Da waren doch Stimmen. Die alte Frau, die in Abwesenheit auf das Haus der Artorier aufpasste erstarrte beim Sticken. Das Tuch hatte sie mittlerweile weben können, jetzt wollte sie noch einige Veilchenmuster darauf anbringen, doch der Schreck jagte ihr ein Schaudern durch den welken Körper. Wer konnte das sein? Die Alte erhob sich, legte das Tüchlein hinfort und griff nach ihrem Stock. Er würde nicht nur die Gehstütze sein, sondern ihr im Notfall auch als Waffe dienlich sein können. Langsam schlich sie aus dem Zimmer beim Säulengang durch das Tablinum und dann ins Atrium. Da waren doch Schemen. Die Alte zog ihr warmes Tuch zu Recht, griff beherzt um den Stock und näherte sich den Männern ehe Corvinus nach Medeia suchen konnte, die sowieso nicht im Haus anwesend war. Schließlich hütete die Frau aus diesem Grund das Domus. „Halt, was wollt ihr hier? Was sucht ihr in fremden Häusern? Hah, einbrechen, schon am helligten Tag? Die Jugend wird immer dreister heutzutage!“ Die Alte sah von Corvinus zum Praefectus und verstand die Welt nicht mehr. Wo war das Einbruchswerkzeug, wo die Säcke für die Beute und warum trugen Einbrecher so vornehme Kleidung? Kennen tat sie jedoch beide nicht. „Wer seid ihr? Sucht ihr einen der Artorier? Es ist keiner im Haus und auch alle Sklaven sind weg. Alle in Mantua oder sonstwo halt.“ Oh, die Alte sah bestürzt drein, jetzt hatte sie alle Drohmöglichkeiten verspielt. "Aber ich kann trotzdem schreien, die Nachbarn hören alles sehr gut und die Taberna ist auch noch offen, jawohl."
Beiträge von Artoria Medeia
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Überrascht wölbte sich die linke Augenbraue der Griechin nach oben. Sie musterte den Fremden in dem Atrium der Artorier mit einem völlig anderen Blick, schien ihn einschätzen und durchschauen zu wollen. Ihr kühler Blick bekam ein amüsiertes Glitzern, dann gluckste sie und sie legte den Kopf in den Nacken, lachte herzhaft, wobei ihr Lachen schrill und unangenehm anmutete. Kopfschüttelnd winkte sie ab. „Oh, ich lache nicht über Dich!“ fügte sie an, auf Griechisch und nahm ungefragt neben ihm Platz. So schnell wie das Lachen gekommen war, so schnell war es auch wieder entschwunden. Ein berechnender Ausdruck stand in ihr Gesicht geschrieben. „Artoria Medeia ist zurzeit in Mantua, ich würde sagen, sie kommt erst in einigen Wochen wieder. Ebenso steht es wohl mit den meisten anderen Artoriern. Aber es könnte sein, dass ein gewisser Artorius Corvinus hier ist. Er ist Duumvir in Misenum, solltest Du interessiert sein, könntest Du sicherlich sein Scriba werden und eine Anstellung in Misenum erhalten.“ Wieder sah sie ihn so prüfend an, ihr rechter Mundwinkel zuckte kurz und sie stütze ihre magere Hand auf der Bank ab, trat dann nach der Katze, die sich an ihr Bein schmiegen wollte. Mit einem Miauzen sprang die Katze zurück und sträubte ihren Schwanz. Kühl und zufrieden lächelte Krysia und sah dann zu Graecus. „Aber Du könntest sicherlich auch eine spannendere Aufgabe hier in Rom finden und müsstest Dich nicht mit den Aufzeichnungen von Hafen- und Tempelanlagen, Aquädukten und schnöder Verwaltung herumplagen. Es könnte auch durchaus viel lukrativer sein, jedoch auch nicht ohne ein gewisses Risiko verbunden sein. Doch zuerst, Du bist Grieche und meinst Artoria Medeia vom Hörensagen zu kennen. Was genau, weißt Du über ihr Leben in Athen?“
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Ah je, da kann man gar nicht mehr anonym älter werden
@Plautius: Mein Held
FELIX: Ich bemüh mich redlich, es klappt von Jahr zu Jahr besser
@Avitus:
Um die Wünsche bemüh ich mich auch jeden Tag, mit jeder Seite im Buch mehr
@Vic:
Du schuldest mir eh noch meine nachträgliche Bestechung
@Avarus: Jaaa, das Alter erspäht man eh nicht bei dem "empfindsamen" Geschlecht
@Corvi:
*dieDameschweigtundgrinst*
Danke schön, merci und gracias an euch alle
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Bis das geschieht, vergeht einige Zeit, aber dazwischen ist er dann ganz fein zu genießen
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Ah geh, ihr habt doch keine Ahnung. Männer sind wie Rotwein, erst ab einem gewissen Alter gewinnen sie ihre Würze
Alles Gute zum Geburtstag
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Noch mal prüfend wanderte der Blick der Alten über den griechischen Fremdling. Als ebensolchigen hielt die Alte ihn auf jeden Fall wegen dem Namen. Immerhin, sie hatte ein großes Domus und gut zu Essen seitdem sie auf das Haus hier aufpasste. Aber seltsame Gestalten kamen hier entlang. Diese scheußliche griechische Hexe im Inneren war der Gipfel von allem, befand die Alte. So bedachte sie Graecus mit einem kühlen Blick und winkte ihm ihr zu folgen.
