Beiträge von Tiberius Iulius Marius

    Ich war etwas enttäuscht. Insgeheim hatte ich gehofft, Cyprianus wäre bei der Legio geblieben und nicht in die Politik gegangen. Aber jeder musste seinen eigenen Weg gehen. Da er der Legio fehlen würde, schlussfolgerte ich, dass er nicht zum Quaestor Urbanus ernannt wurde. Doch nun war es an der Zeit dem Legaten nicht weiterhin seine kostbare Zeit zu rauben:


    "Wenn das alles ist Legat, dann würde ich für die Bestattung des Numerius alles notwendige in die Wege leiten. Ich rechne mit keiner Nachricht der Gens mehr. Oder habte ihr andere Befehle? Wenn ihr nichts mehr anzusprechen habt, dann möchte ich euch nicht länger eure kostbare Zeit rauben."

    Wache


    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    Schlechtgelaunt kam ich am Lager der Legio II an. Es war kalt, es war nass und die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass es schon bald Nacht sein musste, so düster war es unter der dichten Wolkendecke. Und das früh am Morgen. Grummelig stieg ich vom Pferd und trat an das Tor heran.


    "Salve, ich bringe Post aus Italia."


    Die Wache musterte den Tabellarius und befand, das er ihn wohl einlassen könnte:


    "Gut du kannst eintreten. Den Weg kennst du doch oder?"

    Zitat

    Original von Flavus Germanicus Honorius
    :D :D :D :D :D :D :D :D Und wos laft so in der fernen Heimat, aufn Gletscher? Jo i find schun ob und zua wieder a bissl Freizeit vom lernen! Kennsch mi jo! :D


    och nit viel. hons holt a olm brutal streng :D :D :D :D


    du schun und lernen. obwoul, nuie getränke hosch sicher kennenglernt. :D

    Mit einem ebenso unwissenden Blick und etwas Unverständnis sah ich Oktavianus an und zuckte wiederum mit den Schultern:


    "Keine Ahnung was das gerade war, aber Raeticus wird schon das richtige tun."


    Ganz leise fügte ich hinzu "Hoffentlich". Dann bückte ich mich wieder über meine Uniform und versuchte mit heftigem Schrubben diesen verdammten Blutfleck aus dem Ärmel zu bekommen.

    Mit einem kleinen leisen


    "Na endlich." :D


    empfing ich den Optio und Oktavianus.


    "Es wird Zeit Optio, die Tiere werden schon langsam ungedultig. Wir sollten ihnen etwas Wasser und etwas zum Fressen geben, sobald wir in der Stadt sind und die Fässer abgeladen haben."


    Danach reihte ich mich ein und übernahm einen der Wagen. Wir machten uns auf den Weg....

    Ich schluckte kurz und überlegte wer dafür alles in Frage käme, doch mir fielen nicht viele Personen ein. Schlussendlich würde es wohl an mir bleiben diese Rede zu halten. Da war noch Oktavianus, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass er so eine Rede halten wollte. Der einzige, der ebenfalls noch in Frage kam war Optatus, doch diesen hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Und Raeticus war auf dem Weg nach Hispanien.
    Nicht ganz überzeugt erwiderte ich dem Legaten deswegen:


    "Ja Legat, natürlich. Ich werde mich persönlich darum kümmern. Obwohl ich kein guter Redner bin."


    Das war wohl die Wahrheit, mitunter deshalb war ich in die Legion und nicht in die Politik gekommen. Ich hielt nur ungern Reden. Ich tat es erst einmal, damals auf der Rostra und dies mit wenig Erfolg. Doch ich würde es schon schaffen. Hoffentlich.
    Nach kurzer Pause fügte ich noch etwas hinzu:


    "Zu einem anderen Thema mein Legat. Ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, aber könntet ihr mir Auskunft darüber geben wie es um Optio Cyprianus steht? Hat er es in den Senat geschafft? Als Legionarius erfährt man solche Dinge recht spät."


