Beiträge von Quintus Octavius Varus

    Ich kam mit dem Pferd des Tribuns zurück vom Übungsplatz und rieb es ausgiebig mit Stroh ein.
    In der Tat hat es sich diese Extraration, die ich ihm gab, verdient. Wahrscheinlich soger mehr als es zunächst den Augenschein hat. Immerhin hatte ich die Möglichkeit in Gegenwart des TA mein Können zu beweisen. So nährte sich langsam in mir die Hoffnung nun bald endgültig zur Reiterei zu gehören.

    Ich war zum Tribun zurückgekehrt und war stolz, dass es besser klappte als ich vermutet hatte. Als mich dieser anwies weiterzumachen, war ich zunächst entäuscht, da ich dachte gut gewesen zu sein. Aber anderseits war dies die Gelegenheit nochmals zu zeigen was in mir steckt mich für die Reiterei zu qualifizieren.
    So machte ich kehrt und begann erneut einen schnellen Anritt auf die Übungspuppe. Jedesmal riss ich das Pferd kurz vorher rum und stach mit dem Schwert zu. Und je öfters ich diese Prozedur wiederholte, desto mehr Treffer landete ich schließlich. Bis auch diese Puppe völlig zerstochen war und ich sie für die kommende Inspektion reparieren durfte.
    "Ihr habt recht Tribun. Dieses Pferd spürt hier seine Wurzeln und kann sich vor Temperament kaum noch halten."

    Unsere Zeltgemeinschaft war die letzten Tage eifrig dabei die Ausrüstung auf ihre Vollzähligkeit zu überprüfen und alle Schäden zu erfassen. Diese Schäden bemühten wir uns mit größter Anstrengung abzustellen. Dies war jedoch nicht so ganz einfach, da auch alle anderen Zeltgemeinschaften Schäden an ihrer Ausrüstung festgestellt hatten und auch diese ausbessern mussten. Und leider war das Material noch knapp. Mit ein wenig Glück gelang es das Material in einen ordentlichen Zustand zu bringen.
    Doch nun ging es an die Ausrüstung für die Pferde. Es kostete viel Zeit die Reitdecken und das Zaumzeug auszubessern. Bis spät in die Abendstunden saßen wir über ein kleines Licht gebeugt und besserten mit Nadel und Faden unsere Ausrüstung aus. Und nach nur wenig schlaf ging es am nächsten Morgen nach der ersten Mahlzeit gleich weiter mit dem Polieren und Ausbessern unserer persönlichen Ausrüstung.

    Auch bei der I.Turma hatten alle Contubernien einen Materialappell durchzuführen. Daher wurde befohlen, dass zunächst die gesamte Ausrüsung überprüft und repariert werden sollte, bevor es zum Appell geht. Da eine contubernium der Reiterei neben ihrer persönlichen Ausrüstung noch weitere Ausrüstung für ihre Tiere hat, hatten wir also alle Hände voll zu tun.
    Zunächst breiteten wir unser gesamtens Material auf der Zeltbahn aus und gingen dann unter Leitung des dienst ältesten Eques daran die einzelnen Gegenstände zu überprüfen.
    Ich hatte mir ein Wachstäfelchen zur Hand genommen, auf dem ich alle Gegenstände sowie nötigen Reparaturarbeiten notierte.


    -Waffen reinigen
    -Mantel flicken
    -Rüstung polieren
    -Schanzwerkzeug säubern


    Nachdem wir unsere persönliche Ausrüstung überprüft hatten, ging es gleich weiter mit der Ausrüstung für unsere Pferde. Dort galt es die Pferdecken und das Zaumzeug zu kontrollieren und gegebenfalls zu reparieren.
    Nachdem wir all unser Material geprüft und repariert hatten, kamen der Vexillarius und der Decurio zum Appell.

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Das Spiel wiederholte sich einige Male, bis der Sack von vielen Einstichen gezeichnet war, Corvus sein Pferd vor Varus zum stehen brachte und abstieg.
    “Probier es auch einmal.“


    Überrascht von dem Angebot schaute ich ein wenig verdutzt, da mir der Tribun sein Pferd anbot.
    Aber einem geschenktem Gaul, schaut man nciht ins Maul. :D
    So stieg ich auf, nahm das Schwert und ritt in die Ausgangslage. Ich merkte sofort, dass ein sehr gut trainiertes und erzogenes Pferd unter mir hatte.
    Schließlich begann ich mit dem Angriff.
    :schwert:
    Zuerst im leichten Trab, dann im scharfen Galopp. So stürzten wir, Ganymed und ich, auf die Puppe.
    Zunächst hatte ich meine Probleme, da ich auch dieses geschickte Manöver des Tribun versuchte. Leider am Anfang ohne Erfolg.
    Doch langsam besserte ich mich und so gelang es mir auch einen Stich anzusetzten.
    "Wahrlich Tribun, ihr habt ein sehr edles Pferd. Man merkt die Rasse und Klasse dieses Tieres. Es ist sehr ausdauernd und schlau.
    Gestattet mir die Frage, ist das Pferd ein Hispanier? Es hat so viel Temperament."

