Beiträge von Artoria Medeia

    Erneut wurde eine Sänfte vor das Tor des Palastes getragen und erneut öffnete sich der Vorhang ein wenig, um den Blick auf einen Amtsträger zu zeigen. Medeia, die eine goldgesäumten Palla um ihre Schultern trug und von der im Moment noch nicht viel mehr zu sehen war, beugte sich ein klein wenig nach vorne. Ein Schmunzeln glitt über ihr Gesicht. War es für die ehemalige Praeposita doch eigentlich ein normaler Gang in den Palast und es eher ungewohnt sich bei der Praetorianergarde noch zu melden. Lächelnd nickte sie dem Praetorianer zu. "Salve, ich bin zum Bankett des ehemaligen Praefecten Eurer Garde eingeladen worden. Dies ist mein Schwager, Artorius Corvinus, der mich begleiten wird!"

    Medeia lauschte ihrem Schwager aufmerksam und nickte immer wieder mal als Zeichen, daß sie ihm zuhörte. "Du hast wirklich ein bewegtes Leben gehabt, Marcus. Doch bin ich froh, dass Du wieder den Weg nach Rom gefunden hast. Ein solcher Groll gegen die eigene Familie oder Eltern zerfrißt doch die Seele. Ich bin mir sicher, daß Du hier mit ihnen und Deinen Ahnen wieder Frieden finden kannst."


    Leise lachend erwiederte sie auf seine Bemerkung zu Griechenland. "Nun, meine Mutter ist in Athen geboren worden und das ist somit weniger mein Verdienst, dort aufgewachsen zu sein. Aber ja, Du hast recht. Athen ist ein Land der Denker, wenn es sich auch sehr verändert hat." Das Lachen rötete auch ein klein wenig ihre Wangen, so dass sie dann nicht mehr ganz so kränklich aussah. Aber wer sie nicht kannte, konnte ihre blasse Haut doch als solche bezeichnen.


    "Nun, mir geht es gut! Vor einigen Monaten war das noch nicht der Fall. Jemand griff mich auf der Rostra an, als ich für das Amt des Quaestors kandidiert habe. Aber das ist schon einige Zeit her, die Wunden sind verheilt und es ist schon halb vergessen. Bist Du gerade erst hier in Rom eingetroffen?"

    Sim-Off:

    Sorry, hab gar nicht gesehen, daß Du hier schon geantwortet hast.


    Medeias Blick wurde für einige Sekunden abwesend und sie schien darüber nachzudenken. Langsam nickte sie schließlich. "Ja, ein Hass! Das ist wahrlich der richtige Ausdruck für das, was ich in seinen Augen gesehen habe. Es ist doch erstaunlich, wie sehr ein Mensch einen Anderen haßen kann. Der Beginn für alles Schlechte und Üble. Oder ist es eher der Auslöser des Haßes? Wer hat mehr Schuld? Der, der haßt oder der, der den Haß schürrt?" Kopfschüttelnd vertrieb sie diese Gedanken und sah Dusus kurz ratlos an. "Ich weiß es nicht, was der Attentäter von mir wollte. Abr ich hoffe, daß Du Licht in die Schwärze der Unwissenheit bringen kannst."

    Medeia nickte Corvinus dankend zu als dieser ihr den Kelch reichte. Vorsichtig nahm sie das Gefäß entgegen und schwenkte den Wein darin. Der Angwohnheit etwas auf den Boden zu vergießen, für die Götter, frönte sie wohl kaum. Denn statt dessen hob sie den Kelch nur für den gemeinsamen Weinspruch. "Auf unsere Familien und dass die Götter immer über sie wachen!" Dann setzte sie den Becher an ihre Lippen und trank langsam einen kleinen Schluck von dem Wein. Unwillkürlich fuhr sie sich mit der Zungenspitze über ihre Lippe und es schien, als ob ihr der Wein durchaus munden würde. Zufrieden darüber lehnte sie sich ein ganz klein wenig an das Kopfteil der Kline und ein dickes Kissen, was dort lag. Entspannt lauschte sie den Worten der beiden Männer.


