Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius lächelte, ehe sich sein Gesicht versteinerte.


    "Der Inbegriff allen 'In'seins, bedeutete es jedoch für junge Männer und für die edlen Galane, eine Vestalin herumzubekommen. Am besten noch im Tempel der Vesta selbst."


    Er räusperte sich.


    "Mein Klient schreibt mir, dass es neben dem Tod meiner Schwester entsprechenden Gerüchte um sie geben soll. Ich weiß nicht, in wie fern diese Gerüchte im Umlauf sind, ich zweifle jedoch nicht, dass sie erlogen und erstunken sind."


    Nun fixierte er wieder Maior.


    "Weißt Du darüber etwas?"

    Zitat

    Original von Primus Decimus Magnus
    "Ich meinte die Patroullien jenseits des Limes! Wir waren uns doch einig, dass eine halbe Turma nicht im mindesten ausreicht, nicht wahr?"


    Meridius schmunzelte.


    "Nun, unter einer Turma sollte es nicht sein. Du weißt selbst, dass die Turma die taktische Einheit ist. Wozu sollte ein Decurio mit acht Mann auf Erkundung gehen??? Wir schicken die Männer auf die andere Seite des Limes und ich habe nicht vor, sie zum Freiwild zu erklären. Wenn die Germanien mit dreißig Mann ein Problem haben, haben sie es auch mit einem einzigen Römer."

    Wikipedia ist schön und gut, sollte aber nur zum ersten Überblickslesen herhalten. Wikipedia ist für wissenschaftliches Arbeiten nicht zitierfähig, steckt voller Mängel und ersetzt keinesfalls die Recherche in richtigen Büchern. Schüler oder Studenten, die sich für die Vorbereitung von Referaten, Hausarbeiten usw. weitgehend auf Wikipedia stützen, oder generell nur auf das Internet, gehen das große Risiko ein, sich auf Glatteis zu begeben. Ich weiß aus Erfahrung, dass das schief gehen kann (schon beobachtet) und es zeugt von einem sehr unreflektierten und unwissenschaftlichen Umgang mit den neuen Medien und im Bereich der Geschichte mit Fakten und Daten. Statt Wiki könntest Du genaus Müllers Kuh fragen, die erzählt die unter Umständen weniger Müll.


    Ich wiederhole: Wiki eignet sich zum schnellen Überfliegen eines Themas. Die Einarbeitung sollte dann in Fachliteratur erfolgen, die es in Bobliotheken auch über Fernleihe zu beziehen gibt. Nur dann, NUR DANN, hast Du wirklich eine fundierte Quellenlage, abgesehen davon, dass sich ein Autor natürlich auch mal irren kann.


    Sich auf Wiki alleine zu verlassen, ist wie wenn Du ein Onenightstand mit einer Fremden hast und Dich darauf verlässt, dass sie kein AIDS hat und verhütet. ;)

    Meridius hörte der Sklavin aufmerksam zu. Nicht nur, dass sie ihn bei seinen morgendlichen Leibesübungen gestört hatte, brachte sie nun auch noch anscheinend einiges durcheinander, erzählte zusammehangslos, oder zumindest für ihn so, als käme sie nie zum Punkt. Dennoch ließ er sie zu Ende reden.


    Dann stellte er die Hantel ab, mit welcher er sich durchgehend beschäftigt hatte.


    "Hast Du die Wache schon gefragt? Aus diesem Gebäude kommt im Normalfall keiner raus. Und eigentlich kommt auch keiner rein, ohne dass sie es mitbekommt."


    Er musterte die Sklavin. Wenn also die Wache von einem Verlassen der Regia oder des Domus nichts wusste, musste Valeria im Hause sein. So einfach war die Sache.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Lepidus
    Salve, Legatus Augusti!


    Ich hoffe, dass alles zu deiner Zufriedenheit ist. Die Gäste scheinen gut gelaunt zu sein und ich werde nun noch die Musiker holen.


    "Ich danke Dir, Iulius."


    antwortete Meridius und nickte diesem zu.


    "Doch mit den Musikern warte noch einen Moment. Ich möchte erst noch die vielen Gäste offiziell begrüßen, ehe wir uns dann zuerst zum Essen auf die Klinen begeben, der Musik zuhören und uns dann danach zum Plausch zurückziehen. Geht das so in Ordnung?"

    "Alessa also auch."


    murmelte Meridius und versuchte auch diese Nachricht zu verarbeiten was schnell geschah. Er war Soldat, hatte schon viele Männer sterben sehen, die ihm wichtig gewesen waren.


