Als der Optio hereinkam, nahm ich Haltung an und grüßte. Dann hörte ich mir unsere Aufgaben an und nickte zustimmend. Nachdem der Optio fertig war machte ich mich daran, den erste Wagen zu kontrollieren. Er war in einem recht guten Zustand, wenn man ihm auch ansah, dass er als Lazarettwagen verwendet worden war. Er war wie die Rüstungen von oben bis unten mit Blut verschmiert. So konnten wir keinen Wagen losschicken, das war mir klar. Deshalb nahm ich mir wieder den Lappen und einen Eimer Wasser und machte mich daran das Blut abzuwischen. Der Gestank war fürchterlich, doch es half alles nichts. Die Fabrica war seit der Schlacht ziemlich vernachlässigt worden.
Beiträge von Tiberius Iulius Marius
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Ich betrat das Postofficium und das Beileidsschreiben aufzugeben:
An Herius Hadrianus Subdolus
Legio I Trajana
Regio ItaliaHochgeschätzter Optio Subdolus. Mein Name ist Tiberius Iulius Marius und ich habe unter euch in der Legio II gedient, wenn auch nicht in der selben Centurie. Ich habe diesen Brief aber nicht aus diesem Grund verfasst, sondern aus einem weitaus tragischerem. Leider muss ich euch durch diesen Brief mitteilen, dass euer Verwandter Manius Hadrianus Numerius in der Ausübung seiner Pflichten bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Die gesamte Legio II möchte euch ihr Beileid über euren Verlust aussprechen. Ich hoffe ihr könnt etwas Zeit erübrigen um eurem Verwandten eine angemessene Bestattung zukommen zu lassen. In der Zwischenzeit wird die Legio II eine Trauerfeier abhalten und Numerius in allen Ehren verabschieden.
In diesen schweren Stunden
besteht unser Trost oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.Solltet ihr nicht kurzfristig nach Mogontiacum zurückkehren können, so übernimmen die Kameraden des Numerius die Bestattung.
Salve,
Tiberius Iulius MariusIch ließ dem zuständigen Milites genügend Sesterzen für einen Eilbrief zurück und trat dann wieder aus dem Officium aus.
Sim-Off: sorry. falsches symbol angeklickt. bitte ins postofficium verschieben. war mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache.
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Schweren Herzens machte ich mich daran den Brief an die Familie des Toten zu schreiben. Es fiel mir sehr schwer die richtigen Worte zu finden. Doch nach langem Probieren und unzähligen Versuchen später schaffte ich es den Brief zu ende zu stellen.
Mit dem Brief in der Hand machte ich mich auf zum Postofficium der Legio....
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"Wo sollen wir die Trauerfeier veranstalten Centurio. Ich würde vorschlagen hier im Castellum. Wir sollten ihm die letzten Ehren erweisen bevor der Leichnahm an die Familie überstellt wird. Falls dies überhaupt der Fall ist."
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"Ich danke dir."
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Nach seinem Wachdienst machte er sich daran jenes zu erledigen, worum er gebeten worden war. Er ging an einen gut einsehbaren Platz, an dem jeder irgendwann einmal vorbeikam. Dort schrieb er den Inhalt der Wachstafel erste auf Papyrus und schlug es dann an der Bretterwand auf:
AN DER
SCHOLA HISPANIAE
FINDET FOLGENDER KURS STATT:
CURSUS MEDICINAE II
ABGEHALTEN VON
Apollonius von SamothrakeBEGINN DES KURSES:
ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLV A.U.C.
VORAUSSETZUNGEN:
CRV und einbezahlte StudiengebührenABLAUF:
Der Kurs wird aus drei Teilen bestehen:
1. Vorlesung (Anwesenheit dringend erwünscht, da auch Mitarbeit zählt!)
2. Praktikum (Anwesenheit erforderlich)
3. mündliche Prüfung
Der Kurs beginnt zu oben genanntem Termin mit der Vorlesung.
Dauer des Kurses insgesamt: etwa drei WochenSim-Off: Anreise nach Tarraco ist erforderlich!
Das Bestehen des Kurses berechtigt zum Tragen der Bezeichnung Capsarius, das Bestehen mit Auszeichnung zum Medicus.
Ein Anmeldung zum Kurs hat vor Ort in Tarraco zu erfolgen!
ANTE DIEM VII KAL DEC DCCCLV A.U.C. (25.11.2005/102 n.Chr.)
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"Aber natürlich. Ich werde mich sofort nach meiner Wache darum kümmern."
Er nahm die Wachstafel entgegen und betrachtete sie zunächst. Dann fiel ihm auch endlich ein wer die Dame vor ihm wahr. Aber wie sollte er sie auch erkennen. Schließlich hatte er sie nur einmal flüchtig gesehen und nie mit ihr gesprochen.
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Wache
Die Wache war ziemlich erstaunt darüber, eine Frau am Castellum zu sehen. Doch es war eine freudige Abwechslung zu dem was in letzter Zeit passiert war. Die Wache setzte ein freundliches Lächeln auf und sagte:
"Aber natürlich. Worum handelt es sich denn?"
