Beiträge von Artoria Medeia

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    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ja, gelesen habe ich das auch. Allerdings hat man bei den bisherigen militärischen Größen des IRs stets nur von caligae gelesen, aber nie von calcei, weshalb ich das gern bestätigt haben würde..


    Ich würd auch mal glatt behaupten, es liegt am "Coolness" Faktor. Genagelte Stiefel sind nun mal soldatischer als die weichen Calcei. ;)


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    Original von Lucius Annaeus Florus
    Ich kenne einige Hinweise durch mein Studium welche auf die Nutzung des Subligaculums bei Männern hinweisen. Für Frauen weiss ich davon weniger...


    Ich hab eher gelesen, es war mehr eine Erfindung der Damenwelt ;)

    zu 1: Gleicher Artikel zu den Carbatinae
    "Bei Offizieren war der auch im Zivilen gebräuchliche Calceus verbreitet."


    Zu 3: Carbatina. (So behauptet es auch mein schlaues Büchlein, Privatleben der Griechen und Römer)


    Zu 2: Ich hätte ja spontan getippt, das war mehr bei den Frauen verbreitet. Aber jetzt, leider nur durch google gefunden, hab ich selbiges auch bei Männern gelesen.

    ...und eine Schnarchnase sich lange [SIZE=7](2 Tage) [/SIZE]zu spät meldet, dachte ich mir: Besser später als gar nicht gratulieren ;)



    Alles Gute zum Geburtstag...nachträglich. Halt die Ohren auch im nächsten Lebensjahr steif, selbst in dem großen Berlin, und ich hoffe, Du hattest einen schönen Geburtstag und viel Spass, viele tolle Geschenke, einen Schokokuchen (oder was ähnliches) und was man sich sonst an so einem Tag wünscht.


    Und halt das Senatorenpack ( :P ) bitte auch in Zukunft so auf Trab :]






    Hach, ja, 23...ein schönes und so zartes Alter *gg* :P =)

    Wenn Du Dich registriert hast, dann meldest Du Dich im Anmeldeboard an. Dort kannst du dann deinen Charakter für das Rollenspiel mit Hilfe der dortigen Begrüßung erstellen. Da kannst Du Dich natürlich auch noch umentscheiden, ob Du so heißen willst. Wenn das passiert ist, können die Admins Deinen Namen dann bei deiner Freischaltung ändern. Aber wenn Du Deine Rolle angefangen hast, hast Du Deinen Namen dann.


    (Es sei denn durch spezielle Heirat oder Adoption kann sich der Gensname noch mal ändern.)

    Dafür kann ja Cassander oder sein Herr nichts, wenn da keiner hinwill und was ausspielen mag. ;) Aber eine Anspielmöglichkeit sollte schon da sein. ;) Und die Cursankündigungen sind immer fix in Hispania ausgehängt, selbst wenn ich (und das passiert mir ständig) die PN dazu vergesse ;)

    Das kleine "Problem" sehen wir in der Schola natürlich auch. Aber ehrlich gesagt, sind wir in der Schola mehr als froh, dass Furianus sich bereit erklärt hat, mit seinem Sklaven dort die Arbeit weiter zu führen. Die 20 Sz. die er via seines Sklaven bekommt, ist durchaus legitim. Wir sind froh, weil niemand sonst die Arbeit in Angriff genommen hätte, die Schola dort verwaist wäre und viele Arbeit liegen bliebe oder einfach die Cursveröffentlichungen über den Scholasklaven gemacht werden müssten. Sollte sich ein verlässlicher Bürger der Provinz finden, dem man das überantworten kann, dann würden wir da sicherlich auch diese Option vorziehen.


    Und sollte in der Schola, egal in welcher Provinz, mal keine Reaktion auf Postings kommen (mit der üblichen Zeit, die man abwartet), dann bitte ich doch einfach darum, sich einmal per PN bei einem der Scholaleute zu melden und wir kümmern uns dann darum. Danke.

