Beiträge von Artoria Medeia

    Es waren nun schon einige Tage nach der Ankunft der Augusta in Rom vergangen. Auch der Frühling zog mit der Augusta langsam, aber sicher ein, so dass es für die Diener Zeit wurde, einige Dinge in Angriff zu nehmen. Der Garten musste neu hergerichtet werden, die Winterausstattung in das Lager gebracht werden. Aber erst mal widmete sich die Praeposita der neuen Sklavin.


    Ihr Schreibtisch war immer noch mit den ganzen Arbeiten der letzten Monate zugedeckt, was sich wohl auch in den nächsten Wochen kaum ändern würde. Seufzend lehnte sich Medeia zurück und sah zu dem jungen Sklaven, der an ihrer Seite saß und ebenfalls die Schreibarbeiten mit bearbeitete. "Lauf und hol Ioanna. Außerdem sieh mal, ob Amatia etwas Zeit hat!"


    Der junge Mann, Xerxes, nickte und sprang sichtlich erleichtert auf, da er für einige Zeit nicht sich mit alten Papyri und Wachstafeln abplagen musste. Er verschwand nach draußen, um nach Ioanna zu suchen. Medeia derweil sah stirnrunzelnd auf eine Wachstafel. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. "Was für eine Sauklaue..." meinte sie schließlich, legte die Tafel zur Seite und widmete sich einem anderen Schriftstück...

    Also Bremen wäre für mich genauso perfekt, wie Freiburg, da ich viele Verwandte dort habe ;)


    Hamburg ging da also auch noch :)


    Berlin wäre auch einigermaßen akzeptabel, da ich da ein paar Kumpels und Freunde habe, wo ich unterschlüpfen könnte =)

    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus


    Schon hiermit versucht?


    Den Dateinamen des Virus kenn ich ja, aber ich kann ihn nirgends entdecken. Und da bringt mir der Scan leider auch nichts, es sei denn ich will noch die nächsten Monate mit Scannen verbringen ;)


    Aber danke :)


    Marius: Jap, kann sein :)

    Jap, hab das auch seit einigen Tagen ab und an mal. Hab es aber auf meinen Rechner geschoben, weil ich da so einen ominösen Virus habe, der von keinem Virenprogramm bis jetzt gefunden wurde...

    Medeia lächelte leicht und lehnte sich leicht zurück. Sie trank einige Schlücke Wein, der ihr etwas Kraft zurück gab. Dabei sah sie Dierna mit ihren grünen Augen unergründlich an. Es war schwer an Medeias Gesichtsausdruck abzulesen, was sie wollte oder vor hatte. Aber insgesamt wirkte Medeia recht entspannt und in freundlicher Stimmung, so wie sie auf dem Stuhl saß, der von Fellen bedeckt war.


    Sie senkte den Becher und stellte ihn auf dem kleinen Tisch neben sich ab. Der Wein schwappte noch kurz etwas hin und her, doch Medeia achtete nicht darauf und sah weiter Dierna an. Ein Funken Neugierde war nun doch in ihren Augen zu sehen, während sie die junge Frau betrachtete. "Natürlich kannst Du gehen. Jederzeit, denn Du bist Gast hier und keine Gefangene. Ich würde mich jedoch freuen, wenn Du noch etwas länger bleiben möchtest." Ein Schmunzeln umspielte Medeias Gesicht. "Mir gefällt deine kesse Art, junge Dame. Du brauchst Dir jedoch keine Gedanken zu machen, dass ich Deine Namenswahl Dir übel ankreiden werde."

    Lange bevor sich die Casa mit Leben füllte und kurz bevor Medeia nach Hispania und Germania für die sehr lange Reise aufbrechen sollte, führte Medeia eine junge Frau in ihr Cubiculum. Es war schon sehr spät in der Nacht und am nächsten Morgen sollte sie mit dem Troß in Richtung Ostia aufbrechen. Es war draußen immer noch kalt und der Wind rüttelte an den Fensterläden. Als sie eintrat, lag ihr Zimmer noch in Dunkelheit gehüllt. Die Möbel wirkten wie geisterhafte Wächter ehe Medeia eine kleine, griechisch anmutende Öllampe anzündete und kurz danach noch welche auf der Fensterbank, so dass das Zimmer mit einem warmen, gelben Schein gefüllt wurde.


