Beiträge von Gaius Iulius Oktavianus

    Zitat

    "Ja, ich wohne nicht weit entfernt vom Forum, eine Straße neben der Via Principalis. Ein schönes Haus, muss allerdings noch renoviert werden."


    erzählte Crispus und nippte an seinem Wein. Dann kam ihm ein anderes Thema in den Sinn, das für einen Soldaten immer aktuell war.


    "Wie viele Jahre hast du eigentlich noch?"


    " Wie viel Jahre ich noch habe? Ich habe noch lange zu dienen, 20 Jahre müssten es eigentlich noch sein.


    Also bis ich - hoffentlich - ehrenhaft aus der Legion entlassen werde, dauert noch =)"

    Zitat

    Zwar fand er es fast etwas anmaßend von einem Optio, ihn als 'guten alten Crispus' zu bezeichnen, doch Crispus verzieh es ihm - er war nicht mehr sein Vorgesetzter und außerdem kannte er Oktavianus ja tatsächlich schon länger.


    "Nicht direkt. Man könnte es eher eine Station nennen: Erstmal will ich Magistratus werden - mal schau'n, was dann kommt."


    Tatsächlich wusste der alte Petronier nicht so recht, wohin sein Weg führen sollte. Er wollte jetzt eher in kleinen Schritten vorankommen. Viel Zeit für eine große Karriere hatte er ohnehin nicht mehr!


    " Nun denn, dann wünsche ich dir für deine Karriere viel Glück, Crispus :dafuer:.


    Hast du dir eigentlich schon eine Wohnung oder ein Grundstück besorgt, denn jetzt kannst du bei uns im Castellum ja nicht mehr übernachten ;-)"

    Zitat

    "Ach, ich wurde gefragt, ob ich die örtlichen Vigiles übernehmen will. Aber ich hab' abgelehnt - ich hab die Legion nicht verlassen, dass ich dann Vigil-Centurio werd'!"


    erklärte er freimütig - seine Absage war kein Geheimnis und sicher würde Oktavianus das einsehen.


    "Ich denke, ich werde vorerst mal von meinem Donativum leben und mich dann ein wenig in den örtlichen Handel einschalten - oder vielleicht sogar in die Stadtpolitik einmischen!"


    " Aha, der gute alte Crispus als Politiker :D Als du noch im Dienst warst, konnte ich mir dich als Zivilist gar nicht vorstellen, aber wenn du dir dies vorgenommen hast, wirst du das schon durchziehen.


    Hast du dir schon ein bestimmtes Amt als Ziel gesetzt?"


    fragte ich und nippte an meinem Becher.

    Gefolgt von meinem Neffen Optio Iulius Drusus und dem Centurio Iullus Valentius Titus betrat ich mein Zelt, kramte einige Unterlagen hervor und breitete sie auf einem kleinen Tisch aus.


    " Also, meine Herren. Wie wir uns sicher vorstellen können, wird die Verhaftung nicht widerstandlos ablaufen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir das Operationsgebiet kennen, nach Plan vorgehen und uns keine schwerwiegende Fehler erlauben können.


    Daher habe ich das Gelände um den Wohnsitz des Gnaeus Domitius auskundschaften lassen. Hier ist der Bericht!"




    Bericht


    - Der Wohnsitz der Zielperson befindet sich auf einer Lichtung, abseits der Straße in Richtung Argentoratum.


    - Neben dem Hauptzugang verfügt das Gelände über einen kleineren Zugang, der durch den Wald in Richtung Divodurum führt.


    - Neben dem Wohngebäude des Gnaeus Domitius verfügt das Gelände über mehrere kleinere "Wohnbaracken" und einem Lagerhaus.


    - Eine genaue Anzahl der dort ansässigen "Bevölkerung" konnte nicht ausgemacht werden. Man wird aber mit um die 40 Mann rechnen müssen.



