Beiträge von Quintus Octavius Varus

    Endlich hatten die Fieberanfälle und der Schüttelfrost nachgelassen. Es war schon lange her, dass mich die germanische Grippe heimgesucht hatte. Mehrere Wochen lag ich untätig im Lazarett des Castelum und konnte nich am Dienst teilnehmen. Was mich jedoch am meinsten schmerzte war die Tatsache, dass ich auch nicht bei der Reitervorführung für die Augusta zugegen war.
    Doch endlich hatten die Tinkturen und Kräuter, die mir unser Medicus gab, geholfen und ich war wieder bereit, wenn auch etwas schwach auf den Beinen, meinen Dienst aufzunehmen.

    Sim-Off:

    Ich brauchte ein gute Entschuldigung, warum ich solange offline war. Nun wieder gesund und voller Tatendrang

    Dies war meine erste Patrouille mit der Reiterei gewesen. Schon den ganzen Winter über konnte ich kaum abwarten wann der Frühling wiederkommt und wir endlich raus können.
    Wir waren viele Tage unterwegs. Ich sah Landstriche von Germanien, die ich mein Lebtag zuvor nie gesehen habe. Ich bekam einen Eindruck von diesem rauhen und unwirklichen, aber auch sehr schönem Land.
    Wir ritten entlang den Straßen, da wir diese nach dem Winter auf Frostschäden zu kontrollieren hatten.
    Langsam erwachten auch die Straßen aus ihrem Winterschlaf. Die ersten Händler wagten sich wieder raus und wir begegneten einigen Reisenden.
    Im musste stets an Rom denken, wo der Frühling bestimmt schon Einzug gehalten hat und man in der warmen Frühlingssonne über das Forum schlendern kann. Hier in Germanien jedoch ereilte uns noch ein kleiner Kälteeinbruch.
    Tief in unsere Mäntel gehüllt ritten wir unseren Patrouillenweg ab. Dankbar kehrten wir in jedes Castellum ein, wo wir unsere nassen Mäntel am Feuer trocknen konnten und uns müde auf einem Strohlager ausbreiteten.
    Die Tage waren wir damit beschäftigt die Straßen und Brücken zu kontrollieren. Der Frost hatte viele Spuren zurück gelassen und die Legionäre werden wohl alle Hand zu tun haben.
    Ich hielt mich stets in der Nähe zu Subdolus auf und beobachtete ihn, damit ich von ihm lernen konnte. Ich sah wie er akribisch Notizen machte und schon mit unbehagen an den Bericht dachte, den er schreiben musste.
    Nach einigen Tagen war Mogontiacum nicht mehr weit entfernt. Die Stimmung unter uns Miles hob sich, da jeder an seine Stube, an seine Pritsche und der ein oder andere auch an sein Mädchen dachte.
    "Schaut Subdolus. Dort sind schon die ersten Häuser Mogontiacums. Bald sind wir zu Hause. Freut ihr euch nicht auch?"

    Ich ging mit dem Bericht, den wir nach der Patrouille in Mogontiacum anfertigen mussten persönlich zum Officium des TA.
    Dort traf ich auf seinen Scriba, dem ich den Bericht übergab.
    "Salve. Ich habe hier den Bericht von unserer Patrouille in Mogontiacum als die Augusta eintraf. Außer einem Taschendiebstahl nichts großartiges."

    Patrouillenbericht


    Die Ankunft der Augusta verlief, trotz der vielen jubelnden Menschen, reibungslos. Die eingeteilten Patrouillen der Turmae verzeichneten nur einen Taschendiebstahl. Der Täter konnte noch an Ort und Stelle festgenommen werden und der Geldbeutel wurde an seinen rechtmäßigen Besitzer zurück gegeben.
    Ferner wurden keine Vorkommnisse gemeldet.

    Ich kam mit einem weiteren Miletes zu der Stelle, wo der Diebstahl passierte. Die Menge hatte sich in der Zwischenzeit aufgelöst und so waren wir gezwungen uns bei den umherstehenden Passanten nach dem Opfer des Diebstahls zu erkundigen, den wir möglichlist genau beschrieben.
    Es dauerte zwar seine Zeit, aber nach einem guten Hinweis, konnten wir das Opfer ausfindig machen.

    Sim-Off:

    Na, gibt es hier einen Bürger der Stadt, der seinen Geldbeutel vermisst? :D

    Zitat

    Original von Kaeso Pollius Industrius
    Der Primus Pilus nahm einige der eisernen Heringe in die Hand und betrachtete sie von beiden Seiten. "Wo sind da die Einheitenmarkierungen? Da gehört die Legionsbezeichnung und ein Kennzeichen der Centurie hereingeschlagen, geritzt oder von mir aus auch geschmiedet oder gesägt! Wie wollt ihr unmarkierte Teile im Ernstfall eurer Einheit zuordnen und euer Zelt befestigen?"


    Es fiel uns -leider zu spät- wie Schuppen von den Augen.
    Bei allen Göttern, so ein Übel. Jetzt wird es ein Donnerwetter geben, dachten wir.