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    Original von Aulus Octavius Avitus
    Kommt drauf an, welchen Zeitpunkt man als Ausstieg betrachtet ;)


    Dein schon letztes Comeback im Sommer willst Du lieber unter den Tisch fallen lassen? :P Ja, versteh ich natürlich vollkommen :] :D

    Mit vielen kleinen Flügelschlägen flog ein kleiner, schwarzgrün glänzender Käfer über die Öllampe und landete leise brummend auf dem Tisch. Der Wind rauschte leise und liebkosend in den Blättern der spätherbstlichen Bäume, zog eine kühlere Frische mit sich und zerrte auch an den Flammen der Öllampen, die wilder im Innenhof hin und her tanzten. Leise plätscherte der Brunnen bei der Gartenanlage, die marmorne Jünglingsstatue war mittlerweile von der Dunkelheit der Nacht völlig umfangen, auch das fließende Wasser war nur durch einzelne Reflexionen der Lichter auszumachen. Medeia betrachtete die roten Wirbel in ihrem Weinbecher als sie ihn langsam in ihren Händen drehte und schmunzelte, scheinbar, wieder gut gelaunt. „So, dann kann man die Dieberei wie ein richtiges Handwerk erlernen? Ich bin wirklich überrascht darüber.“ Um ihre Mundwinkel spielte das Lächeln fortwährend. „Und dann auch noch mit dem Ziel, den Reichen das Geld aus den Truhen zu entwenden. Nun, ich muss zugeben, dass dies mit Sicherheit auch lohnenswerter ist als es den Armen zu stehlen, die in der Tat kaum mehr als die Kleidung an ihrem Leib besitzen.“


    Mit funkelnder Neugier in den Augen beugte sich Medeia etwas nach vorne und betrachtete Gabriel intensiv. „Aber erzähl mir mehr davon! Ich finde, es klingt aufregend. Bestimmt romantisier ich mir das in meinem Geiste jetzt schon zu sehr, aber ich kann mir Dich gut als einen schneidigen Dieb in der dunklen Nacht vorstellen.“ Und so ließ sich Medeia von Gabriel viel aus seinem früherem Leben erzählen, fragte wissbegierig nach seinen Kniffen und Tricks, seinen Methoden und Plänen, nach den wertvollsten und kuriosesten Dingen, die er gestohlen hatte und lauschte begierig seinen Erzählungen. So verging der Abend, eine Nachtigall ließ in der Ferne ihr zart schmelzendes Lied erklingen, es wurde immer kühler, bis schließlich sanft die Regentropfen auf den Garten herunterfielen und die Erde mit den Tränen der Wolken benässten. Als es dann der Zeitpunkt zum Abschied war, brachte Medeia Gabriel bis an die Tür und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Ich habe mich gefreut, Dich wieder zu sehen, Gabriel. Es ist schade, dass so viele böse Worte zwischen uns gefallen sind. Vielleicht vermagst Du es, eines Tages mich aus einem besseren Licht zu sehen. Wenn die Götter es so wollen. Aber, Gabriel, Du bist hier immer Willkommen.“ Schon gar melancholisch lächelte Medeia, doch was in ihr wirklich vorging, vermochte man auch in jenem Momente kaum zu durchschauen. "Und sieh Dich auch in Rom nach den guten Dingen und Menschen um, es gibt sie auch hier. Vale, Gabriel." Und derer Art verabschiedete Medeia sich von Gabriel, sah ihm stumm eine Weile hinter her als schon die Dunkelheit der nächsten Gasse ihn verschluckte hatte und schloss langsam wieder die Tür zu ihrem Domus, was wieder so still da lag wie schon in den Tagen zuvor.


    Und so ist es Zeit auch das Augenmerk von diesem Abend wegzulenken und sich wieder neuen Geschichten zu widmen...

    Die Checkliste für das to do: ;)


    1. Du hast den Betrieb freischalten lassen?
    2. Du hast genug Geld gehabt, um das erste Mal die Betriebskosten abbuchen zu lassen?
    3. Natürlich hattest Du auch einen Sklaven eingestellt gehabt, damit überhaupt produziert wird?


    Wenn Du alles mit ja, beanworten kannst, dann gehe mal unter Produktion und dann siehst Du, dass Du Honig und Wachs produzieren können solltest :)

    Aufmerksam hörte Medeia den verschiedenen Wortwechseln zu, betrachtete kurz Adria und dann Avarus, der doch den bedeutenden Teil der Diskussion, einem guten Gastgeber gleichend, übernahm und schmunzelte bei Hungaricus treffender, knappen und doch ausdrucksstarken Aussage. Erst als Avarus alles zusammengefasst hatte, ergriff auch Medeia das Wort. „Nun, deine Worte greifen vieles auf, was erörtert wurde, doch möchte ich gerne noch einmal auf die kleine, aber nicht unbedeutende Angelegenheit der Finanzierung kommen.“ Medeia lächelte leicht und wandte sich Adria zu.


