Erwähnt Horaz nicht schon die Comites? Soviel ich meine, gab es diese Ämter schon in unserer Zeit.
Beiträge von Artoria Medeia
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Medeia nickte zustimmend. "Das hoffe ich doch ebenfalls. Dann wünsche ich Dir noch einen produktiven Tag, Aelius Quarto. Vale!"
Medeia stand auf, lächelte noch mal freundlich und verließ das Officium. Mit schnellen, aber angemessenen Schrittes lief sie wieder zurück in ihr Zimmer, wo noch Amatia und Ioanna warteten.
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Die zwei Kämpfer stellten sich voreinander auf. Der eine Kämpfer, war deutlich größer als der Zweite und auch muskulöser. Der Zweite dagegen war eher dratig, klein und mit einem gewitzten Blick. Während die Trommeln schlugen, fingen sie an sich zu umkreisen. Dann sprang der größere Kämpfer nach vorne um den Zweiten zu packen. Seine Finger griffen um seine Schultern, doch in einer gewandten Bewegung und mit Hilfe des Öls entglitt der Zweite ihm aus seinem Griff.
"280? Nun, ich denke..." begann Medeia zu antworten als Strabo sie unterbrach. Verwirrt sah Medeia zu ihm, hatte sie doch gar nicht bemerkt, wie er sich neben die Beiden gesetzt hatte. "Ein Tip?" Medeia hob die Augenbrauen und sah zu der Arena. Ihr Blick schweifte über die beiden Kämpfer. "Ist der Größere nicht Pelagios, Diotima? Ein guter Kämpfer..." Diotima nicket und deutete auf den Kleineren. "Und das ist Origos. Pelagios hat schon 7 Kämpfe gewonnen, Origos jedoch nur 3 bis jetzt. Ich halte ihn jedoch für ein großes Talent, flink und clever im Kampf!" ergänzte Diotima mit einer sehr tiefen Stimme für eine Frau. Medeia lächelte zu Strabo. "Ich würde auf Diotima hören. Sie kennt sich mit den Ringkämpfern wirklich gut aus."
Die Rufe um die Drei wurden immer lauter. Wettgeld wurde ausgetauscht und neue Wetten geschlossen. Origos hatte sich gerade auf seinen größeren Kontrahenten, Pelagios, gestürzt. Er hatte einen Arm um seinen Hals geschlunken und trat mit seinem Knie Pelagios wuchtig in die Nierengegend. Pelagios verzog das Gesicht vor Schmerz und ließ sich auf den Rücken fallen. Gerade rechtzeitig rollte sich Origos noch zur Seite.
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Innerlich seuftzte Medeia leicht. Für einen Moment dachte sie darüber nach, ob sie alles auf sich beruhen lassen sollte. Doch dann entschied sie sich dagegen. Wenn sie schon einmal darüber sprachen.
"Dann werde ich einen Blick in den Nachrichtenempfang werfen. Ich danke Dir, Tiberius!" Sie aß eine Dattel und musterte Imperiosus. Für einen Moment wünschte sich Medeia, sie hätte die Gabe des Sokrates. Leider hatte sie diese nicht, aber sie bemühte sich trotzdem.
"Sag, Tiberius, was sind die Gründe, warum Du nicht wünschst, dass eine Frau der Politik und der politischen Rethorik nachgeht?"
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Auch von mir alles Gute zum Geburtstag, Chef
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Wieder ist eine Nacht in Rom eingebrochen. Die Geschäfte des Tages, die großen Reden auf der Rostra hatten nun ihr Ende gefunden. Nun begannen die Vergnügungen und auch die Geschäfte der Nacht. Ebenso in der Taberna zu den Mänaden. Von vielen Griechen besucht, frönte sie dort auch einigen griechischen Gewohnheiten. Und in jener Nacht sollte eine Reihe von Ringwettkämpfen in der Arena der Taberna stattfinden. Die Tische wurden noch etwas weiter von der Arena, die auch mal eine Bühne sein konnte, weggerückt. Auf den Boden der Arena war Sand ausgestreut worden. Das Gewölbe wurde durch Fackeln erhellt, die die Arena in schummriges Licht tauchte.
