Beiträge von Amulius Tacitus

    Sehr geehrte Administration,


    ich bitte hiermit, meinen Account zu sperren, da ich ihn nicht weiterführen möchte.
    Zur Begründung: Ich habe im Laufe der letzten zwei Wochen gemerkt, dass das Forenrollenspiel "Imperium Romanum" nicht das ist, was mich lange genug fesseln kann und mir ununterbrochen Spaß bringt.


    Mir ist nicht bekannt, dass sich mein Charakter mit einem anderen in einem Gespräch oder einer Interaktion befindet, sodass das "Verschwinden" des Amulius Tacitus keinem weh tun wird.


    Allen Mitspielern wünsche ich weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Ausspielen ihres Charakteres.


    Viele Grüße

    Tbc von: [Raetia] Übungsplatz im Lager der ALA II Numdia



    Der dritte Morgen brachte jedoch einen anderen Tagesverlauf, als ihn sich zumindest Amulius vorgestellt hatte. Gerade, als er im Begriff war, den Übungsplatz anzusteuern, wurde das Haupttor aufgestoßen und in das Lager strömten die ausgerittenen Soldaten der Ala II Numidia, schwer gezeichnet von den Kampfhandlungen, denen sie sich tapfer gestellt hatten. Allerdings waren etliche der Reiter im Kampfe gefallen, denn viele der Turmae kamen Amulius größer vor, als sie das Lager vor einigen Tagen verlassen hatten. Als die Verwundeten, denen noch nicht das Leben geraubt wurde, in das Lager gebracht wurden, erschauderte Amulius beim Anblick einiger Soldaten. Er hoffte in diesem Moment inständig, solch ein Schicksal nicht erleiden zu müssen, sollte er jemals in Kampfhandlungen verstrickt werden.
    Als sich der junge Peregrinus einen noch ansprechbaren Soldaten, einen Miles, griff und ihn fragte, welchen Ausgang denn die Schlacht genommen hatte, atmete Amulius auf, als er vernahm, dass die Ala II Numidia den Sieg errungen und die Barbaren in die Flucht getrieben hatte. Allerdings unterrichtete ihn der Miles auch, dass die Reitereinheit bereits gegen Abend das Lager aufgeben und Richtung Confluentes, in das heimatliche Castellum, aufbrechen würde. Diese Nachricht überrasche den Probatus, erfreute ihn aber gleichfalls, da somit auch die am heutigen Tage anstehenden Ausbildungs-Übungen entfallen würden.
    Die Stunden bis zum Aufbruch verbrachte Amulius damit, dabei zu helfen, einige der Verwundeten, bei deren Anblick dem jungen Peregrinus nicht sofort übel wurde, zu versorgen und seine Ausrüstung im Auge zu behalten, um sie später nicht zu vergessen. Ab und an versuchte er unter den Soldaten nach Lucius zu sehen, doch er konnte den sympathischen Miles nirgends auffinden. Auch auf Nachfrage wusste keiner von ihm. Bald gab Amulius die Suche auf und zog den unangenehmen Schluss, dass Lucius den Barbaren zum Opfer gefallen sein musste.
    Am Abend dann verließ die Ala II Numidia ihr Lager nahe des Ortes Mediana, Amulius in Mitten der Turma II. Ein, zwei Mal drehte sich der Probatus noch um, sah das Lager sich immer mehr entfernend. Von weitem wirkte es wie ein Kadaver, aus dem sich selbst das Getier entfernt hatte. Es würde wohl als Ventil für die Überbleibsel germanischer Truppen dienen, sollten diese es je wieder wagen, die Grenzen zum römischen Imperium zu überschreiten. Das jedoch war keine Gegenwart für Amulius, er war gespannt, was ihn in Confluentes erwarten würde.



