Beiträge von Apollonius von Samothrake

    Viele Wochen war Apollonius schon hier und langsam wurde es Zeit, dass er wieder nach Hispania zurück kehrte. Er hatte dort einiges zu erledigen, um sich seinen neuen Aufgaben in Germania stellen zu können. So packte er seine griechischen Gewänder ein, zählte die Münzen für das Zimmer ab. Dann schulterte er seine Taschen, sah sich noch mal in dem kleinen Zimmer um und verließ es. Der jungen Frau in der Taverna reichte er das Geld für Essen und Unterkunft der letzten Zeit und verließ dann auch die Taverne Apicia. Seine Schritte lenkten sich schnell zum Stadttor. Der Weg nach Ostia war noch weit und er wollte das Schiff im Morgengrauen nicht verpassen.

    Apollonius nickte zustimmend. Hoffte der Medicus doch auch, dass sich viele Bürger dort ansiedelten und ihm so einige Bauprojekte verschafften. Bei der letzten Frage blinzelte er kurz verblüfft und dachte an die Begegnung mit Aelius Callidus nach. Nach einigen Sekunden nickte er leicht.


    "Nun, aus oberflächlichen Beobachtungen geschlossen, würde ich sagen, dass seine Säfte in guter Harmonie zueinander standen. Sein Appetit schien gesund und nicht übermäßig zu sein, aber auch nicht zu wenig. Was neben der Soma noch seine Psyche betrifft, bin ich mit der Frage ein wenig überfordert. Dafür müsste ich wohl ein längeres Gespräch mit ihm führen. Wieder oberflächlich gesagt, schien er jedoch recht zufrieden zu sein, was vielleicht an der Aussicht des Geschäftes auch gelegen hat." antwortete Apollonius ausführlich und mit ruhiger Stimme.


    Nachdenklich, ruhig und besonnen fuhr sich Apollonius mit seiner Hand übers Kinn. "Nun, einen Kostenvoranschlag könnt ihr mir vielleicht schriftlich zukommen lassen." Apollonius ließ seine Hand sinken. "Ich muss mich dann auch schon leider verabschieden. Ich hoffe jedoch, dass wir ins Geschäft kommen. Vale!" Er reichte Metellus die Hand, wartete noch, ob er etwas anfügen wollte. Dann verließ Apollonius das Officium.


    Sim-Off:

    Ich muss mal wieder nach Hispania. Deswegen das Edit und der schnelle Abschied. =)

    Gespannter Miene lauschte Apollonius Meridius. Erstaunen machte sich in seinem Gesicht breit, abgewechselt von Verblüffung, Nachdenklichkeit, Begeisterung, Interesse, wieder Nachdenklichkeit. Bei dem Vorschlag der Res Gestae musste Apollonius fast schmunzeln, eine wahrhaft erstaunliche Gefühlsregung bei dem Medicus. Für einen Moment betrachtete er Meridius nachdenklich. Ob er vielleicht einen zukünftigen Iulius Caesar vor sich hatte. Auf jeden Fall einen Mann, der die Geschicke eines Imperiums durchaus bewegen kann und somit in die Geschichte eingehen würde.


    Und Apollonius hatte ja bei der Frage von Meridius ablehnen wollen. Sein Entschluss stand in den ersten Sekunden fest. Schließlich gefiel ihm die Arbeit in der Gladiatorenschule, die hispanischen Landen waren auch sehr angenehm, besonders für seine Gelenke und seine Pläne mit dem Iatreion auch schon recht weit gediehen. Doch je länger der Senator sprach, desto wankelmütiger wurde Apollonius. Das klang wirklich sehr überzeugend und sehr interessant. Die Germanen waren zwar noch viel barbarischer als die Römer, aber es konnte durchaus interessant werden die Tiere jener Landen etwas zu beobachten. Und wenn nur die Hälte davon so eintraf, wie Meridius es in den leuchtensten Farben schilderte, so würde das eine enorme Herausforderung für Apollonius werden. Somit schmolz Apollonius Ablehnung wie ein Eisblock in der Wüste, schnell und ohne Chance dem Sand zu entkommen.


