Beiträge von Ancius Duccius Munatianus

    Heute war nicht so viel los wie während der Saturnalien und Fulvius hatte so die Möglichkeit sich mal dem leichten Müßiggang zu widmen. Die wenigen Gäste, die um diese Uhrzeit schon da waren und sich an Wildbret, Bier, Met und Wein gütlich taten, schaffte Hericusa auch alleine.
    Er hatte sich einen Becher Met gegönnt und setzte sich nun an die Abrechnung, die er ja dem Herren des Hauses bald würde vorlegen müssen. Dieser hatte ihm in Aussicht gestellt, wenn sie gut war, dass er und auch Hericusa eine Gehaltserhöhung bekommen würde und das liess ihn um so eifriger arbeiten.

    Das letzte Mal war er hier gewesen um einen halbwilden HGengst zuzureiten. Jetzt hatte er vor ihn zu trainieren, aus ihm einen guten Kavalleriehengst zu machen. Der zweite Hengst, den er mit sich führte, war bereits voll ausgebildet und sollte als Vorbild für den Jungen dienen. Nachdem er die heutige Runde beendet hatte, würde er auch losziehen und mal mit den Leuten der Legio II reden.

    Es war ein trostloses Jul und noch trostlosere Rauhnächte gewesen. Wieder einmal war er losgezogen um Hinweisen nach seiner Mutter zu folgen und wieder einmal war er enttäuscht worden. Seine Stimmung war ziemlich nahe des Gefrierpunktes und das merkten sowohl die Stalljungen als auch die Pferde. Aber wenigstens gelang es Letzteren ihn ein wenig aufzuheitern, wenn auch nur gering. Er schnappte sich zwei der Hengste und führte sie zur Koppel.

    Er war einige Zeit jenseits des Limes gewesen und hatte sich dort ein wneig rumgetrieben, war ein paar HInweisen nachgegangen und hatte die zucht den Jungs überlassen. Aber angesichts dessen, dass im Winter meist eh nicht viel los war, von ein paar schwangeren Stuten abgesehen, hatte er dies getrost tun können. Er grüßte Hergen freundlich aber knapp und begab sich kurz in sein Zimmer, ehe er zum Stall ging um nach den Tieren zu sehen.

    Es war ein kalter Morgen, als er einen jungen Hengst auf die Koppel führte. Er war ein noch halbwilder, kräftig gebauter dreijähriger, den er einem Germanen abgekauft hatte, der erfolglos versucht hatte ihn zu zähmen. Das würde nun seine Aufgabe sein und er freute sich auf die Herausforderung, denn das Tier hatte sich schon als kleines Biest herausgestellt.
    Er stellte sich neben ihn, griff an seine Mähne und zog sich hinauf. Kaum das er saß, begann das Tier zu steigen und zu bocken und es gelang ihm nur etwa ein halbes Dutzend Herzschläge oben zu bleiben, ehe er den Boden küsste. Er spuckte den Staub aus und erhob sich, klopfte sich welkes Gras und Dreck von der Kleidung, näherte sich dem Tier und stieg, nach dem er es etwas beruhigt hatte, wieder auf.

    Er hatte sich die Erlaubnis geholt eine Taverne zu führen, sich von Valentin Geld geliehen und ein Gebäude, welches dafür perfekt war, gemietet und eingerichtet. Nun würde es bald die dazugehörige Eröffnung geben. Er rechnete nicht mit viel Andrang, aber doch mit dem Ein oder Anderen Besucher.
    Auf dem Speiseplan stand meist germanische Küche, aber bei der ein oder anderen Sache konnte er nicht umhin eine Verschmelzung jener mit der römischen zu betreiben, auch wenn er sich immer noch gegen sehr viel im Imperium sträubte.
    Er hatte zwei Leute angestellt, da er nichts von Sklaven hielt und selber Zeit für das Gestüt aufwenden wollte und jene nahmen nun, mit der Eröffnung, auch ihren Dienst auf.

    Sim-Off:

    :( Sorry :(


    Er trat wenig später wieder ein und hatte Hergen im Schlepptau, der Einen Krug Met, zwei Becher und ein paar Snacks hinstellte.
    "Nun, greif zu. Entspannt und gesättigt spricht es sich besser über Geschäfte."
    Er dankte Hergen, der den Raum wieder verliess.

    "Ja, schön ist sie allemal. Jung, langlebig, rassig und doch sanft wie wie ein Lamm. Wird einmal eine gute Zuchtstute, solltest Du Interesse in die Richtung haben."
    Auch er schwieg einen Moment und betrachtete die Stute.
    "Nun, ich will meine Kunden nicht mit Wucherpreisen verprellen und gebe zu, dass ich mir auch erst noch einen Kundenstamm aufbauen muss....
    350 Sesterzen."

    Er nickte und nahm die Zügel, öffnete dann das Gatter und trat auf die Pferde heran, lockte die Stute an und legte ihr das Halfter um. Dann trat er näher an den Zaun. Er schätzte ab, ob der Mann wohl Hilfe beim Aufsteigen brauchte und bot sie ihm indirekt an, so dass er sie jederzeit, ohne sein Gesicht zu verlieren, ignorieren konnte.

    "Mag sein, aber ich glaube nicht. Ich denke, es ist eher das System des nichts Besseren als Alternative haben. Ein Ort ist mittlerweile so gut wie der Andere.
    Nun denn, Willkommen zurück. Ich werd mich wohl besser an die Arbeit machen. Ich denke, Du möchtest mit Flux eine Weile alleine sein und eventuell ausreiten."

    Er beobachtete ihn kurz und sah dann irgendwohin, seine Stirn gerunzelt. Leise sagte er:
    "Das mag für Dich stimmen, doch weiss ich nicht, was mich hier überhaupt noch hält. Bin wohl zu sehr Nomade geworden."