    „Ich bin ein wenig verwirrt, werte Aelia. Aber warum sollten die Mittel der Schola so begrenzt sein, wie es hier im Gespräch den Anschein erweckt? Eigentlich habe ich noch einen gut gefüllten Sesterzenvorrat im Sinn, die Zahl, die damals angegeben wurde in meiner Zeit als Aedil. Hat nicht sogar bis vergleichsweise kurzer Zeit der Senat der Schola Geld zukommen lassen, wurde das Geld nicht sogar mehr verwahrt, denn an die lehrenden Geister der Schola weiter gegeben?“ Medeia lächelte, ihr Tonfall war von einer freundlichen Milde geprägt, der anzeigen sollte, dass sie, trotz vielleicht der Ernsthaftigkeit ihrer Worte, sie es nicht als Vorwurf anbringen wollte, mehr eine Feststellung des Vergangenen. „Mir scheint soetwas in meiner Erinnerung verwoben zu sein, wenn ich an die, mir gebrachten, Auszüge während meiner Amtszeit zurück denke. Es hat mich schon damals erstaunt. Im Grunde ist doch die Finanzlage durchaus so gut, dass damit zahlreiche Cursi Continui angemessen entlohnt werden könnte.“


    Medeia lehnte sich ein wenig zurück und blickte in die Runde. „Wer sind es denn, die noch voll Enthusiasmus an eine solche Arbeit gehen würden? Sind es nicht gerade jene Männer, vielleicht auch Frauen, die sich ihren Weg noch erarbeiten müssen, die Ehrgeiz haben und mit ihrem Wissen nicht auch ein wenig Ehre und Anerkennung gewinnen wollen? Es ist nichts Unrühmliches dabei, mit einem Cursus zu zeigen, dass man nicht der ungebildeten Schicht angehört, sondern sich als fähig auch für die anderen Staatsbelange, womöglich, erweisen kann. Und eben jene sind mit dem Materiellen nicht allzu gut gestellt, eine Aufwendungsentschädigung somit nicht als Verachtenswert anzusehen. Auch die großen Philosophen sind auch auf Mäzene angewiesen, um ihr Leben zu bestreiten. Wenn sie täglich essen müssen und auch auf den schnöden Mammon angewiesen sind, warum ihnen dann ihre Brillanz und ihren Feingeist absprechen.“


    Medeia zögerte einen Moment, betrachtete sich die Gesichter und überlegte, ob sie nicht besser doch zu einem Schluss kommen sollte. Was sie dann auch anging: „Nehmen wir mal an, jeder Cursus Continui würde 1500 Sesterzen bekommen. Wie viele Cursi gibt es im Jahr? Drei oder Vier? Wenn ein reger Betrieb in der Schola herrscht. Ich denke, dass die Schola selbst eine solche Entlohnungshöhe noch verkraften könnte. Zumal auch noch Kursgebühren durch solchige Kurse in der Schola eingehen. Und das sollte nicht unnütz in einer Kiste gelagert werden, sondern an die Lehrenden weiter gegeben werden, die die Schola am Leben erhält. Denn wozu nehmen wir sonst die Gebühren?“

    Acta Kleinanzeige


    Ich möchte nur auf die Anzeige der Acta aufmerksam machen. Schreiben und Artikel der Acta überliefern kann man jederzeit und immerzu, wenn sie nicht grottig sind oder das Ziel haben, den Kaiser abzusetzen, dann werden sie mit Sicherheit gerne genommen. Besonders auch Klatsch und Tratsch. Dazu bedarf es auch kein Ausspielen in Rom oder in einer Provinz. Also, mal prinzipiell gesagt ;)

    Eine dunkle Nacht und auf ins Gefecht?