    Tbc: Rückkehr der Ala

    Tbc von: [Raetia] Lager der Ala II Numidia nahe Mediana



    Wie die anderen Probati auch hörte sich Amulius die Worte des Decurio Honorius aufmerksam an, empfand aber keine besondere Motivation. Allerdings tröstete er sich mit der Erklärung, dass dies wohl absichtlich so geschehen sollte, um die Konzentration auf die bevorstehende Ausbildung zu erhöhen oder zumindest nicht zu gefährden. Denn vor Euphorie sprühende Soldaten waren gefährdet, die Übungen der Ausbildung nicht allzu ernst zu nehmen. Also murmelte auch Amulius eine bejahende Antwort auf die vom Decurio gestellte Frage.
    Kurz darauf fuhr eine Spur von Verwirrung in das Gesicht des jungen Peregrinus, als ihnen ein Mann namens Gaius, seines Zeichens ein Eques, präsentiert wurde. Dieser Mann sollte nun die Ausbildung leiten. Irgendwie verstand Amulius nicht, warum die Verantwortung ständig weiter gereicht wurde. Erst Decurio Metellus, dann Decurio Honorius und nun ein Eques. Nahm man den Nachschub an neuen Männern für die Ala II Numidia so wenig ernst? Der erste Frustmoment in seinem Dienst bei der Reitereinheit stellte sich für Amulius ein.
    Als den Probati aufgetragen wurde, erst einmal an ihrer Fitness zu arbeiten und mehrere Runden um den Übungsplatz zu drehen, verflogen diese Gedanken jedoch wieder schnell, da Amulius seine Konzentration nun darauf verwandte, den richtigen Rythmus beim Laufen zu erwischen, um nicht frühzeitig aufgeben zu müssen. Glücklicherweise war der Übungsplatz wie das gesamte Lager nicht sonderlich groß, wahrscheinlich im Verhältnis zu ordentlichen militärischen Lagern ziemlich klein geraten, sodass der Großteil der Probati gut mit dieser Anweisungen klar kam. Allerdings stöhnten einige der jungen Soldaten merklich auf, als Gaius die Schlagzahl erhöhte und weiteres Laufpensum einforderte. Auch Amulius bekam langsam echte Probleme und konnte sein Tempo nicht mehr halten. Mit jeder Runde erhöhte sich nun die Wahrscheinlichkeit, dass er aufgeben musste und sich somit zum Gespött der anderen Soldaten machte. Zu seinem Glück genügte dem Eques dann doch das Gesehende, sodass er die Probati zu einer trockenden Waffenübung antreten ließ.
    Diese Übung behagte dem jungen Peregrinus mehr, sodass sich Amulius' Gesichtszüge merklich entspannten, als ihm ein Holzschwert gerecht wurde. Die Erklärungen, die Gaius anschließend von sich gab und mit Beispielen unterlegte, verstand Amulius ohne größeres Zögern, sodass er keine Probleme damit hatte, die Übungen durchzuziehen. Die anderen Probati waren ebenfalls erfolgreich darin, an der Übung teilzunehmen, sodass es ein recht interessantes Bild abgab, wie die jungen Soldaten beinahe parallel die Übungsschwerter vor sich her schwangen.


    Die besonderen Umstände brachten mit sich, dass die Übungen bereits eine Stunde nach Mittagszeit endeten und damit auch die Ausbildung vorerst beendet war. Die Probati machten sich also auf, sich zu stärken, ihre Ausrüstung in Schuss zu halten, die Gelegenheit zu nutzen, sich etwas auszuruhen oder dabei halfen, kleinere Arbeiten am Lagerbau abzuschließen. Am darauffolgenden Morgen allerdings stand wieder die Ausbildung an, die abermals mehrere Übungen enthielt, aber wieder gegen Mittag endete.