    Medeia lächelte Dierna an als sie sich anschließend umdrehte und hinter der jungen Frau die Tür schloss. Die Müdigkeit, die Arbeit des Tages und dann noch der Castraaufenthalt steckte der Praeposita noch in den Knochen, doch sie deutete freundlich auf eine Kline, die an der Wand stand. "Setz Dich doch, Iustina! Etwas Wein?" fragt sie während sie einen Krug von einem Tisch nahm und Dierna gleich rotschillernden Wein eingoss. Auch sich selber gönnte sie einen Becher und setzte sich Dierna gegenüber. Ein verschmitztes Lächeln huschte über Medeias Miene. Sie musterte die junge Frau und Hochstaplerin ihr gegenüber für einen Moment schweigend. "Wie bist Du auf Artoria gekommen?"

    Die Verblüffung bei Medeia war doch groß. Innerhalb kürzestert Zeit schien sich die Casa von einem Geisterhaus zu einem Haus mit Großfamilie zu entwickeln. Sie schüttelte noch mal verwundert den Kopf und lächelte dabei jedoch. Denn sie freute sich, dass die Stille in der Casa Artoria endlich ein Ende gefunden hatte.


    "Willkommen Servius! Ich bin Medeia. Deine angeheiratete Tante." Sie öffnete die Tür weiter und trat etwas zur Seite. "Komm doch herein!" Sie ließ Reatinus, den Bruder von Imperiosus und Cousin von Avitus (;)) in die Casa eintreten. "Wenn Du gerade aus Ägypten kommst, wirst Du sicherlich noch müde sein von der Reise. Ich zeig Dir erst mal ein Zimmer, wo Du wohnen kannst." Während sie in die Casa hineingingen, meinte Medeia beiläufig. "Dein Bruder und Cousin wohnen auch seit Kurzem hier in der Casa" Mit den Worten kam sie zu einem der Cubicula, die im hinteren Teil der Casa lagen.

    Medeia führte Reatinus, von dem Eingang her kommend, in sein neues Cubiculum. Lächelnd deutete sie ihm hereinzutreten. "Willkommen in Deinem neuen Heim, sofern Du es wünschst..." Sie ging schnellen Schrittes zu den Fenstern und öffnete die Fensterläden, so dass die Frühlingssonne in den Raum strahlen konnte. Auf dem Fensterbrett lag eine leichte Staubschicht und die Möbel waren noch mit groben Leinen bedeckt. Medeia trat auf sie zu und zog die Tücher zur Seite und hielt sie in der Hand, wobei sie sich etwas skeptisch musternd umsah. Immerhin war das Zimmer schön sauber, hatte Blick auf den Garten und war bequem hergerichtet. Die leichte Staubschicht auf dem Fensterbrett würde sich schnell beseitigen lassen. Sie dachte kurz darüber nach, dass ein Frühjahrsputz angebracht wäre.


    "Verzeih, wenn es hier in der Casa nicht allzu wohnlich ist, aber mir scheint, dass manche Zimmer einige Jahre nicht mehr genutzt wurden." Sie drehte sich bei den Worten um und musterte Reatinus. "Hast Du Hunger, Servius?" fragte sie freundlichen Tonfalls. Sie hielt immer noch die Tücher in der Hand und sah Reatinus fragend dabei an.

    Schwärze wogte um Medeia. Sie schlug ihre Augen auf und sah auf die Fresken, die auf die Decke gemalt waren. Für einen Momente drehte sich alles noch um sie herum und sie hatte das Gefühl auf Schiffsplanken zu liegen. Hatte sie nicht Quintus gesehen? Mühevoll rappelte sich Medeia auf und stöhnte vor Schmerz auf. Verwirrt sah sie sich um. Vor ihr stand die Urne ihres verstorbenen Mannes, Quintus. Der Weihrauch war schon völlig verbrannt und die letzte Rauchfahne stieg gen Himmel. Auch die Öllampe flackerte nur noch leicht.


    Benommen sah sich Medeia um und in den dunklen Gang hinein. Doch dort stand keine Gestalt, kein Geist aus ihrer Vergangenheit, der mit ihr zu sprechen begann. "Oh..." stöhnte Medeia und stand ganz langsam auf, wobei sie sich an dem Altar festhielt. "Ich muss geträumt haben..." murmelte sie und blieb an dem Altar gelehnt stehen. "Ich arbeite einfach zu viel!" Sie schüttelte leicht den Kopf über sich. Wurde sie tatsächlich schon vor dem Altar bewußtlos? Leicht wankend drehte sich Medeia um. Gerade wollte sie den Gang entlang gehen, als von hinten ertönte: "Medeia, warte!"