    Als Callidus sich wieder an Medeia wandte, sah sie ihn aufmerksam an. "Nun, die Arbeit als Quaestor ist nicht die Nervenaufreibenste, wenn auch die Archivarbeiten sehr viel Zeit einnehmen. Besonders die Chronik, die noch stark bearbeitungswürdig war. Aber mir geht es nun wieder gut und warum sollte ich nicht für das Wohl Roms arbeiten?" Sie lächelte kurz und zuckte dann mit der Schulter. "Ob ich kandidiere, mache ich wohl von meinen Gegenkandidaten abhängig. Denn wenn es nur einen schwachen oder keinen Gegenkandidaten gibt, ist es für mich wohl kaum eine Herausforderung. Auch gibt es Leute, die ich ungern auf dem Posten des Aedils oder Volkstribun sehe, wenn ich ehrlich sein darf. Gegen jene würde ich ebenfalls antreten."


    Schmunzelnd und mit einem Glitzern in den Augen beugte sich Medeia leicht vor. "Mir sind Gerüchte zu Ohren getragen worden, werter Aelius, daß man Dich schon als Mantuaschreck bezeichnet. Stimmt es tatsächlich, daß die sogenannten Traditionalisten und Bewahrer ominöser alter Sitten, Dich fürchten?"

    Verblüfft sah Medeia Imperiosus an. "Reatinus hat es Dir erzählt? Du meinst Servius? Ja, warst Du denn noch auf einem Sprung in Germania?" Erstaunt lächelnd griff Medeia beherzt nach Imperiosus Hand und zog ihn zu einer Bank. "Mir geht es gut! Mach Dir mal keine Sorgen." Und tatsächlich sah Medeia zwar noch etwas dünner aus als bei ihrem letzten Treffen, aber sonderlich blaß im Gesicht war sie nicht mehr und schien auch recht guter Stimmung zu sein. Seufzend setzte sie sich auf die Kline. Die Schriftrollen für ihre Arbeit legte sie neben sich, stütze sich auf dem Liegesofa ab und sah Imperiosus lächelnd an. Der laue Sommerwind spielte leicht mit Medeias Gewand und ließ es um ihre Füße herum etwas flattern. Wie so oft im Haus, trug Medeia an jenem Tag auch keine Sandalen, sondern lief wieder mit bloßen Füßen durch das Haus. Eine seltsame Angewohnheit, der sie oft frönte, wenn sie sich alleine und unbeobachtet fühlte.


    Medeias Blick ging an Imperiosus ein wenig prüfend hoch und runter. Ganz als ob sie sehen wollte, ob Imperiosus heil und gesund wieder nach Rom gekommen war. Dabei lächelte sie neugierig und sehr freundlich. "Aber Du warst lange fort, Tiberius. Ich bin mir sicher, Du hast auf Deiner Expedition viel erlebt. Erzähl mir davon. Und waren die anderen Teilnehmer interessant? Hast Du viel lernen können?"

    Ruhig wandte sich Medeia ihrem Gastgeber zu als sie seine Schritte hinter sich vernahm. Dabei wandte Medeia ihren Rücken Rahel zu, die sie vorher wohl nicht bemerkt hatte. Höflich lächelnd nickte sie ihm zu und trat unwillkürlich auch einen Schritt näher zur Begrüßung. „Salve, Quaestor! Ich danke Dir für die Einladung! Auch bin ich froh, dass Du an das Treffen gedacht hast. Die Amtszeit verfliegt und die Arbeit mehrt sich trotzdem.“ Medeia seufzte gespielt, doch in ihren Augen lag ein Lächeln dabei. „Und ja, es geht mir gut!“ Man sah Medeia durchaus an, dass sie wieder arbeitstauglich und gestärkt war, wenn man es mit dem Anfang ihrer Amtszeit verglich. So lächelte sie auch recht fröhlich und schien guter Dinge zu sein.