Schnell füllte sich die Taberna, wobei Hektor und Phelippos an der Tür jeden auf Waffen kontrollierten und ihnen dann abnahmen. Die Männer und auch einige Frauen setzten sich an die Tische, die die Arena umgaben. Der Gesprächspegel wurde immer lauter, je mehr Gäste kamen. Die Tische waren schon fast voll, als auch Medeia zu der Taberna kam. Heute hatte sie sich mal wieder eine Sänfte gemietet, die sie zu der Taberna brachte. Wieder mal in ein grünes Gewand gekleidet, griechischen Stils, ging sie an Hektor vorbei, der sie einfach durchließ. An den Treppen, die zu dem Gewölbe hinunter führte, blieb Medeia stehen und ließ ihren Blick schweifen. Langsam trat sie die Treppen herunter und auf einer der Tische zu.
In dem Moment kam eine sehr groß gewachsene Frau auf Medeia zu. Sie trug eine hochaufgetürmte, rote Perrücke, in der allerlei Schmuck und Zierde hineingeflochten war. "Medeia!" grüsste sie Medeia mit einem strahlenden Lächeln. "Komm nach vorne, ich hab Dir einen Tisch freigehalten!" Medeia lächelte ebenso. "Ich danke Dir, Diotima!" Sie folgte der Frau zu einem der vorderen Tische. Beim Setzen strich sich Medeia das Gewand wieder zurecht. Auch Diotima setzte sich an den Tisch. Sie winkte einem jungen Mann herbei, der Beiden Wein brachte.
Diotima sah auf die noch leere Arena und dann auf Medeia. "Ich habe ein kleines Problem, Medeia!" Medeia legte ihren Kopf leicht schief und musterte Diotima. "Und welches?" Diotima seuftzte theatralisch. "Ich werde erpresst!" Medeia sah Diotima erstaunt an. "Erpresst? Von wem? Und was droht er Dir?" Diotima seuftze erneut und rang mit ihren Händen. "Der Erpresser, ein Jüngling, den ich vor einigen Wochen kennen gelernt habe...Er...er.." Sie stockte kurz und fuhr dann schnell fort. "Er will meiner Frau alles erzählen!" sagte Diotima schließlich. Medeia sah Diotima lange an. "Ich sage Dir doch schon lange, dass Du die Ehe auflösen sollst. Wieviel will er denn?" Diotima starrte auf den Tisch. "Eigentlich eine lächerliche Summe, aber ich hab sie nicht mehr. 280 Sesterzen!"
In dem Moment ertönte Trommelschlag und zwei Ringer betraten die Arena. In der Art der Griechen trugen sie keine Kleidung und waren von Kopf bis Fuß eingeölt. Ihre Haare waren ebenfalls mit Öl nach hinten geflochten. Ein Raunen ging durch die Besucher...
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Medeia schmunzelte und sah auch dem Redner nach. Das war eindeutig die amüsanteste Rede auf der Rostra heute. Medeia seufzte kurz und wandte sich ab. Langsam lief sie durch die Massen der Klienten, Anhänger, Gegner und Müßiggänger über das Forum in Richtung des Palastes.
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In dem Moment ging die Tür auf und Medeia betrat den Raum. Anscheinend hatte die Besprechung mit Quarto nicht so lange gedauert, dass sie schon wieder schnell zurück sein konnte. Sie sah zu Amatia und dann auch zu Ioanna. "Ioanna, Du bist auch schon da! Sehr gut!" Medeia lächelte leicht und schloss hinter sich die Tür. Mit einigen Schritten trat sie auf die Sitzgruppe zu und setzte sich Ioanna und Amatia gegenüber.