--> Atrium geht’s weiter
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Fahles weißes Sonnenlicht fiel ins Atrium durch die kleine Öffnung im Dach, strahlte auf den kleinen Teich in der Mitte des Atriums und brach sich doch in viele funkelnde Strahlen, glitzerte auf dem blauen Wasser. Die Alte trottete langsam hinein. „Kommt, kommt, junger Mann! Nehmt hier auf der Bank Platz, ich hol die Hexe mal!“ Die Alte mit der Katze auf dem Arm deutete auf eine gepolsterte Marmorbank, die am Rande des kleinen Wasserbeckens stand. Zögerlich musterte sie den Mann und setzte die Katze auf den mosaikgeschmückten Boden. „Komm, Kleines, pass auf, dass er nichts klaut. Mama ist gleich wieder zurück, ja bist eine ganz brave!“ Einen warnenden Blick auf Graecus werfend entschwand die Alte wieder aus dem Atrium. Schnurrend und auf Samtpfötchen näherte sich die Katze Graecus und schmiegte sich an sein Bein, wie ein Wachhund wirkte sie wahrlich nicht.
Erhaben und mit hocherhobener Miene betrat Krysia, die Griechin mit der Hackennase und etwas hageren Gesichtszügen, das Atrium. Sie trug einen langen, schwarzen Peplos, ihre schwarzen Haare streng nach hinten gekämmt und zu einem Dutt zusammen gefasst. Mit Abneigung betrachtete die Frau die Katze, ging trotzdem auf Graecus zu. Ein griechischer Akzent mischte sich in ihr Latein als sie sprach. „Salve! Mir wurde berichtet, dass Du die Hausherrin zu sprechen wünschst? Nun, ich bin es nicht. Mein Name ist Krysia, aber ich bin eine sehr enge Vertraute von Artoria Medeia. Was führt Dich zu ihr, wenn ich fragen darf?“
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Vielen Dank
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- Noch vor der Mantuareise-
Aufmerksam lauschte Medeia ihrem weiteren angeheirateten Neffen, sie wurden immer zahlreicher und Medeia fing tatsächlich an, sich langsam immer älter zu fühlen. Sie lächelte leicht und strich Claudus kurz über die Schulter. „Mach Dir mal keine Gedanken, mein Lieber. Alle jungen Männer haben irgendwann wohl den Drang ihre eigenen Wege zu gehen. Aber Du warst und bist immer bei der Familie willkommen. Und wenn Du hier in Roma bleiben willst, dann fühl Dich hier ganz wie zu Hause. Denn es ist Dein Zuhause.“ Mit einer Hand deutete Medeia auf die Kisten. „Aber wie ich Dir leider mitteilen muss, wird das Haus in nächster Zeit leer sein. Ich, auch Dein Bruder, er ist auch hier in Roma im Moment, wollen nach Mantua reisen. Und die Anderen hat es überall nach Italia und sogar nach Germania verschlagen!“ Etwas bedauernd zuckte Medeia leicht mit ihren Schultern, als ihr just ein Einfall kam. „Aber wie wäre es, mein lieber Manius, wenn Du mich nach Mantua begleiten würdest? Du könntest dort Deinen Vetter Lucius kennen lernen, er dient in der Legio. Außerdem soll die Poebene wunderschön sein. Ebenso wäre mir ein wenig angenehme Reisegesellschaft mehr als Recht. Würdest Du Gefallen daran finden?“
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Schummrig umschmeichelte das Kerzenlicht Medeias Gesicht, ihre weich geschwungenen Linien, ihre rosigen Lippen, die weiterlächelten als Plautius ihre Hand ergriff und sie sanft küsste. Natürlich trug sie an jenem Abend die langen Ärmel nicht nur als Schutz gegen die Kälte, sondern um solche Blicke auf ihre Verbände an den Armen zu vermeiden. Ihr strahlendes Lächeln wurde somit etwas schmaler, sie sah durchaus ertappt aus als Plautius die Armtarnung und ihre Schürfwunde entdeckte. Erschrocken sah sie auf Plautius Hand, der sie fest umschlossen hielt an ihrem eigenen Handgelenk, natürlich hätte sie sich ihm nicht entwinden können. Aber sie machte auch keine Anstalten. „Es ist nicht so schlimm, Camillus...und ich brauche wirklich keinen Medicus!“ murmelte sie, senkte den Blick. In Verlegenheit wurde Medeia selten gebracht, doch hier fühlte sie sich eindeutig beschämt. Ihre Wangen röteten sich wie der Hauch am Morgen, doch schon wurde sie hochgehoben. Schnell schlang Medeia ihre Arme um Plautius Schultern als sie so rasant des Bodens unter sich beraubt wurde. Ihre grünen Augen ruhten auf Plautius Gesicht, ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Als sie sich dann jedoch auf dem Bett wiederfand, hatte sie keine Gelegenheit mehr ihren Arm Plautius zu entziehen, die Verbände fielen.
Trotz dass Medeia für einen Moment über Plautius Fluch schmunzeln musste, ärgerte sie sich auch innerlich über sich selbst. Sie hätte wohl noch ein paar Tage länger warten sollen ehe sie nach Mantua aufbrechen sollte. Vielleicht hätte das auch viele Widrigkeiten auf dem Weg verhindert und diesen verständnislosen Blick vermieden, den Medeia schwerlich beantworten konnte. Sie kaute kurz an ihrer Unterlippe, alle möglichen Ausreden schossen ihr durch den Kopf. Die Absurdeste war wohl ein Kochunfall. „Es ist nicht schlimm....es ist während eines Opfers passiert!“ murmelte sie erneut, wich Plautius mit den Augen aus und umgriff die aufgeschnittenen Verbände, die jetzt nicht mehr zu gebrauchen waren. „Das Andere, nun ja, das waren Wegelagerer, Räuber...“ Das es recht dreiste waren, was alles in den letzten Tagen geschah, erwähnte Medeia nicht in jenem Momente, zwar zuckten Bilder vor ihren Augen vorbei, aber sie wollte Plautius nicht beunruhigen. „Aber das ist alles nicht so schlimm, Camillus! Hauptsache ich bin jetzt hier. Meinst Du nicht auch?“ Ihr noch verbundener Arm hob sich, ihre Hand legte sich sanft auf Plautius Nacken und sie beugte sich vor, um ihn zu küssen.