    Tbc: [Raetia] Lager der Ala II Numidia nahe Mediana

    Amulius nahm Gaius' Worte ohne Erwiderung hin, sah nach vorne und nickte nur kurz. Nun, was sollte der junge Peregrinus auch darüber hinaus tun? Die Worte des Soldaten waren derart allgemein gehalten, dass sie keine weiteren Schlüsse zuließen. Amulius vertraute einfach auf die Erfahrung des anderen Soldaten. Und die Ratschläge eines gedienten Mannes im Militär waren zumeist Gold wert. Daraufhin fiel der Probatus wieder ein wenig zurück und schwieg auf der weiteren Reise, sah sich um und versuchte wirklich, sich zu entspannen. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, aber das war wohl nichts Besonderes bei der ersten Reise eines jeden neuen Soldaten.
    Er konnte wohl nicht sagen, dass die Stunden der Reise wie im Flug für Amulius vergangen waren, doch verliefen sie ohne Zwischenfälle. Die gesamte Kolonne kam vor einer kleinen, unbewachsenen Ebene zum Stehen, rund herum umwuchert von kleineren Wäldchen. Selbst die Barbaren hätten diese lichten Baumreihen nicht für einen effektiven Hinterhalt nutzen können. Der Boden bestand aus hellgrauen Kiesel, hier und dort durchzogen durch Steinschutt. Na ja, es gab wohl bessere Orte, allerdings musste und würde es für ein militärisches Lager reichen.
    Von den einen auf den anderen Moment trat eine rege Geschäftigkeit ein und sämtliche Soldaten und Offiziere stiegen von ihren Pferden und wandten sich den verschiedenen Aufgaben zu, die zum Aufbau eines Lagers von Nöten waren: Zelte und Unterstände einrichten, einen Graben ausheben, Palisaden aufstellen. Amulius war zunächst ein wenig verwirrt und wusste nicht so recht, welchen Arbeiten er sich anschließen sollte. Plötzlich spürte er eine Hand auf der rechten Schulter und drehte sich um. Im nächsten Moment wurde ihm Lucius gewahr, der den jungen Probatus angrinste und ihn mitnahm, um zu helfen, den Graben auszuheben. Ein recht amüsantes Bild ergab sich: Etliche Ausrüstungshäufchen lagen an verschiedenen Orten um mehrere Stoffleinen, die in einem Quadrat abgesteckt worden waren. Um diese Leinen herum befanden sich mindestens genauso viele Soldaten, die bereits ihre Arbeit verrichteten und gruben.
    Amulius legte ebenfalls die Teile seiner Ausrüstung, die ihn beim Ausgeben des Grabens behindern würden, zu einem Haufen zusammen, schnappte sich eine herumliegende, freie Schaufel und begann ebenfalls, den Boden unter ihm von dem Kiesel zu befreien. Keine dankbare Aufgabe, wenn man bedachte, dass die Erde unter dem Kiesel sehr festgetreten und dadurch recht schwer umzugraben war. Doch irgendjemand musste auch diese Arbeit erledigen. Währenddessen konnte auch Amulius ab und an einige Soldaten erkennen, die mit Karren Baumstämme zur Baustelle anfuhren. Der junge Peregrinus kam sogleich zu der Erkenntnis, dass diese Stämme wohl zur Palisadenverteidigung ausgebaut werden sollten.
    Erst am späten Abend - die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden und Fackeln waren entzündet worden - wurden die arbeitenden Soldaten mit einer leichten Mahlzeit erlöst. Voller Erschöpfung fiel Amulius nach dem Mahl auf ein Lager in einem der Gemeinschaftszelte der Turma II und schlief sofort ein. Derartige körperliche Anstrennung innerst kürzester Zeit war der junge Probatus mit Sicherheit noch nicht gewohnt. Der Schlaf brachte ein wenig Erholung mit sich, aber auch einen stark schmerzenden Muskelkater, der Amulius am nächsten Morgen nach dem Aufstehen sogleich begrüßte.
    Wie es schien, hatte die Nacht keine unangenehmen Überraschungen mit sich gebracht, denn Alles war noch so, wie es zumindest Amulius in Erinnerung gewesen war. Allerdings bedeutete dies ebenso, dass der Lagerbau noch nicht beendet war. Der Garben war an einigen Stellen noch nicht beendet worden und die Palisade war alles Andere als lückenlos. Doch das engagierte Anpacken und die ungeheure Disziplin der Ala II Numidia sorgte dafür, dass das Lager bereits um die Mittagszeit zu größten Teilen errichtet und befestigt war. Nur noch Kleinigkeiten waren zu verrichten und diese konnten auch im Laufe der nächsten Tage vollendet werden.
    Den einfachen Soldaten blieben für den Rest des Tages größere körperliche Anstrengungen erspart. Sie wurden in ihren militärischen Alltag entlassen. Für Amulius bedeutete dies, seine Ausrüstung zu pflegen, durch ein kurzes Schläfchen weitere Kraftreserven aufzufrischen und sich weiter mit seinem Umfeld vertraut zu machen, was ihn bereits ganz gut gelang. Bisher bereute er seinen Entschluss nicht. Das abendliche Mahl brachte dieses Mal frischen Fisch, was nicht nur den jungen Peregrinus verwundete. Aber was scherte die Soldaten, woher das Essen kam, Hauptsache blieb doch, dass es schmeckte. Und das tat es. Auch die darauffolgende Nachtruhe konnte Amulius genießen.
    Am darauffolgenden Morgen war der junge Probatus etwas verwirrt, als er gebeten wurde, eine andere Richtung einzuschlagen als die anderen Soldaten. Amulius wurde zu einem kleineren Platz geführt, auf welchem sich noch elf weitere Soldaten befanden, allesamt Probati, allesamt mehr oder minder verwirrt. Diese Verwirrung wurde nicht gerade behoben, als Momente später Decurio Honorius vor die jungen Soldaten trat.



    Tbc: [Raetia] Übungsplatz im Lager der Ala II Numidia

    Tbc von: [RAETIA] Neues Lager der Ala II Numidia



    Das Lager war schon hinter dem Horizont verschwunden, zumindest konnte es Amulius nicht mehr sehen, als er sich umdrehte. Vor den Soldaten der Ala II Numidia lag noch ein ganzes Stück breiter Pfad, der erst in weiter Ferne in einem Feld verschwand. Am Horizont erst war ein Wäldchen zu erkennen, das nicht sonderlich breit gewachsen war. Allerdings war aus der jetzigen Position nicht ersichtlich, wie land es sich erstreckte, sodass der Gedanke, dort in einen Hinterhalt zu geraten, zumindest bei Amulius einen leichten Schauern verursachte. Schnell versuchte sich der Probatus abzulenken, indem er die Ereignisse der letzten beiden Tage noch einmal durchdachte.
    Während der junge Peregrinus so durch die Reihen der vor ihm reitenden Soldaten spähte, glaubte er eine Person wiederzuerkennen: Ja, natürlich! Schräg vor ihm ritt der Soldat, der mit Amulius den Fitnesstest durchgeführt hatte und der von Decurio Metellus als Gaius angesprochen wurde. Amulius fasste sich ein Herz, beschleunigte sein Pferd ein Stückchen und ritt zwei Augenblicke später neben besagtem Gaius her. Wieder einen Augenblick später sprach der junge Peregrinus seinen Kameraden an:


    "Sei mir gegrüßt, Gaius. Mein Name ist Amulius Tacitus, ich hatte vorhin noch keine Gelegenheit, mich vorzustellen. Weißt Du mehr darüber, was uns in Mediana erwarten wird?"