    Vom Tor kommen ritten wir gleich zu den Ställen. Dort stiegen wir von unseren Pferden und streckten unsere eingefrorenen Knochen.
    "Keine Zeit zum Ausruhen Eques. Los, kümmert euch um die Pferde, dann könnt ihr in die warmen Unterkünfte und eure Ausrüstung nachbereiten."
    Kaum war ich abgesessen kam auch schon ein Stallbursche mit einer großen Decke für das Pferd. Diese warf ich ihm über und ging mit dem Tier noch ein paar Runden, dass es in Ruhe ausschwitzen und abkühlen konnte. Danach führte ich es zum Futtertrog und begann es zu striegeln.
    Erst als ich mich um das Pferd gekümmert hatte, ging ich los in die Unterkünfte und fing dort an meine Ausrüstung nachzubereiten.
    Geteu nach dem Grundsatz "Erst das Ross, dann der Reiter"

    Nach unserem erfolgreichen Manöver gemeinsam mit einer Cohorte der II.Legio kehrten wir ins Castellum zurück. Während des Manövers war ich so aufgeregt, dass ich den kalten germanischen Wind nicht wahr genommen habe. Doch jetzt fror ich wieder erbärmlich und verhüllte mich in meinem Mantel.
    Nich anders erging es der Torwache, die auf ihren Schultern eine kleine Schicht Schnee liegen hatte, Schweigend ritten wir an ihnen vorbei. Ich nickte kurz, dann war auch ich an ihnen vorbei gezogen.

    Nachdem wir einige Übungen und Scheinangriffe durchgeführt hatten kamen wir zu dem Höhepunkt des Manövers. Unsere Turma sollte mit einer Cohorte der II.Legio zusammen üben.
    Zunächst standen wir etwas abseits, so wie wir auch bei einer richtigen Schlacht zunächst verhalten würden. So hatte ich die Gelegenheit mir das Schauspiel der Legionäre anzuschauen. Es war, wie immer, faszinierend. Allein durch die geschlossene Schildformation müsste jedem Gegener Angst und Bange werden.
    Wie ich mir darüber noch so meine Gedanken machte kam schon das erste Signal zum fertig werden.
    "Achtung I. Turma gleich geht es los! Wir werden nun das Verfolgen eines fliehenden Feindes übern und dabei über eine unserer eigenen Cohorten hinweg angreifen. Bleibt zunächst dich zusammen. Sobald wir an der Cohorte vorbei sind auflockern.
    Es geht los! Keilformation!!!"

    In Kailformation ritten wir los, genau auf die Rücken der vor uns stehenden Legionäre zu. Noch stand die Cohorte vor uns, wie eine Mauer aus Stein. Wir ritten immer schneller und befürchtete schon, dass wir in die Cohorte hinein reiten würden. Doch im letzten Augenblick öffnete sich uns eine Gasse und unsere Turma schoss hindurch, wie ein Pfeil durch ein Stück Stoff.
    Kaum waren wir an den Legionären vorbei, beschleunigten wir nochmals unser Tempo, fächerten die Formation auf und verfolgten so den imaginär fliehenden Feind.
    Es war ein perefkt koordinierte Schauspiel und eine Freude für die Götter.
    "Das war gut so Männer. Sobald wir jedoch die Formation lockern, müssen wir dennoch acht geben und versuchen in unseren kleinen Gruppen und Trupps zusammen zu bleiben. Ich will keine Einzelkämpfer sehen. Die Zeit, die ich in eure Ausbildugn investiere, ist zu kostbar, als dass ihr bei der ersten Schlacht aufgrund eigener Dummheit getötet werdet. Ist das klar?"
    "Jawohl, mein Vexillarius."

    Kaum waren wir aus der Stadt hinaus geritten, da erhöhten wir unsere Geschwindigkeit und der eisige germanische Wind pfiff uns um die Ohren.
    Kaum waren wir an dem großen offnen Feld angekommen, führten wir auf Befehl unseres Decurio die ersten Formationsübungen durch.
    "Turma! In Linie - In Reihe - Angriff im Keil!!!"
    In raschen Galopp und mittlerweile geübt riss ich mein Pferd entsprchend den Kommandos herum und nahm die mir angestammte Position ein. Das anfängliche Chaos wich nun einer perfekt inszinierten Choreographie.

