Die Wache zeigte dem redseligen Besucher wortlos den Weg zum Officium.
Beiträge von Caius Aurelius Corus
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Centurio Corus kam von der Casa Vinicia zurück. Er meldete sich und die Vigiles bei der Wache. Danach ließ er den Wagen fortbringen. Er selbst suchte sein Officium auf. Schreibarbeit wartete auf ihn.
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Centurio Corus zögert zunächst. Strabo und er waren zum Transport des Tribuns abkommandiert worden. Die Ausführung war im Rahmen ihres Dienstes gewesen und bedurfte keiner Bezahlung. Gleichzeitig schwand durch diese Geste die Abwehrhaltung des Centurio Corus gegenüber dem Toten. Daher nahm er letztlich doch den Beutel. Er stellte einen erheblichen Inhalt fest.
"Danke. Dem Tribun eine gute Überfahrt und der Familie eine ruhige Trauerzeit."
Er nickte der anwesenden Frau zu und forderte Optio Strabe durch einen Blick auf, ihm zu folgen. Zusammen traten sie den Rückweg zur Kaserne an.
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Die Porta öffnete sich. Centurio Corus gab Strabo einen Wink mit dem Kopf, damit der wußte, daß es losging. Gemeinsam wuchteten sie den Tribun hoch. So schonend wie es bei dem Gewicht möglich war, hielt Corus den Mann fest. Er war froh, als er ihn auf die Bahre legen konnte.
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Im Gegensatz zu Strabo blickte Centurio Corus stupide zur Seite. Er wollte den Anblick des Mannes nicht länger als nötig aufnehmen. Mit einem Nicken des Kopfes bestätigte er, daß er wie gehabt die Beine nahm. Corus stand ebenfalls auf und griff zu. Hoffentlich machte ein Sklave bald die Porta auf.
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Die Wachen wußten Bescheid und winkten den Wagen durch.
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Die Vigiles handelten schnell und brachten den Wagen. Gemeinsam mit Strabo schleppte Corus den Tribun, der bei jedem Schritt schwerer wurde, dorthin. Sie schleiften ihn auf die Ladefläche und legten ihn ab.
"Ich brauche dich wieder beim Abladen."
Centurio Corus nickte dem Optio zu."Zur Casa Vinicia."
Der Knecht hatte sein Ziel und fuhr los. -
"Gut aufbewahren, Vigil Gracchus. Man weiß nie wozu das Ding noch einmal gut ist, das ist schließlich ein Beweismittel. In mein Officium damit."
Centurio Corus faßte nach.
"Dann mal los. Am besten auf einen Wagen mit ihm. Schließlich kann er nicht von uns so durch Rom getragen werden."
Laut rief Centurio Corus.
"Hol mal einer einen Wagen vor den Eingang!"
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Centurio Corus bemerkte das versuchte Lächeln und übte sich nun seinerseits darin. Leider kam nur ein schiefes Grinsen heraus. Er packte den Tribun an den Beinen, aber dann fiel ihm etwas auf.
"Jemand sollte den Dolch aus der Brust entfernen. Wer erklärt sich bereit? Wir haben die Hände voll."
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Selbst nach seinem Tod hüllte den Tribun der Gestank der Unwahrheiten ein. Corus blickte angewidert weg. Er würde schweigen so lange ihn niemand fragte. Stellte jemand Fragen würde er jedenfalls nicht lügen. Er sah keinen Grund, für jemand, der es nicht wert war, den Zorn der Götter auf sich zu ziehen.
"Fass mal mit an, Strabo."
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Centurio Corus nickte mit dem Kopf. Seine Männer würden die Position halten bis neue Anweisungen kamen.
"Optio, nimm dir ein paar Männer und riegele das Gebäude noch weiträumiger ab. Wir wissen nicht, wer alles die Leiche gesehen hat. Wichtig ist, daß wir alle festhalten, die in unmittelbarer Nähe waren. Sie können Beobachtungen gemacht haben. Wichtig ist auch, wer den Tribun zuletzt lebend und nicht nur als Leiche gesehen hat."
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Centurio Corus nickte. Ihm ging es nicht anders.
"Die Prätorianer werden Fragen stellen. Für mich sieht es nach einem Selbstmord aus. Der Dolch steckt noch in der Brust. Er steckt leicht seitlich schräg. Jemand von vorn hätte schräg von oben zugestochen. Ein Kasernenfremder wäre außerdem den Wachkräften aufgefallen. Bleibt also nur sein eigenes Wachpersonal. Wenn du mich fragst hat sich der Tribun aber selbst merkwürdig verhalten und das macht niemand, der hinterrücks ermordet wurde. Was denkst du?"
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"Gut, Optio Strabo. Ich schätze hier werden in Kürze ermittelnde Stadtsoldaten eintreffen und Fragen stellen. Die Männer sollen sich bereithalten. Wo ist eigentlich die Wache vor dem Officium des Tribun?"
Centurio Corus sah sich um.
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Ein weiterer Vigil benachrichtigte Centurio Corus. Er zog zwei Contubernia von der Instandsetzung der Löschgeräte ab und positionierte sie im Umkreis von zehn Schritt um den Raum.
Unbeweglich beaufsichtigte er die Absperrmaßnahmen. Mitleid war nicht zu erkennen. Die Götter hatten den Tribun gestraft und sicher nicht ohne Grund.
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Zitat
Centurio! Die Männer sollen wegtreten und dort weitermachen wo sie aufgehört hatten. Ausführen.
Centurio Corus nickte."Contubernium 1 zur Wachablösung, Contubernia 2 bis 7 zur Instandsetzung der Löschgeräte. Contubernium 8 auf den Exerzierplatz. Wegtreten!"
In ähnlicher Weise teilten die anderen Centurionen ihre Einheiten ein.
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Centurio Corus widerholte den Ruf.
"ROMA MAGNA!
ROMA AUREA!
ROMA AETERNA!Lang lebe der Kaiser!
Roma Victor!"Der alte Elan war noch nicht zurückgekehrt. Die Götter allein wußten, was die Zukunft brachte.
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Beinahe wäre Corus zynisch geworden. Er konnte sich gerade noch so bremsen. Natürlich war ihre Freundschaft viel wert, aber er wollte ja mehr!
"Du hast meine Unterstützung, jetzt aber möchte ich gehen. Ich brauche Abstand."
Er vermied den Blickkontakt bei der Verabschiedung und verschwand eilig um die nächste Straßenecke.
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"Mein Geschenk war an dich gerichtet, profitieren tut aber vor allem Sophus davon. Was für eine Ironie!"
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Regungslos sah Centurio Corus dem Tribun hinterher. Nichts geschah ohne Grund, auch nicht wenn sich einer davonschlich wie ein Hund.
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Centurio Corus führte seine Einheit zum Appellplatz.
"State!"