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Die alte Frau kniff ihre Augen etwas zusammen und riss sie gleich wiederum auf, so hoffte sie das Flirren vor ihren Augen wegzubekommen. Bei dem Licht von Öllampen zu weben tat ihr in ihrem Alter nicht mehr allzu gut, aber was war schon eine Frau wenn sie nicht mehr webte, eine Lupa! Soviel stand in den Augen der Aufpasserin des Domus fest. „Husch, Miezmiez, ach was seid ihr doch für brave Tierchen, ja, die Mama hat morgen auch wieder ein Schüsselchen Milch für Euch, ihr Süßen!“ säuselte die Alte zu den Katzen herunter, dann sah sie wieder hoch. „Nicht für Dich, natürlich.“ meinte sie zu dem Griechen. „Hm...also Artoria Medeia, die Hausherrin, ist zurzeit in Mantua. Ihr habt sie um gut zwei Wochen verfehlt. Aber kommt rein, hier ist noch die griechische Schreckschraube und außerdem ist vielleicht einer der anderen Herren im Haus, die kommen und gehen ja wie in einem Taubenschlag. Man weiß nie, aber den Herren Artorius Corvinus hab ich auch schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen und die Anderen...? Glaub ich, auch ausgeflogen...tja, die Jugend, die Jugend.“ Die Alte beugte sich runter und nahm eine der zahmen Katzen auf den Arm, kraulte sie am gescheckten Nacken. „Möchtest Du trotzdem hereinkommen?“
Sim-Off: -pn-
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-Noch vor der Mantuareise-
Unverwandt erwiderte Medeia den Blick von Gabriel, der Stoff um sie herum raschelte leise als sie sich etwas räkelte, wie eine Katze im weichen und grünen Gras wirkte sie im selbigen Momente. Vielleicht eine Tempelkatze aus dem fernen Ägypten? „Damascus?“ murmelte Medeia versonnen, ihr Blick schien für einen Moment in die Ferne zu gehen. Dann richtete sich ihr Blick wieder auf Gabriel. „Syria soll eine schöne und sehr mysteriöse Provinz sein. Was für eine Beschäftigung hattest Du denn dort, Gabriel?“ Medeia lächelte und hatte natürlich im Entferntesten keine Ahnung, was es sein könnte. Aber die Neugier verleitete Medeia oftmals zu solchen Fragen. Ihre katzenhaften grünschimmernden Augen ruhten auf Gabriel und sie griff nach dem Weinbecher, drehte das Gefäß jedoch nur zwischen ihren Fingern. „Ich bin sehr froh, dass das Schicksal solche Wege für uns geknüpft hat.“ Und das war Medeia wirklich. Selten hatte sie eine solche Begegnung wie vor zwei Jahren erlebt, eine so völlig verzehrende Leidenschaft ohne dass sie sich von dem Mann innerlich schon im vorn herein distanziert hatte. Medeia beugte sich etwas nach vorne und sah Gabriel intensiv und mit einem Anflug von loderndem Feuer in ihren Augen an.
Dann lehnte sie sich wieder zurück und zuckte mit der Schulter. „Rom ist wie ein Fluss, er verändert sich von Tag zu Tag. Wer weiß, vielleicht stehen Dir schon morgen ganz andere Möglichkeiten offen und Du kannst mehr Einfluss erlangen als so manche in Patrizier? Es ist vieles möglich hier in Rom. Man muss sich nur eine raue Schale erwerben, wenn man diesen Weg hier gehen will.“ Medeia lächelte wehmütig und trank nun doch einen Schluck Wein. Die letzten Grillen zirpten in der Dunkelheit. „Und irgendwie fände ich es in der Tat ein wenig schade, wenn Du Dich verändern würdest, Gabriel. So einen Mann wie Dich habe ich nicht oft in meinem Leben getroffen.“ Medeia mochte Gabriel wegen seiner schon fast naiven Weltsicht, seinem warmen Lächeln, seiner freien und feinen menschlichen Art, wenngleich sie schon an jenem Abend gemerkt hatte, dass Gabriel in vielem doch den meisten Männern glich, den Besitzansprüchen über die Frauen und insbesondere Medeia in diesem Fall.
Nachdenklich ruhte ihr Blick auf Gabriel, sie schien innerlich zu zögern, wollte dann wiederum auch Gabriel etwas mitteilen. Sie hätte es ihm schon früher erzählt, doch hatte der Moment im Garten ihre eigene Offenheit fast wieder zerstört. „Gabriel, ich kenne Dich doch so wenig, aber eigentlich wollte ich Dir schon am ersten Abend von meiner Vergangenheit erzählen. Doch jetzt zögere ich. Würdest Du es verraten? Würdest Du es anderen erzählen?“ Medeia sah Gabriel lange an, prüfend und etwas unruhig.