    Ich hofft der Legat würde meine Frage nicht als unangenehm empfinden, aber ich musste einfach wissen wie es meinem Freund ergangen war. Auch wenn dieses Thema nicht ganz hierher passte......

    Mit einem zackigen:


    "Zu Befehl!"


    tat ich meiner Zustimmung kund. Ich wollte noch etwas bezüglich des Architekten sagen, besonn mich aber eines besseren und biss mir auf die Lippe. Stattdessen sprach ich noch ein anderes Thema an:


    "Mit Verlaub mein Legat. Würdest du dich bereit erklären die Totenrede zu halten. Ich denke Numerius hat es verdient, dass diese von einem Offizier gehalten wird."


    Fragend blickte ich nun zum ersten mal dem Legaten direkt in die Augen. Bisher hatte ich nur die Wand oberhalb des Legaten angestarrt, ohne das mein Blick ihn auch nur streifte. Damit wollte ich wohl unbewusst zeigen, wie persönlich ich die Sache nahm.....



    8) tsstssstss. woher soll i wissn, dass a sou a beschäftigter studi wia du nou zeit hot do mitzutian. :D


    und ob des in pfusser passt oder net, hel isch mir schnitzel :D 8) =)


    und wos wos i do drzua sog: des isch bärig :D

    Mit etwas verdutztem Blick sah ich Raeticus hinterher. Ich war gerade dabei, meine Rüstung zu reinigen als er vom Fortgehen sprach.


    "Du gehst? Wohin denn?"


    fragte ich noch verwundert, doch da hatte er schon die Unterkünfte verlassen. Etwas betrübt darüber das er nichts angekündigt hatte sah ich ihm nach.


    "Nach Cyprianus schon der Zweite der einfach verschwindet."


    murmelte ich noch kurz bevor ich mich mit einem Schulterzucken wieder der Reinigung meiner Rüstung zuwandt....

    Ich sah, dass sich der Legat irgendwie über mich wunderte, deshalb versuchte ich zu klären:


    "Versteht mich nicht falsch Legat, mir ist durchaus bewusst das es unsere Pflicht ist, dem Toten eine angemessene Bestattung zu gewähren. Doch es ist eine ungute Situation. Wir wissen zwar von einer Gens, die noch da ist, doch diese erwiedert unsere Nachricht nicht. Ich möchte nicht eine Bestattung verantworten, die der Gens später villeicht ungenehm erscheint. Doch warten können wir auch nicht mehr allzu lange, denn ansonsten setzt der Verwesungsprozess zu stark ein. Es ist also eine etwas komplizierte Situation und ich möchte erst eure Meinung hören bevor wir eine Entscheidung treffen."


    Ich wusste nicht ob der Legat meine Bedenken verstand oder nicht, doch sie waren nun einmal da......

    Während Oktavianus Meldung machte, hielt ich mich bei den Zugpferden auf. Es waren einige wunderschöne Gespanne darunter. Ich versuchte die Tiere ruhig zu halten, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Doch anscheinend schienen mich die Tiere zu mögen, obwohl ich selber nicht wusste warum:


    "Ruhig, immer ruhig."


    Ich sprach den Tieren zu und es schien mir als könnten sie mich verstehen. Für mich war es verwunderlich, denn ich hatte bisher noch rein gar nichts mit Pferden zu tun gehabt....

    Als ich das Officium betrat blickte ich mich ersteinmal um. Dann fiel mein Blick auf den Lagaten und ich salutierte vorschriftsgemäß. Dann begann ich zögerlich:


    "Mein Legat, nun es geht um den kürzlich verunglückten Milites Hadrianus Numerius. Ich habe versucht seine Gens zu kontaktieren, doch ich bekomme keine Antwort. Darum wollte ich um Erlaubnis bitten, den Legionarius zu bestatten. Ich habe bereits mit dem Primus Pilus gesprochen, doch ich möchte auch eure Meinung dazu hören......."


    Ich machte dann eine kleine Pause und fuhr dann fort:


    "......Zudem geht es um den Unfallhergang. Ich wollte mich erkundigen, ob der zuständige Architekt zur Rechenschaft gezogen wird." X(


    Zorn flackerte in meinen Augen auf, doch ich wahrte weiterhin Haltung und sah über dem Kopf des Legaten hinweg an die Wand.