    Obwohl sich der Dieb anfangs heftig gewehrt hatte, trottete er nun, in seinem Schicksal ergeben, gefesselt hinter uns zum Centurio Statorum, dem Inhaber der Polizeigewalt Mogontiacums.
    "Salve Centurio Statorum! Diesen Mann haben wir beim Taschendiebstahl erwischt."
    Ich übergab den Mann einem der Männer des CS, der ihn zunächst in eine Zelle abführte.

    Hoch zu Ross standen wir hinter der jubelnden Menschenmenge. Die Kaiserin war gut zu sehen und die Menge gut zu überschauen.
    Unsere Kameraden zu Fuß hatten alle Hände voll zu tun die Jubelnden im Zaum zu halten und sie nicht auf das Forum stürmen zu lassen.
    Wir hatten weniger mit den jubelnden Menschen zu tun, vielmehr hielten wir unsere Augen nach lichtscheuem Gesindel auf, die eine solche Massenveranstaltung für ihre Beutelschneiderei zu nutzen suchten.
    Mein Blick wanderte über die Köpfe der Menschen hinweg, bis ein abgerissener Kerl meine Aufmerksamkeit weckte. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel weiter. Was ich dann sah, hatte ich schon befürchtet. In einem unbeobachteten Moment drückte er sich gegen einen wohlhabenden Bürger der Stadt und entriss ihm, ohne dass es seinem Opfer aufgefallen wäre, den Geldbeutel. In der Hoffnung nicht bemerkt worden zu sein, stahl er sich dann in eine schmale Gasse, abseits der Menge.
    "Vexillarius. Ich habe eben einen Taschendieb beobachtet, er ist in diese Gasse."
    Langsam bahnte ich mir einen Weg an der Menge vorbei in besagte Gasse. Vorsichtig schaute ich um die Häuserecke und sah den Dieb mit seiner Beute in einem Hauseingang sitzen.
    Doch leider sah er mich und wusste genau, dass er erkannt wurde. Wieselflink sprang er auf und versuchte das Weite zu suchen. Ich gab meinem Pferd die Sporen.
    "HALT! Im Namen des Gesetzes!"
    Ich preschte dem Dieb hinterher. Schnell war ich auf seiner Höhe und ließ mich von meinem Pferd auf ihn Fallen. Ein wildes Ringen entstand. Mit Glück konnte ich ihm den kleinen Dolch entreißen. Einen kräftigen Ruck später, lag der Dieb vor mir auf dem Bauch, sein Arm auf seinem Rücken verdreht.
    "Pech gehabt Freundchen. Du bist verhaftet."
    Mit einem Stück Seil fesselte ich seine Hände auf dem Rücken, dann führten wir ihn ab.

    Zitat

    Original von Kaeso Pollius Industrius
    "Zeigt mal euer Schanzwerkzeug." Sauber geputzt war es, Einheitenmarkierung war auch drauf. Akzeptiert.


    "Zeigt mal die Schanzpfähle." Anzahl zufriedenstellend, auch alle markiert.


    "Zeigt mal die Zeltheringe. Und bringt Zelt und Zeltgestänge nach draußen."


    "Jawohl!"
    Sofort holten wir die Heringe, das Zelt und die Zeltgestänge heraus und breiteten es draußen aus.

    So, Freunde des IR.
    Ich muss es einfach mal loswerden, denn neben Nörgeleien, darf das Lob nicht zu kurz kommen.
    Es ist einfach faszinierend, wie gut hier und interessant hier das Rollenspiel betrieben wird. Ich habe mir einige andere Micronationen angeschaut und muss sagen, dass hier wirklich das Leben tobt und im Gegensatz zu so manch anderem Forum hier auch Handlungen beschrieben und ausgespielt werden. Oft habe ich in Foren einfach nur wörtliche Rede gelesen und nur einige Randbemerungen zu dem, was der Charakter grade macht. (Dann in der REgel nur kursiv geschrieben und mit * eingerahmt.)
    Aber hier bestreiten ja einige Wenige ganz alleine einen Thread und beschreiben bis ins Detail ihre Handlungen.
    Das ist etwas, was ich bei den ganzen modernen MNs zu tiefst vermisse.


    Daher an dieser Stelle mein Lob und Kompliment an alle eifrigen Spieler, Moderatoren und die SL.
    :app:

    In einer Parallelstraße folgte unsere Patrouille dem Zug zum Forum. Dort angelangt hielten wir uns wieder hinter der jubelnden Menschenmenge auf. Ich konnte die Worte, die der LAPP, die Augusta oder die anderen hohen Würdenträger wechselten nicht verstehen. Aber das war mir auch nicht so wichtig.
    Meine Blicke wanderten über das Gefolge der Augusta und ich war von der Schönheit der Begleiterinnen der Augusta schier geblendet.
    "Da, schau dir nur mal die Dienerinnen der Augusta an. So edle und feine Damen findest du hier in Germanien so gut wie nie.", raunte ich meinem Patrouillenführer zu.