    Amulius wusste nicht, ob es angemessen war, einen Soldaten, der eine sichtbar höhere Stellung hatte, als er selbst, einfach anzusprechen. Aber nun war es zu spät, diese Aktion zu überdenken, er hatte sie bereits ausgeführt.

    Erleichterung machte sich bei Amulius breit, als er die Worte des Decurios Honorius vernahm. Die Turma II sollte es also sein, in der der junge Peregrinus fortan seinen Dienst tun sollte. Amulius bestätigte die Informationen, die ihm der Decurio gab, mit einem Nicken und antwortete dann auf dessen Frage:


    "Nein, Decurio, ich habe keine weiteren Fragen."


    Diese Aussage wurde seitens des Decurios mit einem Nicken quittiert. Anschließend machte dieser auf der Stelle kehrt und begab sich in Richtug einer anderen Einheit Soldaten, die wohl allesamt Mitglieder der Turma II sein mussten. Amulius tat nun, wie ihm befohlen und folgte dem Decurio zu seiner Turma.
    Nachdem Decurio Honorius noch einige Worte an seine Turma gerichtet und sie noch einmal auf das Kommende eingeschworen hatte, begab sich die Einheit zu den Stallungen, um aufzusatteln und den Weg nach Mediana anzutreten. Auch, wenn es schon einige Monate her war, als Amulius das letzte Mal ein Pferd bestiegen hatte, so besaß er doch einige wenige Erfahrungen in der Kunst des Reitens, sodass er wohl nicht allzu sehr auffallen würde. Was jedoch würde passieren, wenn die Ala II Numidia unterwegs angegriffen werden würde? Der junge Pergrinus hatte wahrlich keine Erfahrungen im Kampf zu Pferd, sodass er viel Glück würde brauchen müssen, um nicht als leichte Beute für die Barbaren oder andere Gefahren zu gelten. Schnell jedoch verdrängte der Probatus diese Gedanken wieder, sie sollten die Reise nicht unnötig erschweren.
    Stattdessen reihte sich Amulius in den Strom der Soldaten der Turma II ein, als sich diese im Begriff befand, das Lager zu verlassen und sich zu ihrem neuen Standort zu begeben.



    Tbc: [Raetia] Lager der Ala II Numidia nahe Mediana

    Auch Amulius vernahm die leidenschaftlich vorgetragenden Worte des Praefectus Alae und auch der junge Peregrinus ließ sich dazu hinreißen, den Siegesruf auf das römische Imperium lauthals auszurufen. In diesem Moment umgab ihn ein wohliges Gefühl: Die beiden Worte - Roma victor - wurden wie aus einem Munde von den anwesenden Soldaten ausgestoßen, die Luft war mit Enthusiasmus und der Bereitschaft, sich ohne Widerworte für den Erfolg des römischen Militärs, geschwängert. Und Amulius war nun Teil dieser Gemeinschaft.
    Anschließend wurde dem jungen Peregrinus Bewegung gewahr und er sah, wie sich die Decuriones zu ihren Turmae begaben, um diese auf die Reise und das Bevorstehende einzustimmen. Im selben Moment erkannte Amulius einen Decurio, der sich schnurstrack auf ihn zubewegte. Im ersten Moment war der junge Peregrinus ein wenig nervös und überlegte, durch welche Tat er nun wieder unfreiwillig auf sich aufmerksam gemacht hatte. Doch die Stimme des Decurios, der Amulius ansprach, war nicht von Anfeindungen durchzogen. Stattdessen forderte er einen simplen Befehl, dem Amulius augenblicklich mit leicht zittriger Stimme nachkam:


    "Probatus Amulius Tacitus zur Stelle, Decurio."


    Der junge Peregrinus hofte, dass er die richtigen Worte gewählt hatte. Er hatte früher, in seiner Zeit in Mogontiacum, öfters gehört, wie die Soldaten der Legio II Germanica miteinander gesprochen hatten, was Amulius nun zu versuchte, bestmöglich zu kopieren. Der Decurio, der den jungen Peregrinus angesprochen hatte, sah stets einsatzbereit und engagiert aus. Er war seinen Soldaten bestimmt ein guter Kommandant.