    "Ich gehe davon aus, dass Du Dich um sie gekümmert hast?"


    fragte er und ging dann die paar Schritte zum Fenster um kurz in den Hof zu sehen, ehe er sich wieder an seinen Halbbruder wandte.


    "Hast Du gewusst, dass es schon zu Zeiten des Marius in Rom die Unsitte gab, mit seinen Eroberungen zu prahlen? Schon seit damals ist es in der sogenannten höheren Gesellschaft üblich, neben der Gattin auch eine Geliebte zu halten und mit dieser offen durch die Gegend zu ziehen. Je einflussreicher und angesehener diese Geliebte ist, oder sagen wir noch besser, aus je höherem Hause sie kommt, um so besser. Vorzugsweise geht man dazu auch Verlobungen ein, oder gibt sich ein Eheversprechen, zum Schein, oder als Mode. Man erzählt sich von seinen Abenteuern, macht gar einen Sport daraus, und die Besten sind die, die die wahnsinnigsten Geschichten erzählen.


    Messalina, die Gattin des Kaisers Claudius, des Stotterers dürfte Dir sicher ein Begriff sein. Kaum eine trieb es so schamlos wie sie, sie suchte sogar regelmäßig ein Bordell auf und trieb es dort als Edelhure."


    Meridius schwieg.


    "Götterstatuen zu schänden ist in Rom ein alter Sport der jugendlichen Ritter und Patrizier. Ebenso die Damengeschichten. Selbst Kaisersöhne und Kaiser ziehen durch die Gassen und verklopfen Passanten. Es gehört zum guten Ton, wenn man 'in' sein will."


    Er sah Maior an.

    Etwas später traf auch der Statthalter in Begleitung seiner Gattin, seines Cousins und eines weiteren Verwandten ein. Zwei weitere Offiziere folgten ihm ebenfalls zuzüglich der beiden obligatorischen Soldaten der Turma, welche für die Minimalbewachung zuständig waren und auch eher als Privatmenschen auftraten. Das heißt sich so unauffällig dienstlich gaben wie nur möglich und im Grunde immer im Hintergrund unsichtbar blieben, um dafür im entsprechenden Moment umso aktiver zu werden, sollte sich dieser Moment ergeben. Bisher hatten sie das jedoch noch nie nötig gehabt.

    Bevor ihr hier mal ins Blaue reinschreibt:


    1.) Ich zahle kein Lösegeld!!! Niemals!!! :D
    2.) Wenn ich die Entführer in die Hände bekomme, ist das Flagellum noch eine angenehme Geschichte!!!
    3.) Mattiacus falte ich auf Miniaturgröße zusammen. ;)

    "Nun, es freut mich, dass Du Deinen Bruder besuchen kommst, wenn Dein zukünftiger Gemahl in der Stadt ist. Einen trefflicheren Grund kann es wohl kaum geben..."


    murmelte Meridius, nachdem die Überraschung tatsächlich zu einer solchigen wurde. Hatte sie gesagt, dass sie noch gar nicht kommen wollte und nun wegen Avarus hier war? Was wollte sie dann in der Regia? Ach ja, Anstand, Ehre, interessante Begriffe. Die Leute würden wohl entsprechenden reden, wenn überhaupt. Wen juckte es heutzutage überhaupt noch? Sitte war was für Spinner. Die Familie ein Mythos. Total überhöht.


    "Dann komm rein, wenn Du schon mal hier bist. Ich habe Avarus in der Tat schon gesehen und auch gesprochen, kurz und eher beiläufig, ich versteh den Mann noch heute nicht. Wahrscheinlich spricht er eine andere Sprache, aber sei es drum, er ist Dein Verlobter, nicht meiner..."


    Damit wies er in Richtung Atrium. So schön es war, dass Lucilla hier war, das ganze hatte schon wieder seinen Beigeschmack.


    "Du kannst natürlich zu dem Empfang kommen. So weit ich informiert bin, hat mein Magister Officiorum Deinen Verlobten auch auf die Liste der Gäste gesetzt."

    "Korrekt."


    antwortete Meridius kurz und bündig und gab dann zu verstehen, dass er bequem stehen könne.


    "Es geht um meinen Sohn. Er wird in Kürze der Legion beitreten und gleich bei der Legionsreiterei beginnen. Allerdings soll er die Grundausbildung nicht missen. Ich würde es begrüssen, wenn Du Dich darum kümmern könntest und ihm auch in der Regia die grundlegenden Dinge beibringen kannst. Mir selbst fehlt dafür die Zeit."