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Seltsamerweise stand eine kleine Tonschale mit Milch vor der Tür. Einige Katzen tummelten sich um die Milch, schleckten mit ihren rosigen Zungen das kostbare Naß hinfort und ließen sich von dem Besucher vor der Tür des Domus Artorium nicht im geringsten stören. Doch die ältliche Frau, die für die Schale vor der Türe verantwortlich war, störte sich am Klopfern durchaus. Ihr Webschiffchen, den sie durch die am Webstuhl gespannten Fäden hindurchstoßen wollte, verharrte. Sie hatte den Webstuhl in einer Rumpelkammer gefunden, völlig verstaubt und verdreckt und lange über den Verfall der Sitten geschimpft, dass so ein guter Webstuhl einfach in der Rumpelkammer landete. Schwer seufzend stand sie auf, zog die wollene Palla um ihre Schultern enger, nahm einen Holzstock und schlurfte vom Tablinum aus langsam durch das Atrium. "Jaaaa! Ich kooome ja schon. Geht nicht so eilig!" Endlich durch den Fauces getreten, kam sie zur Tür und öffnete sie. Ihr vom Alter zerfurchtes Gesicht spähte mißtrauisch hinaus und sah den Besucher mit gerunzelter Miene an. "Ja? Was gibt's?" frage die alte Frau mürrisch.
Sim-Off: Bin auch grad über die Feiertage weg, also nicht wundern, wenn es mal etwas dauert bei mir
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Wie tausend Stimmen von den Geistern der Unterwelt tobte und toste der Wind mittlerweile um das kleine Gasthaus herum, das ungeschützt dem Wind und Wetter am Rande der Strasse ausgeliefert war. Die Buche neigte sich gebeutelt zur Seite, schlug immer heftiger mit ihren Zweigen auf das Dach der Taberna. Als ob sie all jene in dem Haus eindringlich warnen wollte. Doch jene beachteten ihre Zeichen nicht, lachten weiter, genossen die Wärme im Haus. Ebenso Medeia, die zu den dunklen Gestalten, wie sie Claudus genannt hatte, hinübersah. Da kam schon das Mädchen mit einem dampfenden Becher zurück, den sie vor Medeia hinstellte, die auch den Blick von den Männern abwandte. „Die sollen etwas vorhaben? Das sind doch auch sicherlich nur Reisende!“ Seufzend griff Medeia nach dem heißen Becher und wärmte ihre eisigen Fingerspitzen daran. Lächelnd beobachtete sie, wie Claudus mit doch gesundem Appetit aß. „Ich freue mich, dass Du wieder den Weg heim zu der Familie gefunden hast. Schließlich ist die Familie das Einzige worauf man sich wirklich verlassen kann.“ In jenem Moment brandete Applaus auf als die beiden Musiker ihr Stück beendet hatten und sich an einen Tisch setzten, um ihren Lohn zu sich zu nehmen, ein Topf mit dicker Suppe und Brot dazu.
In dem Moment standen die für Claudus so verdächtigen Männer auf, warfen einige Münzen auf den Tisch und bahnten sich einen Weg nach draußen. Regen klatschte in die Taberna, die Öllampen flackerten heftig als sie die Tür öffneten und das Gasthaus verließen. Protestierend heulte der Wind durch die Taberna, die Flammen im Kamin wurden kleiner und loderten wieder hoch als die Tür geschlossen wurde. Medeia sah den Männern noch hinterher und lächelte dann zu Claudus. „Scheinbar haben sie wohl doch nichts vor! Ich glaube, ich ziehe mich jetzt zurück. Ich lasse Dir Hektor da.“ Nur die Hälfte des Bechers hatte Medeia leer getrunken, den Rest ließ sie stehen als sie aufstand und ihre Palla wieder hochzog. „Olympia, Herkules, kommt. Und Herkules? Hol bitte die kleine Kiste vom Wagen.“ Dann wandte sich Medeia noch mal Claudus zu. „Eine erholsame Nachtruhe wünsche ich Dir, Manius!“ Herkules verschwand in Richtung Stall und Medeia schritt zu den angemieteten Räumen und verschwand hinter einer Tür, die zum Obergeschoss führte. Das Lärmen der Taberna war immer noch laut, das Rauschen des Sturmes ließ ebenso wenig nach.
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Eine Medeia war in der Tat nicht zwischen all den Soldaten und Feiernden in der Taberna zu erkennen, was eine Suche nach ihr natürlich erheblich erschwerte. Doch dann, auch dieser war nicht sofort auszumachen, löste sich Pumilus, der kleine Gladiator, höchstwichtige Ianitor und Lieblingssklave von Medeia hinter einer Gruppe gut gelaunter Milites. Scheinbar hatte jemand dem kleinen Mann übel mitgespielt, hatte er doch ein dickes Veilchen um sein rechtes Auge und einige Schürfwunden im Gesicht. Doch trotzdem zierte ein breites und fröhliches Grinsen Pumilus Gesicht, schließlich freute es ihn immer den Centurio, das war er schließlich noch für Pumilus und Medeia, zu sehen. Es passierte nicht alle Tage, dass ihn einer der Römer für voll nahm und für einen echten Gladiator hielt. Auch waren seine Schritte nicht mehr ganz gradlinig, sondern folgten mehr einem Schlangenmuster, was nur er kannte.
