Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    "Du hast Recht, Du hast Recht. Gut, das war es dann auch schon. Ich bin mit dem Bericht zufrieden. Du kannst abtreten."


    Meridius widmete sich wieder Malignus.


    "Doch halt, Optio. Wie läuft es auf dem Exerzierplatz? Macht die Truppe richtig mit? Falls nicht, hart ran nehmen, hart ran nehmen! Ich will, dass die Männer so schnell wie möglich vorzeigefähig sind, sollte der Imperator eines Tages nach Hispania kommen, er soll eine Parade erleben, die selbst die I. in den Schatten stellen wird..."

    Meridius überflog den Bericht.


    "Sehr gut, Optio, sehr gut. Ich bin beruhigt, dass das mit dem Magistraten so gut abgelaufen ist. Es wäre nicht gut für meine Karriere gewesen, wenn in Abwesenheit des Proconsuls unter meinem Kommando einem Magistraten aus Rom etwas zugestossen wäre.


    Mmm, was den Zwischenfall mit dem, wie heißt es im Bericht, verdächtigen Element betrifft, hat man den Mann festgesetzt?"


    Meridius blickte auf.

    LEGIO IX HISPANA
    Personalakte I


    Florius Rufus Arius


    Personalien:


    Status: Ordo Plebeius
    Gens: Mitglied der Gens Rufia
    Wohnort: Tarraco / Hispania Tarraconensis / Hispania


    Laufbahn:

      [*]ANTE DIEM XII KAL IAN DCCCLIV A.U.C. (21.12.2003/100 n.Chr.)
      Probatus (Legio I Traiana)
      [*]ANTE DIEM VII ID MAR DCCCLIV A.U.C. (9.3.2004/101 n.Chr.)
      Legionarius (Legio I Traiana)
      [*]ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLIV A.U.C. (21.5.2004/101 n.Chr.)
      Optio (Legio I Traiana)
      [*]ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLIV A.U.C. (2.6.2004/101 n.Chr.)
      Optio (Legio IX Hispana)
      [*]ANTE DIEM III KAL IUL DCCCLIV A.U.C. (29.6.2004/101 n.Chr.)
      Centurio (Legio IX Hispana)

    Missionen:

      [*]Rekrutierung von Rekruten im Imperium
      [*]Verlegung der VI. Kohorte nach Pompaelo
      [*]Drill und Grundausbildung der Legionäre

    Anmerkungen:


    Arius ist ein engagierter und bemühter Offizier, gehorsam, ordentlich und pflichtbewusst, einfallsreich und überlegt. Er besitzt Führungsqualitäten, sollte jedoch an seiner Durchsetzungsfähigkeit und Autorität arbeiten. Er diskutiert noch zu viel, anstatt dass er einfach befielt.


    Hat sich zur Academie gemeldet
    Anwärter auf den Posten des Tribunus Angusticlavius

    Zitat

    Brutus Redivivus Malignus dixit:
    Am Rand des Platzes steht Centurio Brutus Redivivus Malignus und beobachtet das Treiben.....


    http://www.chriscollingwood.co.uk/images/romanbutton.jpg


    Der Primus Pilus trat herzu, sah sich das Schauspiel ebenfalls an und wandte sich dann an Malignus:


    "Centurio Malignus, der Tribun erwartet Dich in seinem Büro!"


    Nachdem er dies gesagt hatte, ging er zu Arius hinüber, schwatzte ein wenig, fuchtelte mit seinem Stab in der Luft herum, lachte derb aus und ging wieder in sein Büro.



    .

    LEGIO IX HISPANA


    DRILL:


      [*]Drill und Grundausbildung der Legionäre

      Verantwortlich:
      Centurio Florius Rufus Arius
      Optio Flavius Prudentius Balbus


      Betroffen:
      Legionarius Lucius Tiberius Callidus
      Legionarius Tiberius Decimus Praetorianus
      Probatus Decimus Tiberius Felix
      Probatus Marcus Rufus Horatius
      Probatus Tiberius Decimus Scipio


      Status:
      offen

    Meridius hatte sich nach einem anstrengenden Tag soeben ein erfrischenden Bad gegönnt. Jetzt wollte er sich noch ein wenig im Garten erholen. Die Sonne brannte längst nicht mehr so intensiv, ein laues Lüftchen wehte durch die Blumenhecken und erfüllte das ganze Peristylium mit wunderbaren rosigen Düften. Ein paar Vögel zwitscherten ihr verliebtes Lied. Meridius suchte sich einen schattigen Platz, lehnte sich gemütlich zurück, und rollte ein Pergament auf...


