Beiträge von Quintus Octavius Varus

    Unser Decurio kam grade von der Befehlsausgabe des Tribun und gab uns unsere Weisungen.
    Ich sollte zu der Gruppe gehören, die eine Vorhut für den Marsch stellt. Somit waren wir die ersten, die sich in Bewegung setzten. Ich kontrollierte nochmal schnell meine Ausrüstung und vergewisserte mich, dass alles fest verstaut war.
    Kaum war dies geschehen, preschten wir los, entlang der Straße am Rhenus.
    Wir waren grade los geritten, da hörten wir in der Ferne das Signal der Cornicen zum Abmarsch. Nun würden sich auch die Infanteristen und das Gefolge in Marsch setzen.
    Wir waren indessen schon aus der Stadt hinaus und hatten bereit einen kleinen Weiler hinter uns gelassen. Mit scharfen Augen beobachteten wir die Höhenzüge am Ufer des Rhenus. Sie waren hoch, oftmals sehr steil und sollte uns jemand was böses wollen, so wären sie dafür ideal.
    Den Göttern sei Dank gab es momentan werde Germanen noch andere Gauner, die es mit unserem großen Troß aufnehmen wollten.

    Als ich an der Wende von dem Germanen kurz überholt wurde war ich ein wenig erschrocken. Hatte ich ihn doch gar nciht kommen gesehen.
    Doch durch ein ebenfalls geschicktes Manöver schaffte ich es wieder aufzuschließen.
    Der Mattiaker war nun mein ärgster Konkurrent.
    Ich war vom Kampfeswillen beseelt ihn zu schlagen.
    So schickte ich kurz ein Stoßgebet zu den Götter und trieb mein Ross weiter an.

    Nach einer kurzen Nacht, immerin war ich grade erst aus Colonia Augusta Treverorum zurück gekehrt, hatte ich früh morgens meinen Schimmer Nubecula gesattelt. Die ganze zweite Turma war schon auf den Beinen und belud die Pferde und die Packtiere. Mein contubernium, zu dem ich jetzt gehörte, hatte schon am Vorabend das Meiste verpackt, so dass wir jetzt nur noch einige wenige Ausrüstungsgegenstände zu verstauen hatten.
    Die Sonne war grade im Begriff hinter den dicken Wäldern Germaniens hervor zu treten. Tau lag auf den Wiesen und in der Ebene des Rhenus waren kleine Nebenschwaden zu erkennen.
    Ich stand an der Spitze meines contubernium. Als alles verpackt war ritten wir schließlich los und meldeten uns beim Tribun.
    "Salve Tribun Corvus. Eques Octavius Varus meldet sich zur Stelle. Unser contubernium ist zu deiner persönlichen Verfügung zugeteilt."

    Ich war bis auf das äußerste gespannt. Der Schweiß rann mir die Stirn runter und das Salz brannte in meinen Augen. Die Rede des Rennleiters nahm ich nur halb war. Ich sah kurz hoch auf die Tribüne und konnte dort den Imperator, meinen Kommandeur und weitere Würdenträger entdecken.
    Meine Entschlossenheit das Rennen zu gewinnen wurde nur noch größer.
    Plötzlich ging alles ganz schnell.
    Das Startsignal wurde gegeben, der Start war frei und mein Ross sprengte hervor.
    Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass ich ich mit einem der Germanen vorne lag. Mein Start war schnell und kräftig. Jetzt galt es den Vorsprung zu wahren.
    Würde ich dies schaffen?
    Schnell verworf ich den Gedanken wieder.
    Ich trat meinem Pferd nochmals in die Seite und trieb es zu Höchstleistungen an.