    Die dritte Runde war zu Ende und Gaius blieb stehen. Amulius war bei diesem Anblick ziemlich erleichtert und blieb seinerseits auch stehen, stemmte beide Hände in die Hüften und atmete tief durch. Das Lob des anderen Soldaten entlockte dem jungen Peregrinus ein zurückhaltendes Lächeln.
    Dann durchtraten beide abermals das Tor und kehrten wieder ins Lager ein. Allerdings bestand hinter der Palisade reges Treiben. Irgendetwas musste geschehen sein, dass sämtliche Bewohner des Lagers, die in der Lage waren, auf ihren eigenen Beinen zu stehen, in hellster Aufregung waren. Amulius sprach einen in eine bloße Tunika gehüllten jungen Mann, der vielleicht erst siebzehn Lenze zählte, aber dennoch zwei bis zum Rand gefüllte Wasserkübel mit sich schleppte, an und fragte nach dem Grund des koordinierten Durcheinanders. Hastig antwortete dieser:


    "Der Praefectus hat den sofortigen Marschbefehl der Ala II Numidia ausgegeben. Alle Turmae sollen sich am Exerzierplatz einfinden. Also halt mich nicht auf, ich muss die Pferde versorgen."


    Auch, wenn Amulius noch immer keiner Turma zugeordnet worden war, begab auch er sich auf dem schnellsten Wege zum Exerzierplatz, den er nun schon innerhalb weniger Stunden das zweite Mal an diesem Morgen besuchen sollte. Immer mehr Soldaten strömten aus ihren Zelten, ähnlich ausgerüstet wie Amulius. Als der junge Peregrinus sich auf halber Strecke umdrehte, wurden ihm mehrere Pferde gewahr, die in eine gewisse Anordnung gebracht wurden und vor dem Tor zum Stehen kamen. Einige Augenblicke später betrat Amulius wieder den grobkörnigen, gräulichen Kies, der den Exerzierplatz darstellte. Wieder einmal nahm er in einer zufällig ausgewählten Reihe von Soldaten einen Platz ein und wartete auf mehr Informationen, wie alle Anderen um ihn herum auch.
    Vor den in Reih und Glied angetretenden Soldaten standen wieder einmal die Decuriones, auch Severus und Metellus erkannte Amulius darunter, die anderen waren für den jungen Peregrinus neue Gesichter. Zwischen ihnen befand sich jedoch ein Mann, der noch dekorierter war als die Decuriones und eine beinahe unheimliche Ruhe ausstrahlte. Das musste der Praefectus Ala sein!

    Die Worte von Decurio Metellus irritierten Amulius im ersten Moment, doch schon im nächsten Augenblick begriff der junge Peregrinus die Wichtigkeit der Zusammenkunft des Decurio mit dem Praefectus Alae, der eine Art erster Kommandant der Ala II Numidia zu sein schien. Im selben Moment, in dem Amulius dem Decurio verständnisvoll zunickte, winkte dieser bereits einen weiteren Soldaten heran und trug diesem einen Auftrag zu.
    Jener Soldat, der als Gaius angesprochen wurde, sollte Amulius bei einem Fitnesstest begleiten. Das schien auch gar nicht so schlecht, denn der junge Peregrinus wusste selbst nicht, wie es um seine Fitness bestellt war. So verabschiedete sich Amulius vorerst von Decurio Metellus und stellte sich Gaius vor. Dieser wirkte auf den ersten Moment wie ein Mann, der das Leben genoss, jedenfalls ließ ein schelmisches Grinsen diesen Schluss zu.
    Kurzerhand befanden sich beide wieder außerhalb des Lagers und Amulius stand nun wieder vor dem Tor, das er gestern das erste Mal durchschritten hatte. Gaius nickte nur kurz und begann dann, sein Tempo zu steigern. Der junge Peregrinus folgte ihm sogleich, allerdings in voller Ausrüstung, da ihm nicht die Erlaubnis erteilt wurde, diese abzulegen. Das Lager besaß eine stattliche Größe, sah von Innen viel kleiner aus, als es in Wirklich war.
    Amulius kam während des Laufes ganz schön ins Schwitzen und das lag nicht zuletzt an seiner Ausrüstung. Glücklicherweise war kein allzu schwüler Tag, die Temperaturen taten nicht ihr Übriges. Allerdings bemerkte Amulius bereits vor Ende der zweiten Runde Ermüdungserscheinungen und in Mitten der dritten Runde schon leichte Schmerzen. Er war eine derartige Kraftanstrengung nicht gewohnt. Der junge Peregrinus konnte nur hoffen, dass der Test bald zu Ende gehen würde, ansonsten müsste er vorzeitig abbrechen - und das würde kein gutes Bild abgeben.