    Lageplan
    [Blockierte Grafik: http://img293.imageshack.us/img293/4776/imperiumromanumwohnsitzhb6.th.jpg]



    Gezeichnet
    Leg. Gaius Baebius Severus


    " Wir Ihr hier sehen könnt, gibt es zwei Ein- bzw. Ausgänge. Wenn wir auf dem Hauptzugang von der Straße her kommen, hat Domitius immer noch die Chance den Hinterausgang zu benutzen, während seine Schergen uns aufhalten. Daher schlage ich vor, dass die Hauptstreitmacht unter der Führung von Centurio Valentius Titus und mir den Haupteingang nutzt, während sich der Rest unserer Truppe unter der Führung von Optio Iulius Drusus im Wald rund um den Hinterausgang verschanzt. Sollte dann der werte Domitius in den Wald flüchten wollen, würde er direkt in die Falle laufen. Desweiteren könnte diese Truppen im Ernstfall von hinten her in das Gelände einfallen und die Hauptstreitmacht unterstützen.


    Das wäre mein Vorschlag. Gibt es Fragen oder bessere Vorschläge?"


    so endete ich meinen Vortrag und schaute fragend die beiden Offiziere an.


    Mit Genugtuung nahm ich die Informationen über meinen Bruder Licinus auf, bisher habe es anscheinend alle meine Brüder - genauso wie meine Wenigkeit - in die Offizierslaufbahn geschafft.


    Als Sparsus und Drusus auf die Duccier zu sprechen kamen, nippte ich an meinem Becher und hörte den Beiden gespannt zu

    Zitat

    Crispus nickte langsam. Oktavianus war mit Sicherheit ein sehr engagierter Hilfsordnungshüter und erzählte die Wahrheit, wenn er vom Stress seiner Arbeit erzählte.


    "Wie funktioniert das eigentlich mit den Vigiles der Stadt? Arbeitest du mit denen zusammen?"


    Er erinnerte sich an den Scriba, der ihn zum Centurio Vigilum hatte machen wollen - sowas konnte man vielleicht mit einem pensionierten Legionär machen! Doch wie passte das mit den legionseigenen Polizisten zusammen? Wer war für was zuständig?


    " Nun, mit den Vigiles habe ich bisher zwar tun gehabt, doch hält sich unsere Zusammenarbeit in Grenzen.


    Ich arbeite meistens eher mit Truppen unserer Legio II.


    Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb dich die Vigiles interessieren?"


    Ich war gerade noch mit meinen Unterlagen beschäftigt, als mein Neffe in mein Zelt stürmte und mir die Ankunft der Verstärkung meldete.


    " Sehr gut!" sagte ich erfreut und sprang auf um Drusus zu den Entsatztruppen zu folgen.


    Draußen angekommen erblickte ich sie, die zwei Centurien der hiesigen Stadtwache und ging kurzerhand auf den kommandieren Offizier zu.


    " Salve, ich bin Optio Statorum Iulius Oktavianus, der kommandierende Offizier dieser Einheit! Es freut mich, dass sie unser Vorhaben tatkräftig unterstützen."


    [Blockierte Grafik: http://img151.imageshack.us/img151/6782/avatar3893ln9.gif]
    Centurio Iullus Valentius Titus


    " Salve, Optio Statorum. Ich bin Centurio Iullus Valentius Titus, kommandierender Offizier der hiesigen Stadtwache.


    Es ist selbstverständlich, dass wir euch unterstützen solch einen Verbrecher zu stürzen!"




    " Dann lasst uns nicht länger warten, Centurio! Lasst uns aber vorher noch in meinem Zelt über den genauen Verlauf der Operation sprechen.


    Optio Iulius Drusus, dich möchte ich bei der Einsatzbesprechung auch dabei haben!"


    sagte ich und ging mit Centurio Valentius und meinem Neffen zur Einsatzbesprechung in mein Zelt...


    " Ich hatte zwar eben schon einen Vinum, aber gegen einen weiteren Wein hätte ich nichts einzuwenden :D


    Was mein jetzige Tätigkeit angeht, kann ich dir versichern, dass es oft stressig zugeht. Hier und da muss man mal Delikte aufklären und die Verantwortlichen verhaften. Dann müssen mal wieder ein paar Personen gefoltert und verhört werden. Aber schließlich gibt es noch die Art von Bürger, die wegen jeder Kleinigkeit zu mir gerannt kommen und meine Hilfe brauchen.


    Man kann also sagen, dass es weitaus arbeitsaufwendiger ist als das normale Soldatenleben im Castellum ;)"

    Ich saß alleine an einem Tisch und widmete mich, wie so oft, einem guten Vinum, als ich ein paar Tische weiter einen alten Bekannten sah. Es war unser Ex-Centurio Marcus Petronius Crispus, der vor kurzem die edle Legio II verlassen hatte und auch alleine an einem Tisch saß.


