür ein hartes Exempel zu statuieren. Niemand sabbotiert unsere Aufbaumaßnahmen in Raetia. Der letzte Krieg in dieser Provinz liegt erst seit dem letzten Herbst zurück. Ich will keine Wiederholung in diesem Herbst."


    Er erhob sich und ging nun zu der Schüssel, an welcher man sich gewöhnlich die Hände wusch. Ein Knecht hatte sie ausgewechselt und frisches Wasser herangebracht.


    "Die Ala wird ihre Tätigkeiten am Limes ausweiten müssen. Der Limes soll lückenlos, und ich wiederhole lückenlos überwacht werden. Da klettert weder jemand bei Nacht drüber, noch versucht sich einer im Nebel durchzuschleichen, und schon gar nicht schleichen sich dreihundert oder vierhundert Krieger durch."


    Nun griff er nach dem Handtuch und trocknete sich die Hände ab.


    "Die Gefangenen werden hingerichtet. Die Köpfe kannst Du an den Limes schicken, und dort aufspießen, zusammen mit einem Schild, auf dem riesengroß in Lettern steht, dass es allen Kriegern so ergehen wird, die versuchen werden, im Imperium Gewalt zu verbreiten. Ich habe diese Querelen satt, das muss ein für alle mal aufhören. Rom erwartet von mir, dass in dieser Provinz RUHE herrscht. Ich kann nicht andauernd Gefechte an den Kaiser melden..."

    Es war ein einziges Gedränge auf den Straßen. Die Kolonne von der Regia kommend, kam kaum vorwärst und die Wachmannschaften mussten alles geben um den Sänftenträgern einen Weg in den Menschenmassen zu bahnen. Meridius zog den Vorhang etwas zur Seite und blickte auf die Straße. Wenn er nachher im Circus angekommen wäre, müsste er sich zuerst einmal die Toga neu ordnen und die Falten herausstreichen lassen. Knitterlook war eigentlich out und für einen offiziellen Vetreter Roms bei diesen Spielen auch nicht angebracht.


    "Es ist eine Menge los. Ich hoffe nur, dass wir nicht zu spät kommen."


    sprach er zu seiner Gemahlin, welche sich ebenfalls in der Sänfte befand und ließ den Vorhang dann wieder zurück gleiten.


    "Es freut mich im Übrigen, dass Du Dich entschlossen hast, zu diesem großen öffentlichen Ereignis mitzukommen."


    Er lächelte.


    "Deine Frisur sieht im Übrigen umwerfen gut aus.
    Ich werde mich auf das Rennen konzentrieren müssen..."


    Sanft schaukelte die Sänfte weiter und schlug gerade die Straße ein, welche für den Bau des Circus errichtet worden war. Die beiden Sänften - in der zweiten befand sich der Sohn der Familie mit einem nicht näher genannten Freund - kamen langsam aber sicher in Sichtweite des Ortes, an welchem das große Geschehen stattfinden sollte.


    An den Princeps Senatus
    und den Senat von Rom



    Bericht über die Lage in Germanien


    Regio Germania Inferior und Belgica


    Meine Inspektionsreise entlang des Rhenus, von Mogontiacum, über Confluentes, Bonna, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Novaesium, Vetera und Ulpia Noviomagus, welche ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (28.5.2006/103 n.Chr.) startete und die Besichtigungen von Stadtverwaltungen, Foren, Märkten und Truppenstützpunkte umfasste, konnte zufriedenstellend abgeschlossen werde.


    Ich sprach mit unzähligen Beamten und Kommandeuren und die allgemeine Stimmung ist die, dass man optimitisch in die Zukunft sieht und sich des Potentials bewusst ist, welches der Provincia Germanie inne wohnt. Einige Posten in Verwaltung und Cultus Deorum mögen unterbesetzt sein, doch die betreffenden Stellen haben mir versichert, alles in ihrer Macht mögliche zu tun, diese Zustände zu optimieren.


    Die Legionen und Hilfstruppen, sowie die Flottenverbände in diesem Abschnitt sind annähernd auf dem Sollstand ihrer Mannschaftsstärke und den Mitteln entsprechend, die aus Rom zu Verfügung gestellt werden, ausgerüstet und vollständig einsatzbereit.


    Regio Germania Superior


    Die selbe postive Stimmung liegt auch in der Regio Germania Superior vor. Die bisherige Magistra Scrinorium Venusia Duccia Britannia wurde von mir ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (17.8.2006/103 n.Chr.) zur Comes der Regio Germania Superior ernannt und soll als selbige meine Arbeit in der Region verstärken. In diesem Zusammenhang wurde die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Mogontiacum intensiviert und vertieft. Es soll vornehmlich versucht werden den Handel in der Provinz zu vereinfachen und zu stärken, dabei jedoch gleichzeitig rigoros gegen unlautren Wettbewerb, und kriminelles Verhalten vorzugehen.