    Apollonius nickte schließlich. "In der Tat bin ich davon überzeugt, dass Romanus ein Talent für die Wissenschaft, vielleicht sogar für die Rethorik hat. Etwas, was einem vornehmen Römer gut zu Gesicht steht." Apollonius schwieg kurz, dachte noch mal grübelnd nach und schließlich nickte er erneut. "Ich muss zugeben, dass ich bis jetzt nicht im Weitesten vor gehabt hätte, nach Germania zu ziehen. Aber Ihr vollführt eine wirklich große Überzeugungsarbeit." Langsam fuhr er sich mit der Hand über den Bart. "Also gut, ich werde mich Euch in Germania anschließen, Senator. Zumindest für eine längere Weile."

    Siehst Du nicht einen Unterschied zwischen Fiktion und Realität. Sich Jackass anzuschauen oder zuzuschauen, wie ein Mensch umgebracht wird, ist doch ein Unterschied. Ich will nicht abstreiten, dass es Menschen gibt, die soetwas anschauen würden. (Siehe Hinrichtungsvideos via Internet in den USA) Aber ob nicht auch ein guter Teil davon abgestossen wäre? Würden solche Massen bewegt werden können, wie damals in Rom? Ich bezweifel es doch arg...

    Das mit dem schwarzen Marmor hatte er schon mal von Phokas erzählt bekommen. Die Grundzüge des Architekturgeschäftes hatte ihm sein Sklave ja lang und breit, grimmig und voller bissiger Kommentare erläutert. Aber irgendwie fiel es Apollonius immer noch schwer sich in die Materie hineinzuarbeiten. Wie auch Metellus sich jemand anders hersehnte, wünschte sich Apollonius in dem Moment, dass Phokas sich doch darum kümmerte.


    "Hauptsächlich wird wohl heller Marmor gebraucht. Der farbige Marmor ist für die Muster und Verzierungen gedacht. Wobei natürlich der rötliche Marmor auch interessant ist. Und der Umfang an Marmor kann ich jetzt noch nicht genau festlegen. Es könnte sich zwischen ein paar großen Steinblöcken bis zu einem sehr viel größeren Volumen handeln. Es kommt da auf die Anzahl der Villen an, die tatsächlich in Misenum gebaut werden. Aber wenn wir ins Geschäft kommen, werden wir natürlich dafür nur den Marmor von Euch beziehen."

    Marcus Petronius Cotta: Wie kommst Du darauf, dass die meisten Gladiatoren Privatleute waren? Wo hast Du das gelesen? Die Masse an Gladiatoren, so hab ich es immer gehört, die insbesondere für die Spiele während der Kaiserzeit gebraucht wurden, sind wohl kaum aus den Reihen von freien Männern rekrutiert worden. Und während der Kaiserzeit starben auch immer mehr Männer in der Arena. Eine Seltenheit war es da bestimmt nicht.


    Manius Horatius Toxis: Menschen und sich nicht ändern? Das kommt drauf an. Instinkte, Triebe und bestimmte psychologische Verhaltensweisen ändern sich sicherlich nicht sonderlich, aber moralische und ethische Grundwerte. Und das hat sich durch die humanistsichen Grundwerte doch seit dem Römerreich massiv geändert, zBsp. Sklaverei und die menschenverachtenden Handlungen der Römer gegenüber von Sklaven. Aber auch was die Spiele angeht. Ethik ist ja nicht nur etwas aufgesetztes. Sie ist ebenso in dem Verhalten, dem Bedürfnis und den Gedanken eines Menschen verankert. Hat man bestimmte moralische Grundstrukturen nicht, wie zum Beispiel, dass die Römer nichts verachtendes in der Sklaverei gesehen hat, empfindet man wohl diesbezüglich anders als ein Mensch von heute. Wobei man da auch bei den verschiedenen Ländern noch differenzieren muss, was Moral und Ethik heutzutage angeht.


    Und damit hab ich eigentlich auch meine Ansicht zum Ausdruck gebracht. Sicherlich gibt es sensationslustige Menschen auch heute noch. Doch dies mit der Sensationslust bei Gladiatorenspielen zu vergleichen, halte ich für etwas unsinnig. Auch ist ein Gladiatorenkampf nicht mit einem brutalen Film zu vergleichen. In einem Film ist man sich doch bewußt, dass es Schauspieler sind und keiner dabei stirbt. Wenn jedoch ein Mensch tatsächlich vor einem ermordet wird, ist das wohl eine ganz andere Sache.

