Beiträge von Quintus Octavius Varus

    Als der Befehl gegeben worden war die Boote der hiesigen Fischer zu beschlagnahmen, da kehrte auch bei der Turma der Legio II wieder ein wenig Bewegung ein.
    Waren wir doch die letzten Tage zum Lagerdienst "verbannt" gewesen.
    Wir empfingen unsere Order, dass wir die Beschlagnahmung zu überwachen hatten, denn hoch zu Ross hat meinen guten Überblick über die Menge und kann diese auch gut kontrollieren.
    So sattelten wir unsere Pferde, legten die Rüstung an und begaben uns zu den zwei Centurien, welche die Beschlagnahme durchzuführen hatten.

    Auch die Turma der Legion schlug ihr Nachtlager für sich und die Tiere auf.
    Da der Sonnenuntergang schon kurz bevor stand, würden wohl kein Reiter mehr für eine Aufklärungsmission ausgesandt werden.
    Daher teilte die Turma nur ihre Wach- und Stalldienste ein.

    Das unfassbare geschah wenige Meter vor der alles erlösende Ziellinie. Der Germane zog an vorbei und gewann das Rennen.
    Maßlos entäuscht ritt ich noch eine Runde aus, während der Germane seinen Sieg auskostete. Ich konnte es einfach nicht fassen. Nach einer so guten Leistung dann doch noch verloren zu haben. Und das alles vor den Augen des Imperators und meines Kommandeurs. Alls ich auf die gleiche Höhe wie der Germane kam, reichte ich ihm meine Hand und gratulierte zu seinem Sieg.
    Auch wenn ich über Alles enttäuscht war, so war es doch erste Pflicht Sportsgeist zu zeigen und die Leistung des Kontrahenten anzuerkennen.
    Nachdem ich noch eine Runde gedreht hatte um meinem Pferd die Gelegenheit zum Auslaufen zu gönnen, stieg ich ab und führte es langsam zu den Ställen zurück.

    Heute war ich mit einer Gruppe direkt dem Tribun unterstellt und bildete somit seine Eskorte. Ich konnte nicht umhin das Gespräch mit dem Decurio mitanzuhören. Der Gedanke mit Flößen über den See zu setzten behagte mir nicht. Ich war zwar das mare nostrum, aber das habe ich mit einer Galeere befahren.
    Als der Tribun mit dem Händler sprach, versuchte ich aufmerksam zu zuhören. In Mogontiacum hatte ich zwar schon ein paar Brocken Germanisch aufschnappen können, aber dieses Kauderwelsch war ja was vollkommen fremdes.
    Auch wenn ich nciht verstanden habe worüber sie geredet hatten, so hoffte ich doch, dass wir nicht mit einem Floß über den See müssen.

    Nun galt es Alles oder nichts.
    Nur noch die siebte und entscheidende Runde musste ich mich vor dem Germanen halten und dann wäre der Triumph perfekt.
    Erneut trieb ich mein treues Pferd an, nochmals Alles zu geben.
    Mit dem Willen und der Gunst der Götter sollte das, was ich noch vor wenigen Tagen für unmöglich hielt, geschafft werden.

    Die Reise kam mir schon unendlich lange vor. Fast so lang, wie die Reise damals aus Roma nach Germanien.
    Jedesmal, wenn ich an den Kohorten vorbei ritt und in die zum Teil sehr erschöpften Gesichter -besonders der Probati- blickte, war ich froh zu dem kleinen priviligierten Teil der Reiterei zu gehören und dankte allen Göttern dafür.
    Besonders froh war ich, dass ich keine Marschlieder singen musste. Denn erstens geht dies vom Pferd aus nicht und zweitens hatten wir ja einen Aufklärungsauftrag.
    Dieser Aufklärungsauftrag führte und etwa 2 Meilen der Marschkolonne vorweg durch das nun ansteigende Land. Wir sahen immer mehr Brachflächen und verlassene Gehöfte.
    Mein Patrouillenführer befahl mir mit ein paar Milites eines dieser Gehöfte zu durchsuchen, und festzustellen ob sich dort Germanen versteckt hielten.
    Wir ritten zu einer kleinen Baumgruppe, saßen dort ab und ich befahl einem der Milites auf die Pferde aufzupassen. Vorsichtig schlichen ich und der Rest der Gruppe zu dem verfallenen Haus hinüber. Wir hatten unsere Gladii gezückt, als wir durch Tür und Fenster des Hauses hinein stürmten. Schnell war die verlassene Kate durchsucht.
    Kein Germane hatte sich hier breit gemacht.

