Beiträge von Apollonius von Samothrake

    Und mit dieser Umarmung brachte Valeria Apollonius vollkommen aus dem Konzept. Ein leises "Ähm..." entfuhr es ihm. Als er sich von der Überraschung erholt hatte, wollte er ganz zaghaft die Umarmung kurz erwidern, aber da war sie schon vorbei. Verwirrt über das Ganze fuhr er sich über seinen Bart und hörte Valeria nur mit halben Ohr zu. "Ja, ist ganz gut geworden...Phokas hat in dieser Hinsicht doch gute Arbeit geleistet." Er nickte langsam. "Ich hätte ja nicht gedacht, dass er doch zu etwas zu Gebrauchen ist."


    Er ließ seine Hand sinken und schien langsam den 'Zwischenfall' überwunden zu haben, verarbeitet wohl noch nicht, da er manchmal in den darauffolgenden Momenten Valeria erstaunt musterte. "Matinius Cicero hab ich leider noch nicht sprechen könne. Bei meinem letzten Besuch in der Casa seines Vaters konnte ich ihn nicht antreffen. Ich habe ihm jedoch einen Brief hinterlassen."


    Nachdenklich sah er sich um und dann fragend zu Valeria. "Meinst Du, wir sollten irgendwie das hier wirksamer eröffnen?"

    Verdutzt sah er von seinen Notizen zu Aine. Es erstaunte ihn immer noch, warum sich römische Frauen für solche Dinge interessierten. Aber in den letzten Monaten hatte er lernen müssen, dass die Frauen in Hispania ganz anders waren als die Frauen, die er kannte. So deutete er auf die Zeichnungen.


    "Oh, das sind eigentlich nur Konstruktionspläne für eine Hebebühne und Falltüren, die ich mir für die Gladiatorenschule überlegt habe." Er sah darauf, nahm seine Feder und machte schnell einige Notizen als ihm etwas einfiel. Nachdenklich blickte er zu Aine. "Ja, ich denke, dann lohnt es sich nicht zu warten." Mit den Worten holte er einen weiteren Papyrus hervor und schrieb etwas. Diesen Schrieb reichte er Aine. "Könntest Du das bitte Matinius Cicero geben?" fragte er.


    Salve werter Matinius Cicero,


    wie Euch vielleicht schon zu Ohren gedrungen ist, plane ich zusammen mit Decima Valeria ein Iatreion zu eröffnen. Wir planen einen Zusammenschluss verschiedener Fachärzte. Aus diesem Grunde haben wir uns überlegt, ob Ihr nicht vielleicht Interesse hättet, Euch ebenfalls in dem Iatreion einzubringen. Ihr könnt das Iatreion am Forum in Tarraco finden und zwar in dem selben Gebäude, dass Daidalos' Labyrinth beherbergt.


    Vale
    Apollonius von Samothrake

    Aus der Bibliothek war ein Rascheln und dann ein Poltern zu vernehmen. Schließlich zwei Schritte und Apollonius spähte mit einem verdutzten Gesichtsausdruck um den Türrahmen. Erstaunt versuchte er den Quell dieses Rufes auszumachen als er Valeria erblickte. Die Rüge über diesen respektlosen Ton versiegte auf seiner Zunge und er lächelte.


    "Ah, Valeria! Du bist zurück!" stellt er sinnloserwerise fest und trat auf den Gang. Ja, tatsächlich, das war wirklich ein echtes Lächeln auf seinem Gesicht...nicht nur so ein kurzes angedeutetes Zucken um seine Mundwinkel. "Wie war Deine Reise?" fragte er freundlichen Tonfalls.


    Er deutete in Richtung des Warte- und Behandlungszimmers. "Wie Du sehen kannst, sind wir nicht untätig geblieben. Hast Du Dich schon umgeschaut?" fragte er. Dabei besah er sie sich genauer um festzustellen, ob die Reise nicht zuviel für die junge Schwangere war. Aber es schien ihm eher der Gegenteil der Fall zu sein. Rom schien ihr wirklich gut getan zu haben.

    Und doch hat unser Spiel auch gewisse Grenzen, was nicht historische Element angeht. :)


    Aber wie stellst Du Dir das vor? Wofür braucht denn ein Betrieb soviel Geld bei der Werbung? Das einzige Werbemittel, was Geld kostet ist doch die Acta. Ansonsten kostet das Posting von Werbemaßnahmen hier ja nicht einen Sesterzen.