    Diesem kriminellen Verhalten ist vermutlich auch die Plünderung des Mars-Tempel in Mogontiacum zuzuschreiben. Die bisherigen Ermittlungen konnten den oder die Täter noch nicht überführen, doch es sprechen viele Gründe dafür, dass die Täter Kunstkenner sind und die Kultgegenstände aus einer Sammelleidenschaft heraus, oder um des Profitwillens begangen wurden. Ich habe es mir zu einer Aufgabe oberster Priorität gemacht, dieses Verbrechen aufzuklären und die Schuldigen der Härte des Gesetzes zukommen zu lassen.


    Des weiteren wurden - ungeachtet der Verwirrungen des Cultus Deorum, welche sich meiner Kenntnis und meines Einblicks entziehen, da ich trotz meiner Vermittlungsversuche und Vermittlerangebote nicht angegangen wurde - Opferungen zu Ehren des Gottes Mars durchgeführt, an denen die Honoratoren der Stadt Mogontiacum, sowie die Bevölkerung zahlreich teilnahmen.


    Auch die Ludi Consualia, welche in Zusammenarbeit mit dem Quaestor Pro Praetore Titus Petronius Varus KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.) ausgerichtet wurden, wurden - um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen - dem Sohn der Iuno gewidmet und waren ein großer Erfolg.


    Ein Attentat auf einen römischen Magistraten konnte des weiteren aufgeklärt und die Täter und Hintermänner verhaftet werden. Zur Zeit beschäftige ich mich damit die Zusammenhänge noch genauer zu rekonstruieren, um die Schuldfrage in dieser verworrenen Angelegenheit eindeutig aufzeigen zu können. Auch hier werden die Schuldigen mit der vollen Härte des Gesetzes zu rechnen haben.


    Regio Raetia


    ...



    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius
    Legatus Augusti Pro Praetore


    SIEGEL

    Meridius atmete tief durch. In diesem Fall, waren es zumindest einmal keine Einheimischen, die hier auf Kriegsfuß mit Rom standen. Und es waren auch keine Diebe und Räuber, Rebellen, entlaufene Sklaven oder weiß der Geier was. Er nickte zufrieden, denn es schränkte die Möglichkeiten des Gegners gewaltig ein.


    "Gut. Lebt der Anführer noch?"


    Er sah den Centurio fragend an.

    Titus Aurelius Cicero
    Villa Aurelia - Roma
    Provincia Italia



    Sei gegrüßt Aurelius,


    Ich habe Deine Schreiben erhalten und mich sehr darüber gefreut, dass Du Deine Energien in die Factio Aurata einzubringen gedenkst.


    Die Familie der Aurelier hat bisher viel für unsere Interessen bewirkt und ich bin mir sicher, dass Du unserer Sache ebenfalls von großem Nutzen sein wirst. Daher nehme ich Dich mit Freuden als Sodalis auf.


    Sollten mich meine Wege in nächster Zeit nach Rom führen, werde ich mit Sicherheit in Eurer Villa vorbeischauen.


    Mögen die Götter mit Dir sein.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Publius Matinius Agrippa
    Casa Matinia - Tarraco
    Provincia Hispania



    Sei gegrüßt mein Freund,


    Es hat mich gefreut von Dir einen Brief erhalten zu haben. Du weißt wie sehr mir meine Freunde in Tarraco und die Stadt selbst am Herzen liegen. Immer wieder denke ich daran, was wohl in der Heimat gerade an der Tagesordnung steht, viel zu selten erhalte ich jedoch Kunde, und wenn dann meist in Form von landwirtschaftlichen Aufstellungen, welche mir mein Verwalter Decimianus Verus zukommen lässt.


    Es erfüllt mich mit Sorge zu hören, dass es auch in Tarraco zu Übergriffen auf den Tempel des Mars gekommen ist. Wer auch immer dahinter steckt, er muss bestraft werden und ich hoffe, dass die entsprechenden Organe den, oder die Schuldigen finden werden. Was unseren Fall in Mogontiacum betrifft, gehe ich jedoch davon aus, dass es kein Akt von Vandalen war, welche unsere rituellen Schätze sowieso nicht zu schätzen wüssten, sondern dass es sich um Kunstdiebe handeln muss, welche den Tempel gezielt ausgesucht hatten.