„Sa...Salve, Centenzia..äh...Centurio!“ Das mit dem Praefectus hatte Pumilus nur minimal irritiert. Für ihn war es nur eine Zusatzbezeichnung, er hatte ja nicht die blasseste Ahnung von Militärrängen. Es gab für ihn nur Soldat, Centurio und Legat. „Ich sollte..puh, zuviel getrunk’n, Domin..us! Also, ich sollte euch abpassen, Herr! Ich führ Euch zu meiner...Herrin!“ Schon drehte sich Pumilus herum und noch mal und noch mal. „Uiii...es dreht sich ja alles um mich herum!“ staunte er und hielt sich gerade noch rechtzeitig an Plautius Tunikazipfel fest ehe er zu Boden gefallen wäre. „Ui, danke, Centurio!“ murmelte Plautius. „Die da hinten haben mich ständig eingeladen...ich sollte ihnen aber von meiner großen Karriere er..erzählen. Hier geht’s lang...ach nein, dort, da hinten war ja der Stall. Als ob meine Domina bei den Pferden nächtigen würde!“ Glucksend schlug Pumilus den Weg zu einem schmalen Durchgang ein, wo eine hölzerne Treppe nach oben führte. Oben angekommen führte Pumilus Plautius zu einer Tür und klopfte kräftig. „Doooomina! Der werte Centurio ist da, direkt hier!“
Die Tür wurde geöffnet. Eine blonde Sklavin mit saphirblauen Augen schaute auf Pumilus herunter, tadelnd und sogar ein wenig empört. Als sie seinen penetranten Weingeruch ausmachte, rümpfte sie die Nase, wandte sich dann jedoch gleich Plautius zu. Ein liebreizendes Lächeln erschien bei ihr. „Salve, Centurio. Tretet doch bitte ein.“ Sie öffnete die Tür, neigte demütig und sittsam den Kopf und sah auf den Holzboden und dessen Maserung. „Dann geh isch mal wieder runter. Viel Spass und Erfolg!“ Pumilus zwinkerte Plautius verschwörerisch zu und wankte gleich wieder zum Treppenabsatz. Ein Aufschrei und der kleine Mann polterte die Treppen herunter. Jetzt war Olympia doch etwas erschrocken. „Verzeiht, Herr!“ murmelte sie und eilte schnell auf die Treppe zu, um nach dem kleinen Ianitor zu sehen.
Sanftes und gelbes Kerzenlicht strömte aus dem Zimmer heraus, die flackernden Lichter spiegelten sich auf einem Fenster wieder. Das Gästezimmer des kleinen Gasthauses wirkte indes weniger wie eine Absteige für Reisende, sondern wie ein heimisches Cubiculum. Über dem breiten Bettkasten am Fenster lagen rotgoldene Tücher, den Tisch zierte eine safranbeige Tischdecke und es roch nach angenehmen Kräutergerüchen in jenen Raum. Auch eine zierlich geschwungene Vase, weiß glasiert und mit blaugriechischen Ornamenten bemalt, stand auf dem Fensterbrett, einige weiß und blau blühende Winterblumen, es war gerade genau die rechte Zeit für sie, reckten ihre Köpfchen aus der Vase. Medeia wandte sich vom Fenster um, als die Tür geöffnet wurde. Sie trug eine lange sanft fallende Tunika aus einer tiefsatten grünen Farbe, die mit goldenen Bändern um ihre Taille und ihrer Brust kreuzweise geschnürt war. Lange Ärmel fielen bis zu ihren Handgelenken herunter, waren am Rande mit goldenen Stickereien verziert. Als sie auf die Tür zutrat ließ das Kerzenlicht ihre roten und sorgfältig geflochtenen Haare aufleuchten, täuschte jedoch nicht über eine Schürfwunde an ihrer linken Wange hinweg, obwohl diese wohl mit ein wenig Schminke getarnt wurde. Mit einem fast schwebenden Gang trat Medeia auf Plautius zu, sie lächelte strahlend. „Camillus! Ich freue mich sehr, Dich wieder zu sehen.“
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Also an dieser Stelle muss ich mich mal wundern, warum es Leuten nicht gestattet ist, SimOff Grundstücke zu verschachern, aber Betriebe wechseln die Besitzer von Figur zu Figur, die sich nicht kennen und wo es nicht ausgesimmt wurde. Finde es seltsam, wenn da zweierlei Maß angewendet wird.
(Man kann mich gerne über die SimVerbindung aufklären ;))
[@Durus: Ich meine nicht Deinen Part daran
]
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Pumilus erreichte atemlos das Kastell, ein Papyrus in der Hand suchte er einen Soldaten, den er das Papyrus in die Hand drücken konnte. „Für Centurio Matinius Plautius! Es ist dringend und privat! Danke und Vale!“ Schon war Pumilus wieder zurückgeeilt.
Mein lieber Camillus,
ich hoffe doch sehr, Du magst kleine Saturnalienüberraschungen. Denn ich habe heute und hier eine für Dich. Ich habe mich dazu entschlossen, der wunderschönen Stadt Mantua einen längeren Besuch abzustatten. Darum schreibe ich Dir aus einer kleinen Taberna direkt am Fluss von Mantua. Sie heißt Taberna ad Minicium und ich würde mich sehr freuen, wenn Du vielleicht bald ein wenig Zeit für einen kürzeren oder längeren Besuch erübrigen könntest und möchtest.