    Was lag also näher als mich zu meinem Ex-Kameraden zu setzen? So zögerte ich also nicht lange und begab mich zu ihm


    " Salve, Petronius Crispus! Darf ich mich zu dir setzen?"

    Ich konnte die ganze Nacht einfach nicht ruhig schlafen, da mir die Operation einfach nicht für ein paar Stunden aus dem Kopf gehen wollte. So lag ich also den Großteil der Nacht auf meiner Pritsche und ging in Gedanken unsere Mission nochmal durch.


    Doch irgendwann fand auch ich den Weg ins Reich der Träume, so dass ich wenigstens etwas schlafen konnte. Jedoch dauerte dieser Schlaf nicht lange und so fand ich mich kurz darauf wieder an meinen Unterlagen und ging meinen Plan nochmal durch, während ich auf das Eintreffen der Verstärkung wartete.


    Ich nippte gerade an meinem Becher Wein, als der Name meines Bruders Licinus fiel.
    " Licinus? Ach ja, mein werter Bruder :D. Wie geht es ihm denn so? Was aber deinen Vater angeht, so muss ich zugeben, dass dessen Namen mir leider nichts sagt. Ihr müsst wohl ein Zweig unserer Familie sein, den ich nicht kenne."

    Zitat

    Der Iulier runzelte kurz die Stirn, zögerte einen Moment und antwortete seinem Onkel dann in ernstem Tonfall: "Nun, das ist natürlich schwer zu beurteilen, ich kenne den Kommandanten ja auch kaum... Allerdings hat er einen, soweit ich das beurteilen kann zuverlässigen Eindruck gemacht." Eine kurze Pause folgte. "Er hat mir auch versichert, dass er ebenso wie wir diesen Gnaeus Domitius aus der Welt schaffen will..."


    Ich hörte meinem Neffen zu und nickte schließlich zustimmend, wobei ich immer noch Unbehagen hatte, mit mir unbekannten Einheiten zusammen zuarbeiten.


    " Na, dann wollen wir mal hoffen, dass die Truppen wirklich loyal sind und nichts schief geht. -.^


    Also, wenn es von deiner Seite nichts mehr zu sagen gibt, darfst du dich zurückziehen, Drusus."

    Dankend setzte ich mich zu meinen Verwandten an den Tisch und nachdem ich mir beim Wirt einen Vinum geordert hatte, wandte ich mich meinen Kameraden zu.


    Es war schon erstaunlich wie viele Iulier man hier in Mogontiacum antraf und umso erstaunlicher war es, dass wir meistens immer nur den Rang eines Optios inne haben. Nun ja, da gab es zwar ein paar Ausnahmen wie Raeticus und ein paar andere Verwandten, aber diese Kameraden waren nur die Ausnahmen, die die goldene Regel bestätigen.


    " Ich weiß nicht, aber irgendwie übt Mogontiacum einen besonderen Reiz auf unsere Gens aus. Wenn es so weitergeht, besteht die Legio II nur noch aus Mitgliedern unserer ehrwürdigen Familie.:D


    Darf man erfahren, Sparsus, wessen Sohn du bist?"

    Zitat

    "Nun, der Kommandant hat mir versichert, dass die Männer grundsätzlich loyal sind. Zwar ist es seiner Meinung nach durchaus möglich, dass es einige schwarze Schafe innerhalb der beiden Centurien gibt, aber auch nicht mehr...", berichtete Drusus seinem Kollegen ernst.


    Zwar war ich erleichtert, dass man uns Unterstützung zugesichert hat, jedoch beunruhigte mich dies wiederum, da ich die hiesigen Truppen nicht kannte und mir nur wage vorstellen konnte wie weit Gnaeus Domitius Einfluss reicht.


    " Bist du der Ansicht, dass man dem Kommandanten der Stadtwache vertrauen kann?


    Ich möchte nämlich keinen Fehler begehen und uns durch meine Naivität in Gefahr bringen."

