Beiträge von Tiberius Iulius Marius

    Ich betrat das Postofficium und gab meinen Eilbrief samt der 20 Sesterzen ab:


    An
    Marcus Iulius Lepidus
    Caius Iulius Seneca
    Casa Iulia
    Tarraco/Hispania


    Ave Vater, ave Onkel
    es tut mir leid, dass ich so lange nichts mehr von mir hören ließ, aber die Legio II beansprucht momentan meine gesamte Zeit. Ich habe deinen Brief erhalten Onkel Seneca, aber bitte verzeih wenn Oktavianus und ich nicht zur Hochzeitsfeierlichkeit von Meridius erschienen sind. Es gab in der Legio einen tragischen Unfall, bei dem ein Milites sein Leben verlor. Die Bestattung erfolgte zur selben Zeit wie die Vermählung und ich hoffe ihr könnt verstehen, wenn wir aus diesem Grund nicht nach Hause gekommen sind. Bestelle dem Brautpaar aber unsere besten Glückwünsche.


    Da wir gerade von Glückwünschen sprechen, ich habe gehört Seneca wurde zum Tribunus Angusticlavus befördert. Auf diesem Wege auch dazu meine Glückwünsche. Hoffentlich kann auch ich irgendwann einmal unsere Gens diese Ehre zu Teil kommen lassen, indem ich ein solches Amt bekleide. Aber ich versuche mich in Geduld zu üben und ersteinmal den Rang eines Optios zu erreichen.


    Um zum Schluss zu kommen, möchte ich euch noch sagen das es uns heir gutgeht, auch wenn der germanische Winter für einen Hispanier nicht gerade das Paradies auf Erden ist. Ich hoffe auch dir geht es gut Vater. Bitte melde dich einmal und benachrichtige mich was du machst und wie es dir geht. Damit möchte ich diesen Brief auch abschließen und hoffen, das wir uns irgendwann alle einmal wiedersehen.


    Vale bene
    Tiberius Iulius Marius


    P.S. Sollt Seneca bereits wieder in Germanien weilen, so schicke ihm diesen Brief bitte hinterher Vater.

    Ich brauchte mal etwas Abwechslung. Für mich war es das erste Jahr in der Legion und das erste Mal, dass ich für längere Zeit in einem Lager leben musste. Langsam merkte ich wie es mich belastete, das ständige Leben unter Männern und ohne Abwechslung. Um nicht völlig durchzudrehen, begab ich mich auf den Exerzierplatz und beschloss etwas für meinen physischen Zustand zu tun. Aufgrund der ständigen Kontrollen in der letzten Zeit die wir im Lager durchführen mussten kam ich beinahe gar nicht mehr zum trainieren, was mich ungemein störte. Es ist nicht gut für einen Soldaten längere Zeit nicht im Kampfe zu stehen, deshalb sollte er mindestens fleißig trainieren.


    Deshalb begann ich ersteinmal zu Laufen. Ich begann langsam, steigerte mein Tempo aber nach und nach und lief so die üblichen zwanzig Runden. Dann beschloss ich ein wenig Kampftraining zu machen. Ich nahm mir ein Holzgladius, ein Scutum und ging in Grundstellung. Vor einer Strohpuppe die ansonsten für die Probati gedacht war begann ich die grundlegenden Dinge durchzuführen:


    Grundstellung, Gladius hinter dem Scutum verdeckt halten um dem Gegner nicht zu zeigen wo ich angreife...... Stich..... zurück in die Grundstellung.....immer auf die Deckung achten.....erneut Angriff......


    So trainierte ich vor mich hin ohne zu merken wie die Zeit verging und trotz der eisigen Temperaturen begann ich zu schwitzen..........

    Mit gerunzelter Stirn vernahm ich die Meldung von Oktavianus. Ich dacht kurz nach, antwortete erst dann:


    "Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut. Wir müssen zusehen, dass wir den Bestand wieder auf Maximum erhöhen. Ich möchte nicht dem Legaten sagen müssen das es derartig fehlt. Was meinst du Gaius, wo bekommen wir gute Pila her die auch noch verwendbar sind?"


    Wenigstens sah das Schanzwerkzeug noch gut aus, die einzige gute Nachricht in der letzten Zeit. Mit Erleichterung hakte ich diesen Punkt auf meiner persönlichen Gedankenliste ab und sah Oktavianus wieder an und hoffte auf eine Idee von ihm.....

    Die Kontrolle schritt gut voran, und wir befanden uns auf gutem Wege diese bald schon abzuschließen. In Gedanken ging ich noch einmal durch was noch alles zu kontrollieren war.
    Dann fragte ich einzeln durch wie es aussieht:


    "Oktavianus, wie sieht der Bestand an Pila Muralia aus? Sind sie noch in gutem Zustand oder werden sie bereits spröde oder sonst etwas."