    "Es handelt sich um das Bauprojekt von Misenum. Es sollen dort eine Reihe von Villen errichtet werden für gut situierte Bürger Roms." gab Apollonius zur Antwort.


    Herstellungspreis? Das hörte sich für Apollonius schon sehr gut an. Aber wer weiß? Veilleicht hatte das auch einen Hacken. "Was für Marmor bezieht ihr? Den weißen Marmor der Marmarainsel, den dunklen Marmor von Nordafrika oder den italischen Marmor? Habt Ihr auch verschiedene Farben im Angebot?"

    Es dauerte einige Sekunden ehe die volle Bedeutung davon in Apollonius Bewußtsein sickerte. Seine Augenbrauen zogen sich in Verblüffung zusammen und er kratzte sich wieder seinen Bart, ein lästiger Tick, den er immer wieder nachging.


    "Euer Sohn ist schon ganz begierig darauf in Eure Fußstapfen zu treten. Ich denke auch, dass seine Bildung das rechtfertigen kann."


    Wieder fuhr er sich über seinen Bart und sah Meridius grüblerisch an. "Das ist ein Angebot, Senator, was mich sehr ehrt." erwiderte Apollonius schließlich. "Aber ehrlich gesagt arbeite ich an der Gladiatorenschule, um meine Forschungen weiter zu bringen. Aber was habt Ihr Euch denn vorgestellt?"

    Apollonius nickte. "Ja, der junge Mann, der mich hineingeführt hat, bot mir etwas zu trinken an. Aber ich bin gerade nicht durstig. Außerdem ist heute kein Weintag." Apollonius nickte, hielt er doch schon seit Jahren auch Diät. Freilich seiner Gesundheit tat es zwar gut, eine schlankere Linie erhielt er dadurch aber nicht. Aber das hatte er schon vor Jahren aufgegeben.


    "Wird Euch Eure Familie dann dieses Mal nach Germania begleiten?" Der Medicus sank dabei wieder in den Korbstuhl zurück. Zwar empfand er es selber als nicht ganz schicklich, aber Alter vor Ansehen, dachte er sich in dem Moment wohl.

    Apollonius' Geist war so in Gedanken verstrickt, dass er weder die Worte von Darius vernahm, noch das Näherkommen von Meridius. Grübelnd betrachtete er die Fresken auf der Wand, die ihn wieder an seine Magisterarbeiten denken ließ. Im Geiste ging er noch mal die Notizen durch, die er sich in den letzten Tagen gemacht hatte. Inwiefern er auf Therapien eingehen sollte, war sich Apollonius nicht ganz sicher. Von Außen sah man nur, dass er mit gerunzelter Stirn auf das Fresko sah, ganz als ob ihm das Bild nicht gefallen würde. Aber sein Blick war nach Innen gekehrt.


    Überrascht blinzelte er als er die Stimme seines Patrons vernahm. Die Worte von Meridius rissen ihn aus seinen Gedanken heraus. Apollonius stand zum Gruße auf und ließ die Tasche auf dem Boden stehen.


    "Salve, Patron! In der Tat ein unerwartetes und erfreuliches Zusammentreffen hier in Rom. Nun, der Alchemiekurs hat mich hierher geführt. Wie ich Euch geschrieben habe. Außerdem ist gerade die Gladiatorenschule bei den Spielen im Einsatz. Ich somit auch!" Apollonius seufzte. Aber immerhin, die Spiele hatten ihm wieder einige neue Erkenntnisse in der Anatomie gegeben. Sein Gedanken kehrten zu den Skizzen zurück, die er sich von einem der Toten gemacht hatte, bis ihm einfiel, dass sein Patron ja noch etwas mehr gefragt hatte.


    "Ach, Rom ist mir zu laut, zu groß und etwas zu gefährlich! Zwei Überfälle, ein Aufenthalt in der Castra der Vigilen, ein Toter und dass innerhalb kürzester Zeit. Wie kann man bloss in dieser Stadt länger wohnen wollen!" Er schüttelte verwirrt darüber den Kopf und sah dann Meridius fragend an. "Und Euch? Was führt Euch nach Rom? Krieg gibt es doch fast immer in Germania, nicht wahr?"