    Hoch zu Pferd standen wir hinter der jubelnden Bevölkerung. So konnten ich das Schauspiel der Ankunft der Augusta gut sehen. Anders als meine Kameraden, die im Gedränge standen und dort für Ruhe zu sorgen hatten.
    Unsere Aufgabe war es in der Stadt die Aufrechterhaltung der Ordnung in der Stadt sicher zu stellen. Für den persönlichen Schutz der Augusta waren natürlich die Prätorianer zuständig. Aber sie konnten ja nicht die ganze Stadt besetzen und so war die Legio II für die Sicherheit in der Stadt zuständig.
    Als berittene Patrouille gefiel mir dies sehr gut, da ich so noch ein wenig dem Spektakel folgen konnte.

    Gebannt warteten wir auf das Eintreffen des PP. Wir hatten seine Stimme und seinen Ärger schon von weitem gehört. Schnell hatten wir unbemerkt noch das ein oder andere gerichtet.
    Doch schließlich stand der PP vor uns.
    "Salve Primus Pilus. Legionarius Octavius Varus, melde Conturbinium fertig zur Kontrolle."

    Ich hatte währende der Pause einen kleinen Plausch mit den Kameraden gehalten, als wir vom TA jäh aus dem Gespräch gerissen wurden.
    Sofort und in windeseile sprangen wir auf die Pferde, schnappten uns die Übungsspeere und ritten los.
    Gemäß den Weisungen des TA nahmen wir Aufstellung und begannen mit der Übung.
    Da ich noch recht neu war hatte ich zunächst ein paar Probleme mit dem Schleudern des Speers. Aber auch hier half nur Übung und Meckern vom Vorgesetzten. Beides kam und beides wirkte. :D

    Am Anfang lief die Übung noch nicht ganz so rund, aber mit der Zeit wurden wir alle besser.
    Ich sah, dass auch für unseren Decurio und den neuen Vexillarius die Übung anspruchsvoll war. Denn beide konzentrierten sich genauso stark wie eir selber ncihts falsch zu machen und die Turma entsprechend zu führen. So blieb auch die ein ode andere Ermahnung von ihnen nicht aus.
    Doch da uns Mars an diesem Tage zu wohl gesonnen war, stellte sich schnell ein Übungserfolg ein. Ich war begeistert von der Übung, dem Zusammenspiel der einzelnen Turma und war stolz momentan ein Teil dieser zu sein (und hoffentlich auch für immer =))

    Ich war während der Übergabe des Feldzeichens ganz gebannt gewesen. Ich hatte Subdolus kurz vor seiner Abreise in den Ställen kennengelernt und empfand es seinen Abschied als Verlust. Jetzt mit ihm als Vexillarius wird die Reiterei bald wieder im neuen Glanz erstrahlen. Kaum war die feierliche Übergabe beendet sah ich die Welt mit anderen Augen. Die germanische Kälte bereitete mir kein Unbehagen, sonden sie trieb mich grade zu an. Es war ein Gefühl einer Aufbruchstimmung. Jeder konnte Mars Einfluss spüren und jeder wusste, das wir, die LEgionsreiterei der II.Legio seinen ganz besonderen Segen hatten.


    Nachdem der TA die Speere in den Boden steckte und uns erklärt hatte was getan werden sollte, begann wir mit der Übung. Obwohl alle von Mars Aura beflügelt waren gingen wir ruhig und professionell an die Ausbildung. So, wie es sich für eine Eilitetruppe auch gehört.

    Es war früh am morgen. Schon vor dem Frühstück, was viele von uns ausfallen ließen, prüften ich meine Ausrüstung. Heute wollten der Vexillarius unde der Decurio unsere Ausrüstung prüfen.
    Wie befohlen legten wir unsere komplette Ausrüstung auf unserer Zeltbahn und der Pferdedecke ordentlich zusammengelegt ab. Alle Wurfspieße waren peinlichst genau ausgerichtet und die Kleidungsstücke waren ordnungsgemäß gefaltet. Wir hofften, dass jetzt kein germanischer Schneesturm kommen möge, der diesen Appell zu nichte machen könnte.
    "I.Turma - stillgestande! Decurio, melde I.Turma bereit zum Appell."
    Nachdem der Vexillarius dem Decurio gemeldet hatte ging dieser mit einem Schreiber von Gruppe zu Gruppe, schaute sich die Ausrüstung an und inspizierte stichprobenartig auch einzelne Ausrüstungsgegenstände genauer. Dabei war er sehr streng und man kassierte sich leicht einen Tadel, wenn estwas nicht zu seiner Zufriedenheit war.
    "Eques! Soll das ein schlechter Scherz sein! Nennst du das gereinigt? Das ist ja noch der hlabe germanische Wald daran. Vexillarius, dieser Mann hat die nächsten zwei Wochen Ausgehverbot.
    Und so ging es weiter. Nach dem Appell hatte mehr als die Hälfte der Turma Ausgehverbot. So hatten wir jetzt genug Zeit alle Mängel abzustellen, damit der Legat bei der I.Turma seiner Legion nichts auszusetzen hat.