    Dann wandte ich mich an den Rest des contuberniums:


    "Einer von euch kontrolliert inzwischen unser Maultier. Ich möchte kein krankes oder sonst irgendwie schwächelndes Tier. Es soll schon noch unsere Ausrüstung tragen können. Dies erledigt der Maultierführer. Manius, du kontrollierst unsere Getreidemühle. Nicht das wir noch irgendwann wie die Barbaren anfangen müssen das Getreide mit zwei Steinen zu zerreiben. Der Rest kontrolliert mit mir das restliche Schanzwerkzeug, also Spaten ecc. Dabei vor allem auch auf die Materialbeschaffenheit achten und eventuelle Schäden melden. Ich möchte das unser contubernium einen guten Eindruck hinterlässt, sollte ein Offizier oder gar der Legat uns kontrollieren und dies ist gut möglich.
    Also zurück an die Arbeit."


    Das Quintus immer noch nicht mit einem Faden zurück war bereitete mir einiges Kopfzerbrechen. Die Plane lag nun schon lange in ausgebreitet in der Sonne und dem leicht einsetzenden Schneefall. Flickarbeiten sollten meiner Meinung nach aber in trockenem Zustand erfolgen, sonst würden die Nähte nicht lange halten. Trotzdem machte auch ich mich zurück an die Arbeit........

    Nach und nach stimmten die sieben anderen Milites meines Contuberniums meinem Vorschlag zu und so machten wir uns an die Arbeit. Wir zogen die Zeltplane hervor und begannen sie auf dem Boden auszubreiten. Nachdem nun das große Stück Stoff vor uns lag schnauften einige noch einmal tief, machten sich dann aber an die Kontrolle.


    Jeder übernam einen bestimmten Teil der Plane und so kamen wir recht zügig voran. Mit einem Stück Kohle markierten wir einzelne Risse auf dem weißen Tuch um nachher die Flickarbeit erledigen zu können.


    Zu unserer aller Zufriedenheit war die Plane insgesamt in einem erstaunlich gutem Zustand. Lediglich ein etwas größerer Riss und drei kleinere konnten entdeckt werden. Damit es nicht vergessen ging machten wir uns sofort daran die Risse zu flicken, wobei uns aber der zum Flicken nötige Faden ausging. Deshalb machte sich einer auf die Suche nach einem Stück Faden.


    Wir anderen mussten warten. Deshalb gab ich als dienstältester Milites meines Contuberniums andere Befehle aus, da ich die Kontrolle zügig beenden wollte:


    "Lasst uns inzwischen das Schanzwerkzeug kontrollieren. Es ist sinnlos wenn wir hier warten bis Quintus ein Stück Faden gefunden hat. Also los."


    Also machten wir uns an die Kontrolle des Schanzwerkzeuges.......

    Nachdem der neue Dienstplan herausgekommen war standen die einzelnen Legionäre erst einmal etwas ungläubig herum und raunzten vor sich hin. Doch alles Jammern half nichts, Befehl war Befehl und so trafen sich die einzelnen Contubernien zur Materialwartung. Auch ich kam mit meiner Gruppe zusammen und wir machten uns sofort an die Arbeit. Doch bevor es wirklich losging standen wir ersteinmal alle etwas ungläubig herum und wussten nicht so recht wo wir anfangen sollten. Dann meldete ich mich zu Wort:


    "Ich würde vorschlagen wir fangen mit der Zeltplane an. Das ist das größte Stück. Wir sollten diese zuerst auf Risse prüfen und gegebenenfalls nähen. Was sagt ihr dazu?"


    Fragend sah ich in die Runde......

    Endlich hatte ich wieder einen freien Tag. Doch ich beschloss dieses Mal im Castellum zu bleiben, da auch das Wetter nicht das beste war und ein einsamer Hispanier auf den verschneiten Straßen Germaniens hatte dort meiner Meinung nach nichts zu suchen. Deshalb beschloss ich meine übliche Runde im Castellum zu machen und sah mir einmal etwas genauer unsere Flankendeckung :D, also die Reiterei an. Ich stellte mich an eine Baracke und lehnte mich dort an. Dann begann ich das rege Treiben auf dem Kavallerieübungsplatz zu beobachten.


    Nach langem Hinsehen gefiel mir das Dargebotene immer besser. Vor allem die Neuen, die teilweise erst zum zweiten Mal auf einem Pferd saßen gefielen mir. Immer wieder gab es einen Sturz um den anderen und ich litt teilweise mit.


    Zuvor hatte ich noch gedacht die Reiterei sei nur ein komischer Haufen, während wir Fußsoldaten die wahre Drecksarbeit zu erledigen hatten. Doch nun überzeugte mich die Kavallerie immer mehr von ihrer Nützlichkeit.........

