Es gab noch eine Sache die er, ausser der Literatur und seit Neuestem dem Schauspiel, zu schätzen wusste bei den Römern. Die Thermen! Er liebte es zwar im Fluß zu baden oder sich eben nach germanischer Tradition zu waschen und zu baden, und im Gegensatz zu den römischen Vorurteilen waren die Germanen sehr reinlich, schliesslich wuschen sie sich jeden Tag, manchmal gar mehrmals am Tage, aber gegen eine Massage hatte er durchaus nichts einzuwenden. Und so beschloss er an diesem heutigen Tag sich so etwas zu gönnen.
Der Morgen war hart gewesen und er hatte mehrmals die Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, als er versucht hatte den ziemlich verrückt spielenden Falbada zu verarzten. Er hatte einen langen Holzsplitter im Bein gehabt und war völlig von Sinnen. Es hatte ihn fast ein Dutzend Versuche gekostet, bis er den Splitter aus dem Bein hatte und das Bein verbunden. Mittlerweile war der Hengst wieder ganz ruhig und hinkte nur noch leicht, aber heute Morgen hatte er ihn des öfteren verwunschen.
Er betrat etwas steif die Therme und liess sich zeigen, wo er zunächst die Massagen und dann die Becken geniessen konnte.
Beiträge von Ancius Duccius Munatianus
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Er saß ziemlich weit oben und hatte sich das Schauspiel angesehen. Es war mal etwas Anderes und wenn er sich diese Adaption des geschriebenen Wortes ansah, war er nicht unglücklich auch etwas Römisches zu schätzen zu wissen. Bei dem ein oder anderen Wort hatte er sich etwas schwer getan, aber im Großen und Ganzen hatte ihm die Vorstellung sehr gefallen. So applaudierte auch er zufrieden.
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Die offizielle Nachricht vom Ende des Krieges hatte viel bewirkt in der Stadt und auch im Marktgeschehen, wie man feststellen durfte.
Die Stimmung war gut und er war in den Markthallen erschienen, auf der Suche nach drei bestimmten Händlern um mit ihnen zu reden. Es gab einiges, was er herausfinden musste und wollte und wo er die ein oder andere Verhandlung noch vor hatte.
Draussen goss es in Strömen, aber das machte den Leuten hier drinnen nichts aus. -
"Welches Du möchtest! Sie sind beide ungefähr gleich von Leistung und Charakter. Such Dir eines aus,"
lächelte er freundlich.
"Ausserdem musst Du führen, so gut kenne ich mich nicht aus hier." -
Im Hof standen zwei Pferde bereit für einen Ausritt. Er betrat die Eingangshalle und lief zum Glück gleich Venusia über den Weg.
"Dich suche ich,"
lächelte er.
"Wir sind ja lose zum Ausreiten verabredet gewesen,"
zwinkerte er.
"Ich hab Thunor jetzt mal nicht gesattelt, weil ich einfach von ausgehe, dass seine Besitzerin sich wieder seiner annehmen wird, aber dafür stehen Baldr und Enya im Hof. Was meinst Du? Lust?" -
Nachdem er eine Weile ziellos durch die Gegend gelaufen war, war er vor kurzem zurück in sein Zimmer gekehrt. Er hatte Kopfweh und fühlte sich matt. Die Nachricht vom Tode und dem wahrscheinlichen Tode hatte ihn doch mehr mitgenommen als er gedacht hatte. Nachdenklich starrte er, nachdem er sich hingelegt hatte, an die Decke. Was war dies nun für ihn als zukünftige Bedeutung? Sollte er hier bleiben? Nach seiner Mutter weiter suchen? Aber wie groß war da die Wahrscheinlichkeit sie zu finden?
Er seufzte und schloß die brennenden Augen. VErdammte Zwickmühle!
Morgen würde er nach einem Hain suchen und opfern und anrufen! -
Zitat
Original von Valentin Duccius Germanicus
"Es gibt keinen Rich mehr. Zumindest nicht, solange wir auf römischer Seite sind. Hier heisst so etwas Pater Familias und ist immer noch anders als ein Rich."
Er wusste selber nicht, wieso er so reagierte, aber er tat es und da musste Munatianus jetzt durch.