    *****
    Publius Ovidius Naso
    Metamorphosen
    *****


    Erstes Buch
    Die Schöpfung


    Vor dem Meer und der Erd' und dem allumschließenden Himmel,
    War im ganzen Bezirk der Natur ein einziger Anblick,
    Chaos genannt, ein roher und ungeordneter Klumpen:
    Nichts mehr, als untätige Last, nur zusammengewirrte
    Und mißhellige Samen der nicht einträchtigen Dinge.
    Niemals kreisete jetzt ein welterleuchtender Titan,
    Noch erneuere Phöbe des Monds anwachsende Hörner.
    Auch nicht schwebte die Erd' in rings umgossenen Lüften,
    Wägend sich selbst durch eignes Gewicht; noch streckte die Arme
    Weit um den Rand der Länder die mächtige Amphitrite.
    Wo die Erde nun war, dort war auch Luft und Gewässer.
    Nicht zum Stehn war jetzo das Land, noch die Woge zum Schwimmen,
    Noch voll Lichtes die Luft: kein Ding hatt' eigne Gestalt noch.
    Anderes war dem anderen feind: in dem selbigen Körper
    Übete Kaltes den Kampf mit Hitzigem, Feuchtes mit Trocknem,
    Weicheres rang mit Hartem, und Lastendes gegen das Leichte.
    Solchen Streit hub endlich die beßre Natur und die Gottheit:
    Welche vom Himmel das Land, von dem Land abtrennte die Wasser,
    Und von der dunstigen Luft den gekläreten Himmel emporhub.
    Dieses nunmehr entwickelt, und frei aus der blinden Verwirrung,
    Schied sie in eigenen Räumen, und stiftete Frieden und Freundschaft.
    Siehe die feurige Kraft des gewichtlos wölbenden Himmels
    Schimmert' empor, und wählte den obersten Ort in den Höhen.
    Ihm ist nahe die Luft, wie an Leichtigkeit, also an Wohnung.
    Dichter denn beid' ist die Erd', und zog den gröberen Urstoff,
    Niedergedrückt durch Schwere von sich; die umflutende Nässe
    Nahm den äußersten Sitz, und band den gediegenen Erdkreis.


    Als in Ordnungen nun, wer jener auch war von den Göttern,
    Abgeschichtet den Wust, und die einzelnen Schichten gegliedert;
    Formt' er die Erd' im Beginn, und schuf, daß nirgend ihr ungleich
    Wär' ein Teil, die Gestalt der groß gerundeten Kugel.
    Dann ergoß er die Sunde, damit sie empor in den Sturmwind
    Schwöllen, und rings die Gestad' umwalleter Lande bestürmten.
    Sprudel auch rief er hervor, Landseen und unendliche Sümpfe;
    Und abschüssige Ström' umdämmt' er mit schlängelnden Ufern:
    Die in verschiedenem Lauf teils untergeschlürft sich verlieren,
    Teils in das Meer ausgehn und, geherbergt von dem Gefilde
    Freierer Flut, anschlagen für grünende Borde den Felsstrand.
    Weit auch streckt' er die Ebenen aus, und senkte die Täler,
    Deckte mit Laube den Wald, und erhob die steinigen Berge.
    Wie zwei Zonen zur Rechten, und zwei zur Linken den Himmel
    Quer durchziehn, und dazwischen die heißere fünfte sich ausdehnt:
    So begrenzte die innere Last mit der selbigen Anzahl
    Sorgsam der Gott; und es ruhn gleichviel Erdgürtel darunter.
    Die in der Mitte sich dehnt, ist unbewohnbar vor Hitze;
    Zwei deckt türmender Schnee; zwei ordnet' er zwischen den beiden,
    Welchen er Mäßigung gab, mit Frost die Flamme vermischend.
    Über sie raget die Luft: die so viel, als gegen die Erde
    Leichter wiegt das Gewässer, an Last vor dem Feuer gewinnet.
    Dort auch hieß er die Nebel, und dort die Gewölke sich lagern,
    Und, um menschliche Herzen zu bändigen, hallende Donner,
    Und mit leuchtenden Blitzen die kalt anstürmenden Winde.
    Diesen auch verstattete nicht der Erschaffer des Weltalls,
    Wild zu durchschwärmen die Luft. Kaum jetzt wird ihnen verwehret,
    Da doch jeder für sich herweht aus gesonderter Gegend,
    Daß sie die Welt nicht zerreißen: so uneins toben die Brüder.
    Eurus entwich zu Aurora, zur nabathäischen Herrschaft,
    Und zu dem Persergebiet, und den Höh'n am Lichte des Morgens
    Hesperus, und die Gestade, von westlicher Sonne gewärmet,
    Sind dem Zephyrus nah. Der schaudernde Boreas nahm sich
    Szythia samt dem Wagen des Pols. Im entgegenen Lande
    Trieft aus stetem Gewölk der regenstürmende Auster.
    Oben verbreitet' er dann die geklärete Reine des Äthers,
    Ohne Gewicht, und ganz von irdischer Hefe geläutert.
    Kaum nun hatt' er das alles verzäunt in sichere Grenzen,
    Als, die lange gepreßt in der wirrenden Masse sich bargen,
    Alle Gestirn' anfingen hervorzuglühen am Himmel.