    Aus diesem Grund kann ich auch nicht glauben, dass in Tarraco diese Christianer dahinter stecken könnten. Ich kenne mich mit ihrer Lehre nicht aus, doch glaube ich, gehört zu haben, dass sie eher dazu neigen Kultgegenstände unserer Religion eher zerstören, statt sie zu stehlen. Zudem möchte ich Dich daran erinnern, dass es in Tarraco schon seit einigen Jahren eine große und einflussreiche jüdische Gemeinde gibt, die für den Handel unserer Stadt sehr viel bewirkt hat. Sind die Christianer nicht gleichfalls Juden? Wie kann man sie unterscheiden?


    So lange es also nicht zu nachweisbaren gewaltsamen Übergriffen kommt, kann ich Dir als Freund, und als Bürger der Stadt Tarraco nur raten, den status quo des Friedens so lange aufrecht zu erhalten, bis nachweislich bewiesen ist, dass diese Christianer zu einem Problem für die innere Sicherheit geworden sind. So lange dies nicht der Fall ist, mein Freund, appelliere ich an Deine Weisheit, keine Probleme zu schaffen, die vielleicht gar nicht existieren.


    Was die Pläne zum Umbau das Castellums betreffen muss ich sagen, dass sie sich in der Tat interessant anhören. Die Frage ist nur, ob Tarraco so einen großen Friedhof braucht. Wenn die alte Gräberstraße aus den Nähten platzen sollte, was ich mir kaum vorstellen kann, dürfte es wenig Sinn machen einen riesigen Friedhof auf eben der Stelle zu errichten, an der erst vor kurzem mehr als sechstausend Menschen verschwanden. Der Bedarf nach Friedhöfen wird alleine dadurch in der Stadt gewaltig sinken.


    Du schreibst an Deinen Memoiren, sagst Du? Ach, die guten alten Zeiten? Du tust gut daran es auf Papier zu bringen, doch hoffe ich, dass ich nicht allzu schlecht dabei wegkommen werde. Ich selbst finde vor lauter Arbeit ja kaum Zeit meine Briefe zu beantworten. Sollte mich Rom also eines Tages wieder aus Germanien abziehen, weiß ich jetzt schon, dass ich erst einmal eine schöne lange Zeit gar nichts tun werde, oder mich mit einem bescheidenen Kommando zufrieden stellen lasse.


    In diesem Sinne auf die alten Zeiten.
    Mögen die Götter mit Dir sein.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Maximus Decimianus Verus
    Casa Decima - Tarraco
    Provincia Hispania



    Salve Verus,


    Meine berufliche Tätigkeit in Germanien zwingt mich, mich hier intensiver einzubringen. Vermutlich wird es mir nicht möglich sein in nächster Zukunft überhaupt einmal in Taracco vorbeizukommen.


    Ich bitte Dich daher um zwei Dinge: Zum einen möchte ich Gallus, den Sklaven, welcher mir lieb und teuer geworden ist, in die Freiheit entlassen. Er hat lange genug in unserer Familie gedient und es soll im vergönnt sein, auf seine alten Tage hin, als freier Mann da zu leben, wo er leben möchte. Ich sende Dir anbei die Freilassungspapiere, die Du ihm bitte überreichst.


    Zum anderen bitte ich Dich, die Verwaltungsarbeit an Decimus Drusus zu übertragen. Ich habe ihn als neuen Vilicus über die Betriebe in Tarraco eingestellt, da ich Deine Hilfe und tatkärftige Unterstützung in Mogontiacum brauche. Sobald Drusus in Tarraco eingetroffen ist, weise ihn ein und reise nach Germanien. So Du dies nicht tun möchtest, steht es Dir frei, eigene Wege zu gehen. Du bist nicht mehr mein Sklave, sondern mein Klient und Freund meiner Jugendtage. Ich überlasse die Entscheidung Dir, würde mich aber über Dein Erscheinen freuen.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Freilassung des
    Sklaven Gallus


    ~ Freilassung ~


    Mit diesen Schreiben sei bekannt gegeben, dass der Sklave Gallus, welcher sich bisher in meinen Diensten befand, ab sofort ein freier Mann sein soll und über den weiteren Verlauf seines Lebens in freien Stücken zu entscheiden vermag. Er kann eigene Wege gehen, oder als Klient der Familie weiterhin dienen.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL

    Titus Octavius Dio
    Magistratus Ostia
    Curia Ostiae - Ostia
    Provincia Italia



    Salve Octavius,


    Ich habe von Deinem Anliegen dem ehrenwerten Octavius Anton zu Ehren einen Tierpark zu eröffnen, vernommen und werde einige Sesterzen für dieses Vorhaben zu Verfügung stellen. Melde Dich am besten mit diesem Schreiben bei meinem Bruder Decimus Maior in Rom. Er wird Dir eintausend Sesterzen in meinen Namen zukommen lassen.