    Endlich reichte es dem Probatus. Entnervt warf er die Würfel hin und stand auf:


    "Jetzt reichts. Langsam verlier ich die Geduld....."


    Mit einem breiten Grinsen antwortete ich ihm ohne ihn aber aufzuhalten:


    "Nur deine Geduld oder hast du keine Sesterzen mehr? Aber jeder muss selber wissen wann es genug ist."


    Dann drehte ich mich zu Iuba und antwortete ihm:


    "Ich denke ich habe mein Glück heute zur genüge strapaziert. Ein anderes mal gerne, aber versuchs doch in der zwischenzeit bei Oktavianus."


    Ich zeigte mit der rechten Hand auf mein Familienmitglied, während ich mit der linken die Sesterzen zusammenklaubte und sicher in einem Beutel verstaute. Diesen steckte ich unter die Tunika und stand erst einmal auf.......

    Irgendwie fühlte ich mich mittlerweile etwas gestört, denoch ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen:


    "Nun Probatus, das ist ganz einfach. Wer mit diesen Würfeln hier die höhere Augenzahl würfelt hat gewonnen. Zu beginn jeder Runde wird der Einsatz gemacht, dann wird um diesen gewürfelt. Wer gewinnt behält den Einsatz."


    Nebenher spielte ich noch weiter und der Probatus der mit mir würfelte verlor doch so langsam die Lust und auch sein Geld.......

    Mit einem Nicken bedankten wir uns bei dem Werkstattleiter und wünschten dem Personal ebenfalls gute Saturnalien. Dann machten wir uns auf dem Weg hinaus aus der Fabrica und dann verstreute sich unsere Gruppe. Da wir nichts anderweitiges gehört hatten, vermuteten wir das wir den Rest des Tages frei hatten und so ging jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nach......


    Sim-Off:

    in Ordnung, danke für den Hinweis :]

    Zuerst sah ich den Probatus etwas schief an, beschloss dann aber mir die Laune nicht verderben zu lassen. Mit einem breitem Grinsen auf den Lippen antwortete ich ihm:


    "Tja Probatus, irgendwann muss das Glück ja mal einsetzen. Und warum soll ich es nicht ausnutzen wenn es schon da ist."


    Dabei rieb ich mir entschlossen die Hände und wartet darauf die nächste Runde einzukassieren können..... 8)

    Ich verbrachte gerade meine freie Zeit damit mich einwenig körperlich in Form zu halten, als mir die Ausbildung der neuen Probati auffiel. Dabei war ein wütender Primus Pilus nicht zu übersehen, mit dem sich gerade ein Probatus angelegt hatte. Das weckte mein Interesse und ich begab mich näher zu den Ausbildungslinien hin, ohne dabei aber aufzufallen. Nach und nach bekam ich mit um was es ging und konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.


    Der Junge hat Mut, dachte ich mir, erinnerte mich aber gleichzeitig an mich selber in der Ausbildung. Um das Interesse des Primus Pilus nicht auf mich zu lenken, entfernte ich mich aber wieder vorsichtig ohne aber mein Interesse vom Geschehen zu lenken.....

    Ich trank mit den anderen mit, meine Gedanken golten jedoch jemand anderem. Das Weib, welches ich bereits auf der Siegesfeier kennengelernt hatte und mit der ich mich gut amüsiert hatte war auch wieder hier. Sie saß auf meinem Schoß und wir drehten uns etwas abseits zu den anderen. Zu lange war es schon her, dass wir uns das letzte mal gesehen hatten..... 8) :D

    Das Spielglück war wieder einmal auf meiner Seite. :D
    Wie bisher immer war ich auf der Siegerstraße und der Probatus hatte bereits fast einen ganzen Monatssold verspielt. Natürlich blieb das Geschehen nicht unbeachtet, viele scharten sich rechts und links neben uns.


    Da mir der Probatus mittlerweile schon beinahe leid tat, bot ich ihm an das
    Spiel zu beenden, doch er wollte nicht. Deshalb antwortete ich ihm:


    "Na schön, wenn du unbedingt willst, dann knöpfe ich dir auch noch einen zweiten Monatssold ab. Beschwer dich im Nachhinein aber nicht. Ich habe dir die Chance gegeben auszusteigen.


    Aber schön, machen wir weiter."


    Und schon fielen die Würfel wieder. Und wie bisher auch immer weiter zu meinen Gunsten.....

    Zusammen mit den Anderen betrat ich die Taberna. Lange war es her, dass ich das letzte Mal hier war. Darum atmete ich erst einmal tief durch und setzte mich dann ebenfalls.


    Als die erste Runde Vinum kam klatschte ich erfreut in die Hände, prostete den anderen Miles zu und es konnte losgehen. Die erste Runde von wahrscheinlich noch vielen weiteren war in vollem Gange........