Hoch zu Ross standen wir hinter der jubelnden Menschenmenge. Die Kaiserin war gut zu sehen und die Menge gut zu überschauen.
Unsere Kameraden zu Fuß hatten alle Hände voll zu tun die Jubelnden im Zaum zu halten und sie nicht auf das Forum stürmen zu lassen.
Wir hatten weniger mit den jubelnden Menschen zu tun, vielmehr hielten wir unsere Augen nach lichtscheuem Gesindel auf, die eine solche Massenveranstaltung für ihre Beutelschneiderei zu nutzen suchten.
Mein Blick wanderte über die Köpfe der Menschen hinweg, bis ein abgerissener Kerl meine Aufmerksamkeit weckte. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel weiter. Was ich dann sah, hatte ich schon befürchtet. In einem unbeobachteten Moment drückte er sich gegen einen wohlhabenden Bürger der Stadt und entriss ihm, ohne dass es seinem Opfer aufgefallen wäre, den Geldbeutel. In der Hoffnung nicht bemerkt worden zu sein, stahl er sich dann in eine schmale Gasse, abseits der Menge.
"Vexillarius. Ich habe eben einen Taschendieb beobachtet, er ist in diese Gasse."
Langsam bahnte ich mir einen Weg an der Menge vorbei in besagte Gasse. Vorsichtig schaute ich um die Häuserecke und sah den Dieb mit seiner Beute in einem Hauseingang sitzen.
Doch leider sah er mich und wusste genau, dass er erkannt wurde. Wieselflink sprang er auf und versuchte das Weite zu suchen. Ich gab meinem Pferd die Sporen.
"HALT! Im Namen des Gesetzes!"
Ich preschte dem Dieb hinterher. Schnell war ich auf seiner Höhe und ließ mich von meinem Pferd auf ihn Fallen. Ein wildes Ringen entstand. Mit Glück konnte ich ihm den kleinen Dolch entreißen. Einen kräftigen Ruck später, lag der Dieb vor mir auf dem Bauch, sein Arm auf seinem Rücken verdreht.
"Pech gehabt Freundchen. Du bist verhaftet."
Mit einem Stück Seil fesselte ich seine Hände auf dem Rücken, dann führten wir ihn ab.