"Es gibt mehrere Dinge, weswegen ich euch Beide haben rufen lassen." begann Medeia. "Zum einen wünscht die Kaiserin schließlich, dass Du, Ioanna, das Lesen und Schreiben lernen wirst." Medeia wußte zwar nicht genau, warum die Kaiserin das wollte, aber vielleicht hatte sie vor, Ioanna irgendwann als ihre Schreiberin zu nutzen. "Deswegen wirst Du den Unterricht von Amatia erhalten." Medeia sah fragend zu Amatia. "Meinst Du, dass Du das übernehmen kannst?"
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"Aber natürlich werde ich Dich sofort über solche Begebenheiten informieren."
Medeia nickte, freundlich lächelnd. Sie dachte für einen Moment darüber nach, ob ihr noch etwas einfiel. Aber eigentlich lief im Moment fast alles reibunslos, so dass nichts anzusprechen war.
"Nein, von meiner Seite gibt es im Moment nichts. Ich werde Dich dann ebenfalls auf dem Laufenden halten, was die Pläne mit den gesellschaftlichen Anlässen angeht."
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Medeia lächelte leicht, während sie über Imperiosus Worte nachdachte. Schließlich erwiderte sie, nachdem sie einen Schluck Wein zu sich genommen hatte. "Also ist es der Frau gestattet auf der Rostra, Worte über Religion und Gesellschaft zu sprechen, aber nicht über die Politik? Oder beinhalten Deine Worte über das Imperium auch die Gesellschaft und Religion?"
Kurz spähte sie, ob auch noch andere Speisen aufgetragen wurde, sah dann jedoch schnell wieder zu Imperiosus, um das Gespräch fortzuführen.
Sim-Off: Bin doch wegen so was nicht böse
Aber wir spielen hier ja nicht ganz 100% Historie. Außerdem sollte man den Einfluss der Frauen im alten Rom nicht unterschätzen
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"Aurelius Antoninus, auch das Zuhören ist eine Kunst, genauso wie die Rede. Ich fragte Dich nach Deinen Werten und die Ahnen, auf die Du Dich in Deiner Rede beziehst. Doch schloss ich ausdrücklich in meiner Nachfrage aus, dass ich damit Deine Meinung über die Frauen in der Politik hören will. Doch Du scheinst nur darüber reden zu können. Auch auf wiederholte Frage konntest Du mir nicht antworten auf welche Ahnen und welche Werte Du Dich noch beziehst. Scheinbar weißt Du es selber nicht.
Mir scheint es jedoch eher so zu sein, dass Du aus verletztem Stolz heraus sprichst. Du hast die letzten Wahlen im Cursus Honorum verloren. Und jetzt sollen die Frauen für Dein Wahldebakel verantwortlich sein? Das scheinen mir doch sehr fadenscheinige Ausflüchte zu sein. Wären in der Tat nur die Frauen für Dein Wahlversagen Schuld, hätten Dich die vielen anderen Männer noch zu dem Amt führen können. Doch Du wurdest nicht gewählt.
Desweiteren erscheint es mir auch ein wenig lächerlich, wenn Du allen ernstes behauptest, dass Frauen das Staatgefüge unterwandern. Mit zwei Senatorinnen, die noch nicht mal ein Senatsentscheid bestimmen könnten? Außerdem geschieht all dies mit dem Willen unseres geliebten Kaiser. Und als Pontifex Maximus und als unser Erster Bürger wird er ja wohl in der Lage sein, Werte und Recht in Rom zu erhalten. Oder meinst Du nicht? Ach, ich vergaß, Du sehnst ja alte Zeiten herbei. Welche weißt Du anscheinend nicht, aber in dem Fall empfehle ich Dir die Republik.
Wenn Du einfache Fragen, die ich Dir am Anfang gestellt habe, nicht ertragen kannst und auch Dich nicht zu erklären vermagst, dann rate ich Dir von der Kandidatur hier dringend ab. Widme Dich lieber der Fischzucht. Eine höchst römische Beschäftigung, wo Du Dich in die Reihe vieler unserer Ahnen stellen würdest. Die posierlichen Tiere, auch die Weiblichen, werden Dir mit Sicherheit keine Widerworte geben."