    Daß auch keinerlei Raum lebendiger Wesen entbehrte,
    Herrschen Stern' auf himmlischer Flur, und Gestalten der Götter;
    Eigen ward das Gewässer den blinkenden Fischen zur Wohnung;
    Tiere durchstreiften die Erd', und die Luft ein Gewimmel von Vögeln.


    Aber ein heiligeres, hochherziger denkendes Wesen
    Fehlt' annoch, das beherrschen die anderen könnte mit Obmacht.
    Und es erhub sich der Mensch: ob ihn aus göttlichem Samen
    Schuf der Vater der Ding', als Quell der edleren Schöpfung;
    Oder ob frisch die Erde, die jüngst vom erhobenen Äther
    Los sich wand, noch Samen enthielt des befreundeten Himmels.
    Aber Japetus Sohn, mit fließender Welle sich mischend,
    Bildete jen' in Gestalt der allversorgenden Götter.
    Und da in Staub vorwärts die anderen Leben hinabschaun,
    Gab er dem Menschen erhabenen Blick, und den Himmel betrachten
    Lehret' er ihn, und empor zum Gestirn aufheben das Antlitz.


    Also ward, die neulich so roh noch war und gestaltlos,
    Umgeschaffen die Erde zum Wunderbilde des Menschen.

    Gallus hatte das Badezimmer frisch geputzt, so wie es täglich geputzt wurde. Meridius bestand darauf. Er betrat den Raum, legte seine Toga ab und begab sich in das marmorne Becken. Das Wasser erfrischte sehr, der Duft der Öle tat sein übriges. Nur gut, dachte er, dass sein Vater damals beim Bau der Casa auf ein eigenes Badezimmer bestanden hatte. Da Tarraco immer noch keine Thermen sein eigen nannte, konnte man sich wenigstens hier richtig entspannen und erholen, auch wenn es nicht dasselbe war. Ein politisches Gespräch, eine kurze Bekanntschaft... - vielleicht sollte er den Proconsul einmal darauf ansprechen, dass sich diesbezüglich etwas ändern müsste. Schließlich gab es in Tarraco und der gesamten Provinz genügend einflussreiche Steuerzahler...