    Der Wind umrauschte die kleine Herberge, sauste über die düstere Landschaft, von der Nacht umfangen, und ließ Bäume, Büsche und Lebewesen in seinem wütenden Tun erschaudern. Wie Echos Worte, die ihrem Narziss nachtrauerte, erklang der Wind, zornig, nicht durch das Haus zu gelangen und dann als ob er tausend traurige Stimmen mit sich tragen würde. Einen Moment schien alles in dem winzigen Raum erstarrt zu sein, getaucht in ein unwirkliches Licht und gebannt von der Gefahr des Momentes. Doch die Stimme eines der Wegelagerers, die sich nun in das Haus begeben hatten, durchschnitt die Szene mit seiner rauhen Stimme.
    „So ist’s richtig, Junge!“ erwiderte der dickleibige Eindringling, bückte sich und ergriff das Messer. „Kommt, wir verschwinden…“ Die drei Männer, die Frauen fest im Griff, traten durch den Ausgang des Zimmers und verschwanden in der Dunkelheit des Flures.


    Just, die Schritte der Männer waren noch kaum verklungen, öffnete sich gegenüber eine Tür. Ein dunkelhaariger Mann, mit verwuschelter Haarmähne, und einer braunroten Tunica trat auf den Gang, barfuss. „Was ist hier los?“ murmelte er verschlafen. „Kann man noch nicht mal in Ruhe hier schlafen?“ Von unten war ein lautes Poltern zu hören und ein erschrockenes Aufquietschen von Olympia. „Hilfeee!“ rief sie abermals laut. „Du Wicht, aus dem Weg oder ich schneide Dir die Kehle durch…“ dröhnte nach oben und ein lautes Poltern, was nach einem Kampf klang. Der andere Mann im Flur riss die Augen auf. „Bei Mars…“ murmelte er und trat schnell in sein Zimmer, kam sofort mit einem Gladius und einem Dolch in der Hand wieder. Schreie ertönten von unten.

    Zartweiße Wolkenschlieren wurden mit der kühlen Brise über den winterlich blauen Himmel gezogen, zerfaserten immer wieder, wenn sie gebeutelt vom Wind in alle Richtungen gerissen wurden. Zwischen ihnen strahlte die Sonne hernieder und teilte sich in viele gleißende Strahlen, die mit ihren Lanzenspitzen die Erde auf zuspießen drohten, doch sie waren nur mehr wie ein leichter Wärmehauch zu erspüren. Hätte Medeia einen Fächer besessen, es wäre wohl der Moment gewesen, dass sie ihn gezückt hätte, und bedeutungsvoll Plautius ihre innerlichen Regungen damit offenbart, mal mit schnellen, dann mit trägen Bewegungen, um sowohl die Contenance zu wahren als auch den äußeren Eindruck eine friedliebendes Paares nicht zu täuschen. Doch dafür war es einige Jahrhunderte zu früh und Medeia warf Plautius nur einen bedeutungsvollen Blick zu. „Ich denke an der nötigen Strenge, die selbst in unserer Abwesenheit ausreicht, wird es in unserem Haus nicht mangeln.“ Medeia war keine Frau, die zu weichherzig gegenüber Sklaven war. Wenn sie auch nichts davon hielt, die Sklaven unnötig zu quälen, so waren die Peitsche und das kühle Wort durchaus in ihrem Domus auch gebräuchlich. Aber ihre Wut ließ Medeia stets an dem Geschirr und Vasen aus, die in ihrem Zimmer standen, und das nicht allzu selten.


    Während ihr kleiner Sklave hinter ihrem Rücken noch die Gunst der Stunde nutzte und drei Apfelsinen stibitzte, immer noch waren die Händler damit bemüht wieder Ordnung in das von den Reitern angerichtete Chaos zu bringen, wandte sich Medeia abermals dem Duumvir zu. „Dann bin ich sehr gespannt, werter Aurelius. Wir werden Dir bedingungslos folgen.“ Die Gefilde des Konsums und Kaufrausches, wenn man das vom dem kleinen Markt in Mantua behaupten durfte, hinter sich lassend, schritt Medeia an der Seite ihres, überraschend für sie an jenem Morgen, Anverlobten entlang und betrachtete sich mit Neugier in den Augen die Straßenzüge und die Häuser, die in vieler Hinsicht jeder Gasse in Rom glich, nur, dass Rom wesentlich schmutziger ihr oftmals erschien. Pumilus derweil pfiff leise und fröhlich vor sich hin, folgte in einigem Abstand und fing an mit den Zitrusfrüchten zu jonglieren, als absonderlicher Sklave lernte man allerhand in seinem Leben und auch in seinem, doch nicht kurzem, Dasein hatte er einige Male die Aufgabe eines Unterhalters gehabt.