Medeia zog kurz ihre Augenbrauen hoch und und wandte sich zum Gehen ab. Der Redner mit der Ursuppe schien ihr in dem Moment viel interessanter zu sein. Immerhin ließ der Mann sich auf philosophische Diskussionen ein.
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"Mir scheint, Du sprichst aus Unkenntnis heraus. Haben wir nicht schon Apoll als Gott der Heilkunst gehabt als die Pest in Rom wütete? Und doch wurde Asklepius nach Rom gebracht. Vielleicht ist dieser Mithras nur ein anderer Aspekt von Sol. Ein anderer Name, wie auch bei so manchen griechischen und römischen Göttern."
Sie lächelte, amüsierte sie doch der Redner im Grunde genommen selber. Auch empfand sie Suras Worte als sehr treffend. Sie sah den Didier freundlich an und deutete auf einen anderen Redner. "Der Mann dort wetterte von dem großen Sittenverfall in Rom, über die Jugend und die Gottlosigkeit. Jener Mann..." Sie deutete auf einen anderen Redner, der wirr gestikuliterte. "...sprach allen Ernstes davon, dass die Welt aus einer Suppe abstammt. Das ist das Forum, Freiraum für die Kunst der Rede. Also lasst den Mann doch seine Reden schwingen. Ich bezweifel, dass er viel damit ausrichten wird. Und der Kaiser wird mit Sicherheit in der Lage sein, die römische Ordnung zu wahren."
EDIT:
Sim-Off: Constantius: Lies mal meinen vorherigen Beitrag. Hab es ja auch als solchen erkannt
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Medeia lächelte Constantinus entschuldigend und entwaffnend an. "Verzeih meine Worte, Magister. Es war nicht richtig, einen Scherz wegen Deinem Versprecher zu machen. Du hast bestimmt den Kaiser mit Deinen Worten gemeint!"
Als sie die weiteren Worte eines anderen Zuhörers vernahm, der ihr vage bekannt vorkam drehte sich Medeia zu ihm um. "Nana! Ihr solltet nicht alle Kulte, die nicht dem offiziellen römischen Pantheon angehören mit den Christen in ein Lager werfen. Dieser Redner hat in keinster Weise andere Götter geleugnet, noch unseren Kaiser verunglimpft. Haben wir Römer nicht oft genug fremde Götter in unseren Glauben mitaufgenommen?"
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Auch Medeia kam von den politischen Reden mal an jenem Redner vorbei. Diese Rede schien ihr glatt einer Erholung von dem pompösen Gerede der Wahlkandidaten zu sein.
Bei den letzten Worten von dem Magister Memoriae, den sie mit einem freundlichen Lächeln begrüste, stutzte sie jedoch. Erstaunt sah sie ihn an. "Der Papst? Eigentlich dachte ich, dass es unser geliebter Kaiser ist, der das Imperium regiert. Habe ich etwas auf der Reise nach Germania verpasst?"
Sim-Off: Constantius: Ich konnte nicht anders
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Leute, die Du für geeignet hälst, ansprechen. Vielleicht sogar unter den Legionären, wo man u. U. etwas empfänglicher ist. Ein Mithraeeum einrichten (vielleicht sogar in Germania). Den Kult vorleben und im Geheimen die Leute rekrutieren.
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Das der Kult recht weit verbreitet war und viele Anhänger unter Soldaten und Händler hatte, ist mir bekannt. Aber auch, dass sie nicht öffentlich ihren Glauben praktiziert haben. Ein Anhänger des Mithras hätte nicht sich auf die Rostra gestellt. Der Mithraskult war ein Mysterienkult. Und so ist der Mithraskult auch spannend und nicht nur eine weitere Religion.
Sich allein auf Wiki zu verlassen ist da leider verkehrt. Ich hab mal ein Buch über den Mithraskult gehabt, im Rahmen anderer Nachforschungen, deswegen meine Anmerkung.
Aber sieh doch mal auch hier:
http://mitglied.lycos.de/Querbeet/referate/mitraskult.html -
Das war doch ein Geheimkult!