    Der Statthalter kam dann doch noch. Auch wenn er schon lange auf diesen Symposion hin gefiebert hatte, hatte er es dennoch nicht verhindern können, aufgehalten zu werden und so wurde er aufgehalten. Mitten auf dem Gang zwischen Officium und Saal war ihm doch glatt ein Bittsteller entgegen getreten, den er unter anderen Umständen sofort abgewiesen hätte, wenn der ernsthafte Grund der Bitte nicht so dringend und wichtig gewesen wäre. Meridius hatte das Gespräch dann eben schnell geführt.


    Als er eintrat hatten sich im Grunde schon alle eingefunden. Er sah sich ersteinmal um, um sich zu orientieren und stellte fest, dass neben Prudentius Commodus auch Senator Germanicus anwesend war.

    Meridius verfolgte die Debatte interessiert. Alles was er hörte hatte seine Berechtigung und einmal mehr stellte er fest, dass Senator Prudentius, wenn er etwas sagte, durchaus Recht mit seiner Meinung hatte.


    "Der Ordo Decurionum bildet sich auch den Menschen, die vermögend und einflussreich genug sind, um der Stadt zu helfen, die Probleme, die auf sie zukommen anzugehen. Die Stadt definiert dabei, wer in diesen Kandidatenkreis passt und wenn sie meint, dass einer die Ehren umsonst genießt, kann die Stadt einen auch wieder aus selbigem Ordo entfernen. Der Ordo ist damit ein Stand der immer wieder neu vergeben oder bestätigt wird. Im Übrigen wie im Ritterstand oder im Senat auch. Einmal Senator bedeutet nicht automatisch immer Senator. Der Kaiser kann das schnell ändern und ebenso kann eine Stadt entscheiden, wen sie im Kreis der ihren duldet und wen nicht."


    Er sah nun zu Octavius.


    "Ein einfacher Soldat bringt der Stadt nichts. Bei einem Centurio oder einem Decurio kann dies bei einer kleinen Stadt schon anders sein. Sein Einfluss und sein Vermögen reicht aus, um in Confluentes etwas bewegen zu können."


    Er hielt inne.


    "In Carthago, Alexandria oder Rom hingegen dürfte der selbe Centurio, der in Confluentes zum Ordo Decurionum zählt, nur eine kleine Leuchte sein, ohne Einfluss und ohne Möglichkeiten auch nur im geringsten etwas zu ändern. Vermutlich ist die finanzielle Schranke dort schon viel höher und man hat erst als Tribun eine Chance in den Kreis der Gönner und Verantwortlichen der Stadt gerechnet zu werden."

    Meridius folgte der ganzen Debatte und schmunzelte. In der Tat hatte er vergessen gehabt, den neuen Princeps in seine Arbeit einzuweisen und das hatte er auf seine eigene Kappe zu nehmen. Duccius konnte zwar als Duumvir von Mogontiacum in seinem Stadtrat wurschteln, wie er es wollte, und als Princeps Senatus hätte er auch mehr Eigeninitiative zeigen können, doch als Princeps der Provinzkurie hatte er im Grunde nur eine Aufgabe, wie die Curie selbst, nämlich dem Legaten beratend zur Hand zu gehen.


    Blieb die Frage, wie dieses beratend auszusehen hatte, und ob es nicht manchmal besser wäre, den Statthalter erst unter vier Augen auf ein Thema oder Sachverhalt hin anzusprechen und erst dann, nach dieser Rücksprache eine neue Debatte in der Curie zu eröffnen. Denn Gesetz den Fall, der Statthalter erachtete ein Thema nicht für diskussionswürdig, würde dies nur unnötigen Ärger produzieren und ihn selbst, wie die anderen Anwesenden auch in eine dumme Situation bringen.


    So wie in diese. Denn Meridius hielt es nicht für notwendig angesichts der minimalen Arbeit, welche die Curie betrieb, einen Stellvertreter zu bestimmen. Und er behielt sich selbst das Recht vor, darüber zu entscheiden, wer diesem Rat angehörte und wer nicht. Im Grunde hatte er gedacht, dass es sich schon soweit rumgesprochen hatte, dass unter seiner Statthalterschaft in solchen Dingen die Curie nicht die Freiheiten hatte, welche sich die Provinzkurien in Hispania oder Italia nahmen. Freilich verbunden mit dem ganzen Chaos der dort stellenweise herrschte.


    Aus den Gedanken gerissen sah er seinen Princeps daher nur an.


    "Ich denke eine Pause täte uns allen ganz gut."


    sagte er diplomatisch. ;)

    Sim-Off:

    Jepp, Reallife geht vor. Diesen Freiraum gestehe ich jedem zu.


    Allerdings kann man nicht immer von tote Hose reden. Das Leben eines Legionärs besteht nicht nur aus Kriegführen, Verbrecher in der Stadt jagen, usw. Diesbezüglich hatten wir in letzter Zeit sogar viel zu tun. Ihr könntet eigenständig auch mal den Soldatenalltag simen.