    Medeia erstarrte und wandte sich ganz langsam, wobei ihre Finger Halt an der Wand suchten. Aus der Dunkelheit trat eine Gestalt, eine sehr vertraute Gestalt, auf sie zu. Der Mann, ein Römer Ende Dreißig, sah sie besorgt an. Seine dunklen Augen waren voller Trauer, aber auch etwas Gehetztes lagen in ihnen. "Quintus..." flüsterte Medeia erneut. "Du lebst...?" Ihr Blick ging hastig zu der Urne, wo sie die Asche von ihrem Mann aufbewahrte. Sie hatte doch mit eigenen Augen gesehen, wie sein Körper zwischen Zedernholz und Weihrauch verbrannte. Nur die Asche war von ihm übrig geblieben. "Medeia, ich muss mit Dir sprechen..." raunte Quintus verschwörerisch und eindringlich. Ein leises Klirren ertönte hinter Medeia und sie drehte sich erschrocken um. Doch hinter ihr war niemand. "Quintus, wie kommt das...?" Sie sah wieder zu ihrem Mann, doch dort war nur noch Schwärze zu sehen.


    Verblüfft sah Medeia auf die Stelle, wo Quintus eben noch gestanden hatte. War es wahr? Lebte er noch? Aber warum war er verschwunden. Starr sah sie in den dunklen Gang. Minuten verstrichen und zogen langsam an Medeia vorbei, in denen sie sich nicht rühren konnte. Nachdem sie nur noch ihr Herz heftig schlagen hörte und die Stille immer bedrückender wurde, drehte sich Medeia abrupt um und floh zu ihrem Cubiculum.

    Medeia war an jenem Tag früh von dem Palast zurück gekehrt. Es ging ihr wieder nicht sehr gut und sie hatte Amatia die restlichen Aufgaben übertragen. Gerade wollte sie von der Culina kommend in Richtung ihres Cubiculum laufen, um sich etwas hinzulegen, als sie das Klopfen vernahm. Sie blieb stehen, erstaunt für einen Moment. Aber es war ja wieder Leben in die Casa eingekehrt. So ging sie leicht lächelnd auf die Tür zu und öffnete sie genauso lächelnd.


    Ihr Blick wanderte an Reatinus hoch und runter. Ein wohlwollendes und durchaus angetanes Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen. "Salve, Fremder."

    "Wenn sie wenigstens nackt wären..." murmelte einer der Zuschauer. Sein Nebenmann lachte leise. "Aber sieh doch, Iphikrates, das sind Römer." Er schüttelte verächtlich grinsend den Kopf. "Glaubst Du wirklich, die haben etwas Kultur an sich. Barbaren allesamt!" Der Erstere, Iphikrates, nickte leicht, sah jedoch etwas bedauernd auf die Prügellei. Derweil bahnte sich von hinten zwei großgewachsene Männer durch die Menschenmenge. Sie trungen kurze dunkelrote Tuniken und dazu enge, lederne und schwarze Brustpanzer und lederne Bein- und Armschienen, die mit silbernen Nieten verziert waren. Es musste sich wohl um Hektor und Phelippos handeln, denn die junge Nymphe folgte ihnen und deutete aufgeregt auf die Prügelszene.


    Decius improvisierte Waffe schlug auf der Tischplatte, die am Boden lag, ein. Sie zerbrach und auch das Tischbein zersplitterte am vorderen Ende. Decius wollte sich in dem Moment nach oben bewegen, um der Faust von Gabriel auszuweichen, doch viel zu langsam. Der ordentliche Kinnhacken von Gabriel erwischte Decius mit Wucht und schleuderte ihn nach hinten. Er taumelte einen Moment, hätte sich auch beinahe halten können, doch das Bein von Tacitus wurde ihm zum Verhängnis. Er fiel auf den Boden, nicht ohne noch zu versuchen Gabriel mit einer Beinschere ebenfalls zu Fall zu bringen. Dann krachte Decius auf seinen Rücken, auf ein Tischbein und die Tonscherben. Ein sehr schmerzliches Stöhnen entrang seinen Lippen. Mühsam hob er seine Faust, um sie matt Gabriel entgegen zu schwingen...