    Es würde mich freuen, auch weiterhin über dieses Vorhaben auf dem Laufenden gehalten zu werden.


    Mögen die Götter mit Dir sein.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Sim-Off:

    Aus dem Grund, weil es noch kein Onlinebanking gibt und man auch kein Geld über die Alpen schickt. Sim-off überweise ich an Maior. Er drückt es Dir dann sim-on in die Hand


    Decima Lucilla
    Casa Decima - Roma
    Provincia Italia



    Geliebte Schwester,


    Ich danke Dir für Dein Schreiben. Es hat mich sehr erfreut, etwas von Dir zu lesen. Einzig darüber, dass Dir das Papyrus knapp wird, bin ich etwas überrascht. Hast Du Geldprobleme? Soll ich Maior anweisen, Dir ein monatlichen Taschengeld zukommen zu lassen? Ich kann es in die Wege leiten wenn Du möchtest.


    Dass es Tertia gut geht, erfreut mich ebenfalls. Ich werde ihr ebenfalls noch heute einen Brief aufsetzten um sie einmal mehr direkt zu grüßen. Es ist schon unglaublich, welchen Weg sie genommen hat. Früher belebte sie die Casa Decima in Tarraco mit ihren Anwesenheit, selbst wenn sie nur still in einer Ecke saß, war die Welt mit ihr immer schön, farbenfroh und lebenswert. Und nun ist sie schon so lange Vestalin, zu unser aller Stolz und dem Szolz der ganzen Familie. Nicht jede Familie kann sagen, eine Vestalin in ihren Reihen zu haben.


    Dein Verlobter war in der Tat kurz in Mogontiacum. Viel zu Berichten gibt es darüber jedoch nicht. Er hielt es nicht für nötig, mich aufzusuchen. Hätte ich mich nicht in eine neuen Senatorentoga gezwängt um ihm entgegen zu gehen, hätte ich womöglich noch die zehn Minuten verpasst, die er sich überhaupt in Mogontiacum befand.


    Was für eine schnell lebige Zeit. Da reist man alleine von Confluentes nach Mogontiacum einen ganzen Tag, schaffte es, wenn man Tag und Nacht reitet gerade einmal als geübter Soldat in wenigen Tagen über die Alpen nach Rom ... Ich habe mich ehrlich bemüht, Schwester, doch mehr als ihm entgegen gehen kann ich nicht.


    Ich verbleibe mit einem brüderlichen Gruß und einem gedachten Kuss. Mögen die Götter mit Dir sein, Dich und Dein Haus behüten.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL


    Decima Tertia
    Haus der Vestalinnen - Roma
    Provincia Italia



    Liebe Tertia,


    von Deiner Schwester habe ich erfahren, dass es Dir gut gehen soll. Sie hat mir Deine Grüße übermittelt, was mich sehr gefreut hat.


    Hier oben in Germanien nimmt mich die Arbeit sehr in Anspruch, es gibt eine Menge zu erledigen und im Grunde bin ich auch ständig unterwegs. Inspektionsreisen durch die Regionen, Besichtungen von Castellen, Legionslagern und Städten wechseln sich permanent ab, die Legionen erfordern ihre Zeit, die Verwaltungen ebenfalls und im Grunde hällt man permanent Audienzen und führt Gespräche, sei es in Officien, Empfangssälen, Wandelgängen oder Thermen.


    Dennoch finde ich jede Woche Zeit um an meine Lieben zu denken und für sie zu beten. Sehr oft sind meine Gedanken dabei bei Dir, in Rom und nicht selten frage ich mich, wie es in Deinem Leben weitergeht. Hast Du Dich schon entschieden, wie Du es handhaben wirst? Wirst Du auf ewig bei den Vestalinnen bleiben oder zu Deiner Familie zurückkehren? Wie auch immer Du Dich entscheiden wirst, sollst Du gewiss sein, dass ich diese Entscheidung mittragen werde. Es würde mich und die ganze Familie mit unaussprechlichem Stolz erfüllen, wenn Du den Vestalinnen erhalten bleibst. Es würde moch und die Familie jedoch in tiefstem Herzen berühren und mit Liebe erfüllen, wenn Du zu uns zurückkehrst.


    Du siehst also, beide Entscheidungen werden richtig sein. Du musst es mit Deiner Göttin abklären, welcher Weg Deine Zukunft sein wird. Die Familie wird hinter jeder Entscheidung stehen.


    Mögen die Götter mit Dir sein und Dich behüten.


    ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
    (22.8.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    SIEGEL