    Weiterhin aufmerksam vernahm der junge Peregrinus die Worte des Decurio Severus, der ihm den weiteren Weg erläuterte. Amulius hatte sich also in den kommenden Stunden ein festes Lager auszusuchen, seine Ausrüstung in Stand zu halten und bei sonstigen, lagertypischen Arbeiten mit Tatkraft zur Verfügung stehen. Alles in Allem nicht besonders aufregend, aber wohl in der nahen Zukunft das alltägliche Leben für den designierten Probatus. Nun, was sollte es. Immer noch besser, als sich tagtäglich um eine neue Arbeit bemühen zu müssen.
    Während die beiden Soldaten das Zelt, in dem die Standarte aufbewahrt wurde, verließen, machte der junge Peregrinus den Decurio Severus darauf aufmerksam, dass zur Zeit keine weiteren Fragen einer Antwort bedurften. Plötzlich fiel Amulius auch der Decurio Metellus auf, der scheinbar vor dem Zelt gewartet hatte, um den gerade Vereidigten unter seine Fittiche zu nehmen und ihm die militärische Grundausbildung der Ala II Numidia angedeihen zu lassen.
    Ein wenig Skepsis machte sich jedoch in Amulius breit, als er die von Sarkasmus geschwängerten Frötzeleien der beiden Offiziere vernahm. Doch dieses Gefühl ebbte ebenso schnell wieder ab, wie es aufgekommen war, denn wahrscheinlich war das einfach die Art und Weise, wie sich zwei Offiziere unterhielten, wenn es um den Umgang mit neuen Rekruten ging. Stattdessen machte sich Amulius Gedanken darüber, was ihn wohl während der Ausbildung erwarten würde. Er war ja gar nicht vertraut mit den Aufgaben, Pflichten und Rechten eines Probatus. Bestimmt jedoch würde die Ausbildung hart werden, damit die wahren Soldaten von den Schwindlern unterschieden werden konnten. Und Amulius war sich sicher, dass er die Früchte würde ernten können, wenn er die Saat nur effenktiv ausstreuen würde.
    Der junge Peregrinus verabschiedete sich von Decurio Severus, nahm Haltung an und wartete auf eine Reaktion des Decurio Metellus. Dieser Mann hatte bisher einen eher unauffälligen, in sich gekehrten Eindruck auf Amulius gemacht. Aber gerade derartige Menschen sollte man in der Intensität ihrer Reaktionen nicht unterschätzen.

    Amulius bestätigte nickend die Frage des Decurio nach der Erfassung der wesentlich Informationen seines Lebens. Dann wandte der junge Peregrinus abermals seinen Blick zu dem Mann, der nun als Marcus Pontius Metellus, ebenfalls den Dienstgrad des Decurio inne habend, vorgestellt wurde. Dieser Offizier, der einen von vielen Gefechten geschulten Blick und die typische Ausstrahlung eines Veteranen besaß, würde sich der Ausbildung von Amulius Tacitus annehmen. Wieder nickte er dem Decurio Metellus zu, der diese Geste seinerseits ebenfalls mit einem Nicken quittierte.
    Allerdings musste die Ausbildung erst einmal warten. Noch war Amulius kein regulärer Soldat und das sollte durch den Eid auf das Wahrzeichen der Ala II Numidia, dem Vexillium, geändert werden. Zügig drehte sich Amulius in die Richtung, in die sich Decurio Severus begab und folgte diesem in kurzer Distanz. Das Zelt, in dem das Vexillium errichtet worden war, konnte leicht an den drei grünen Streifen, die an der Zeltspitze zu sehen waren, erkannt werden. Als Amulius eintrat und das Vexillium das erste Mal zu Gesicht bekam, war er angenehm überrascht. Die Standarte glich derjenigen, die die Legio II Germanica des Öfteren durch Mogontiacum getragen hatte. Allerdings war das Vexillium der Ala II Numidia kleiner. Der Schaft, an der die ganze Konstruktion befestigt war, maß wohl anderthalb Meter, an der oberen Spitze war ein aus Messing verarbeiteter Reiter, um die Ausrichtung der Einheit zu symbolisieren, befestigt. Darunter war eine unverzierte Metallstrebe befestigt, an dessen Enden jeweils ein dunkelrot-dunkelgrün gestreifte Stoffstreifen befestigt war. Dazwischen war ebenfalls ein Tuch aus Stoff angebracht, in das der Name der Einheit auf violetten Hintergrund eingestickt worden war.
    Dann, nachdem sich Amulius die Standarte eingehend angesehen hatte, blickte er wieder zu Decurio Severus. Dieser nickte ihm gerade zu und befahl, den Eid auf das Vexillium zu schwören. Mit angemessener Lautstärke, aber weniger enthusiastisch als der Decurio sprach der junge Peregrinus die Worte des Eides nach:


    "Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator Caesar Augustus, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana Republica."


    Als Amulius das letzte Wort ausgesprochen hatte, fühlte er sich verändert. Glück, Stolz durchströmte ihn in diesem Moment. Er war mit diesem Eid eine Verpflichtung eingegangen, die ihn durch und durch reizte. Und er war bereit, dieser Verpflichtung Rechnung zu tragen und die Verantwortlichen der Ala II Numidia nicht zu enttäuschen. Er schaute wieder zu Decurio Severus, um zu erfahren, wie es nun weiter gehen solle.