"Dein Vater starb bei dem Überfall, tut mir leid Dir diesbezüglich keine andere Nachricht mitgeben zu können. Deine Mutter zog mit ihrem Bruder oder Schwager gen Norden. Sie wollte zu ihren Kindern, die bei den Jüten waren. Wenn sie nicht dort ankamen, nun, dann fürchte ich, habe ich auch hier nur schlechte Nachrichten für Dich, tut mir leid!"Er war mit jedem Wort ein wenig blasser geworden und noch nervöser.
"Ich verstehe,"
sagte er nach einer Weile.
"Dann ist meine Suche zumindest zu einem Teil beendet."
Er fuhr sich durch die Haare.
"Wenn Du mich eine Weile entschuldigen möchtest?" -
Er sah Venusia hinterher und wurde nun noch nervöser.
"Ja, schon. Möchtest Du Dich nicht setzen?"
Er wartete auf eine Reaktion, als diese aber ausblieb, fuhr er sich wieder durch die Haare.
"Es geht um meine Eltern. Ich bin auf der Suche nach ihnen. Meine Familie war die des alten Bauern Bjorgulf, mein Vater war Meldric, Bjorgulfs Sohn. Als das Unglück geschah, welches dazu führte, dass das Dorf nicht mehr war, hielt ich mich mit meiner Schwester bei deb Jüten auf, wo die Schwester meiner Mutter hineingeheiratet hatte.
Ich hatte gehofft, Du oder der Rich wüssten etwas darüber."
Er sah Valentin mit leichtem Hoffnungsschimmer an. -
Er sah erstaunt zu dem Mann an der Tür, den er nicht kannte.
"Nun, wir könnten fürs Erste einiges ausbauen, damit Platz schaffen, bis entsprechend die Notwendigkeit von mehr da wäre, also frühestens nächstes oder übernächstes Jahr."
Er musterte den Mann und irgendwie war er sich sicher, dass dies Valentin sein musste. Er wurde ein wenig nervös und fuhr sich mal wieder durch die kurzen Haare. Und verfluchte sie mal wieder. Wurd Zeit, dass sie wieder länger wurden. -
Langsam liess er sich von dem Hengst herunter, liess dessen Zügel fallen und nahm den kleinen Beutel mit, den er extra hierfür mitgebracht hatte. So betrat er beinahe ehrfürchtig die Lichtung und sah sich um. Da war sogar ein großer Stein, beinahe perfekt platziert. Er war erfreut und zufrieden.
Ehrfürchtig ging er dorthin und begann mit seinen Vorbereitungen. Er holte aus dem Beutel die kleinen Opfergaben und begann sie entsprechend der Rituale bereit zu legen.
"Ich weiss, ich bin etwas spät für das Herbstopferfest. Man verliert etwas die Zeit, wenn man nicht mehr stetig in ihr wandelt, aber ich hoffe, Ihr Götter möget mir noch einmal verzeihen. Ich hole es nun nach, damit ich nicht noch mehr Schande über mich und meine Familie bringe."
Er nahm den Becher Met und das Wildschweinfleisch, nahm den Kornkranz, den er organisiert hatte und begann mit der Anrufung.
"Heilir æsir, heílar ásynior,
ok öll ginnheilog go !Heill dagr, heilír dags synír!
Heil nótt ok nípt!
órei om augom líti okr þinig
ok gefit bi iondom sigr.Heilir æsir, heílar ásynior,
heil sía in fiolýta fold!
mál ok manvit gefit okr mærom
ok læknishendr, me an lifom.Heill þú farir, heill þú aptr komír
heill þú á sinnom sér!"
Als er dies beendet hatte und alles, sofern für eine Person machbar, den Ritualen entsprechend geschehen war, hob er den restlichen Met an die Lippen und trank einen Schluck. Dann sagte er:
"Ich schwöre, bei den den Asen und Wanen, bei meiner Sippe und Familie, dass ich nie aufgeben werde und doch die Treue zu meiner Sippe mehr ehren werde."
Es war ein großer Schwur für ihn, denn er bedeutete, dass er wohl noch eine ganze Weile in Mogontiacum bleiben würde und dieses als seine Heimat ansehen würde, zukünftig. Auch wenn er immer wieder, so es Hinweise gab, die Suche nach seinen Eltern fortführen würde.
Er tran den Met aus, aß ein wenig und leerte noch einen zweiten Becher.
Eine Weile blieb er noch vor Ort, dann packte er alles ein, prägte sich den Ort und den Weg gut ein und kehrte zur Casa Duccia zurück. -
Da man es scheinbar hier auch nochmal melden muss
Bitte um Freischaltung der Hros Duccia.
Vielen Dank!
