Beiträge von Caius Aurelius Corus

    Centurio Corus trat vor die Gruppe Vigiles und begann mit seinen Erklärungen.


    "Die Ballista ist ein schweres Steingeschütz. Es wurde ursprünglich dazu konstruiert, in der Belagerung eingesetzt zu werden. Nun wird sich jeder fragen, wofür die Vigiles über solche Geschütze verfügen. Bevor die Demonstration beginnt, möchte ich darüber einige Erläuterungen abgeben.


    Gerade konnten alle Anwesenden beobachten, welche Fortschritte wir in der Brandbekämpfung gemacht haben und doch gibt es Situationen, da helfen uns die herkömmlichen Methoden nicht mehr. Bricht inmitten Roms, in dicht besiedeltem Gebiet, ein Großbrand aus und es wäre beileibe nicht der erste, dann besteht die große Gefahr, daß er sich ungewollt auf weitere Stadtteile ausweitet. Um dem zu begegnen, setzt die Vigiles in solchen Notfällen die Ballista ein. In zuvor genau geplanten Straßenzügen werden Häuser zielgerichtet zerstört, um Schneisen zwischen den Wohnsiedlungen zu schlagen und dem Feuer die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Man will verhindern, daß das Feuer weiter übergreift. Innerhalb dieser von brennbarem Material frei geräumten Schneise findet die Ausbreitung des Feuers ein Ende.


    Wie so ein Geschütz funktioniert und was für eine Durchschlagskraft dahinter steckt, werden wir nun demonstrieren. Die Treffgenauigkeit ist auf eine Entfernung von bis zu 360 Schritt (540 m) natürlich nicht genau zu nennen, aber bei der Größe des Zielobjektes spielt das keine Rolle mehr."


    Centurio Corus trat zu seinen Männern und erteilte erste Befehle. Das Geschütz wurde mit wenigen Handgriffen für den Einsatz vorbereitet.


    "Intendite!" Laut hallte das Kommando. Centurio Corus wies die Männer an, die Sehnen zu spannen.

    Zitat

    Original von Vigiles
    Die Vigiles taten, was es zu tun gab. Im Ernstfall hätten sie die Leben gerettet, doch auch das Feuer hat sich seinen Teil geholt. Das Haus war nicht mehr zu retten, doch das war auch nicht geplant gewesen. Denn es würde nun noch einen weiteren Zweck erfüllen können, um den Gästen ein neuerliches Spektakel zu bieten. Am Rande stand der Centurio Corus bereit, der nun mit einer Geschützpräsentation aufwarten würde. Alle Gäste werden gebeten, sich weit von der Absperrung zu halten, denn es wird jetzt scharf geschossen werden.


    Der Zeitpunkt für die Geschützpräsentation war gekommen. Die Balista stand bereit, die Steingeschoße ebenfalls. Bevor Centurio Corus zu einer kurzen Erklärungsrede ansetzen wollte, wartete er auf das Contubernium, welches er für die Vorführung abgestellt hatte. Der dienstälteste Vigilus, sein Bruder Tutor, sollte auf Befehl das Geschoß abfeuern.

    Centurio Corus stand ebenfalls bereit, um helfend einzugreifen, aber Not tat es nicht. Die jungen Mannschaften hatten das Feuer gut im Griff und demonstrierten mit Einsatz die Möglichkeiten der Viliges. Die Vorführung sollte den Anwesenden die Sicherheit geben, daß Rom nicht mehr von einem Großbrand überrollt werden würde, auch wenn einmal wieder einer ausbrechen sollte. Vieles hatte sich in den letzten Jahren, Jahrzehnten, fast Jahrhunderten getan auf dem Gebiet der Brandlöschung.

    Aus der Entfernung betrachtete Centurio Corus den Kaiser. Es war das erste Mal, daß er ihn persönlich sah. Er empfand es als besondere Ehre, den Imperator auf dem Fest zu wissen. Es unterstrich die Bedeutung der Einheit und des Festes. Die Vigiles hatten sich unter Roms Stammeinheiten wieder etabliert.