    Ehrlich gesagt, geht mir der Sinn dieser Maßnahme nicht ganz auf. Also soll eine Summe von 250 Stz. einmalig steuerfrei pro Betrieb sein, damit so der Betrieb seinen wirtschaftlichen Erfolg steigern kann? Ich halte das aber a. für unhistorisch und nicht sonderlich erstrebenswert, b. zu aufwendig und c. für ohnehin sinnlos.


    ~Iatreion Hippokrates~


    Wundarzt und Chirurg ~ Apollonius von Samothrake~


    Frauenärztin ~ Decima Valeria~


    ~Eingang vom Hof aus~



    Die Tafel hing auf neben der Eingangstafel von Daidalos' Labyrinth, aber auch neben der Tür, die über den Hof zu erreichen war. Das Iatreion lag direkt am Forum und war recht leicht zu finden. Über die hintere Tür und durch einen Flur ging es zu einem Warteraum und dem großen Behandlungsraum.


    Der Warteraum war mit einigen Holzstühlen ausgestattet und einigen Bechern, aus denen man das Wasser, welches in einem Tonkrug bereit stand, trinken konnte.


    Der Behandlungsraum war ein großer heller Raum, der mit einem dunklen Holzboden belegt war. Die Wände waren frisch gestrichen und in der Mitte stand eine hölzerne Behandlungsliege. Regale und Schränke standen an den Wänden und sie waren mit Töpfen, Werkzeugen der Medizin und Verbänden gefüllt. Am Fenster stand eine Cline und ein Schreibtisch daneben, der meistens mit Papyri, aber auch mit Wachtäfelchen bedeckt war.

    Verblüfft blinzelte Apollonius wieder. Scheinbar war er sehr erstaunt darüber, dass Matinius nicht da war, zuckte dann jedoch leicht mit der Schulter. "Wenn dem so ist..." Er runzelte die Stirn. "Wird Matinius Cicero denn noch lange weg sein und lohnt es sich zu warten? Oder wisst Ihr, wo er sich aufhält?" fragte er die junge Aine.

    Als die Arbeiten schließlich beendet waren, schickte Phokas einen der beiden Männer, Lucius, zu Apollonius. So kam der Medicus im Schlepptau des Sklavens wieder zum Haus zurück. Als er eintrat, war der vordere Raum kaum wiederzuerkennen. Das Holz des Bodens glänzte unter einer neuen Wachsschicht. Die Tische waren ebenfalls poliert und die Modelle wurden von der Morgensonne angeleuchtet und zeigten sich im besten Licht. Auch die Fensterläden waren ausgetauscht worden und standen weit offen, so dass der vorere Raum lichtdurchflutet war.


    Apollonius nickte erfreut. "Sehr gut!" Er sah Phokas etwas erstaunt an und wunderte sich, dass der alte Sklave wohl doch keine Fehlgriff war. Dieser trat wieder, mißmutig den Medicus ansehend, auf ihn zu. "Es ist heute morgen eine Marmorlieferung gekommen. Mein alter Herr hatte ihn noch vor seinen Tod bestellt. Es steht aber noch die Summe für den Marmor aus." Er reichte Apollonius ein Papyrus. Als Apollonius darauf sah, wurde er leichenblass. "1280 Sesterzen?" Fassungslos schüttelte Apollonius den Kopf. "Was hab ich mir nur eingehandelt hiermit!" flüsterte er, nickte dann jedoch. "Ja, ich bezahl es später!"


    Dann sah er zu Phokas. "Dann häng wenigstens gleich das Schild wieder raus. Wir müssen Geld verdienen! Ich überlass Dir das erstmal, Phokas." Mit den Worten nickte er ihm nochmals und ging nach draußen. Phokas sah ihm stumm hinterher, klatschte dann jedoch in die Hände. "Callistus, Du hast den alten Griechen gehört. Häng das Schild auf!" Callistus nickte und trat nach draußen. Er hängte das Schild auf und polierte noch mal die Tafel, die neben dem Eingang hing.

    Die Feder verharrte über dem Papyrus und Apollonius sah auf. Er musterte Aine verwirrt und dachte kurz nach, wo er noch mal war und was er eigentlich hier wollte. Schließlich nickte er. "Ja, ich warte auf Quintus Matinius Cicero. Ein junger Mann, der mich am Eingang hereingelassen hatte, wollte ihn holen..." Sein Blick schweifte zum Sonnenstand und einer Sonnenuhr draußen. "Aber das ist schon ein Weilchen her..." stellte er verblüfft fest.