    Ihr Blick folgte kurz Vitamalacus’ Deuten. "Nun, ich hab es mir durch meinen Medicus zu Eigen gemacht, den Wein kaum zu verdünnen. Anfangs war es doch sehr gewöhnungsbedürftig, inzwischen trinke ich ihn jedoch gerne so. Er schmeckt dann sehr viel eigener und würziger!" Kurz sah Medeia auch zu der jungen Sklavin, kümmerte sich aber mit keinem weiteren Blick um sie. "Ist Petronius Varus schon wieder in Rom eingetroffen? Und wird der Quaestor Principis sich uns noch anschließen?"

    Du hast schon recht, Meridius. Beförderungen sollten verdient sein und manches in Italia geht ein bissle arg fix. Aber es macht halt auch kein Spaß, wenn man sich über ein halbes Jahr abrackert und man sieht keine Belohnung dafür. Und solche Kandidaten gibt es in der Legio II...

    Warum unten anfangen, wenn man doch schon oben ist? ;)


    Aber Leuten etwas vorwerfen, was man selber schnell durchgemacht hat, find ich nicht sonderlich in Ordnung. Es mag sein, Meridius, daß Du viel gemacht hast. Aber selbst mit viel machen, würde man Deine Bilderbuchkarriere vom Civis zum Legaten in 8 Monaten heute nicht mehr schaffen. Das sieht man ja in deiner eigenen Legion, wo die aktiven Offiziere teilweise monatelang auf ihre Beförderung warten müssen, obwohl sie viel schreiben und machen...

    Mit einer Schriftrolle in der Hand schritt Medeia durch den Säulengang. Eigentlich war ihr Arbeitsraum ihr Ziel. Wie schon in den letzten Wochen lag wieder ein langer Tag mit Schreib- und Archivarbeiten vor ihr. Die Chronik zu vervollständigen und zu erweitern war dann doch wieder eine sehr zeitraubende Arbeit geworden. Besonders da die alten Archive voll des Chaos waren, so wie ihr es erschien. Seufzend blieb sie stehen und musterte eine alte Schrift, die sie sich aus dem Archiv hatte schicken lassen. Eine Lerche trällerte bei dem schönen Tag und lenkte Medeias Aufmerksamkeit auf den fröhlich fliegenden Vogel. Dabei streifte ihr Blick auch Imperiosus. Erstaunt blinzelte sie einmal, sah noch mal genauer hin und lächelte. Schnell rollte sie die Schriftrolle zusammen und trat auf den Gartenweg. Der laue Sommerwind umspielte einige ihrer roten Locken, die sie im Haus auch weniger streng trug als in letzter Zeit in der Öffentlichkeit. „Tiberius? Du bist wieder zurück? Ist das schön...“ Lächelnd trat sie auf ihn zu.

    Der Tag zeigte sich nicht von seiner strahlendsten Seite. Wolken hangen dicht über dem Himmel und es war sehr stickig in den Straßen Roms. An jenem Tag hielt, wie wohl oftmals, eine Sänfte vor den Toren des Tempels. Aus der Sänfte entstieg Medeia, die eine safranfarbene Stola trug und eine dunkle Palla. Ihre Haare hatte sich sich wieder recht streng zurück gesteckt. Aber sie war ja auch in offizieller und feierlicher Mission am Tempel. Lächelnd wartete sie auf Decimus ehe sie langsam und feierlicher Miene, was einem Tempel auch angemessen war, die Treppen hinauf ging. Vor den Toren blieb sie stehen und zog sich ihre Palla etwas weiter über den Kopf. Sorgsam musterte sie nochmals ihre Erscheinung und erst dann betrat sie den Tempel des Iupiter.


    Andächtig schweigend schritt Medeia über den Marmorboden hinweg und sah sich die vielen Statuen und Schmückereien an. Leise und ehrführchtig hauchend flüsterte sie: "Ich hoffe, wir finden auch gleich einen Sacerdos des Iupiter." Einige Meter vor einer beeindruckenden Iupiterstatue blieb Medeia stehen. Lange besah sie sich die Statue und die Edelsteine, die förmlich selber Blitze schleudern konnten. Fast wagte sie es nicht zu atmen, bis sie nach einigen Herzschlägen Luft holte, sich von diesem hypnotisch bannenden Blick der Statue trennen konnte und nach einem Priester umsah.

