Beiträge von Quintus Sabbatius Aurelianus

Ein paar Wochen später saß ich über dutzende, wenn nicht sogar hunderte Papyrusrollen gebeugt, machte mir hier und da ein paar Notizen auf meiner Wachstafel und suchte dann weiter. Die Arbeit eines Magistratus ist anstregender, als die eines Scribas, stellte ich nüchtern fest. Dabei fiel mir auch gleich ein, dass Detritus mir immer noch nicht die neue Scriba vorgestellt hatte. Vielleicht will er sie vor mir verstecken

Auch der Mercuriustempel bereitete mir zunehmend Sorgen. Das Projekt neigte sich zwar dem Ende entgegen, das aber mit einer Geschwindigkeit, die selbst dem trägsten Menschen zu langsam wäre. Seufzend machte ich eine kleine Pause und guckte dabei verträumt aus dem Fenster. Draußen war es bereits dunkel, ohne dass ich es bemerkt hatte. Wahrscheinlich war das auch der Grund für die schlechten Lichtverhältnisse hier im Zimmer . Ich zündete ein paar Öllampen an, nahm dann eine unbeschriftete Papyrusrollen und schrieb sauber auf diese, was ich vorher auf der Wachstafel als Notizen niedergeschrieben hatte.

Mühsam öffnete ich mit den ganzen essbaren Sachen in meinen Händen die Tür.

Da bin ich wieder. Ich habe alles gefunden.

In der Küche holte ich die Speisen, die ich mit Livilla auf meinem Zimmer essen wollte. Nachdem ich sie hatte, ging ich schnell wieder zurück.

Hört sich wunderbar an.

sagte ich begeistert.

Ich gehe gleich in die Küche und hole die Speisen.

Zügig ging ich aus dem Zimmer in die Küche.

Hübsch !?! Bei diesem Wort zog ich eine Augenbraue hoch. Wie ich dieses Wort hasse. Schmuck ist hübsch, aber nicht mein Zimmer!!!!! Ich tat einfach so, als ob ich dieses feminine Wort überhört hatte. Schließlich kann ich ihr nicht böse sein!

Du hattest doch hunger? Auf was hast du Appetit?

WAS !!!! ICH GLAUBE, WIR SOLLTEN WIRKLICH ZUR CASA GEHEN! FOLGE MIR!

da Livilla mich scheinbar nicht hören konnte, zog ich sie einfach aus der Menge raus und wir gingen zur Casa.

Gemeinsam mit Livilla, die ich auf dem Markt getroffen hatte, betraten wir die Casa, gingen den langen Flur entlang und standen nun vor der Tür, die ich langsam öffnete.

Willkommen in meinem kleinen Zimmer. Es ist nicht sonderlich groß, aber gemütlich wie ich finde.

sagte ich stolz.

Meine Erkungdungstur durch die Casa war beendet und ich sank müde ins Bett, wo ich sofort einschlief.

Vielen Dank für das Angebot uns zu helfen, aber so was kann ich weder annehmen noch von dir verlangen.

Sagte ich zu Livilla und lächelte sie dabei an. Die Marktschreier wurden immer lauter, so dass man sein eigenes Wort kaum mehr verstehen konnte. Nur mit Mühe konnte ich deswegen Livillas Vorschlag hören.

Ich habe eine bessere Idee. Wir könnten doch in die Casa von Detritus Familie gehen. Ich habe dort ein Zimmer. Dort finden wir garantiert etwas zu Essen und man wäre auch etwas ungestörter.

Ein Sklave führte mich in das Gästezimmer, das eigens für mich hergerichtet worden ist. Es war nicht sehr groß, dafür aber überaus gemütlich – einfach zum Wohlfühlen.

Nachdem der Sklave gegangen war, wollte ich mich ein wenig ausruhen. Dies gelang mir aber nicht so richtig und so entschied ich mich erstmal die Casa zu erkunden.

Obwohl es schon spät war, war das Forum gut besucht und die Händler schrien immer lauter, um ihre Waren anzupreisen. Wir gingen weiter und kamen an einem Stand vorbei, der Olivenöl anbot. Schweigend nahm ich von der Konkurrenz Notiz, verdrängte aber schnell das Geschäftliche aus meinem Kopf und widmete mich nun voll und ganz meiner lieben Ehefrau.

Schade, dass du nicht hier in Ostia bleiben kannst, aber Rom ist ja zum Glück nicht soweit weg. Wirst du dort lange bleiben oder bist du nur auf der Durchreise?

Mit dem Tempel geht es nur langsam voran. Die meisten Menschen wollen einfach nicht spenden und ohne Geld können wir nichts bauen. Dabei ist gerade der Mercuriustempel für Ostia als Handelsstadt eine wichtige Investition.

Ich wollte eigentlich das Forum schon wieder verlassen, da wurde ich unsanft von jemanden angerempelt. Diese Händler auf dem Forum können nicht einmal aufpassen, sagte ich in meiner langsam aufsteigenden Wut leise zu mir selbst und machte mich bereit dem Drängler eine Standpauke zu halten. Doch dieser umarmte mich plötzlich und unerwartet.

Nach einer Weile löste sich (endlich) die Umarmung und ich konnte nun in das Gesicht der Person gucken. Meine Wut war im Nu verflogen, als ich meine Ehefrau, Sabbatia Livilla, wiedererkannte. Natürlich musste ich sie gleich noch einmal umarme diesmal aber richtig

Livilla....

sagte ich noch immer etwas ungläubig

was..... was machst du denn hier? Es ist schön dich zu sehen

Vielen Dank

sagte ich freundlichzu dem Sklaven, der kurz darauf die Tür ein Stück weiter öffnete, damit ich eintreten konnte.

Mein Name ist Quintus Sabbatius Aurelianus.

stellte ich mich dem Sklaven vor.

Ich bin Gast in diesem Haus. Hat dich dein Herr, Lucius Octavius Detritus, davon nicht in Kenntnis gesetzt?

Ich betrat das Grundstück der Casa und ging den Weg entlang in die Richtung des Einganges. Dort angekommen, klopfte ich an die Tür und wartete.

Ich überlegte einen Augenblick. Eigentlich war alles für den Anfang schon besprochen.

Nein, ich denke, wir haben jedes Thema behandelt, was für den Anfang wichtig ist. Mir fällt jedenfalls nichts mehr ein.

Vale! Ich wünsche dir eine gute Nacht.