    In dem Moment stießen die zwei muskulöse Männer durch die vorderste Reihe und traten auf Decius und Gabriel zu. Der Größere von Beiden beugte sich nach vorne und packte Gabriel. "Das reicht!" donnerte seine Baßstimme durch die Taberna, während er versuchte Gabriel nach hinten zu ziehen. Der andere Gerüstete packte in dem Moment Decius, der sich nur noch matt dem erwehrte. Blut strömte aus dessen Gesicht und sein Kinn schwoll schnell an.

    Medeia lächelte dankend, als Avitus den Wein brachte und liess das Massieren ihrer Waden wieder sein. Ihre Stola, die sich immer bei der Arbeit trug, fiel wieder über ihre Beine hinweg. Wenn sie den Blick von Imperiosus gemerkt hatte, schien sie wohl geflissentlich darüber hinweg zu sehen. "Ich glaube auch, dass Neptun bei der Überfahrt ein Auge auf uns hatte oder besser gesagt, auf die Augusta. Aber gibt es einen Tempel hier in Rom?" Sie dachte kurz darüber nach, entsann sich jedoch nicht einen gesehen zu haben.


    Als der Trunkspruch ausgesprochen wurde, lachte sie jedoch gleichauf leise. "Nein, trinken wir lieber auf die Gens und dass unsere Familie wieder in diesen engen Kreis zusammengefunden hat. Trotz dieser vielen Wirren, die wir durchmachten mussten." Sie hob den Becher. "Auf die Familie Artoria!" Sie trank einen Schluck und lehnte sich genüßlich zurück. Sie musterte dabei erst Imperiosus mit neugierigen und wachen Blick und schließlich auch Avitus. "Dann seid ihr Beide in Ostia aufgewachsen? Erzählt doch ein wenig über Euch!"



    Sim-Off:

    Das macht ja nix, Imperiosus. Das ist schließlich der Vorteil dieses Forums ;)

    Das Tosen und Jubeln nahm von der Seite der Factio der Purpurnen auch kein Ende. Fussgestampfe wurde mit donnernden Rufen begleitet. Immer wieder sprangen die Anhänger begeistert auf. Auch Dominator konnte es sich nicht nehmen lassen, eine Ehrenrunde durch die Rennbahn zu fahren, wobei er ein strahlendes Lächeln aufsetzte und den Anhängern zuwinkte, die ihn wie einen Gott feierten. Als er schön langsam bei der Südkurve vorbeifuhr und anschließend an den Banden der Purpurea hob er die Hand und strahlte wie ein Sieger. Einige Frauen seuftzen und fielen glatt in Ohnmacht bei diesem Anblick.


    Doch die Rufe von der Factio Praesina wurden nicht ignoriert. Der brutale Factioteil am Rande zu den Praesina hatte nur auf ein solches Signal gewartet und Massen von Menschen stürzten sich auf die Grünen. "Großmäuler! Ihr habt doch nen Schlag wie ne Frau!" ertönte es immer wieder und ähnliche Beleidigungen. Wieder wurden Krüge geworfen und eine Schlägerei, die es in sich hatte, fing dort an.


    Medeia rutschte noch etwas zur Seite. Zwar freute sie sich, dass die Purpurea dieses Mal gewonnen hatten, doch immer wieder spähte sie besorgt zur Schlägerei. Währenddesssen hallte immer wieder "Purpurea Victrix! Dominator Victor!" von den Tribünen und einige der Anhänger versuchten von den Bühnen auf die Sandbahnen herunter zu klettern, um ihrem Helden hinter her zu laufen.






    [Blockierte Grafik: http://img124.imageshack.us/img124/1373/factiobannerschmal0ic.jpg]

    Herzlich willkommen in der Gens Artoria :)


    Wie die Verwandschaftsverhältnisse sind, können wir ja dann noch per PN besprechen (nach Deiner Freischaltung) :)

    Es war wieder spät am Abend. Medeia hatte einen langen Arbeitstag hinter sich und war sehr müde. Doch innerlich war sie auch sehr aufgewühlt. Eine innere Unruhe hatte sie schon seit Tagen erfasst. Mit etwas von dem Weihrauch, den sie vor einigen Monaten gekauft hatte, ging sie langsamen Schrittes auf den Hausaltar zu. Das Lararium lag dunkel vor ihr und mit leicht zitternden Fingern entzündete Medeia die Öllampe auf dem Altar. Etwas matt sank sie auf das Kissen vor dem Altar und rieb sich die Schläfe.