    Am morgen war ich in Augusta Treverorum angekommen und hatte meine Unterkunft im Lager der Rennteilnehmer gefunden. Mein Pferd wusste ich sicher in der Obhut eines Stallknechts der Legio II, der mich begleitete. So genoss ich noch für einen kurzen Moment den warmen Frühlingstag und schaute mir dabei die Stadt, aber esonders die Arena an. Ich gelangte an einigen Posten vorbei in die Arena selbst und fand mich unten auf der Rennbahn wieder. Ich war beeindruckt und überwälltigt. Bisher war ich einer unter vielen, die oben auf den Rängen saßen. Nun aber werde ich unterden Augen von tausenden, womöglich gar des Imperators persönlich, hier unten am Rennen teilnehmen.
    Diesen Gedanken, der eindeutig ein kleines flaues Gefühl im Magen herbei rief, verdrängte ich schnell wieder und ging zurück zu dem Stall, wo mein treues Pferd und der pflichtbewusste Stallknecht auf mich warteten

    Es lagen noch kleinere Nebelschwaden auf dem Übungsplatz so früh am morgen, aber dass sollte den ersten Übungslauf nicht wesentlich stören. Ich hatte mir vorgenommen mit meinem Pferd einen Rundkurs um den Platz und dannach noch eine kleine Schleife an der Palisade des Castellum entlang zu laufen.
    Hoch konzentriert saß ich auf dem Rücken meines prächtigen Schimmels und vor meinem inneren Auge liefen die Startszenen eines Pferderennens ab, welche ich bisher immer nur als Zuschauer gesehen hatte.
    Schließlich trat ich dem Schimmel in die Seite und Nubecula sprengte davon.
    In einem wilden Gallopp jagten wir über die Bahn und ging in die ersten Kurven. Der Übungsplatz mit seinen künstlichen Hindernissen und den Strohpuppen flog an mir vorbei und wir flogen auf das Castellum zu. In einem scharfen Ritt umrundeten wir auch dieses, sodass wir wieder auf den Übungsplatz und unsere Zielgrade kamen. Noch einmal trat Nubecula in die Seite und verlangte das Äußerste von ihm. Wie ein weißer Götterblitz passierte wir unsere Ziellinie.
    In Ruhe ritt ich mein Pferd dannach aus. Es war jetzt wichtig, dass es sich langsam abkühlen konnte. So legte ich schnell eine weitere Decke über das Tier und führte es langsam zu Castellum zurück., wo uns einige Wachen von ihren Posten zu geschaut hatten.

    Es dämmerte der Morgen, als ich mich in die Ställe begab und mein Pferd Nubecula aufsuchte. Ich sattelte es und führte ihn aus dem Stall und dem Castellum hinaus auf dem Kavallerieübungsplatz. Dort wollte ich dann für das bevorstehende Rennen ein wenig üben.

    Vom Officium des Legaten kommend, betrat ich das Officium des Primus Pilus. Dort ging ich zunächst zu seinem Scriba und meldete mich an.
    "Salve. Kannst du mich beim Primus Pilus anmelden? Es geht um eine mögliche Teilnahme am Pferderennen bei den Spielen hier."
    Der Scriba legte den Papyrus weg, den er grade bearbeitete, und ging in das Nebenzimmer um mich anzumelden.

    Ich kam in das prächtige Vorzimmer des Legaten und ging dort gleich zu einem seiner Scriba.
    "Salve, kannst du mich beim Legaten anmelden, sofer dieser kurz Zeit für mich hat?", sagte ich ihm.
    Kaum hat sich der Schreibstubensoldaten zum gehen gewandt, fügte ich noch schnell meinen Grund für meinen Besuch an.
    "Sag ihm, dass es um eine möglich Teilnahme bei den Spielen hier in Germania geht."