    LEGIO IX HISPANA
    Personalakten - Übersicht


    Nach Eingangsdatum


      [*]Florius Rufus Arius
      ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLIV A.U.C. (2.6.2004/101 n.Chr.)
      [*]Flavius Prudentius Balbus
      ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLIV A.U.C. (2.6.2004/101 n.Chr.)
      [*]Lucius Tiberius Callidus
      ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLIV A.U.C. (2.6.2004/101 n.Chr.)
      [*]Tiberius Decimus Praetorianus
      ANTE DIEM IV ID IUL DCCCLIV A.U.C. (12.7.2004/101 n.Chr.)
      [*]Marcus Rufus Horatius
      ANTE DIEM VIII KAL AUG DCCCLIV A.U.C. (25.7.2004/101 n.Chr.)
      [*]Brutus Redivivus Malignus
      ANTE DIEM VII KAL AUG DCCCLIV A.U.C. (26.7.2004/101 n.Chr.)
      [*]Decimus Tiberius Felix
      NON AUG DCCCLIV A.U.C. (5.8.2004/101 n.Chr.)
      [*]Tiberius Decimus Scipio
      ANTE DIEM VI ID AUG DCCCLIV A.U.C. (8.8.2004/101 n.Chr.)
      [*]Flavius Iunius Valentius
      ANTE DIEM XIV KAL SEP DCCCLIV A.U.C. (19.8.2004/101 n.Chr.)
      [*]Caius Decimus Falco
      ANTE DIEM IV KAL SEP DCCCLIV A.U.C. (29.8.2004/101 n.Chr.)
      [*]Marcus Decimus Livianus
      ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLIV A.U.C. (2.9.2004/101 n.Chr.)
      [*]Aeolos Octavius Achilles
      ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLIV A.U.C. (20.9.2004/101 n.Chr.)
      [*]Gaius Caecilius Crassus
      ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLIV A.U.C. (26.9.2004/101 n.Chr.)

    Meridius indess stand eine Weile in dem Raume, dachte nach. Was wollte er so eben tun, bevor seine Familie hereinegschneit kam? Er hatte den Faden verloren. Nun ja, er müsste noch einmal in sein Schreibzimmer zurückgehen, und dann würde ihm schon etwas einfallen. Meridius lachte in sich hinein. Jetzt vergass er doch tatsächlich schon was er tun wollte. Vielleicht sollte er einmal eine Auszeit nehmen. Oder in manchen Bereichen kürzer treten. Oder es würde sich alles von alleine regeln.


    Meridius trat in sein Schreibzimmer, trat zu dem Tisch auf welchem sich die Dokumente der letzten langen Nacht stapelten und setzte sich hin. Sein Blick glitt über das Papier, bis ihm ein Schreiben ins Auge fiel. Ach herjje, stimmt ja, dachte er, wegen diesem Fall sollte ich den Proconsul auch noch aufsuchen.


    Meridius erhob sich und verließ den Raum.

    Sei gegrüßt Senator Decimus,


    ich weiß nicht ob Du dich noch daran erinnern kannst doch vor einiger Zeit meintest Du wenn ich mal Zeit hätte solle ich Dich in Tarraco besuchen kommen. Nun, jetzt wäre es denn soweit. So würde ich mit dem Pferde nach Rom reiten und von dort aus mit dem Schiff nach Tarraco kommen wenn es Dir nichts ausmacht heißt es.


    Warte auf Deine Antwort.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Augusta Treverorum, ANTE DIEM III NON AUG DCCCLIV A.U.C. (3.8.2004/101 n.Chr.)



    http://www.imperium-romanum.in…iegelProconsulSedulus.gif

    "Gallus!"


    Meridius Stimme schallte durch den Raum.


    "Hast Du den Brief bereits hier rein getragen, oder warum befindet der sich nicht im Postkasten?"


    Meridius wartete eine Antwort nicht ab, überflog die Zeilen und schmunzelte.


    "Soso, der Proconsul aus Germanien kündigt seinen Besuch an. Dann werden wir das Gästezimmer wohl wieder herrichten müssen...


    Gallus!!!"

    Zitat

    Flavius Prudentius Balbus dixit:
    Nachdem der Magistrat wieder abgereißt war, traf Balbus wieder im Castellum ein, machte Meldung, und begab sich wieder an die Arbeit.


    Nicht ganz so schnell Optio! Ich erwarte einen schriftlichen Bericht, welcher bis Ende der Woche in meinem Büro einzureichen ist. Schließlich muss ich über alles auf dem Laufenden sein.

    Und ehe ich es vergesse, was soll man tun, wenn man schon ein Peristylum hat? Soll ich dieses einreissen, nur weil die neue Bauvorschrift besagt, dass nur Familien mit 5 Mitgliedern sich ein solches leisten dürfen? Die Kommission will einem Senator vorschlagen, wie er zu bauen hat? Ich finde diesen Gedanken ehrlich gesagt lächerlich. Und nicht gerade Ausdruck dessen, wofür die römische Verwaltung bisher mit Erfolg stand: Flexibilität und Offenheit.


    Sim-Off:

    Sind wir etwa in EU? Ich hoffe nicht! Denn diese staatliche Überreglementierung wird den Unterschied zwischen der EU und dem Römischen Imperium ausmachen. Erstere wird dadurch eingehen, letzteres hielt über 1000 Jahre!