Medeia
[SIZE=7]Edit: Sig entfernt[/SIZE]
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Endlich hatte der Himmel Erbarmen gezeigt, schon seit zwei Tagen war die Sonnenscheibe wieder am Himmel, sandte ihre milden Strahlen auf die Erde und die darauf fleuchenden Menschen herunter. Es war zwar ziemlich kalt in den Tagen, die Tage der Saturnalien, doch hoben die goldenen Strahlen die Gemüter der Menschen. An einem solchen sonnigen und sehr kalten Tag war es dann soweit, eine kleine Reisetruppe näherte sich über die Via Roma der Legionsstadt im Norden. Eine etwas ramponierte Sänfte, ein halbleerer Wagen und eine lädierte Reisegruppe versuchte auch noch die letzte Wegstrecke, das sumpfige Land um Mantua herum zu bewältigen. Die Sänfte wurde über die hölzerne Brücke des Minicio getragen, die Schritte der keltischen Sklaven echoten hohl auf dem Holz. Medeia schlug die Vorhänge zur Seite und warf einen Blick auf die kleine Stadt von Mantua. Ein erleichtertes Lächeln huschte über ihr Gesicht, bedeutete es doch endlich Sicherheit, nach der langen Reise, all den Widrigkeiten- Über die wir gar nicht mehr nachdenken wollen!- dem schlechten Wetter und der Plage der schlechteren Wege. Medeia lächelte Claudus an, nickte ihm noch mal dankbar zu und wandte sich wieder dem Anblick der Stadt zu.
Nach einigem Herumfragen war dann auch eine kleine Taberna direkt am Fluss ausgemacht. Es war ein recht kleines Haus, mit rotschimmernden Dachziegeln, weißgekalkter Mauer und rotbemalten Fensterläden. Die Sänfte, der Wagen, die Sklaven, Kind und Kegel also, konnten in der Taberna Unterschlupf finden. Medeia ließ wieder zwei Räume herrichten, einer für sie selber und einer für Claudus. Die Sklaven wurden erneut in einen Gemeinschaftsraum für die weniger betuchten Reisenden untergebracht. Medeia verschwand gleich in ihren Raum mit Olympia. Eine Stunde später wurde Pumilus hereingerufen und dieser trabte dann kurz danach los in Richtung des Kastells.
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So Florus, Deine Antworten Fett, meine darunter. Mir geht das mit dem Quoten auf die Nerven grad
Sorry, aber einmal mehr frage ich mich, ob du liest, was ich schreibe. Ich sagte doch, dass die Liste dort noch gefüllt wird.
Da frag ich mich, ob Du überhaupt meine liest, denn Deine Antworten zeugen vom Gegenteil.
Ich zitiere mich selber: Na gut, wenn Du es sagst, dass die männlichen Cognomen da noch eingeführt werden sollen als weibliche Form, dann gut. Aber vielleicht sollte man bis dahin nicht so strickt mit den Frauennamen sein. Schließlich scheint sich eh von Woche zu Woche zu ändern, wie man sich denn nun nennen darf und wie nicht. Ich find das ein wenig absurd.Außerdem ist das keine Art jemanden so was in der Diskussion zu unterstellen by the way.
Zu unserer Zeit eben keine die überliefert ist, und das ist nun mal das wovon wir hier ausgehen müssen, sonst kann ich mit meinem Shabanoulou auch wieder kommen, denn wer weiss, ob nicht einer meiner Vorfahren vielleicht ein Sklave aus Afrika war, der bei der Freilassung diesen Namen als Cognomen behielt.
Sehr fundiertes Argument
Du schreibst Namen in die Namensliste, die von vor einigen hundert Jahren sind, aber schmeißt Namen raus, die es nur 50 Jahre nach uns gab (laut Quelle): Wie Lucilla. Oder etwas später dann mit Helena. Du machst Dir sicherlich viel Arbeit, aber ich zweifel' an Deiner Vorgehensweise, ja!
Siehst du, das ist das Problem.
Nein, ich sehe wie Du da kein wirkliches Problem. Es fällt noch in die römische Antike und wäre eigentlich ein legitimer Name.
Es sind bereits jetzt (!!!) Wieder gleichviele Namen bei den Frauen in der Liste wie vorher. Die Liste ist also nicht geschrumpft sondern bleibt mindestens gleich.
Das mag vielleicht sein, aber früher war diese immer noch „magere“ Liste ein Vorschlag. Und das war auch gut so. Haben sich in der Zeit jedoch lauter unmögliche Frauennamen ins Spiel geschmuggelt? Ich finde nicht. Aber wie du selber gesagt hast, sind Deine Worte kein Argument.
Jedoch habe ich in der Liste auch ehemalige Freigelassene, superreiche, speziell schöne und auch künstlerisch tätige Frauen gefunden, ja sogar eine Rednerin ist mit dabei. Das zeigt, wie falsch doch das Bild welches hier im IR über Frauen vorherrscht und das auch du, Artoria, hier von den römischen Frauen zeichnest, doch ist.
Ich zeichne kein Bild von römischen Frauen, sondern von der Quellenlage über diese
Du willst doch nicht etwa behaupten, es wären genauso viele Frauennamen bekannt wie Männernamen? Was Du nennst, sind doch immer noch Einzelfälle und keine repräsentatives Bild der Frauennamensgebung in ihrer Vielfalt.
Was mir auch noch aufgefallen ist, als ich jetzt wieder einige Frauennamen gefunden habe ist, dass die Frauen im allgemeinen eben wirklich sehr oft nur das nomen gentile geführt haben.
Kompromiss zwischen Spielbarkeit und Historie? Das wurde am Anfang hier im IR noch deklariert. Fand ich eine sehr lobenswerte Einstellung. Jetzt artet es manchmal in einem argen Wahn aus.
Also lasst eure ID einzigartig werden in der Art und Weise wie sie spielt, der Name wird immer weniger eine Rolle spielen.
Nomen es omen! Auch die Namen einer Figur sind wichtig. Beonsders in der Masse der ganzen Figuren ist es doch auch wichtig, dass sich die Leute an den Namen erinnern. Wenn 5 Iulia Drusillas rumlaufen, dann fällt es selbst dem aufmerksamen Leser bestimmt mal schwer, sie auseinander zu halten
Oder gar nur 5 Iulias
Außerdem wird es weiterhin möglich sein, eigene Vorschläge einzubringen und wenn die gut sind, dann werden sie auch bewilligt.