    Apollonius dachte kurz nach. "Wie wär es mit etwas von Beiden, Wein und Wasser gemischt?" Apollonius zögerte kurz, rückte sein Gewand zurecht, obwohl es ihn auch nicht respektabler aussehen ließ.


    "Nun, es geht um folgendes, mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr einen Marmobruch Euer Eigen nennt. Als Besitzer eines Architekturbetriebes bin ich ja auf größere Mengen an Marmor angewiesen. Außerdem erwähnte Aelius Callidus Euch als verlässlichen und guten Lieferant für Marmor, der doch in die Villen in Misenum verwendet werden soll. Besteht da schon eine Absprache oder ist das Bauprojekt Euch noch neu?"


    Fragend hob Apollonius die Augenbrauen. Für einen Moment wünschte er sich Phokas herbei, der die Verhandlungen für ihn führen konnte. Doch der war immer noch in Hispania und würde wohl noch etwas brauchen ehe er Rom erreichte, wenn er nicht unterwegs abhaute.

    Apollonius folgte Darius in den Raum hinein und betrachtete sich das Tablinum. "Was zu Essen? Nein, danke, das ist nicht notwendig." Er nickte Darius freundlich zu. Man könnte vielleicht erahnen, dass Apollonius ganz kurz gelächelt hat, aber das Zucken um seine Mundwinkel war nicht genau zu definieren.


    Er setzt sich auf den Korbsessel und stellte seine Medicustasche ab. Seufzend lehnte sich Apollonius zurück. Seine müden Knochen machten solche langen Märsche durch so eine riesige Stadt auch nicht jeden Tag mit. Vielleicht sollte er sich doch eine Sänfte mieten, dachte er. Und im nächsten Moment hatte er Darius vollkommen vergessen. Sein Blick war wieder nach innen gerichtet, während er über einige Dinge nachgrübelte und sinnierte.

    "Beschäftigt? Ach so..." murmelte Apollonius. Angestrengt dachte er nach und einige Falten erschienen auf seiner Denkerstirn. Sein anderes Anliegen wollte ihm partout nicht einfallen. Aber etwas anderes fiel ihm dazu ein. "Habt ihr nicht gerade einen anderen Klienten meines Patrons hineingeführt? Nun, ich bin ebenfalls ein Klient von Maximus Decimus Meridius." Apollonius sah sich im Eingang noch einmal um und sah dann wieder zu Darius. "Aber vielleicht kann ich solange im Haus warten, bis mein Patron wieder Zeit hat?"

    Der ganze Aufruhr wurde langsam aber sicher dem Medicus zuviel. Er besah sich die Zuschauer, die die Gladiatoren angaffte, sah etwas pikiert dem Thraker zu und seufzte leise. Leise seufzend schüttele Apollonius den Kopf und sah noch mal zu Toxis. "Gut, ich bin dann bei den Spielen dabei. Bis dahin kannst Du mich in der Taberna Apicia erreichen. Ich habe dort ein Gästezimmer gemietet." Als der Affe wieder im Hintergrund kreischte, sträubten sich Apollonius Nackenhaare. "Ich geh dann mal wieder. Vale, Toxis!"


    Apollonius drehte sich um und drängte sich an den Gladiatoren und schließlich der Menge von Menschen vorbei. Dann marschierte er in Richtung Taberna...

    Apollonius von Samothrake kam aus einem der unteren Gewölberäume hervorgetreten. Suchend sah er sich um, wobei er seine Hände, die mit Kräutersalbe beschmiert waren, an einer ledernen Schürze abwischte. Er musterte kurz Commodus, dann sah er zu Toxis. Zerstreut nickte er dem Gladiator zu. "Hals- und Beinbruch!" wünschte er ihm, ehe er seinen Gehilfen entdeckte. "Ah, das bist Du ja, Merkur. Du bist nicht hier, um den Spielen zu zusehen." Apollonius deutete auf den Raum, den er sich für seine Arbeit, dem Verarzten der Gladiatoren, ausgesucht hatte. Zusammen mit seinem Gehilfen Mercurius verschwand er in dem Raum.