    Früh war Medeia schon in den Vorlesungssaal der Schola gekommen. In gestrenger Stola und sehr schlicht gekleidet, setzte sie sich in einer der vorderen Reihen. Vergnügt, da sie wieder etwas lernen durfte, holte sie eine Wachstafel hervor, nahm ein Papyrus heraus und Tinte und Federkiel. Sorgfältig stellte sie ihr Werkzeug vor sich auf, rückte sie zurecht und wartete auf ihren Dozenten, der auch bald darauf erschien. Ernsthaft spähte Medeia nach vorne und hörte aufmerksam den Worten von Callidus zu. Schon recht bald griff sie nach der Wachstafel und begann dort sich Notizen zu machen. Ihr Griffel grub sich in die Wachsmasse hinein, schnell und flink, während sie begierig den Worten lauschte. Immer wenn das Theater erwähnt wurde, sah Medeia besonders interessiert auf. Bei der Erwähnung der Spottlieder musste sie unwillkürlich Schmunzeln und ließ auch einen Moment den Griffel sinken. Die Zitate schrieb Medeia sorgfältig mit. Auch ihre Aufgabe notierte sich Medeia sofort.


    Gleich nach der Vorlesung blieb Medeia sitzen und sah nachdenklich auf die Aufgaben herunter. Grübelnd kratzte sie sich mit dem Griffelende an der Stirn ehe sie sich ihrer Umgebung wieder Gewahr wurde. Schnell ließ sie den Griffel sinken und nahm das Papyrus. Mit wenigen Handbewegungen verfaßte Medeia einen Text, rollte das Pergament zusammen und sah sich im Raum um. Lächelnd nickte sie dem ein oder anderen Bekannten zu und sah fragend zu Decimus.

    Schweigend und still die Gänge der Villa entlang schreitend folgte Medeia dem Sklaven in das Empfangszimmer. Ihre Augen schweiften durch den Raum. Doch ihr Gesichtsausdruck blieb genauso neutral, wie am Eingang der Villa. Sie nickte kurz auf die Worte des Sklaven hin als Zeichen, dass sie ihn vernommen hatte. Als der Sklave entschwunden war, trat Medeia weiter in den Raum hinein. Dabei glitt ihre Palla etwas hinunter und fiel in weichen Falten um ihre Schultern herum. Ihre Haare trug sie erneut sehr streng und fast schmucklos zurück gesteckt. Gedanken verloren schweiften ihre Augen über die Clinen hinweg und die kalten Speisen, die dort bereit standen. Dabei blieb sie jedoch im Raum stehen und wartete ruhig und geduldig auf den Hausherren.

    Zustimmend nickte Medeia. Das Kompliment zauberte auch erneut ein Lächeln auf Medeias Gesicht und sie schien tatsächlich für einen Moment etwas verlegen zu wirken. Oder vielleicht täuschte das auch nur? "Ich danke Dir, für Deine freundlichen Worte, Comes. Und ja, ich bin den Göttern äußerst dankbar, daß sie mir mein Leben geschenkt haben." Lächelnd deutete sie auf die Gartenklinen, die der Gemütlichkeit wegen mit weichen Decken und Kissen bedeckt waren. "Aber setzten wir uns doch!"


    Schmunzelnd sah Medeia zu Corvinus. "Denn ich muss zugeben, daß ich von den neuen Weinen selber noch nichts zu mir genommen habe. Ich bin äußerst gespannt, wie der Wein munden wird!" Neugierig spähte Medeia kurz zu den Weinamphoren, setzte sich dann jedoch gleich auf einer der Klinen. Blauregen, der wohl zum zweiten Mal im Jahr blühte, umrankte die Kline und bildete eine sanfte Laube am Rande des Säulenganges. "Nun, Decimus, was möchtest Du uns denn heute anbieten?"