Mit Quellenlage sicherlich? Gut ist ein sehr subjektiver Ausdruck
Ich glaube da haben 2 Personen den Sinn der neuen Namensregeln entweder überhaupt nicht verstanden oder ... einmal mehr nicht gelesen was da steht.
Ach wie schön, Florus. Vielleicht verstehst Du einfach auch uns nicht. Den Sinn unserer Argumente.
Die Liste wird so umfangreich sein, wie keine jemals zuvor hier im IR.
Aber sie wird nie und nimmer wirklich alles abdecken können. Gerade bei Peregrini halte ich so eine Liste doch für arg vermessen. Wollt ihr alle Länder, alle Provinzen abdecken? Wie bitte?
Was sinnvoller wäre, wäre für die Länder herauszufinden, wie die normale Namensgebung war in ihrer Struktur. Zb. bei den männlichen Griechen: „griechischer Vorname“ –von- und die „Stadt der Geburt“. Aber so strikt war es bei den Griechen auch nicht. Doch eine Liste zu erstellen und die Peregrini sich zu zwingen daran zu halten, finde ich noch schlimmer als bei den lateinischen Namen. Es sollte ein Vorschlag sein. Und einen Darth Vader kann man ja auch in der Anmeldung jetzt schon verhindern oder einen Sultan Dareus
Wie immer werden Anfragen auf andere Namen möglich sein, doch wollen wir gerade eben nicht, dass 100 Herkules und 200 Pallas Athene hier rumrennen, denn diese Namen wurden auch von den normalen Leuten aus Ehrfurcht vor den mythischen Personen NICHT getragen.
Oh ich habe in einer Liste einen Töpfer gefunden, der Cheiron hieß. Eine ganz normale Person mit einem Namen einer mythischen Person. Oder einen griechischen Athleten namens Achilleus. Ich kann Deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen
Sorry, doch das sieht die SL halt einfach anders. Wenn du in eine MN eintrittst, dann gehört die Regelung der Namensfrage definitiv in die Spielregeln. Dort wird entschieden, ob man sich in einer MN der Neuzeit Sextus Pompeius Antipater nennen darf, oder ob in Rom ein Darth Vader erwünscht ist.
Ja, da hast Du durchaus recht. Es sollte zu unserem Hintergrund passen. Aber ich fand die frühere Handhabung mit der Liste (als ein Vorschlag) fiel besser. Die Leute, die wenig Ahnung von der Antike hatten, konnten da schnell sich einen Namen rauswählen. Für einen männlichen Römer würde ich selber das auch weiterhin tun. Aber für meine Peregrini, ev. auch meine FrauenIDs, würd ich schon gerne selber nach einem passenden Namen suchen und/oder geben wollen.
Wenn diese SL dann nicht nur eine Regel festlegt, sondern dazu noch den Aufwand auf sich nimmt, den Neubürgern eine Liste zu erstellen mit hunderten von Namen, welche ohne irgendwelche Bedenken einfach kombiniert werden können, dann ist das meiner Meinung nach nicht eine weitere Reglementierung, sondern eine Serviceleistung dieser SL.
Wenn es Vorschläge wären, ja, dann wäre es super und ich würde die Liste in den Himmel loben. Aber nicht, wenn man sich sklavisch an diese Liste halten muss.
Was bitte soll daran jetzt eine NEUregelung, oder sogar eine ÜBERreglementierung sein?
Wenn Peregrini sich plötzlich auch an eine Liste halten müssen ist es: a. eine „Neuregelung“ und b. eine „Überreglementierung“
Wie die Liste genau gehandhabt wird, was genau weiterhin möglich ist an Namen, die nicht auf der Liste stehen, diese Dinge sind die Details in Abklärung. Sobald das klar ist, melde ich mich wieder.
Ich hoffe da auf eine Besinnung
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Die hohe Buche rauschte laut als der Wind sie peinigte und wild hin und her schüttelte. Ihr mächtiger Stamm knarzte leise, doch die langen und unbelaubten Zweige peitschten auf das Dach der Taberna, das Geräusch drang bis in den von Menschen gefüllten Schankraum. Doch ihr Lachen, ihre Wortgespräche übertönten den heulenden Wind und die Zweige des Baumes. Das Feuer loderte warm und gelb leuchtend in dem großen steinernen Kamin, erfüllte den Raum mit Wärme, was sich mit dem Dunst der Männer und wenigen Frauen, dem Geruch der Speisen und des Weines mischte. Die beiden Musikanten ließen ihre Finger über die Seiten ihrer Lyra gleiten, entlockten ihnen fröhliche Klänge und einer der beiden Männer hob seine Stimme zum Singen an. Zwar waren Beide keine virtuosen Künstler und doch vermochten sie die Stimmung in der Taberna noch heiterer zu machen.
Lächelnd sah Medeia zu Claudus als dieser sich setzte. Sie schien bei weitem weniger besorgt zu sein als ihr „Neffe“. „Introvertiert? Ich glaube, sie sind uns Römern gegenüber noch immer sehr misstrauisch. Sie kommen aus Syria und sprechen auch beide sehr schlecht Latein. Versuch es doch lieber auf Griechisch mit den Beiden. Das verstehen sie recht gut.“ Auf ihren Unterarmen zeigte sich eine leichte Gänsehaut, durchdrang doch die Kälte sie immer noch durch und durch. Suchend sah sie sich in der Taberna um. „Wer? Von wem redest Du?“ Medeia sah viele Männer in dem Raum, doch keiner schien ihr irgendwie verdächtiger zu sein als dass sie...einfach da waren.