    Was ich schon seit geraumer Zeit befürchtet hatet, ist nun aingetrofefn. Ich wurde von dem Germanen Ingwiohraban überholt. Ein Jubeln in der Menge zeigte mir, dass es doch ganz schön viele Zuschauer gab, die mit den Germanen fieberten.
    Jetzt wird's interessant, dachte ich mir.
    Ich setzte mich in den Windschatten des Germanen und setzte mich dort fest, entschlossen im alles entscheidenden Moment an ihnm vorbei und doch noch als erster über die Zielgerade zu reiten.

    Ich spürte den heißen Atem meines Verfolger in meinem Nacken. Es schien so, als dass wir die beiden vorderen Plätze unter uns ausmachen mussten. Somit wurde wohl auch dem Letzten klar, dass es sich nicht mehr um eine einfaches Pferderennen handelt, sondern es zu einem Zweikampf zwischen den römischen Imperium und den Germanen gekommen ist. Das Rennen, was schon im Vorfeld eine gewisse politische Brisanz in sich barg, ist nun vollkommen ein Kampf Rom gegen Germanien geworden.
    Und ich mitten drin!
    Zwar konzentrierte ich mich auf das Rennen, doch die kleinen Tuscheleien auf der Ehrentribüne zwischen dem Imperatir und meinem Kommandeur sind mir nicht entgangen. Genauso wenig wie die jubelnden Zurufe der Römer, die mich als Stellvertreter des Imperiums sahen und dessen Ehre verteidigen musste.
    Mit dieser Bürde ging ich aus der vierten Runde und schickte erneut ein Stoßgebet zu allen Göttern.
    Mögen sie mir in dieser Stunde gewogen sein.

    Von dem Radbruch hatten wir bei der Vorhut natürlich nichts mitbekommen.
    Doch die germanischen Männern in ihren befremdlichen bunten Hosen waren uns nicht entgangen.
    Misstrauisch beäugten wir uns gegenseitig, ehe wir weiter ritten.
    Wir waren von nun an noch wachsamer, denn wer weiß, ob andere es bei einem Blick bewenden lassen würden.

    Unsere Reitergruppe, die nun durch einen Teil der Ala verstärkt worden war, hatte weiterhin die Aufgabe der Marschkolonne vorweg aufzuklären. Wir erkundeten Wege und prüften diese, ob sie passierbar waren oder auch nicht. Die einzige Herausforderung, die sich uns stellte war das gelegentlich verscheuchen einiger Händler, die mit ihren Fuhrwerken die Straße blockierten.
    Ansonsten war der Marsch die letzten Tage recht ereignislos geblieben.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Valerianus
    Warum die Panzergrenadiere nicht mit den Auxiliartruppen verglichen werden können verstehe ich nun nicht, denn auch diese sind ja eigentlich als unterstützendes Element konzipiert worden - wenngleich sie heute natürlich vielfältigere Tätigkeiten ausüben als noch zu Zeiten ihrer "Erfindung". Aber das war im alten Rom ja nicht anders (siehe Grenzsicherung). Insofern existieren da schon so einige Parallelen, mal abgesehen von der Statussache natürlich.
    Unterstützend dazu dieser Wiki-Eintrag.


    Also, über den Wiki-Eintrag bin ich nicht so ganz glücklich.
    Wenn man den Grenadieren nur eine unterstützende Rolle zubilligt, dann wären ja die Panzertruppen die eingentlich wichtigen und Hauptträger des Gefechts und alles andere (Grenadiere, Pioniere, Artillerie usw.) wären Auxilliartruppen.
    Das widerspricht der Definition der Bundeswehr, die sagt, dass es Kampftruppen gibt (Panzer, Grenadiere, Fallschirmjäger usw.) und dann Kampfunterstützungs-, Führungsunterstützungs- und Einsatzunterstützungstruppen (Artillerie, Fernmelder, Feldjäger usw.) So könnte man höchstens die drei letztgenannten als Auxilliartruppen bezeichnen.
    Anderes Argument: Was machst du mit einer Panzergrenadierdivision? Sind dann dort die Panzer die Auxilliartruppen? ;)


    Zitat

    Auch wenn man das jetzt wie eben diskutiert auf Division umsetzt, kommt kein Sinn rein. Nur weil eine Panzerdivision beispielsweise noch eine Pioniereinheit mitnimmt, damit diese ihnen eine Brücke über einen Fluss bauen, sagt man ja nicht, dass die Pioniere Bestandteil der Panzerdivision sind.


