Beiträge von Tiberius Iulius Marius

    Ich war noch hundemüde, da ich mehr oder weniger gar nicht geschlafen hatte, dennoch half ich beim Abbauen des Lagers wie es jeder Legionär tun muss. Während wir schindeten um mit dem Abbau rechtzeitig fertig zu werden brüllten die Centurionen über das Gelände. *Die haben gut reden* dachte ich mir und fragte mich wann und ob ich auch einmal ein eigenes Kommando bekommen würde.


    Nachdem wir das Lager abgebaut hatten setzten wir uns wieder in Bewegung, immer weiter in Richtung Vicus Murrensium. Mit jeder Meile die wir näher ans Ziel kamen stieg auch die Nervosität, vor allem bei uns Probati.

    Nachdem die Nacht über das Land gezogen war und wir das Lager aufgeschlagen hatten versuchte ich ein wenig zu schlafen. Doch es gelang mir nicht. Ich tat kein Auge zu. Deshalb beschloss ich noch ein letztes Mal meine Ausrüstung zu kontrollieren, obwohl ich das bestimmt schon 10 mal gemacht hatte seit wir vom Castellum aufgebrochen waren. Nachdem ich die Ausrüstung säuberlich gereinigt hatte und alles wieder sorgfältig verstaut war, verließ ich das Zelt, während die anderen weiterschliefen. Ich streifte durch das Lager ohne zu bemerken wie schnell die Nachtstunden dahinflogen. Ich setzte mich vor dem Zelt hin und genoss die sternenklare Nacht. So schlief ich ein und erwachte mit den ersten Sonnenstrahlen, die mir direkt ins Gesicht schienen noch bevor der Weckruf ertönte.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Appius schaute zu Marius:" Na Probatus, du bist so ruhig?! ist man gar nicht von dir gewohnt :D"



    Ich habe nachgedacht. Ich genieße ein wenig die Landschaft. Ich habe selten so wunderbare Sonnenuntergänge gesehen. Es ist einfach noch alles natürlicher und irgendwie wilder als in Tarraco von wo ich herkomme. antwortete ich mit einem kleinen Lächeln auf die Anspielung von Cyprianus.

    Meile um Meile näherten wir uns Lapodunum. Die Sonne stand bereits tief und begann am Horizont zu versinken. Dabei warf sie einen wunderschönen rötlichen Schimmer über die Landschaft. Wäre mir nicht bewusst gewesen dass wir in den Krieg ziehen hätte man diesen Marsch tatsächlich als Ausflug sehen können. Doch im Hinterkopf blieb einem immer die Tatsache dass man jeden moment von einer Horde Barbaren überfallen werden könnte, auch wenn es sehr unwarscheinlich war. Trotzdem zerstörte dieser Gedanke die sostige Idylle die das Land ansonsten besaß.

    Ich wusste nicht so recht wie ich die Zeit während des Marschierens totschlagen sollte. Deshalb nutzte ich die Zeit meine Ausrüstung in Schuss zu halten; so gut es eben ging während man marschiert. Ich nahm zuerst meinen Pugio und schliff die Schneide, danach kam auch noch das Gladius dran. Viele hielten mich für vernarrt in meine Ausrüstung, da ich auch bereits im Castellum nahezu jede freie Minute damit verbracht hatte meine Ausrüstung zu pflegen.

    Ich erwachte aus meinem Halbschlaf, als die Legion schon wieder zum Weitermarsch bereit war. Auch ich nahm mein Marschgepäck wieder auf und reihte mich ein.


    Ich fragte mich wie weit es bis Lapodunum wohl noch wäre, denn ganz spurlos war das marschieren auch an mir nicht vorübergegangen, obwohl ich eine doch recht gute Kondition besaß. Doch alles war zu gewöhnen, sogar die Schmerzen in den Füßen beachtete ich schon bald gar nicht mehr.

    Zitat
    Sim-Off:

    mein Gott Marius ihr wechselt die avatare ja wie unterhosen


    Sim-Off:

    ich hab ihn erst zum ersten Mal gewechselt. ich war mit dem alten nie so recht zufrieden, hab aber bis jetzt keinen gescheiden gefunden. dieser ist mein entgültiger Ava.


    Ich wandte mich noch einmal kurz an Oktavianus:


    Mach dir keine Sorgen, ich glaube aufgeregt sind wir alle, aber das wird schon. Mit einem Germanen kannst dus schon trotzdem aufnehmen.


    Ich versuchte Oktavianus Mut zuzusprechen, obwohl ich selber nicht wusste was uns erwartete. Während ich in der Abendsonne lag und meine Gedanken umherschweiften nickte ich ein. Mir sollte es recht sein. So wäre ich wenigsten ausgeruht wenn es wieder weiter ging.

    *Endlich* dachte ich mir nachdem wir die Meile zurückgelegt hatten. Nachdem uns der Befehl zur Rast gegeben wurde waren viele ziemlich glücklich darüber. Auch ich hatte mir so einen Marsch leichter vorgestellt, aber da mussten wir nun mal durch. Ich setzte mich neben der Straße ins Gras und nahm einen Schluck Wasser aus meinem Feldschlauch zu mir. Mittlerweile flammten die Diskussionen über die bevorstehende Schlacht wieder auf. Einige sprachen sogar von gut und gern 10.000 Germanen die uns gegenüberstanden. Doch ich ließ mich davon nicht mehr beeinflussen. Nach dem langen Marsch war bei mir sogar die Nervosität zu einem großteil verschwunden.


    Ich beobachtete die Umgebung. Vögel zwitscherten, die Sonne schien zwischen den Baumwipfeln hindurch und es wehte eine leichte Brise aus Richtung Norden. Im Grunde genommen war alles richtig idyllisch, doch wie lange noch?

    Ich bekam mit wie Raeticus Optatus anrempelte. Mir huschte dabei ein kleines Lächeln übers Gesicht. Für viele brachte diese Aktion die nötige Ablenkung um nicht ständig an die bevorstehende Schlacht denken zu müssen. Da Raeticus selbst nicht antwortete auf die Frage von Optatus ergriff ich für ihn Partei:


    Brauchst dir keine Sorgen zu machen Optatus. Raeticus wird das hervorragend meistern. Glaub mir.

    Das tut mir aber leid für dich. Aber villeicht haben die Götter etwas anderes mit dir vor. Villeicht wirst du ja ein erfolgreicher Politiker. Tut mir leid aber ich muss los. Hoffentlich sehen wir uns irgendwann wieder.
    Seien die Götter mit dir.


    Ich verließ darauf hin die Unterkünfte und fragte mich wann wir wohl hierher zurückkommen würden.

    Trotzdem, tut mir leid. War nicht so gemeind. Weißt du, ich bin einfach nervös, um nicht zu sagen ich hab ein wenig Schiss. antwortete ich meinem Kameraden. Diesesmal sah ich ihn auch wieder an. Ich war froh darüber dass Cyprianus nicht nachtragend war und schließlich war das Marschieren auch angenehmer wenn man sich nebenher einwenig mit jemandem unterhalten konnte.

    Cyprianus marschierte direkt vor mir. Nachdem wir bereits ein paar Meilen zurückgelegt hatten und er ständig dieses komische Lied pfiff versuchte ich ihn anzusprechen. Während des Marsches war mir klar geworden, dass es idiotisch ist wenn wir uns untereinander an die Kehle gehen:


    Sag mal Cyprianus, bist du noch sauer auf mich? fragte ich ihn ohne zunächst zu ihm hinüberzublicken.