    Es war ein neuer Morgen angebrochen, der Schnee lag immer noch.
    Auf das Signal der Trompeter versammelten wir uns für dem Gebäuder der Legionsreiterei. Ich war gespannt, was heute auf dem Dienstplan stehen mochte.
    "Männer, heute werde wir mit einer Cohorte der Infanterie vor den Toren der Stadt zusammen üben. Wir werden unsere eingeübten Formationen und den Angriff dabei schwerpunktmäßig beüben. Ich erwarte -wie immer- höchste Einsatzbereitschaft und absolute Spitzenleistungen.
    Wegtreten"

    Kaum war dies ausgesprochen jagte uns auch schon unser Vexillarius zu den Pferden. Wir saßen in Windeseile auf und ritten aus dem Castellum raus.

    Ich nahm den Becher Wein dankend an, prostete Commodus zu und trank einen Schluck.
    "Es ist nicht so, dass wir nicht zu feiern verstünden. Ich dachte aber, dass ein Mann solcher Stellung wie deiner, bestimmt gepflegtere Etablissements aufsucht.
    Ich für meinen Teil habe es am liebsten hier in der Taberna. Hier bei den netten Mädchen aus Mogontiacum, die sich nicht selbst verkaufen. Naja, zumindest gilt dies hier für die meisten, Ausnahmen gibt es immer."

    Dabei machte ich vielsagende Kopfbewegung zu zwei Dirnen, die am Nebentisch saßen.

    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    "Sag mal Kamerad, kennst du hier in der nähe einen guten Puff? Heute will ich noch etwas Spaß haben, nur Saufen kann es ja nicht sein."
    Er zwinkerte ihm zu und trank seinen Becher aus.


    Ich war über diese Frage mehr als überrascht, verschluckte mich fast und setzte erstmal meinen Bescher ab.
    Ich war mir nicht sicher wie Commodus dies meinte, schließlich ist er ja ein ehrenwerter Mann dieser Stadt. Wollte er mich gar auf die Probe stellen?
    "Werter Commodus, ich bin überrascht. Mit Sicherheit mag es hier in Mogontiacum gewisse Etablissements geben, die eurem Stand gebüren. Ich jedoch kenne diese nicht."

    Ich nippte kurz an meinem Wein und widmete mich dann wieder dem Gespräch mit dem CS. Die Dirne auf meinem Schoß entließ ich mit einem Klapps auf den Allerwertesten. 8)
    "Tja, werter Commodus. Ein solches Gerücht habe ich auch schon gehört. Während den Reparaturarbeiten in der Stadt. Das sit aber schon fast vier Wochen her. Noch haben unsere Patrouillen nichts verdächtiges bemerkt. Doch leider sind unsere Reihen nach dem Krieg sehr ausgedünnt. Ich hoffe, dass die Reiterei bald wieder zu ihren eigentlichen Aufgaben -nämlich der Aufklärung- zurück findet. Dann nämlich, wenn die Turmae wieder auf einem einheitlichen Stand sind.
    Wie du selbst treffend gesagt hast, ist ein Pferd was wunderbares.
    Das Glück der Erde
    liegt auf dem Rücken der Pferde.
    Früher habe ich viel Zeit auf dem Familiengestüt verbracht. Daher auch mein Wunsch zur Reiterei zu gehen, so wie es auch andere aus meiner Familie taten. Auch Maximus. Ich kenne ihn nur flüchtig. Es stammt aus dem anderen Familienzweig. Grade als ich hier ankam, verließ er gesundheitsbedingt die Armee.

    Ich ließ den Wein in meinem Becher durch schwenken ein wenig kreisen und schaute gedankenverloren in die Runde.
    Doch dann widmete ich mich wieder meinem Gesprächspartner und ließ die Gedanken ziehen.
    "Es ist schön zu hören, dass ihr einst Decurio wart. Wenn ich ehrlich sein soll, so ist dies mein Ziel. Deswegen bin ich in die Armee eingetreten. Aber bis dahin ist der Weg noch weit; mögen die Götter mir beistehen."

    "Sehr erfreut Aurelius Commodus. Mein Name ist Octavius Varus aus der Linie der Octavia Larva. In der Tat, ich diene unter dem Legaten Macer in der II. Legio. Genauer gesagt in der I. Turma der Reiterei; hoffentlich auch, wenn meine Probezeit vorbei ist. Ja, wir schätzen unseren Legaten sehr. Er ist ein sehr umsichtiger und gewissenhafter Mann.
    Verzeiht, aber sagt, seid ihr nicht der Centurio Statorum?"

    Ich nahm einen Schluck aus meinem Becher und prostete meinem Gesprächspartner zu.