Die Vorhänge der Sänfte flatterten sanft im Wind als Claudus hineinstieg. Einer der keltischen Sklaven zog das Tuch wieder zurück und es wurde etwas dunkler in der Sänfte, ließ alle Konturen unschärfer erscheinen. Medeia schmunzelte leicht, der Schatten einer der Sänftenstangen verbarg das jedoch. „Ich glaube, es geht ihm recht gut. Und ein Beruf? Ich weiß es nicht. Aber das wird er mit der Zeit sicher offenbaren!“ Entspannt lehnte sich Medeia zurück und lauschte den vereinzelten Tropfen als sie auf das Dach der Sänfte herunterfielen. Die Maulesel des Wagens hinter ihnen scharrten unruhig mit ihren Hufen und verlangten schon lautstark mit ihren pferdeähnlichen Lauten aufzubrechen. Doch noch einige Vorbereitungen wurden getroffen und erst als alle bereit waren, brach der kleine Zug von vor dem Domus Artorium auf.
Allen voran wurde die Sänfte getragen, vorbei an den Häusern der Nachbarschaft und schnell in Richtung der Stadttore, um den großen Strassen mit Sänfte und Wagen zu entgehen. Zu dieser frühen Morgenstunde und im kalten Winter war es jedoch immer noch ruhig, wenig Menschen trieben sich auf den Strassen dieses Viertels herum, hauptsächlich Händler, die ihre Läden öffneten oder Frauen, die sich schon früh um ihre Familie und ihr Haus oder Insulawohnung kümmern musste, jene die nicht den Luxus von vielen Haushaltssklaven hatten. Und so erreichte die Reisegruppe eines der vielen römischen Tore und begab sich auf die Via Roma gen Norden.