    Geduldig und fasziniert wartete Amulius das Ende des Appells ab. Nachdem sich Decurio Severus wieder seinem eigentlichen Vorhaben wieder gewidmet hatte, begannen er und einige andere Männer, die mit denselben Auszeichnungen wie Severus behängt waren, durch die Reihen der Soldaten zu schreiten und zu zählen. Der junge Peregrinus brauchte nicht lange, um dahinter zu kommen, dass die Anzahl der anwesenden Soldaten ermittelt werden sollte. Wie viele wohl ihr Leben für die Sache Roms hatten lassen müssen? Amulius konnte nur hoffen, dass für jeden Römer zwei Barbaren gefallen waren. Obwohl dies auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war, glaubte man dem, was vielerorts als Gerüchte aufkam.
    Amulius beobachtete, während er darüber nachsann, wie die Männer, die zuvor die Zählung vorgenommen hatten, zusammenkamen und sich berieten. Was sie sprachen konnte der junge Peregrinus nicht erkennen. Wenige Augenblicke später überreichte Decurio Severus einem neben ihm stehenden Soldaten ein Stück Papier, das dieser entgegen nahm und sich augenblicklich entfernte. Anschließend stob auch der kleine Haufen der Offizere wieder auseinander und Decurio Severus gab abermals einige Befehle.
    Diesen Befehlen folgend löste sich die Formation der zum Appell angetretenden Soldaten wieder auf. Während sich die regulären Truppen wieder ihren Aufgaben widmeten, war es für Amulius nun an der Zeit, abermals bei Decurio Severus vorstellig zu werden. Der junge Peregrinus verabschiedete sich also von Lucius und ging dann beherzten Schrittes zum Offizier, der ihn bereits erwartete. Anschließend, als Amulius vor Decurio Severus stehen blieb, meldete er diesem seine Bereitschaft. Dem Mann, der beim Decurio stand und den Amulius nicht kannte, nickte er anerkennend zu.

    In der vergangenen Nacht habe auch ich begonnen, die Charakterbeschreibung meines Charakteres anzufertigen. Sie ist soweit fertig, wie momentan der Stand der aktuellen Situation meines Charakteres ist.
    Wenn jemand eine Meinung dazu hat - immer zu.
    :)

    Innerlich atmete Amulius auf, das Ganze hörte sich nicht an, als ob er bestraft werden würde. Als erste Erwiderung nickte der junge Mann und gab dann folgende Antwort, hörbar weniger nervös:


    "Ich weiß Nichts von weiteren neuen Rekruten. Ich war gestern der einzige, der beim Rekrutierungsoffizier vorstellig wurde. Ansonsten... danke ich, Decurio. Ich werde mich still und unauffällig verhalten."


    Amulius gab ein abschließendes Nicken ab, um seine Worte und auch seinen Dank zu untermauern. Als der Decurio Severus dies zur Kenntnis genommen hatte und im Begriff schien, sich abzuwenden, richtete Amulius seinen Körper wieder nach vorne aus, konnte sich aber einen Blick in das Gesicht von Lucius nicht verkneifen. Dieser indess hatte gehörig grinsen müssen, als der Decurio Severus den Neuling angesprochen hatte. Und dieser konnte es dem verwundeten Miles nicht verdenken, war Amulius doch unfreiwillig in den Mittelpunkt geraten, obwohl er an einem solchen Einstand eigentlich kein Interesse hatte. Einen Augenblick später richteten beide jedoch ihren Blick wieder nach vorne, um dem Appell weiter zu folgen.

    Amulius wartete, was nun geschehen würde. Doch aus einem ihm nicht bekannten Grund wurde Nichts gesprochen, keine Befehle schallten über den Platz. Plötzlich begann der Decurio Severus, seinen Platz zu verlassen und sich durch die Gasse, die zwei der Blöcke gebildet hatten, hindurchzugehen. Kurz vor der Reihe, in der sich auch Amulius positioniert hatte und die sich relativ am Ende der Formation befand, blieb der Decurio stehen und stellte eine Frage.
    Der junge Peregrinus registrierte zunächst gar nicht, dass er selbst angesprochen worden war. Die Worte des Decurio hatte er gehört, doch blieb die Hoffnung, dass er nicht gemeint war. Wie auch? Der Soldat wurde mit Probatus angesprochen. Dieser Begriff war Amulius fremd, zumal er doch noch gar nicht vereidigt worden war. Dann jedoch bekam der junge Mann von Lucius, der, wie alle anderen Soldaten auch, weiterhin stramm stand, einen Knuff mit dem Ellenbogen an den Oberarm. Just in diesem Moment realisierte Amulius, dass die Worte doch an ihn gerichtet worden waren und im selben Moment durchkam ihn eine gewisse Verlegenheit, dass er den Decurio so lange hatte warten lassen.
    Der Peregrinus drehte sich also mit dem Gesicht zu Severus, lächelte verlegen und sprach dann, mit nervöser Stimme:


    "Ich... nun ja... ich weiß es nicht, Decurio. Ich bin erst gestern im Lager eingetroffen, um mich der Ala II Numidia anzuschließen. Allerdings stehe ich noch vor der Vereidigung und vor der Ausbildung. Für beides ist noch kein rechter Zeitpunkt gefunden worden... scheint mir."