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Er hatte eine kleine, kräftige Stute im Schlepp, die er einmal beim geführten Laufen beobachten wollte. Ihr Name war Finnja und sie war hübsch, aber er wusste sie noch nicht so recht einzuschätzen.
Langsam liess er sie antraben und beobachtete ihren erstaunlich lockeren und beinahe grazilen Gang. Damit hätte er nun am Allerwenigsten gerechnet.
Er beobachtete die Stute eine ganze Weile und liess sie zwischendurch auch in leichtem und gestreckten Galopp laufen, machte Schrittwechsel und Richtungswechsel.
Als die Sonne fast hinterm Horizont verschwunden war, liess er sie austraben und untersuchte sie. Oh ja, sie war besonders geeignet für seine Idee. Nicht so perfekt wie die Andere, aber sehr grazil, stark, robust und irgendwie keck, wie sie ihn gerade sanft wegstupste mit dem Maul. Er grinste und klopfte sachte ihren Hals.
"Bist ein feines Mädchen!"
Dann winkte er einem der beiden Stalljungen und liess ihn sie wieder in den Stall bringen. Er war sehr zufrieden und beschloss am nächsten Tag mit Hergen und Venusia zu reden. -
"Nun... germanische Pferde sind bekannt für ihre Ausdauer, Kraft aber auch Schnelligkeit. Sie sind das höchste Gut der Germanen und sie sollten auch hier das höchste Gut in einem gewissen Sinne sein.
Die Pferde, die wir züchten sollten all diese Eigenschaften vereinen. Ich würde dafür das Gut, was wir hier haben nutzen und es mit guten, nein den besten Pferden in Germanien und nötigenfalls des ganzen Imperiums kreuzen.
Wir haben im Stall mindestens zwei gute Deckhengste, die die besten Veranlagungen haben und mindestens eine, wenn nicht zwei gute Stuten.
Die Hengste wären Ascan und Ingraban, auch Thunor hat gute Veranlagungen, aber er ist wohl etwas zu zickig für die Zucht. Die Stuten wären Aleke und gegebenenfalls Finnja.
Ich dachte mir, dass wir im Schnitt, wenn alles gut geht, bis zu 10 Fohlen haben können, womit wir sogar schon eine große Zucht wären und was auch erst in der Zukunft liegen sollte. Momentan würde ich sagen, wir können im Jahr 10 gut ausgebildete Pferde anbieten. Das würde jedoch die Anschaffung von noch weiteren Pferden im Laufe der Zeit bedeuten.
Ich habe mich mit den Stalljungen und Hergen unterhalten. Sechs der 12 Pferde, die im Stall stehen werden so gut wie nie genutzt. Ich habe da drei gesehen, aus denen man sehr gute Reitpferde machen kann, mit der nötigen Anleitung. Der Rest sind entweder eventuell angehende Zuchttiere, Reittiere von Euch oder welche, die eher als normale Arbeitstiere geeignet sind, sowie Ziu, der auch eine Menge Potential bietet und in zwei Jahren vielleicht einer der Besten ist hier.
Ich weiss, es sind Kosten mit all dem verbunden, wobei es diese hauptsächlich betrifft, wenn wir jetzt noch neue Pferde anschaffen, aber alles andere bleibt im Rahmen und ich würde die Tiere ausbilden.
Naja,"
verlegen fuhr er sich durch die Haare.
"Überlege es Dir einfach mal." -
"Ja, ich habe bereits mit Hergen geredet. Er meinte, ich solle mit Dir reden, da Du die, mh, wie sagte er, höchste Instanz seist, solange Valentin das nicht wieder übernimmt. Nun, ich würde gerne einige Dinge verbessern und, mh, ich denke, wir hätten das Potential eine kleine Zucht aufzubauen."
Er kratzte sich am Kinn.
"Damit meine ich gute Reittiere und vielleicht auch für den Kampf fähige Tiere, ausbilden und verkaufen und natürlich eben auch züchten. Ich hab mich etwas umgehört, und weiss, das die Gens Germanica dies wohl auch tut, aber ich denke, wir könnten da sogar mit kooperieren und vor allem sollte dies hier ja auch nur eine kleine, exquisite Zucht werden." -
"Danke,"
lächelte er.
"Nun ich würde mich gerne mit Dir über die benötigten Mengen Nahrung und Material unterhalten und auch wo und wie es gekauft wird. Über einige Dinge zum Thema der Pferde an sich. Wir haben da ja mehr stehen, als wir selber brauchen können und all dies."