    Ich simuliere mit 99% auch nur den Alltag von Meridius und der besteht weitgehend aus Besprechungen, Gesprächen, Anhörungen, Schreibtischarbeit, Geschäftsterminen, Inspektionen, Privatgeschichten, Essen, Trinken, Sex, Familie und ist eigenmotiviert.


    Ich kann euch hier nur nen Rahmen geben, hin und wieder einen Appell ansetzen, aussergewöhnliche Patrouillen zuweisen, Sonderanweisungen geben, Bauaufträge verteilen. Doch alles andere, eben 90% eures Soldatenlebens, lebt ihr ohne Legatus Legionis und müsst Offiziersmotiviert oder eigenmotiviert auch aus euren Rollen das beste machen. Also alles was eben im Castellum und ausserhalb so Alltag ist. Das liegt vornehmlich an euch, was ihr daraus macht. Und je nachdem was ihr daraus macht, ist dies natürlich ein Indiz dafür, ob man dann auch für Höheres berufen ist, oder nicht. Vor allem die Offiziere sind da auch gefragt, da sie ja die Alltagsbefehle aus ihrer eigenen Vollmacht heraus im Rahmen ihrer Einheit treffen und für Alltagsbefehle und Aktionen nicht jedesmal den Legatus Legionis kontaktieren müssen. Der wäre sonst - ich erinnere an die Grafik - heillos überfordert.


    Was Werbung betrifft, seid ihr selbst die beste Werbung. Ich kann noch so viele Sprüche schreiben, wenn hier nur tote Hose ist, nützt das wenig. Ergo: Ihr habt es in den Fingern. Schreibt was draus. :)

    Iulia war also zumindest schon einmal da. Fehlten nur noch die anderen im Hause, Maximian, vielleicht noch Mattiacus, Corbulo, Maior natürlich. Mal sehen, wer noch alles hinzustoßen würde. Ein angenehmes politisches Essen im Kreis der Familie war immer wieder interessant, weil es das Nützliche mit dem Angenehmen verband und der Gesprächsfluss immer locker blieb. Meistens zumindest. Mit Schaudern dachte er an Senator Germanicus Avarus.


    "Haben die anderen gesagt, wann sie kommen?"


    wandte er sich an seine besser Hälfte, als jene die Gäste begrüßt hatte.

    Aureliana war ein netter Gast gewesen. Kaum hatte sie die Raum verlassen wandte sich Meridius an seine Gemahlin.


    "Soso, eine Bernsteinkette. Ein trefferendes Geschenk hättest Du kaum machen können. Rom ist verrückt nach diesen Steinen, jeder der auf sich hält braucht Bernstein..."


    Er schmunzelte.


    "Ich kann mich noch erinnern, dass Du letzte Nacht alles ausgezogen hast, nur deine Kette nicht..."


    Etwas spitzbübisches, frivoles lag in seinem Blick, aber nur für einen kurzen Moment.


    "Kann ich Dich heute Nacht wieder besuchen?"

    Zitat

    Original von Mhorbaine
    "Den Senator wird es sicherlich erfreuen dies zu hören." sagte er. "Nein, die Feier hat noch nicht begonnen, da die anderen Gäste auch noch nicht sehr lange hier sind und ihnen die Zeit zum Frischmachen eingeplant wurde. Ihr seit also noch pünktlich."


    "Darf ich fragen, wie gross deine Eskorte ist und für wieviele von ihnen ich eine Unterkunft vorbereiten lassen soll?"


    Meridius schmunzelte.


    "Zwei Turmae und eine Centurie, aber die Männer werden auf dem Gelände zelten, wenn es Dir nichts ausmacht. Unterkunft benötige ich nur für meine Familie und die Offiziere."


    Er blickte sich um und begann zu zählen. Eigentlich hatte er für diesen Fall einen Bediensteten, der sich immer um derlei Dinge kümmerte. Und kaum dachte er es, sprang dieser auch gleich herran. Na also, wieso man ihn auch mit einer solchen Frage behelligte... ;)

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Crispus ließ sich wieder beim Legaten anmelden - was der LAPP wohl dieses Mal wollte?


    Der Legatus Augusti pro Praetore, seinerseits in diesem Fall Legatus Legionis der Legio II Germania ließ den C noch einen kleinen Moment warten, da er noch einige Dinge mit einem der Tribunen besprach und bat ihn dann herrein, nachdem der Tribun das Zimmer verlassen hatte.


    "Centurio!"


    sprach er und wartete bis dieser die übliche militärische Begrüßung hinter sich gebracht hatte.