    Zitat

    Tiberius Iulius Titianus? Nein, sosehr Drusus auch überlegte, den kannte er nicht, musste ein sehr entfernte Verwandter sein... Als Sparsus davon berihctete bei der Legio Prima gewesen zu sein horchte Drusus erstaunt auf. Dann war er doch im Krieg gegen die Parther dabei... Ob es ihm etwas machen würde, ein wenig darüber zu erzählen? In Germanien bekam man Informationen von soweit entfernt ja nur aus zweiter, oder dritter Hand und da stimmte oft was nicht... "Dann warst du also im krieg dabei?", fragte er sicherheitshalber nach. "Erzähl mal ein wenig, nur wenn du magst, natürlich..." "Nun, im Allgemeinen ist es hier ziemlich ruhig", erklärte der Iulier. "Ab und an gibt's aber tatsächlich Übefälle, das sind aber meistens eher aufständische Bauern, sowie letzten Herbst in Borbetomagnus, war 'ne ziemlich blutige Angelegenheit..." In der Tat verband Drusus mit der damaligen Mission eher unangenehme Erinnerungen. Erst jetzt entdeckte er seinen Onkel, Iulius Oktavianus, der wohl selbst gerade erst die Taverne betreten hatte- "Hey, Oktavianus! Setz dich doch zu uns!", rief er an den nächsten Teilnehmer des iulischen Familientreffens... Und meinte an Sparsus gewandt: "Schau, das ist mein Onkel Oktavianus, natürlich auch ein Iulier und seines Zeichens Optio Statorum."


    Ich hatte meine Suche nach einem freien Platz schon aufgegeben und wollte gerade wieder gehen, als ich eine mir bekannte Stimme hörte. Ich schaute mich kurz um und entdeckte, wie schon vermutet, meinen Neffen Drusus, der mit einem mir bisher unbekannten Optio der Legio II an einem Tisch saß und noch einen freien Platz hatte.


    So ging ich also auf die beiden Soldaten zu und grüßte


    " Salve Drusus! Salve Optio! Ich bin Optio Statorum Gaius Iulius Oktavianus"

    Zitat

    "Salve, Oktavianus!", begrüßte Drusus seinen Onkel in freundschaftlichem Ton und deutete einen Salut an. "Ja, man kann durchaus sagen, das ich erfolgreich war." Der Iulier hielt kurz inne. "Der Kommandant der Stadtwache hat mir versichert, dass er mir Morgen in der Früh zwei ganze Centurien vorbeischicken wird!"


    " Das klingt ja schon mal sehr gut, Drusus! Zwei Centurien dürften uns durchaus reichen.


    Wie steht es mit der Loyalität der Soldaten? Denn ich vermute mal, dass sich dieser Domitius auch bei den Truppen etwas Einfluss ausübt."

    Zitat

    Als Drusus mit seinen beiden Gefolgsleuten, den beiden Legionarii Terentius Lupus und Germanicus Probus in das kleine, aber feine Lager der Legio Germanica vor den Toren Divodorums zurückkehrte war es schon sehr dunkel. Die meisten der Legionäre schliefen wohl schon, nur an den Toren waren noch Wachen postiert. Diese ließen den Optio, den sie natürlich kannten sofort durch. Anschließend entließ der Iulier die beiden Legionäre und machte sich zum Zelt des anderen Optios, seines Onkels auf. Auch dort ließ man ihn einfach vorbei und so blieb ihm nur noch nach dem anderen Iulier zu rufen. "Okatavianus?"


    Ich war gerade damit beschäftigt mir ein paar Unterlagen über Gnaeus Domitius und dessen "Anwesen" durchzulesen, als man meinen Namen rief. Ich legte die Unterlagen zur Seite und wandte mich dem Sprecher zu, der kein geringerer war als mein Neffe Optio Iulius Drusus.


    " Ah, salve Drusus. Warst du erfolgreich?"

    Zitat

    Na, wenn die Männer der Stadtwache hielten was der Kommandant derselbigen dem Nachwuchsschreihals versprach, war ja alles in Ordnung... Drusus nickte nur und lächelte leicht. Was den Zeit und den Ort der Unterstützung betraf musste der Iulier kurz überlegen. Dazu hatte Oktavianus nichts gesagt, also ging der Optio davon aus, das "so schnell wie möglich" die beste Antwort sein würde. "Nun, so bald wie möglich", antwortete er daher. "Wir lagern nicht weit vor den Toren der Stadt, es wäre am Besten wenn die Unterstützung gleich Morgen in der Früh mit dem Signal zum Wecken eintreffen würden..."


    " Also, morgen früh nicht weit vor den Toren der Stadt?
    Einverstanden, wir werden da sein!"