    Diese Kopfschmerzen wollten sie schon seit Tagen nicht mehr loslassen, aber einen Medicus aufsuchen wollte sie wirklich nicht. Es wäre ja auch zu lächerlich nur wegen ein paar Kopfschmerzen sich zu beklagen. Mühevoll begann sich Medeia zu konzentrieren. Wollte sie doch erst den Laren für die glückliche Reise danken, ehe sie noch den Tempel des Mercur aufsuchte. Sie schüttete den Weihrauch in ein Gefäß, nahm einen Holzspan. Sie zog sich ihre Palla über den Kopf und zündete den Holzspan an der Öllampe an. Den Span hielt sie anschließend unter das Weihrauch und das Brennmaterial dafür. Langsam fing es an zu glühen und nach einigen Momenten zog die erste Rauchfahne gen Himmel.


    Medeia schloß die Augen und besann sich für einen Moment. "Oh ihr schützenden Laren, Ahnen unseres Geschlechtes und Hüter unserer Familie. Wieder mal danke ich Euch, für Euren Segen. Auch danke ich Euch, dass ihr wieder zwei Artorier nach Hause gebracht habt..." In dem Moment schoß ein brennender Schmerz durch Medeias Schläfe.


    Stöhnend sank sie auf dem Kissen zusammen und krümmte sich. Wie eine glühende Nadel, die in ihr Kopf fuhr, fühlte sie der Schmerz an. Immer noch keuchend griff sie sich an den Kopf. Alles drehte sich um sie herum und es dauerte eine Weile ehe sie sich rühren konnte. Tränen des Schmerzes waren über ihre Wangen gelaufen. Ein Schluchzen ließ sie erzittern. Sie fasste nach dem Altarrand und zog sich hoch, während ihre Schulter immer noch zuckten. "Reiss... Dich.. zusammen, Medeia..." flüsterte sie leise keuchend.


    Mühsam rappelte sie sich auf und holte keuchend tief Luft. Nach einer Weile klang das Zittern ab und sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ihr Blick irrte umher und fiel dann auf die Urne, in der sie ihren Mann aufbewahrte. "Ach, Quintus..." murmelte sie leise. Sie starrte auf die griechsichen Bilder, die die Urne verzierten und Szenen aus der Unterwelt zeigten. "Wenn Du doch noch hier wärst..." Sie schloss gequält die Augen.


    "Aber ich bin doch hier, Medeia!" Medeia blinzelte einen Moment und sah verdutzt auf die Urne. Langsam drehte sie sich um und riss erstaunt die Augen auf. Ihr Blick hatte sich auf den Gang, der zur Culina führte gehaftet. "Quintus...!" murmelte sie atemlos.

    Medeia trat, immer noch barfuss in das Tablinum hinein. Ihr Blick schweifte kurz durch den Raum, dann setzte sie sich seufzend auf eine Kline. Ihre Palla warf sie achtlos auf das Kopfteil und strich sich wieder eine Haarsträhne zurück. Lächelnd betrachtete sie Avitus und Imperiosus. "Ein Miles und ein Priester..." murmelte sie sinnierend. Dabei zog sie ihre Füsse auf die Kline und lehnte sich müde auf ihren Ellbogen. Es war schön, dass es doch einige Verwandte hier in Rom gab.


    "Und welchem Gott wünscht Du zu dienen, Tiberius?" fragte sie neugierigen Blickes. Dabei fing sie ganz leicht an ihre Waden zu massieren. Die Flure im Palast waren einfach zu lang und sie wußte schon nicht mehr, wieviel sie heute wieder in den Gängen dort auf und abgelaufen war.

    Medeia lachte leise und schüttelte ihren Kopf. "Das ist ein Tag!" meinte sie leise. "Ja, gehen wir doch ins Tablinum!" Sie lächelte und ließ auch das letzte Gepäck noch im Atrium stehen. Während sie auf das Tablinum zulief, blickte sie ihre neuen Anverwandten immer mal wieder erstaunt an. Auch ein Gähnen musste sie unterdrücken. Nach der langen Reise war noch viel im Palast zu tun gewesen und die Augusta hatte den Dienern nicht frei gegeben, im Gegensatz zu den Praetorianern, die sogar eine Woche frei bekommen hatte. So trat sie in Tablinum hinein...