    Nach dem gestrigen Materialappell war heute der Beginn der Untersuchung der Pferde.
    Jeder Milites hatte die Aufgabe sein Pferd dem medicus vorzustellen, der für die Tiere der Legio II zu ständig war.
    Endlich war auch ich an der Reihe.
    Ich salutierte kurz.
    "Salve Medicus. Dies ist mein Pferd Nubecula. Wie du weisst hatte es vor einigen Woche ein kleine Entzündung an der Fessel links vorn. Diese ist aber abgeklungen und er bewegt sich auch ganz ohne Einschränkungen."
    Der Medicus schaute sich das Pferd zunächst äußerlich an, schaute ihm dann ins Maul und betrachtete sich dann die ehemalige Verletzung eingehender.
    Er murmelte etwas vor sich hin und befahl seinem Soldaten etwas in eine Papyrusrolle zu schreiben.
    Schließlich nickte er mir zu und beschied mir, dass mein Pferd wieder voll einsatzbereit sei.
    Erleichtert, dass meinem Tier ncihts fehlt nahm ich Nubecula wieder bei den Zügeln und führte ihn zurück in den Stall.

    Geschäftiges Treiben machte sich seit den frühen Morgenstunden in den Ställen breit. Grund war der immer wiederkehrende Materialappell. Jeder hatte sich nicht nur um seine persönliche Ausrüstung wie Waffen, Rüstung und Kleidung zu kümmern, sondern auch um die Ausrüstung der Pferde. Die Lederriemen der Zügel wurden erneuert, Pferdedecken wurden geflickt und auch der Schmid hatte alle Hände voll zu tun.
    Die Überprüfung der Ausrüstung nahm fast den ganzen Vormittag ein. Am Nachmittag wurden dann die größeren Ausbesserungsarbeiten durchgeführt.
    Es war klar, dass am Abend ein Appell durchgeführt wird wo alles nochmals genaustens geprüft wird.

    Ich schaute mir die Versuche des Probatus Reatinus an und verbesserte hier und da wo es nötig war.
    Alles in allem machte er sich nicht schlecht und für die Zwecke eines Infanteristen würde das gelehrnte schon ausreichen.
    "Ganz akzeptabel Probatus. Ich bin mir sicher, dass es ausreichend. Du brauchst ja keine Spitzenreiter sein. Hauptsache du fällst nicht vom Pferd und weißt ein wenig wie man mit dem Tier umgeht."

    Ich kam zur Ausbildung mit einem recht zahmen und gutmütigen Pferd, was selbst den schlechtesten Reiter noch nicht abgeworfen hatte. Also genau das richtige Tier für diese Erstausbildung.
    Probatus Reatinus?
    Ich bin Legionarius Octavius Varus und leiste meinen Dienst für Rom hier in der I. Turma der Legionsreiterei. Ich habe heute die Aufgabe dir ein wenig reiten beizubringen. Es soll für so viel genügen, dass du dich sicher auf einem Pferd halten kannst, auch wenn es ein wenig schneller läuft.
    Saßt du schon einmal auf einem Pferd?
    Wenn nicht ist das auch egal. Unser vierbeiniger Kamarad hier ist sehr zahm und für einen Neuling genau das Richtige.
    Ich werde dir zuerst zeigen, wie man auf das Pferd rauf kommt und wie man es dzu bringt mit einem fort zu reiten."

    Ich strich die Reitdecke glatt und schwang mich beherzt auf den Rücken des Pferdes. Dann trat ich im leicht in die Seite und das Tier setzte sich langsam in Bewegung. Nach ein paar Schritt machte ich kehrt und ritt zu dem Prabatus zurück und saß ab.
    "Das ist gar nciht schwierig wie es vielleicht aussieht. Wichtig ist, das du darauf achtest, dass die Reitdecke glatt auf dem Pferderücken liegt. Wirft sie Falten, so scheuert dies bei dir und dem Pferd wunde Stellen in die Haut.
    Versuch jetzt selber mal auf das Pferd aufzusitzen. Keine Sorge, ich haltees solange fest. Wenn du dies ein paar mal gemacht hast und fest im Sattel sitz, werde ich euch mal kurz über den Ex-Platz führen. So kannst du dich ein wenig an das Reiten gewöhnen. Wenn d dann soweit bist, dann werde ich dich auch mal alleine ein Runde reiten lassen.
    Also los Probatus, aufsitzen."