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Medeia nickte leicht und trank noch einen Schluck Wein. Sie winkte einen der Sklaven heran und ließ sich einige Datteln und Oliven bringen, die sie auch Imperiosus weiterreichte. "Athen ist eine wunderschöne Stadt und die Griechen, meine Vorfahren, haben doch Großes geleistet und erreicht. Die Philosophie, die Medizin und die Kunst entstammen auch jenen Männern, die sich als so borniert und überheblich erweisen können."
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Verzeih, natürlich kannst Du noch nicht ein Urteil über mein Tun und Handeln fällen. Sollte ich Dir jedoch jemals unangenehm auffallen, dann scheu Dich bitte nicht, es mir zu sagen." Sie griff nach einigen Oliven und aß sie Eine nach der Anderen genüßlich. "Findest Du es ungehörig, wenn eine Frau bei der Rostra das Wort erhebt?"
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Medeia folgte ihrem Neffen zu den Klinen und setzte sich neben ihm. Ihr Blick wanderte durch den Saal und neugierig musterte sie die anderen Gäste. Auch sie ließ sich einen Becher Wein reichen, von dem sie leicht nippte. Schmunzelnd betrachtete sie wieder einige der Erosnsklaven. "Herrlich!" meinte sie schließlich. "In dieser Hinsicht liebe ich Rom wirklich. Die Römer sind nicht so als ob sie einen Stock verschluckt hätten, wenn sie in der Öffenlichkeit sind."
Sie sah zu Imperiosus. "Weißt Du, Tiberius, in Athen wäre es mir nicht möglich an dem Bankett teilzunehmen. Und sogar die Augusta als Würdenträgerin würde dort den ein oder anderen pikierten Blick ernten. Aber meine griechischen Mitbürger sind in dieser Hinsicht etwas verlogen. Hinterrücks feiern sie mit Hetären und offiziell sperren sie ihre Ehefrauen und Töchter weg, im Namen der Ehre" Medeia seuftze. Das erinnerte sie an die Diskussion auf der Rostra. Sie sah Tiberius fragend an. "Findest Du, dass ich unverschämt und vorlaut in der Öffentlichkeit auftrete?"
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Für einen Moment sah Medeia Antoninus fast sprachlos an. Sie wurde blass und presste ihre Lippen zusammen, als Zorn über sie kam. Doch da es nicht ihre Art war in Zorn und Wut zu sprechen, holte sie tief Luft und schwieg für einige Momente, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Nach einigen weiteren Herzschlägen hob sie ihr Kinn und sah Antoninus kühl an. Ihre Stimme hatte zwar einen eisigen Tonfall, klang jedoch sonst recht normal.
"Für einen ehrhaften Römer würde es sich auch nicht geziemen, solche beleidigende Worte an mich und meine Familie zu richten. Du behauptest, Werte nach Rom bringen zu wollen, doch in Deinem Benehmen vermisse ich jegliche Höflichkeit und Respekt gegenüber römischen Mitbürgern, insbesondere meiner Familie. Ich möchte Dich doch bitten, dies zu unterlassen. Vielleicht solltest Du Dich erst tatsächlich um das Benehmen Deiner eigenen Tochter kümmern, ehe Du mit dem Finger auf Andere zeigst, verehrter Aurelius Antoninus!"
Hoch erhobenen Hauptes sah sie ihn an. "Du magst die Zeit missen, in denen Frauen es nicht erlaubt war, zu wählen und das Wort gegenüber einem Mann zu erheben? Gut, dann empfehle ich Dir, nach Griechenland auszuwandern. Dort herrschen die Zustände, die Du Dir so dringend herbei wünschst. Nur müsstest Du Deine Tochter dort in Deinem Haus einsperren, um der Sitte in Griechenland zu genügen."
Spott lag bei den Worten in ihren Augen. Doch nur für einen kurzen Moment, denn dann sah man ihr kaum eine Gefühlsregung außer Beherrschung im Gesicht an. "Ich habe Dir ledeglich Fragen auf Deine Rede hin gestellt, da sie mir unverständlich war. Du konnstest oder willst sie mir nicht erklären. Das verwundert mich in der Tat."