    Würdevoll schritt Medeia an der Seite ihres Verwandten. Wobei sie darum bemüht war, dem Hund nicht zu nahe zu kommen, mit dem sie kein all zu gutes Verhältnis hatte. An jenem Tag trug sie eine dunkelrote Stola, deren Ränder von einer feinen Goldborte gesäumt war. Goldene Bänder betonten ihre schmale Taille. Ihre roten Haare hatte sie in einer komplezierten Frisur hochgeflochten. Vorne kringelten sich einige Locken, doch an ihrem Hinterkopf wandten sich ihre Haare zu vielen dicken Zöpfen, die in der Mitte von einer vergoldeten Spange gehalten wurden. Doch dieses Kunstwerk sah man nur durch eine hauchdünne Palla hervorschauen.


    Schweigend wartete Medeia die Worte und die Begrüßung durch Corvinus ab. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie sah an jenem Tag auch nicht mehr ganz so kränklich aus, wie in all den letzten Monaten seit dem Attentat. Sie hatte sogar wieder eine leichte Röte auf ihren Wangen, wobei man sich bei römischen Frauen ja nie sicher sein konnte, was nun Schminke oder doch Natur war. Freundlich neigte Medeia den Kopf als Corvinus auf Medeia zu sprechen kam. "Salve, Aelius Callidus. Es freut mich sehr, daß Du unsere Casa mit Deiner Anwesenheit beehrst."

    Langsam zog Medeia ein wenig von der Palla zurück. Aber nur so, daß der Sklave an der Tür in ihr Gesicht sehen konnte. Ihre grünen Augen hefteten sich ernsthaft auf ihn. Ruhig erwiederte sie auf seine Frage. "Salve, mein Name ist Artoria Medeia. Ich bin Quaestor Urbanus und wünsche den Quaestor Consulum, Tiberius Vitamalacus, zu sprechen. Ich erhielt kürzlichst eine Einladung von dem Quaestor!" Mit einem kurzen Seitenblick nach hinten zog Medeia ihre Palla wieder weiter in ihr Gesicht hinein. Die Schatten, die die Abendsonne warfen, verhüllten den Rest ihres Gesichtes. Ihre helle Stola glühte dagegen dunkelrot wie ein Fluß roten Blutes.

    Eine Sänfte wurde im Abendrot die Strasse der Villa hinauf getragen. Dunkelhäutige Männer, eingeölt und in hellen Lendenschurzen trugen die schwere Sänfte. Schweigend und lautlos hielten sie vor dem Tor zu der Villa an und ließen die Sänfte auf den Boden herunter. Ebenso lautlos glitt der Vorhang zur Seite und ein paar Füße glitten aus der Sänfte heraus. Danach eine weich fallende Stola und die Gestalt einer verhüllten Frau, deren Palla ihr Gesicht gut verbarg. Wie über eine Wolke hinweg gleitend, schritt die Frau zu der Tür der Villa. Ihre Hand hob sich, die auch von der Palla verdeckt war, und klopfte sachte gegen das Holz der Tür.

    Überrascht musterte Medeia ihren neuen Verwandten und Schwager. Ein Verwandter, der bei weitem nicht neu war, doch ihr bis zu dem heutigen Zeitpunkt nicht vorgestellt worden war. Bei dem Namen ihres verstorbenen Mannes huschte ein trauriger Schatten über ihr Gesicht. Ein trauriges Seufzen entfuhr ihr, wenn sein Tod auch schon einige Jahre her war. Dankbar sah Medeia kurz zu Corvinus als dieser sie unmerklich, aber spürbar, stützte. Sie neigte zustimmend den Kopf und setzte sich auf die Bank.


    Freundlich lächelte sie Urianus an. "Salve! Darf ich Dich Marcus nennen?" Noch mit einem Hauch von Traurigkeit in ihrem Lächeln fügte sie an. "Quintus erzählte mir einst von Dir! Wenn er auch gerne schweigsam über seine Familie war. Und ja, ich komme aus Griechenland. Athen genauer gesagt! Darf ich fragen, wo Du in all den Jahren warst?"