    Nun richtete centurio Corus seine Aufmerksamkeit auf die Löschübung. Er wollte sehen, wie seine Jungs dabei abschnitten. Auf das Zeichen des Augustus würden sie beginnen.

    Centurio Corus schritt auch während der Gladiatorenkämpfe fortwährend durch die Besucherreihen. Er beantwortete Fragen nach dem Dienst, zeigte Rekruten den Weg in das Büro, erklärte Möglichkeiten der Brandbekämpfung und betrachtete ganz nebenbei die holde Weiblichkeit. Die Schönheit mit Namen Aurelia hatte er leider aus den Augen verloren.


    Er hielt weiters Ausschau nach Optio Metellus. Bald würden die Löschübungen beginnen.

    "Bildet euch bloß nicht ein, daß ich jetzt eure Löschübung vorstelle."


    Centurio Corus grinste unverschämt, als er die gebrechlichen Vigiles erblickte. Dann sah er zum Medicus.


    "Flickst du die wieder rechtzeitig zusammen?"

    Centurio Corus konnte nicht die Gladiatorenkämpfe durchweg beobachten. Schließlich war er kein Gast, sondern er gehörte zu den Veranstaltern. Damit bei seiner Vorführung alles klappen würde, kontrollierte er letztmalig Geschosse und Holzwand. Alles stand bereit. Er konnte beruhigt sein.

    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Verlegen lächelte ich. Gerade hatte ich noch überlegt, ob es richtig war, den Kontakt einzugehen, befand ich mich in der Begleitung von Corus. Er wirkte sehr nett auf mich, das machte es einfach. Ich folgte seiner Einladung und bediente mich von dem reichhaltigen Buffet.


    Zwischendurch schaute ich immer einmal wieder zu ihm. Etwas machte mich verlegen. Vielleicht, weil er ein Aurelier war? Mitglied meiner Familie und auch wieder nicht? Sicherlich deswegen, weil ich überhaupt nicht wusste, wie ich ihm begegnen sollte.


    „Erzählst du mir von dir?“, fragte ich leise, kaum dass die Worte über die Lippen kamen.


    Corus dachte an die letzten Jahre zurück.


    "Da gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe lange in Britannia gelebt. Letztes Jahr hat es mich zurück nach Rom gezogen. Ich trat in den Dienst der Vigiles und bin heute Centurio. Ein schneller Aufstieg. Ein Privatleben existiert kaum."


    Hätte er eine schöne Frau, würde es anders aussehen. Das aber wollte Corus nicht sagen. Er hörte das Signal und drehte sich dorthin, wo er seinen Praefectus erwartete. Er wußte von der bevorstehenden Rede.


    Mit pochendem Herzen bemerkte Corus ihr Lächeln. Er bot beiden Damen jeweils einen Arm an und führte sie zum aufgebauten Bankett.


    "Was das Herz begehrt." Sein Blick war eine Einladung zum schmausen. Hätten sich die Vorarbeiten zu diesem Fest nicht schon wegen dem Prestigegewinn für die Vigiles gelohnt, dann spätestens jetzt, wo er dieser wunderschönen Frau begegnete.

    Corus fragte sich, was sie wohl andeuten wollte. Durfte er sich einbilden, sie ebenfalls beeindruckt zu haben? Bah, er wußte nicht, wie er sich nun verhalten sollte. Was erzählen. Das war das einfachste.


    "Wenn ihr möchtet kümmere ich mich heute um euch. Sagt mir eure Wünsche. Ich besorge euch Essen und Trinken und führe euch durch das Programm des Tages."


    Corus fand das Angebot klasse. Dergleichen konnte man nicht ausschlagen.

    Zitat

    Original von Aurelia Verina
    "Wie gut, dass du da bist. Fast wäre ich wieder gegangen. Corus, das ist Aurelia Deandra. Ich habe sie einmal in Rom getroffen."