    Naja, also so in einer Division (egal ob Panzer oder Panzergrenadier) da findet man Pioniere, Artillerie, Flugabwehr, Fernmelde usw...
    Also ein großer und bunt gemischter Haufen.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Valerianus
    In einer heutigen modernen Panzerkompanie finden sich ja auch nicht wie der Name es andeutet nur Panzer, sondern eben auch die Grenadiere (die ähnlich wie die damaligen Auxiliartruppen eine Hilfsfunktion einnehmen).


    :huh:
    Also dieser Vergleich ist in diesem Zusammenhang -'tschuldigung wenn ich das so sage- totaler Nonsens.
    Eine Panzerkompanie besteht -wie der Name sagt- nur aus Panzern. Interne Unterstützungsteile wie Kompanieführung, Bergetrupp, Sanität und Instantsetzung mal abgesehen.
    Die Zuteilung von Grenadieren erfolgt lageabhängig. (So wie Panzer auch den Grenadieren zugeteilt werden können)
    Die Grenadiere sind in keiner Art und Weise mit den Auxiliartruppen zu vergleichen.

    Zitat

    Original von Quintus Octavius Varus
    Bin die nächsten 2 - 2 1/2 Wochen beruflich gebunden.
    Werde daher wohl nicht posten können, es sei denn ich komme irgendwie ins Internet, was unwahrscheinlich ist.


    Hat sich alles geändert, bin doch da.

    Nachdem unsere Pferde schließlich versorgt waren gingen wir auch zum Abendessen über. Es gab eine übliche Einheitsration. Ich war zu müde, als dass ich mich über die "Künste" unseres Kochs beklagen könnte. So stopfte ich das Essen müde in mich hinein.
    Für so manchen Grünschnabel war dies noch sehr aufregend.
    Ich sah noch wie die Wachen aufzogen und eine Abteilung der Ala das Lager betrat.
    Mit zwei Neulingen, mit denen ich an der kleinen Koppel meinen Stalldienst verrichten sollte, ging ich zum Gatter rüber und machte es mir dort für die Nacht bequem.

    DIe Spannung, die auf mir lag wuchs ins Unermeßliche.
    Ich konnte es kaum glauben, dass es mir gelungen war meinen knappen und hart umkämpften Vorsprung bis in die dritte Runde zu sichern.
    Jetzt galt es nciht schlapp machen, nachdem man so gut begonnen hatte.
    Ich wusste, dass nicht mur tausende Blicke der vielen Zuschauer auf mir lagen, sondern auch der Blick meines Kommandeurs, des Kaisers höchstpersönlich und jener unbekannten Schönen, die ich wohl erst nach dem Rennen kennen lerne.
    Drei vortreffliche Gründe also, das Beste, was gerade gut genug ist, zu geben.

    Kaum hatten auch die Eques ihre Zelte aufgeschlagen und die Koppel für die Pferde errichtet, begannen wir damit unsere Ausrüstung nachzubereiten.
    Wir pflegten die Pferde anständig und gaben von dem Hafer, den ein Troßwagen mit sich führte.
    Ich war in der ersten Gruppe, die diese Nacht Stalldienst machen sollte.

    Ein Bote kam angeritten, als wir grade einen kurzen Beobachtungshalt an einer Flußbiegung machten. Er richtete uns aus, dass der Troß ein Nachtlager aufschlägt und wir zurückzukommen hatten.
    Wir machten also kehrt und ritten zurück.
    Die Legionäre hatten schon den Graben ausgehoben und waren dabei die Pallisade aufzustellen. Wir begaben und unserem Platz im Lager und errichteten dort zunächst ein kleine Koppel und bauten dann unsere Zelte auf.
    Die ersten Legionäre waren schon fertig als wir noch so einiges zu tun vor uns hatten.

    Ich war in einer Gruppe, die dem Troß vorweg gertitten war.
    Viele Händler und Reisende machten schon von sich aus Platz, aber ein hartnäckiger Händler mit seinem großen Fuhrwerk machte Scherereien.
    "Hör zu Mercator. Ich hab's im Guten versucht, aber wenn du nicht sofort von der Straße runter gehst, dann packen wir dein Fuhrwerk und deine überteuerte Ware und schmeißen alle zusammen in den Rhenus. Hab ich mich klar ausgedrück?"
    Endlich willigte der Händler ein und trieb sein Ochsenfuhrwerk von der Straße.
    Warum denn nicht gleich so, dachte ich mir.
    Nach diesem kleinen Zwischenfall ritten wir weiter und setzten unseren Auftrag fort.


    Sim-Off:

    Danke, schon korrigiert