Nebenbei musterte er die Frau vor ihm. Sie kam ihm bekannt vor, doch er wusste nicht ihren Namen.
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und natürlich auch von mir alles Gute
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Ich betrat das Officium und trat vor den Schreibtisch des Primus Pilus. Ich schlug die Hacken zusammen, grüßte militärisch und sagte dann:
"Centurio, ich bin hier um dich um die Erlaubnis für eine Trauerfeier für Numerius zu bitten. Ich denke das würde der Moral guttun. Verluste in Friedenszeiten sind nicht gerade gut für die Moral der Truppe."
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Er musterte den Neuen mit skeptischem Blick und antwortete dann:
"Vermutlich in der Fabrica. Er hat soweit ich weiß dort Dienst."
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"In Ordnung Signifer. Dann werde ich mich morgen sofort daran machen den Brief zu schreiben. Ich fühle mich heute nicht in der Verfassung dazu. Ich möchte mich erst ausruhen und eine Nacht über das Geschehene schlafen."
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Ich sah mich kurz um und blickte in die Augen der anderen Legionäre. Alle waren zwar betroffen, doch bei den meisten reichte es nicht soweit einen Brief an jemanden zu schreiben den sie kaum kannten. Deshalb meldete ich mich wiederum:
"Das übernehme ich Signifer. Wenn du mir seinen derzeitigen Aufenthaltsort verrätst, dann übernehme ich diese traurige Pflicht."
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"Ach so, es geht wieder. Das Schwindelgefühl ist endlich wieder weg."
Ich stockte kurz, drehte mich um und schaute ob wir alleine waren. Ich sah Oktavianus an, dass er mich durchschaut hatte und wollte ehrlich zu ihm sein:
"Aber wenn ich ehrlich bin, ich höhre auf dem rechten Ohr momentan nicht ganz so gut."
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Auch die Wache grüßte, hatte aber ein ungutes Gefühl nachdem was mit Numerius passiert war. Er hoffte inständig, dass diesesmal alles gut gehen würde. Er schaute dem Bautrupp hinterher, bis er ihn nicht mehr sehen konnte und widmete sich dann wieder anderen Dingen.
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Mit einem mir sehr wichtigen Anliegen kam ich an die Tür zum Officium des Primus Pilus. Vor der Wache angekommen grüßte ich kurz und sagte auf die fragenden Blicke der Wachhabenden:
"Ave, Tiberius Iulius Marius. Ich möchte zum Primus Pilus vorgelassen werden. Es geht um den Tod von Numerius."
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Mein Schwindelgefühl war vergangen, dafür war meine Gehör auf dem rechten Ohr nicht ganz so gut. Deshalb verstand ich Oktavianus nicht so gut. Um sicher zu gehen fragte ich nocheinmal nach:
"Was meinst du Oktavianus?"
Ich tat dabei so als wäre ich nur in Gedanken versunken gewesen, doch ich glaubte nicht dass Oktavianus mir das abnahm. Schließlich kannten wir uns recht gut und waren auch miteinander verwandt. Da hat man ein Gefühl für solche Sachen.....
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Immer noch betroffen über den Tod von Numerius war ich froh, dass ich nicht mehr an den Reparaturen teilnehmen musste. Ich begab mich derweil in die Fabrica und erwartete dort die Ankunft der anderen die ebenfalls für diesen Dienst eingeteilt worden waren. Ich musste einwenig darüber schmunzeln, dass ich immer mit meiner familia Dienst hatte, genoss es aber auch.
Obwohl ich schon spät dran war, war ich der Erste der in der Fabrica ankam. Ich sah mich ersteinmal um und entdeckte ziemlich viele kaputte Ausrüstungsgegenstände. Das war aber nicht verwunderlich nach der letzten Schlacht gegen die Germanen. Was mich aber überraschte war die Tatsache, dass einige Rüstungen und Gladi immer noch von Blut bedeckt waren. Ich hatte erwartet, dass sie gereinigt worden waren, doch dem war nicht so.
Da ich das Warten leid war, entschloss ich mich unterdessen Hand anzulegen. Obwohl es eine unangenehme Arbeit war nahm ich die erste blutverschmierte Rüstung, füllte einen Bottich mit Wasser und begann sie erst zu reinigen. Ich fuhr mit dieser Arbeit fort und wartete dabei auf Verstärkung.
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Mit einem kurzen Nicken verabschiedete die Torwache den Tabullarius und wandte sich dann wieder seinen Gedanken zu.
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Wie an jedem anderen Tag auch, saßen einige Legionäre beim Würfeln. Doch nach und nach sickerte die Nachricht über den Tod des Milites Numerius auch hierhin durch.
Ohne Worte zu verlieren verließ ein Legionär nach dem anderen diesen Platz um ihrem Kameraden die letzten Ehren zu erweißen....