    Überrascht wölbte Medeia ihre Augenbraue in die Höhe als sie die Worte von der Villa Tiberia vernahm, unterließ es jedoch sich dazu zu äußern, hielt es für eine patrizische Rivalität, denn eigentlich war ihr nichts ungewöhnliches an der Villa Tiberia damals aufgefallen als sie dort eingeladen war. Medeia neigte leicht den Kopf. „In der Tat, ich komme aus Athen. Meine Mutter war eine Griechin!“, antwortete Medeia und sah zu dem ersten Objekt ihrer Besichtigung. Medeias Aufmerksamkeit wurde vollends davon gefangen und sie schritt durch das kleine Gatter und trat durch die Tür. Leise summend folgte ihr Sklave hinein, betrachtete den Scriba und reichte ihm mit einem schiefen Grinsen eine Apfelsine ehe er flink hinter seiner Herrin her rannte. Laub knirschte unter Medeias Sandalen als sie durch das doch minime Atrium schritt, die geschmacklos grellen Fresken betrachtete und hinauf spähte durch die Öffnung, die über dem Impluvium lag. Bestimmt und mit dem wissenden Blick einer Frau durchquerte Medeia die einzelnen Räume und stieg noch die Treppen hinauf zum oberen Stockwerk. Dort angekommen wartete sie bis Plautius ihr folgen konnte. „Ein oberes Stockwerk ist keine schlechte Angelegenheit, aber mehr bietet dieses Haus leider nicht. Ich denke mal, wir schauen noch weiter.“ Sie warf Plautius ein doch wieder milderes Lächeln zu und stieg wieder die Treppen hinab, trat zu Corvinus und lächelte. „Sicherlich ein ansehnliches Haus, aber es entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen. Vielleicht doch etwas mehr am Stadtrand, wenn Du dort etwas anzubieten hättest?“

    Natürlich hatte Medeia es nicht nötig, von einem Sklaven durch die Gänge des privaten und weitaus ruhigeren Teil des Palastes geführt zu werden. Noch wie ihr eigenes Domus kannte sie jeden Gang, jede Tür und das Innendekor. So schritt sie zügig aus, den staunenden und gaffenden Pumilus hinter sich her führend, und kam schon zu dem Gang, wo die Cubiculariae wohnten. „Und hier hast Du gearbeitet, Domina? Hast Du auch mal den Kaiser gesehen? Und warst Du mal in seinem Zimmer? Schläft er auf einem Bett aus Gold? Und die Augusta, stimmt das, läuft sie niemals selber und wird immer nur von ihren Dutzend nubischen Sklaven durch die Flure getragen? Und…“ Medeia wandte sich um und sah ihren Sklaven kalt an. „Still, das reicht. Oder möchtest Du heute Abend die Peitsche spüren?“ Kühl, es war nun auch keine harmlose Drohung bei Medeia, drehte sie sich wieder um und ging weiter. Wie beiläufig erwähnte sie leise: „Der Kaiser schläft auch in einem Holzbett, aber es ist Zedernholz mit Elfenbeinverzierungen.“ Schon war sie an der Tür von Amatia angelang, hob die Hand und klopfte dezent.

    In ihrem Rücken meinte Medeia neben dem hölzernen Verstrebungen des Korbsessels auch den Blick einer weiteren Person zu spüren und ahnte durchaus, dass es sich um ihren griechischen Besuch handelte, die doch, gespannt wenn es um Belange von Macht und deren Erlangung ging, aufmerksam Medeia belauschen würde. Ein Lächeln der kleinen Vorfreude, weil Medeia wusste, gleich die Griechin in großes Erstaunen zu versetzen, hatte Medeia den Worten des Praefectus Urbi gelauscht, während schon eine blonde junge Sklavin heran trat und dem Praefectus Urbi das erfrischende und belebende Getränk, welches vortrefflich nach einem schnellen Marsch durch die Stadt war, dar reichte.


    Währenddessen dachte Medeia über die Worte nach, war durchaus überrascht ob dieser Ankündigung und bedeutungsvollen Worte. Nicht jedoch, dass sich damit eine erschwerende Bedingung verknüpfte, das war ihr schon vor vielen Monaten, bevor sie das Aedilat antrat klar. Natürlich konnte sie sich nicht sicher sein, ob es tatsächlich damit zusammen hing, dass sie eine Frau war. Aber sie hatte schon unfähigere Männer mit Leichtigkeit in den Senat ziehen sehen, die weit aus weniger Arbeit als sie geleistet hatte. Doch die Wochen in Mantua hatten sie einige Dinge klarer erkennen lassen.