Das Frösteln ließ bei Medeia erst nach einigen Minuten nach. Nachdem sie sich ihre Hände warm gerieben hatte ließ sie diese sinken und sah sich in der Taberna um. Ihr Blick blieb auf den Musikanten haften und sie verfolgte für einige Zeit ihrem Spiel. Erst das Mädchen riss sie aus der Betrachtung heraus als diese den Wein- und Wasserkrug auf den Tisch stellte, etwas vom Inhalt schwappte leicht über. Hastig trippelnd verschwand das Mädchen wieder und kam kurz darauf mit großen Schüsseln warmen Eintopfes wieder. Und schon war sie wieder im dichten Gedrängel der Taberna verschwunden. Medeia musterte eine Weile den Eintop, während die Anderen sich schon dem Essen widmeten. Auch Pumilus wollte mit einem Löffel seinen ersten Bissen tun als er die Hand von Medeia an seiner Schulter spürte. Den Mund halb offen, gierig die Speise in sich hinein zu schaufeln, spähte er zu Medeia hoch. „Ja?“ murmelte er abweisend. „Sag dem Mädchen, dass ich noch einen heißen Kräutersud möchte. Und lass sie zwei Räume herrichten, eines für mich und Olympia, eines für Claudus. Und ihr könnt in dem Gemeinschaftsraum der Taberna unterkommen!“
Ein Blick auf sein Essen geworfen, dann nickte Pumilus resigniert und stand auf. Seine kurzen Beine trugen ihn flink durch den Raum, schließlich wollte er schnell zu seinem Essen zurückkehren. Ruppig drängte er sich an einigen orientalisch anmutenden Männern vorbei und konnte gerade die kurze Tunika von dem dürren Mädchen erwischen. Schnell trug er seine Aufträge vor und seufzte erleichtert. Doch just als er sich umdrehen wollte, legte sich eine raue Hand auf seine Schulter. „Na, kleiner Mann, ist das Dein Eheweib dort, dass sie Dich so herumschicken darf?“ Pumilus spähte nach oben. Fast hätte er geschluckt als er in das wildaussehende Gesicht des Mannes schaute, der so verfilzte Haare hatte. „Eheweib...? Nein, das ist meine Herrin dort. Eheweib...ach, das wäre schön...obwohl...nein, lieber nicht. Die ist manchmal zu garstig...ups...ähm, ich hab nichts gesagt!“ Der Mann lachte kehlig und schüttelte seinen Kopf. „Keine Sorge, kleiner Mann. Wo geht’s denn hin?“ Pumilus zuckte mit der Schulter. „Nur nach Mantua, aber ich muss mal wieder. Meine Domina wartet schon. Bis ein ander Mal...“
Und schon marschierte der arglose Pumilus wieder zurück an den Tisch. Der Mann sah ihm kurz hinter her, nachdenklich und mit einem schiefen Grinsen. Erst dann begab er sich zu dem Tisch mit seinen Kumpanen zurück. Bei der Reisegesellschaft lehnte sich Medeia zurück und schien das Essen nicht mit einem Blick würdigen zu wollen. „Es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir in Mantua sind, Manius. Hoffentlich wird es mit dem Wetter besser werden!“ Sie lächelte und sah ihn nachdenklich an. „Möchtest Du eigentlich eine Weile in Italia bleiben? Hast Du Dir da schon Gedanken gemacht?“
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Sim-Off: Vorweg, ehe die Ergebnisse kommen. Ich muss sagen, ich war bei einem Res Vulgares noch nie so ambivalent gewesen. Einerseits haben mich die Antworten mancher Teilnehmer sehr begeistert, andererseits auch so enttäuscht wie noch nie.
Zu der Begeisterung: Lobend möchte ich erwähnen, dass es Teilnehmer gab, die sich wirklich ins Zeug gelegt haben. Ich habe dort Antworten gefunden, die man glatt ins IR Wiki stellen könnte und wo ich dachte: Da kann ich noch etwas lernen. Großes Lob an die Teilnehmer. Sie werden es schon wissen, wen ich meine
Zu meiner Enttäuschung: Wie ich im Eingangstext klar gestellt habe, ist bei uns Kopieren und Abschreiben verpönt und es wird auch zu Konsequenzen führen. Enttäuscht hat es mich, dass so manch ein Teilnehmer meinte, mir lauter kopierte Texte aus Internetseiten schicken zu können. Oder eine Antwort selber zu verfassen am Anfang und dann nur noch zu kopieren oder fast hauptsächlich. Auch das bemerke ich. Komplett kopierte Texte haben von mir keine Punktebewertung bekommen. (Mal ein Satz nehm ich nicht übel) So manch einer hat so sein Diploma verfehlt. Ich denke auch hier wissen diejenigen Bescheid, die das gemacht haben. Aber es wäre unfair denjenigen gegenüber, die sich die Mühe gemacht haben die Texte selber zu verfassen. Kopierte Texte werden von mir nicht belohnt. Das ist nicht Sinn dieses Kurses. (Wenn ihr wenigstens aus Büchern kopiert hättet, aber das Internet- das ist schon arg plump)
Trotzdem freut es mich dann doch, wenn ich sehe, dass es immer noch ehrliche Teilnehmer gibt, die verstehen, wozu der Kurs hier gemacht wird.
Und noch als Anmerkung: Hier wird darüber nicht diskutiert, wer da widersprechen will, soll sich bei mir oder Adria melden. Danke schön.