    Dem jungen Peregrinus war stets vom Elternhaus beigebracht worden, in derartigen Situationen stets die Wahrheit zu sagen. Wie konnte er auch wissen, welcher Turma er angehört, wenn er auch diese Begrifflichkeit noch nicht einmal kannte. Amulius konnte nur hoffen, dass er wegen seines Verhaltens nicht abgestraft würde. Wer wusste schon, welche Disziplinarmaßnahmen vor Ort herrschten.

    Am frühen Abend kam Leben in das Lager und Amulius wurde Zeuge, wie die in die Kampfhandlungen verwickelten Soldaten wieder in das Lager einzogen. Einige der Soldaten mussten von anderen gestützt werden, andere konnten trotz ihrer Verletzungen noch eigenständig das Lager betreten. Alle jedoch strahlten eine große Erschöpfung aus. Die Barbaren mussten ihnen einiges abgetrotzt haben, doch wirkte die Ala II Numidia nicht, als wäre sie gerade einer Niederlage entronnen. Der Formation stand ein Mann vor, der eine charismatische Austrahlung besaß und hoch erhobenen Hauptes der Via Praetoria folgte. Nach der Hälfte des Weges stoppten die Soldaten und der ihnen vorausgehende Mann machte einige Befehle, woraufhin alle Soldaten auseinander stoben und wohl versuchen würden, ihrer Erschöpfung Herr zu werden.
    In diesem Moment wandte sich auch Amulius wieder ab und kehrte zu Lucius zurück, der noch immer auf der Bank verweilte, auf dem beide gesessen hatten. Da es bereits dunkelte und der verwundete Lucius so vernünftig war, seine Verletzung möglichst bald auszukurieren, fasste dieser den Entschluss, sich zu seinem Lager zu begeben. Da auch Amulius eine gewisse Müdigkeit verspürte und sich von der Reise mit dem Karren von Mogontiacum zum Lager der Ala II Numidia erschöpft fühlte, folgte er dem Miles in das Gebäude, wo dieser seine Schlafstätte bezogen hatte. Glücklicherweise waren noch drei weitere Schlafstätten unbelegt, sodass auch Amulius einen Platz fand, um eine Mütze Schlaf zu nehmen. So entkleidete er sich ordnungsgemäßig, verstaute seine Ausrüstung, wie es üblich war und legte sich auf das Lager.


    ***


    Am nachfolgenden Morgen wurde Amulius durch einige sehr laut vorgetragene Worte geweckt. Lucius, dem der junge Mann vor sich gewahr wurde, grinste diesem nur entgegen und erwähnte nur ein Wort: Appell. Als Amulius dieses Wort und seine Bedeutung realisierte, erhob er sich von seinem Lager und begann, noch ein wenig schlaftrunken, seine Kleidung und Ausrüstung wieder anzulegen. Glücklicherweile verhaspelte er sich nicht, sodass es einige Minuten später losgehen konnte.
    Auch andere Soldaten folgten dem Aufruf zum Appell, sodass Amulius beobachten konnte, wie etliche Dutzend Soldaten zum großen Sammel- und Exerierplatz gingen, um sich dort in mehreren Linien und Blocks einzureihen. Der junge Mann versuchte, die Soldaten, die vor und neben ihm standen, in ihrer Haltung nachzuahmen, doch allzu gut klappte dies nicht. Amulius besaß mitnichten die Erfahrung des militärischen Drills, sodass seine Versuche, dies zu übertünchen, einiger Maßen unbeholfen aussahen.
    Vor den Soldaten aufgebaut, stand wieder der Mann, den Amulius bereits gestern zu Gesicht bekommen hatte. Jetzt dämmerte es dem Peregrinus so langsam, dass dieser Mann wohl eine Art Offizier sein musste. Just in diesem Moment beugte sich Lucius zu Amulius und flüsterte diesem zu:


    "Das da vorne ist Decurio Flavus Valerius Severus. Er ist einer der Kommandanten dieser Soldaten, ein hohes Tier. War 'mal ein Peregrinus, hat den Sprung aber geschafft und hat das Bürgerrecht erhalten. Ein sehr durchsätzungsfähiger Mann."


    Amulius war erfreut über die Kurzfassung von Severus' Geschichte. Der Peregrinus fühlte sich darin bestärkt, dass es jemand wie er doch noch zu etwas bringen konnte. Eine kleine Welle der Euphorie durchdrang den Körper des jungen Mannes und ließ ein leichtes Lächeln auf die Gesichtszüge zaubern.

    Ja, ich bin mir dessen auch mitlerweile im Klaren! *grrr* Ich bin ja nicht wie der DDR-Grenzsoldat, der erst rund fünf Tage nach Fall der Berliner Mauer Kenntnis davon erhielt...
    :D