    „Ich bin Dir sehr dankbar, werter Octavius, dass Du den weiten Weg für meine Zukunft und die Aufnahme in den Senat auf Dich genommen hast. Natürlich bin ich sehr neugierig, wenn ich das anmerken darf, was die Bedingung sein könnte. Doch vielleicht sollte ich Dich zuerst auf ein eminent wichtiges Faktum diesbezüglich aufmerksam machen.“ Medeia lächelte freundlich und fuhr gleich fort. „Ich habe lange Zeit deswegen gehadert und mit mir gerungen, aber ich bin zu der Entscheidung gekommen, auf eine Aufnahme in den Senat zu verzichten. Nicht, weil ich glaube, dass ich mich nicht dafür in der Lage sehe oder weil ich dem Imperium nicht mehr dienen will. Aber die Zeiten wandeln sich, einem Beitritt in den Senat würde mit den neuesten Entwicklungen wohl nicht mehr konform gehen.“


    Auch wenn es Medeia selber im Grunde enttäuschte, das eingestehen zu müssen, aber die Zeit für Frauen in der Politik war vorbei, Rom hatte einen Schritt zurück gemacht und Medeia glaubte zum Schlechten- Griechenland hatte es mit dieser Einstellung vor gemacht und auch das Imperium wird irgendwann mehr einem Sumpf gleichen, denn einer lebenden Gesellschaft in der Politik. So viele Monate später musste Medeia leider Flavius Aquilius diesbezüglich Recht geben. „Dürfte ich Dich vielleicht darum bitten, dies, sollte es doch im nächsten Conventus noch einmal angesprochen werden, dort anzumerken?“

    Schon eine Formalität und eine neue Zukunft für die Schola vollbracht zu haben, ließ Medeia zufrieden lächeln, insbesondere da sie wusste, dass ihre Arbeit damit auch fürs erste getan war und sie sich nach diesem Treffen wieder in die italische Provinz und Mantua begeben konnte. Je länger sie Rom fern war, desto glücklicher wurde sie über diesen Umstand und sie vermisste kaum noch das Treiben der großen Stadt. Etwas skeptisch ob der Anfrage von Adria schüttelte Medeia den Kopf. „Die nächste Acta wird erst in langer Zeit wieder erscheinen, es wird wohl, wenn nicht andere Umstände auftauchen, die Acta vorerst pausiert werden.“ Natürlich waren auch Medeia die üblen Gerüchte gegen die Acta an ihre Ohren gedrungen, einige Vasen hatten deswegen an dem Morgen ein jähes Ende in ihrem Dasein gefunden. Doch jetzt lächelte Medeia nur ein wenig, zeigte nichts von ihrem unbändigen Zorn gegenüber ihrem eigenen Patron. „Aber ich werde es weiterleiten.“ Denn ob und wie lange sie noch gedachte, für die Acta zu schreiben, war mit all den letzten Umständen kaum zu beantworten.


    Aufmerksam verfolgte sie die Rede von Avarus, nickte hin und wieder zustimmend und schmunzelte andeutungsweise als sich Avarus so dezent Undezent selber für den Rat vorschlug. Wie auch die Anderen übergang sie das einfach, personelle Entscheidungen konnten später getroffen werden, Hauptsache niemand kam auf den Gedanken sie vorschlagen. „Ich würde ebenfalls die Bezeichnung 'consilium sapientium' vorziehen. Sie impliziert genug von dem Charakter des Rates, schränkt ihn aber kaum ein oder beinhaltet zu viele unerwünschte Assoziationen.“ Die ganze Zeit hatte Medeia so gut wie gar nichts zu sich genommen, nicht aus Unhöflichkeit oder weil es ihr nicht schmeckte, sondern weil sie wieder unter der Appetitlosigkeit litt, die sich wohl jedes Frühjahr zu ereilen schien. So drehte sie nur eine getrocknete Frucht in ihren Händen. „Und vielleicht ist darüber nachzudenken, die Cursi Continui und auch die Dissertationen mit einem angemessenen Lohn zu entschädigen. Möglicherweise bietet das noch mal einen Anreiz für so manch einen gebildeten, aber materiell armen, Geist.“

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    Original von Lucius Helvetius Falco
    Er hatte sich schon beinahe umgewandt, da entsteigt der Sänfte eine mehr als elegante Frau. Falco verharrt in der Drehung und sieht sie auf sich zukommen, bis ihre grünen Augen ihn fixieren.