Er sah sie erwartungsvoll an. -
Er hielt das Pferd an und starrte in eines der Gebüsche rechts neben ihm. Was tat er eigentlich hier? Was wollte er genau? Glaubte er noch selber an seine Worte? Oder war es vielmehr ein vielleicht und eventuell?
Was trieb ihn jetzt noch an? Nun, er hatte noch nicht mit Valentin gesprochen und das würde er, sobald dieser wieder da war unbedingt nachholen. Er hoffte auf Antworten. Aber wären das Antworten, die er überhaupt hören wollte? Wären das Antworten, die er brauchte?
Sein Blick schweifte umher und blieb plötzlich, weiter vorne, auf der linken Seite an einer Minilichtung hängen. Das sah gut aus! Besser sogar als erwartet.
Langsam schritt der Hengst dorthin. -
Während er auf dem Hengst immer seine Augen nach links und rechts schweifen liess, gingen seine Gedanken in die Vergangenheit zurück. Zum letzten Besuch bei seiner Schwester.
Bleib doch hier! Was bietet sich denn da draussen noch für Dich ausser Einsamkeit und die ewige, nutzlose Suche?
"Nein, das kann und will ich nicht. Du weisst, ich liebe Dich und Deine Kinder und ich habe hier lange Zeit eine Heimat gehabt, aber ich kann es einfach nicht."
Warum bist Du nur so stur?
"Weil ich glaube, dass sie noch leben. Irgendwer wenigstens."
Wer sollte schon noch leben? Wenn unsere Eltern leben würden, hätten wir längst was gehört. Und die Anderen? Was interessieren sie uns noch?
"Ich frage mich, wer von uns beiden stur ist. Die Anderen sind genauso unsere Familie, unsere Sippe."
Du irrst, Brüderchen, die Anderen sind nichts mehr für uns. Unsere Familie und Sippe ist jetzt hier!
Traurig hatte er sie angesehen und genickt.
"Ja, für Dich. Aber für mich ist hier kein Platz."
Du redest Mist! Natürlich ist für Dich hier Platz.
Aber er hatte es anders gesehen. Und so war er bald darauf wieder losgezogen. Umhergeirrt, bis er irgendwann dann also in Mogontiacum gelandet war. Und da war Familie. Nicht seine direkte, aber dennoch Familie. Sippe. Und vielleicht, irgendwann, naja, wohl erst einmal nicht. Aber irgendwann. -
"So, mein Feiner, dann wollen wir es heute noch einmal versuchen, mh?"
Er stellte sich auf und ging in die Knie.
"Komm, Ziu, hoch mit Dir,"
sanft sprach er, beinahe liebevoll.
"Du schaffst das, mein Junge!"
Und er half mit, zog das doch schon recht schwere Tier hoch. Der Kleine gab sich wirklich Mühe, obwohl es ihn sehr anstrengte.
"Ja, Ziu, weiter so, Feiner, komm, noch ein Stück.... Jaaa!"
Strahlend stand er neben dem Jährling und liess ihn los. Dieser stand zitternd auf seinen dünnen Beinen und schnaubte angestrengt.
"Siehst Du, mein Junge, jetzt hast Du den ersten Schritt gemacht."
Lächelnd umarmte er ihn leicht und rieb ihn eilends von allen Seiten mit Stroh ab. Als er gerade am letzten Stück war, wurde er das Mädel gewahr.
"Was willst Du denn hier?"
Fragte er nicht unfreundlich. -
Er sah kurz zu ihr auf.
"Nein, keine Ahnung. Wird Venusia wissen."
Dann kümmerte er sich wieder um Ziu, strich ihm sanft über die Ohren und begann ihn einmal mehr trocken zu reiben, ehe er heute einmal etwas versuchen würde, ehe er eine neue Kleiepackung erhielt.
Er legte sein Ohr auf die Brust des Jährlings und lauschte angestrengt und ein sanftes, zufriedenes Lächeln entstand.
"Das hört sich doch schon besser an, mein Kleiner,"
sagte er zärtlich zu dem Hengst und klopfte ihm sanft den Hals. -
Er beobachtete es mißtrauisch und hörte ihren Namen. Aha, dachte er nur.
"Ancius Duccius Munatianus,"
antwortete er nur wortkarg und wandte sich wieder an die Box nebenan um nach Ziu zu sehen.
"Dann solltest Du in die Casa gehen."