    Bei Mars und Jupiter, was waren die aurelischen Frauen schön. Jössa. Tief durchatmen, Corus.
    "Salve, Aurelia. Die Götter haben dich mit Schönheit reich beschenkt."

    Zitat

    Original von Aurelia Verina
    So viele Männer, dachte Verina, als sie zum Fest kam. Sie als Vestalin mittendrin. Ob das eine gute Idee war? Verina blieb schüchtern am Tor stehen. Entweder einer ihrer Brüder würde sie sehen oder sie würde wieder gehen.


    Sie hatte das Versprechen also wahr gemacht. Corus ging auf Verina zu.


    "Hallo, kleine Schwester. Komm, ich führe dich herum."


    Corus legte den Arm seiner Schwester in seinen und paßte auf, daß ihr niemand zu nahe kam.


    "Das überlasse ich mal lieber den Jungspunden. Schließlich muß es auch noch jemand geben, der an dem Kampf was rumzunörgeln hat. Vor dem Kampf kommen aber die Löschdarbietungen. Du fängst an, ich verlaß mich darauf."


    Centurio Corus sah viele männliche Besucher. Das war zu erwarten gewesen. Zwei Frauen hatten sich aber auch in die Kaserne verirrt. Zumindest eine davon sah aus, als würde sie etwas suchen, was sie nicht fand.

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Ein Vigilus überreichte dem Optio eine Nachricht. "Jaaaa, perfekt!"


    Er hielt nach seinem Centurio Ausschau. Wo ist Corus, beim Mars?"
    Freudig erregt lief er durch die Kaserne. Die Gladiatorenschule hatte ihr Kommen angekündigt. Und, was noch besser war, neben dem geplanten Kampf könnte es auch Schaukämpfe mit den Vigiles geben...natürlich ohne tödlichen Ausgang...das war doch was!!!!!!!! :schwert:


    Als Centurio Corus den wie ein aufgescheuchtes Huhn laufenden Optio sah, wußte er, Metellus suchte ihn.
    "Na, alles im Griff, Optio?"


    Bald würden die ersten Darbietungen anlaufen. Centurio Corus bereitete sich mental bereits darauf vor.

    Selbst in strammer Haltung trat er schließlich vor den Praefectus castrorum und salutierte.


    "Praefectus, ich melde, sämtliche Cohors sind in Paradeuniform angetreten."


    Im Anschluß daran gab die Meldung an den Praefectus Vigilum Marcus Didius Falco weiter. Eine Rede folgte, in deren Verlauf viele tausend Kehlen riefen:


    "Treue und Ehre - so lautet unser Schwur.


    Für den Imperator!
    Für das Imperium!
    Für das Volk von Rom!"


    Der Praefectus Vigilum eröffnete das Fest und die Vigiles verteilten sich unter die Menge. Ich hielt Ausschau nach meinen Geschwistern. Viel Zeit hatte ich nicht. Bald würden die ersten Vorführungen beginnen.

    In seiner Paradeuniform betrat Centurio Corus am frühen Morgen des ANTE DIEM IV NON IAN DCCCLVI A.U.C. (2.1.2006/103 n.Chr.) die Mannschaftsunterkünfte.


    "Anläßlich des Vigilesfestes treten unverzüglich alle Cohors an."


    Auf dem Gelände vor den Baracken wartete Corus auf seine Centurie, die er im Anschluß daran zum Festplatz führte.

    Zurück von der Formalausbildung ließ Centurio Corus den Probatus stramm stehen.


    "Probatus Strabo, State!"


    Während der Spezialausbildung würde sich Centurio Corus überwiegend im Hintergrund aufhalten. Optio Metellus war für diesen Abschnitt zuständig. Der Probatus war eifrig bei der Sache und er schien talentiert zu sein. Eine Freude, mit solchen Anwärtern zu arbeiten.