Allmählich wich die Nacht dem Morgen. Die Sonne ging auf und warf ihre ersten Strahlen auf das neue Lager der Legio II. Meine gesamte Wache verlief ohne besondere Vorfälle, nur einmal rannte ein Wildschwein gegen die Palisaden. Ansonsten konnte ich die nächtliche Ruhe genießen und den sternenklaren Himmel beobachten.
*Warum ist ausgerechnet ein so barbarisches Volk mit einer dermaßen schönen Heimat gesegnet?* spukten die Gedanken die ganze Nacht durch den Kopf. Als die Sonne über dem Horizont aufstieg bemerkte ich einen Adler, der über dem Lager kreiste. Es war ein wahrlich erhabener Anblick dieses Tier zu beobachten. Plötzlich schoss der Adler herab, sank neben dem Lager nieder und packte im Flug eine Schlange. Es war das erste mal dass ich einen Adler beim Jagen beobachten konnte. Für mich war es ein Zeichen der Götter, dass wir vor den Germanen nichts zu befürchten hatten.
Nachdem ich dieses Schauspiel eine Weile beobachtet hatte machte ich mich auf den Weg zu meinem Zelt, welches ich mit Raeticus und Oktavianus teilte. Langsam begann das geschäftige Lagerleben. Immer mehr Legionäre erwachten und begannen ihr allmorgentliches Ritual: Aufstehen, waschen, Frühstück und Ausrüstung überprüfen. Auch ich wusch mein Gesicht und nahm ein wenig Brot zu mir. Danach machte ich mich wie jeden Tag daran meine Ausrüstung zu reinigen.....