Beiträge von Tiberius Iulius Marius

    Zusammen mit Varus und Oktavianus verließ ich das Castellum. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies noch ein feucht fröhlicher Abend werden könnte. Auf dem Weg nach draußen grüßte ich noch die Wachen, welche mittlerweile beinahe erfrieren mussten. Der germanische Winter hielt langsam Einzug und hatte schon etwas Schnee liegen lassen......

    Auch ich war anwesend. Ich hatte noch lebhaft in Erinnerung wie es Oktavianus das letzte Mal erging als wir in der Taberna den Vinum gekostet hatten und musste grinsen:


    "Ich komm natürlich auch mit. Ihr kennt mich doch, eine Feier lasse ich mir nie entgehen. Und auserdem kann ich es doch nicht verantworten, Oktavianus alleine dem Vinum gegenüberstehen zu lassen. Da muss die Gens zusammenhalten." :D

    Ich meldete mich als Leiter meiner Gruppe:


    "Nunja, eines ist mir besonders aufgefallen. Als wir den Ofen in der Schmiede ausgeräumt haben und ihn dann besser untersuchten, ist zum Vorschein gekommen, dass das Mauerwerk ziemlich rissig und spröde ist. Ich denke eine Reperatur dieses sollte Vorrang haben bevor er wieder in Betrieb genommen wird. Ansonsten sollte für ausreichend Lederriemen und Schienen für die Rüstungen gesorgt werden. Auch einige Scuti und Gladi mehr im Bestand könnten von nutzen sein. Einige der reperaturfälligen Gladi sind meiner Meinung nach nicht mehr zu gebrauchen, genausowenig wie einige der Scuti."


    Mit nachdenklicher Miene ob ich nicht etwas vergessen hatte beendete ich vorerst meinen Bericht.....


    Sim-Off:

    soll ich einen schriftlichen Bericht an den Legaten verfassen oder machen wir den Bericht hier?

    Langsam aber sicher kehrte wieder der Alltag ins Lagerleben ein. Auch die Würfel wurden wieder hervorgekramt und fleißig geworfen. Als ich mich zu einem Spielchen dazugesellen wollte beobachtete ich wie immer die Lage und ob sich ein gutes Opfer finden lassen würe.


    Wie immer gab es zwei Sorten von Spielern: Jene die lachten und scherzten, die also bereits ziemlich viel gewonnen hatten und jene die fluchten, also jene die teilweise sogar einen ganzen Monatssold verspielt hatten.


    Nach einigem Hinsehen hatte ich mir auch schon ein gutes Opfer ausgesucht. Es war wieder einmal ein junger Probatus, welcher dachte er würde das Spiel beherrschen. Doch so dachte ich auch einmal und musste Lehrgeld bezahlen. Deshalb beschloss ich dem Probatus Nachhilfe zu erteilen und ganz nebenbei meinen Kontostand ein wenig aufzubessern......

    Während die anderen immer wieder Gewicht, Anzahl oder ähnliches in meine Richtung riefen, hatte ich alle Hände voll zu tun, das Gerufenen auch auf meine Wachstafel zu kritzeln.


    Die Inventur machte mehr Arbeit als ich gehofft hatte und zog sich in die Länge, doch was war nicht alles zu tun. Der erste Schock kam, als der Ofen der Schmiede fertig ausgeräumt war, denn das Mauerwerk begann bereits zu bröckeln. Doch auch diese Tatsache hielt ich fest.....

    Nun war es soweit. Es war an der Zeit eine Abschiedsrede für den Verstorbenen zu halten und dies hatte ich übernommen, obwohl mir im Moment nicht danach war vor der ganzen Legio zu sprechen. Doch jetzt gab es kein zurück mehr. Ich atmete noch einmal tief durch und trat dann vor:


    "Milites der Legio II Germanica. Ich habe lange darüber nachgedacht was ich hier sagen soll, ob ich das Leben des Verstorbenen noch einmal erzählen soll, von seinen Taten als Soldat oder ähnliches. Aber ich bin zum Entschluss gekommen dies nicht zu tun. Ich denke jeder von uns hier weiß, was für ein Soldat und Mensch Numerius war. Auch wenn er ein stiller Zeitgenosse war und nur schwer neue Kontakte knöpfte, so war er doch ein pflichtbewusster und hilfsbereiter Soldat.


    Leider wurde ihm diese Hilfsbereitschaft zum Verhängnis. Er wollte wie immer seinen Kameraden zur Seite stehen und verunglückte dabei. Doch lasst uns nicht über seinen Tod sprechen und lasst uns nicht trauern. Lasst uns vielmehr hoffen, dass Numerius seinen ihm zustehenden Platz bei den Ahnen einnimmt und er mit dem Segen der Götter nach Elysium gehen kann.


    Deshalb lasst uns für Numerius beten und die Götter bitten, diesen vorbildlichen Soldaten auf seinem letzten Weg zu begleiten."


    Ich trat wieder zurück und reihte mich ein. Ich wusste nicht wie die Rede war, denn es war nicht jene die ich vorbereitet hatte. Aber ich hoffte sie war ausreichend um Numerius die letzte Ehre zu erweisen......

    Der alte Legionär antwortete mit seinem typisch kalten Humor:


    "Nun, wenn wir alle nicht zu viel futtern, dann werden die Vorräte reichen. Nein im ernst Tribun. Die Vorräte sind knapp, dürften aber bei der momentanen Mannschaftsstärke ausreichen."

    Es trat ein alter Legionarius in das etwas hellere Licht und salutierte als er einen Tribun vor sich sah. Dann antwortete er ruhig und gelassen:


    "Ich Tribun. Was kann ich für dich tun."


    Man konnte ihm ansehen, dass er im Anblick eines Offizieres nicht mehr nervös wurde, zu lange war er schon in der Legion. Zu lange war seine Dienstzeit.....


    Du als Stadtler trausch die ober einiges :D