    "Sei mir gegrüßt, Artoria Medeia! Totgesagte leben eben deutlich länger. Wie Du siehst erfreue ich mich bester Gesundheit. Und Deine strahlende Erscheinung sagt mir, dass es Dir ähnlich gehen müsste."


    Im Grunde erleichterte es Medeia maßlos keinen der Lemuren vor sich zu wissen, in letzter Zeit passierten zu viele seltsame Dinge in ihrem Umfeld, als dass sie da noch, ohne solche Hintergedanken, einem jahrelang für Tod geglaubten Mann ohne Bedenken begegnen könnte. Ein geschmeidiges Lächeln glitt über ihre Lippen, sie neigte andeutungsweise den Kopf. „Dann willkommen in Rom, werter Helvetius Falco. Ich bin mir sicher, der Kaiser wird hoch erfreut sein, einen so loyalen und ehrhaften Mann wie Dich in seiner Nähe wissen zu dürfen.“ Ob dem überhaupt so war oder eher nicht, war eine bloße Vermutung von Medeia, aber ein Präfekt hatte wohl sicher mal ein derartiges Vertrauen seitens des Kaisers gewonnen.


    Ob des Kompliments lächelte Medeia durchaus geschmeichelt. „Ich danke Dir! Und in der Tat, ich erfreue mich, den Göttern sei Dank, auch guter Gesundheit. Das muss sicherlich an der Landluft von Mantua liegen, wo ich zurzeit meine Zeit verbringe, wenn mich die ewige Stadt nicht zu sich holt.“ Ein Blick auf das Drängen am Tor und die Soldaten erinnerte Medeia wieder an den eigentlichen Sinn ihres Besuches.


    „Du bist sicherlich auf den Weg zum Kaiser? Dann will ich Dich natürlich nicht länger aufhalten, werter Helvetius. Ich wünsche Dir selbstredend viel Erfolg im Palast. Vale.“ Sie nickte ihm noch einmal freundlich und höflich zum Abschied zu, um dann durch das geöffnete Tor zu schreiten und die Treppen zum Palast hinauf zu erklimmen, im Rücken das Forum Romanum wissend und die große Urbs.

    „Oh habt Dank, ihr großen und huldvollen Milites. Meine Herrin wird sehr erfreut sein!“ Mit ständigen Verbeugungen ging Pumilus einige Schritte rückwärts und erst dann, als er meinte, es würde nicht als Unverschämtheit gesehen werden, drehte er sich um und marschierte eilends zur Sänfte, steckte den Kopf zwischen den blau schimmernden Stoffbahnen hindurch und schien leise etwas zu raunen, dann zog er den Stoff zur Seite. Zuerst offenbarte sich ein goldbrauner und mit filigranen Mustern versehener Carbatina, dann der wallende Stoff eines smaragdgrünes Gewandes, der am Rande mit goldschimmernder Seide verziert war und schmale floreske Muster offenbarte. Mit einer geschmeidigen Bewegung entstieg Artoria Medeia der Sänfte, zog die Palla in der selben seidenen Farbe um ihre Schultern und sah zum Palast hoch.


    Als ob sie den Blick zu spüren schien, sah sie mit ihren grünen Katzenaugen zu Helvetius Falco, um ihre Mundwinkel spielte ein Lächeln und sie schritt auf das Tor zu, ihr Sklave im Schlepptau. Einige Schritte vorm Tor angekommen, blieb Medeia stehen, sie blinzelte kurz und wandte sich langsam um, hob überrascht die Augenbrauen. „Salve, Helvetius Falco. Was für eine Überraschung, Dich in Rom wieder zu sehen. Man sagt hier in der Hauptstadt, Du wärest verstorben.“ Einen der Lemuren vor sich zu sehen hielt Medeia nicht ganz für ausgeschlossen, doch meinte sie auch die Wache sich mit dem Helvetier unterhalten gehört zu haben.