    Einige Tage später kam Apollonius erneut zu seiner Neuerwerbung. Ihm folgten zwei junge Männer, die einiges Werkzeug in den Händen trugen. Apollonius kramte wieder seinen Schlüssel hervor und schloss die Tür zu den Architektenräumen auf. "Öffnet erst mal alle Fensterläden! Danach entleert ihr die hinteren Räume, bis auf die Bibliothek, und vorne befreit ihr den großen Raum vom Dreck und Staub. Und lasst euch nicht von Phokas stören!" Die beiden jungen Männer nickten und verschwanden im Haus.


    Der Medicus blieb vor dem Haus stehen und atmete noch einmal tief die frische Morgenluft ein ehe auch er in das Haus eintrat. Gleich kam ihm Phokas entgegen. Phokas blieb an einem der Modelle stehen und sah mißmutig hinter den beiden Männern her, dann haftete sich sein Blick auf Apollonius, der sich ruhig umsah.


    "Und? Habt ihr den Cursus bestanden?" fragte Phokas und in seiner Stimme schwang eine Hoffnung mit, dass der Medicus durchgefallen war. Apollonius nickte geistesabwesend. "Ja..." murmelte Apollonius. Phokas Enttäuschung in dem Moment entging ihm dabei, als er an ihm vorbei in die Bibliothek ging.


    Währenddessen begannen die Arbeiten im Haus. Das ehemalige Schlafzimmer der Hausherrin wurde ausgeräumt und das große Bett auf den Hinterhof gestellt. Auch die bestickten Vorhänge und die Frisierkommode landeten dort. Stück für Stück wurden die Räume geleert und geputzt. Danach fingen die beiden Gehilfen des Medicus an, die Wände neu zu streichen und auch die vorderen Räume wieder herzurichten.


    Der Tag verging, der nächste Tag brach an und wieder ein Anderer, wäherend die Arbeiten vorangingen. Immer mal wieder schaute Apollonius vorbei, um das zu beaufsichtigen, doch erstaunt stellte er fest, dass Phokas die beiden Männer anleitete und sie korrigierte. So kam der Medicus immer seltener vorbei. Phokas verkaufte die Möbel und kaufte dafür Andere ein. Hinten entstanden langsam die Medicusräume und vorne wurde alles für Daidalos' Labyrinth hergerichtet.

    Grübelnd dachte Apollonius über die Konstruktionspläne nach, die noch auf seinem Schreibpult warteten. Während er im Atrium saß, bedauerte er es, sie nicht dabei zu haben. Doch er suchte nach seinem Schreibzeug und holte eine kleine Tafel hervor, wo er sich gleich eifrig einige Notizen machte. Um sich herum vergass er völlig seine Umgebung, während er schrieb...


    Sim-Off:

    Ich kann auch warten :) Wobei ich auch nichts dagegen hätte, wenn mir jemand das mitteilt ;)

    Sich umsehend blieb Apollonius stehen, nachdem Metellus ihn dort hineingeführt hatte und sich gleich auf die Suche nach Cicero begeben hatte. Er musterte die Fresken des Atriums, den Marmor und die kleine Statue im Wasserbecken. Dann setzte er sich auf einen der Bänke, die einen Blick nach draußen erlaubten. Seine Gedanken schweiften schon woanders hin und innerhalb weniger Sekunden war er wieder in Berechnungen und philosophischen Konstrukten versunken.

    Apollonius nickte höflich. "Ich danke Euch!" erwiderte er. Im Hause des Proconsuls erschien es ihm vernünftig, jeden dort sehr höflich zu behandeln, da man nie wußte, wen man nun tatsächlich vor sich hatte. Er folgte Metellus ins Atrium.

    Apollonius, der gerade eine Falte seines Gewandes wieder an die richtige Stelle legte, blickte auf.


    "Salve, mein Name ist Apollonius von Samothrake. Ich würde gerne Quintus Matinius Cicero sprechen. Ist er zur Zeit in der Casa anwesend?"

    Es war zur späten Mittagsstunde im Winter als Apollonius sich den Weg zur Casa Matinia erfragte. So kam er vor die Tür der Casa, vergewisserte sich noch einmal auch bei dem richtigen Haus zu sein und klopfte schließlich kräftig, während er mit der anderen Hand sein griechisches Gewand wieder zurechtzupfte.