    Apollonius wurde aus seinen Betrachtungen und Überlegungen heraus gerissen und musste sich für einen Moment orientieren, wo er noch mal war. Casa Decima...Apollonius runzelte kurz die Stirn. Rom verwirrte ihn immer wieder. Eine Casa sah wie die Andere aus, jedenfalls für seine griechischen Augen. Daran hatte der Architekturkurs nur wenig geändert.


    "Ja, was wünsche ich noch mal?" Apollonius sah auf den Stein, dann wieder auf Darius. Da war doch etwas mit seinem Patron. Und irgendwas mit dem Stein. Er kratzte sich seinen Bart und meinte schließlich. "Mein Name ist Apollonius von Samothrake. Ist mein Patron, Decimus Meridius, im Hause? Ich würde ihn gerne sprechen." Vage hatte Apollonius das Gefühl, dass er eigentlich nicht deswegen gekommen war, aber es war ihm einfach wieder entfallen, was der Grund seines Besuches war.

    "Der Koch?" Apollonius sah Metellus verdutzt an. Verwirrt schüttelte er den Kopf und dachte darüber nach, ob der Mann sich über ihn lustig machte. Er sah auf seine Tasche und befand, dass dies kein Kochtopf war. Noch trug er eine Schürze. Sein Blick ging somit auf sein Gewand und er blinzelte einige Male als er die Blutspritzer darauf sah. Die hatte er fast vergessen gehabt, so sehr hatte er sich bemüht die Ereignisse von heute mittag zu verdrängen. Apollonius seuftze und setzte sich auf einen der Stühle vor dem Tisch.


    "Nein, ich bin nicht der Koch. Aber das..." Er deutete auf das Blut. "...ist eine Andere und etwas längere Geschichte. Sie hat mich jedoch in die Castra geführt. Und da ich sowieso mit Euch sprechen wollte, war es eine günstige Gelegenheit, Centurio. Es gäbe da nämlich etwas Geschäftliches, weswegen ich hier bin." Er stockte kurz und zuckte entschuldigend mit der Schulter. "Verzeiht mein etwas blutiges Auftreten. Aber wie gesagt, lange Geschichte..." Verwirrt krazte er sich am Kinn und seinem Bart. "Habt Ihr vielleicht einige Augenblicke Zeit?"

    Verdutzt sah Apollonius auf den neuankommenden Mann. Hatte der nicht gerade Decimus Meridius gesagt? Dass sein Patron in Rom weilte, war Apollonius bis dato noch nicht bekannt. Doch schon war jener Mann mit Darius verschwunden und ließen nur ein verwirrten Apollonius zurück. So seufzte Apollonius noch einmal und trat etwas an die Seite des Einganges, um seine Sandalen an den Kieselsteinen zu säubern. Dann stellte er sich wieder vor die Tür und betrachtete sinnierend eine der Statuen, die vor dem Eingang standen.


    Ja, das war bestimmt aus dem Marmor seiner Lieferantin. Gleiche Musterung, ähnliche Farbe. Apollonius Gedanken schweiften ab und er fing an über die Materie 'Terra' nachzudenken, ihre Bedeutung in der Medizin und der Philosophie und schließlich die Wirkung auf den Geist, besonders in Form von Statuen. Es wäre sicherlich für ihn etwas gemütlicher gewesen, wenn er hätte sitzen können, aber so trat er immer mal wieder von einem Bein aufs Andere, während er wartete.

    Nachdem er auf die Gladiatoren getroffen war, hatte sich Apollonius endlich mal aufgemacht bei der Casa Decima anzuklopfen. Seit einigen Monaten schon bezog er von einer Dame des Hauses Marmor und so wollte er doch mal persönlich dort vorbeischauen. So kam er die Strasse entlang gelaufen und schließlich zum Eingang, wo er kräftig gegen die Tür klopfte. Dabei schulterte er seine Ledertasche etwas höher und rückte sich sein graues, griechisches Gewand wieder zurecht. Kritisch musterte er seine staubigen und etwas schmutzigen Sandalen. Der Dreck auf den Strassen war an manchen Stellen ziemlich schlimm, besonders bei den Insulae. Er seuftze kurz und sah wieder auf.