    Mit einem etwas mulmigen Gefühl trat ich vor die Tür zum Officium des Legaten. Davor standen zwei Wachen welche mich von oben bis unten musterten. Ich sah ihnen in die Augen und sagte selbstbewusst:


    "Mein Name ist Legionarius Tiberius Iulius Marius. Ich müsste den Legaten in einer wichtigen Angelegenheit sprechen."


    Ich wusste dass es ungewöhnlich war, dass ein einfacher Soldat zum Legaten wollte, doch ich war guter Hoffnung empfangen zu werden. Eine der Wachen trat etwas widerwillig ein und meldete mein erscheinen.


    In Gedanken ging ich noch einmal die Worte durch, die ich dem Legaten vortragen wollte. Obwohl ich aufgeregt war wie ein kleines Kind bei der Rückkehr seines Vaters aus der Schlacht, so überspielte ich es mit gespieltem Selbstbewusstsein.....

    Erleichtert darüber endlich diese schmutzige Arbeit erledigt zu haben legte ich den Lappen und den Eimer mit Wasser zur Seite. Meine Hände waren mittlerweile blutrot verfärbt und mir triefte der Schweiß von der Stirn. Um nicht auch noch die Fässer mit Blut zu verschmieren suchte ich ersteinmal einen Bottich mit frischem Wasser um mir die Hände zu reinigen. Als ich meine Uniform ansah wurde mir klar, dass auch diese wieder eine Reinigung nötig hatte.


    Danach machte ich mich zusammen mit Oktavianus daran die Fässer aufzuladen....

    "Jawohl Optio."


    antwortete ich sofort auf Traianus Befehl.


    Mittlerweile war ich bei Wagen 13 angelangt. Dieser war wohl der schlimmste von allen. Hier war nicht nur Blut wegzuwischen, teilweise waren auch Hautfetzen auf dem Wagen. Ich musste mich zusammenreißen um meinen Magen unter Kontrolle zu behalten. Der arme Soldat, der hier gelegen hatte tat mir wahrlich leid. Er musste höllische Schmerzen gehabt haben. Doch meine Gedanken gingen wieder zurück zur Arbeit. Demjenigen der diese Wagen zuletzte verwendet hatte und sie hier ohne Reinigung abgestellt hatte, dem hätte ich eine verpassen können. Doch alles Gejammer half nichts.


    Ich schrubte und wischte was ich nur konnte, doch es half nichts. Der Wagen wollte nicht sauber werden, deshalb beschloss ich ihn bis zur Rückkehr des Optio hinten anzustellen. Meiner Meinung nach war er auszumustern. Doch diese Entscheidung hatte ich nicht zu treffen. Ich begab mich derweilen zu Wagen Nummer 14.......

    Es war eine ekelerregende Arbeit. Immer wieder kam mir der Gedanke, dass das Blut welches nun an meinen Händen begann zu kleben jenes unserer Kameraden war. Ich benötigte unzählige Eimer Wasser, da sich das Wasser schnell immer rot färbte und bald nicht mehr zum reinigen zu gebrauchen war.


    Es war mühselig. Das Blut klebte wie eine Mahnung an den hölzernen Riemen der Lastkarren und lies sich nur durch schweißtreibendes Schrubben und einweichen entfernen.


    Und wir waren erst bei Wagen Nummer fünf. Also noch viel Arbeit lag vor uns.....

    "Gut, in Ordnung. Ich danke dir Centurio."


    Ich blickte steif über dem Kopf des Primus Pilus hinweg an die Wand, riss die Hacken zusammen und saltutierte wie es sich gehörte. Dann sagte ich in militärischem Tonfall:


    "Wenn es sonst nichts mehr von deiner Seite gibt Centurio, dann würde ich gernen wegtreten um alles Erforderliche in die Wege zu leiten."


    Ich wartete auf eine Antwort und blickte weiterhin an die Wand....