Beiträge von Quintus Decimus Mercator

    Ein sanftes lächeln breitete sich auf Mercators Gesicht aus.


    "Maximus, ich danke dir für dein Angebot. Es ehrt dich, aber ich rede doch nicht davon, dass ich bald sterben werde. Ich hatte bereits einige Male die Gelegenheit dieses faszinierende Land zu besuchen und immer noch gibt es dort so viel zu entdecken und zu erforschen. Und genau das möchte ich tun - und zwar jetzt - solange ich noch rüstig genug dafür bin. Ich weiß wo meine Wurzeln sind und ich werde sie nicht vergessen, aber noch ist es zu früh um nach Hispania zurück zu kehren."


    Er sah in die Runde.


    "Macht euch keine Sorgen um micht. Durch mein Amt als Praefectus Annonae habe ich in Aegyptus viele neue Freunde kennen gelernt, die sich gut um micht kümmern werden."

    Mercator lächelte erfreut als Meridius eintrat.


    "Meridius! Wieder einmal genau zum richtigen Zeitpunkt! Was dich nach Rom treibt können wir später ausgiebig besprechen. Ich habe meinen Söhnen gerade berichtet, dass ich von meinem Posten als Praefectus Annonae zurückgetreten bin und meinen Ruhestand in Aegyptus verbringen möchte.....was natürlich nicht bedeutet das ich nicht ab und an zu Besuch komme und euch mit meinen Geschichten langweile."


    Er sah lächelnd in die Runde und fuhr dann fort..


    "Nun wollten wir gerade besprechen, wie wir mit den Familienbetrieben weiterverfahren. Nachdem dies auch dich betrifft, bin ich sehr froh darüber, dich nun auch hier zu haben."

    „Meine lieben Söhne! Kommen wir gleich ohne umschweife zur Sache – es fällt mir auch so nicht leicht.“


    Er sah alle an.


    „Leider musste ich in letzter Zeit feststellen, dass ich alt geworden bin.“


    Dann lächelte er.


    „Vor allem mein Posten als Praefectus Annonae hat mir gezeigt, dass ich meine Grenzen erreicht haben. Ich habe den Kaiser heute persönlich um meine Pensionierung gebeten. Er hat mir diese Bitte gewährt und mich mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand geschickt.“


    Mercators Gesicht wurde wieder etwas ernster und er seufzte.


    „Ich habe mir in letzter Zeit oft den Kopf darüber zerbrochen, wo und wie ich meinen Lebensabend verbringen möchte. Nun habe ich mich endlich entschieden. Ich werde nach Aegyptus ziehen. Als Praefectus Annonae habe ich dort sehr viel Zeit in den letzten Jahren verbracht und dort auch genug Kontakte knüpfen können, die mir einen problemlosen Umzug ermöglichen werden. Nun sollten wir aber auch eine Regelung finden, wie mit den Familienbetrieben weiterverfahren wird. Sollen wir einen Verwalter von ausserhalb einstellen, soll ich sie auf euch aufteilen, oder soll sie einer von euch übernehmen und so wie ich, im Interesse der Familie weiterführen?“

    "Mein Kaiser! Ich komme zu dir um dich um meine Pensionierung zu bitten."


    Mercator lächlte wehmütig.


    "Ich muss mir eingestehen, dass ich nun bereits ein fortgeschrittenes Alter erreicht habe, in dem es nicht immer einfach ist mein Amt pflichbewusst auszuführen und ich denke es ist an der Zeit meinen Platz für einen Jüngeren zu räumen."

    Mercator hatte sich bereits im Atrium eingefunden und die anderen Familienmitglieder verständigen lassen, dass er als ehemaliger Pater Familias einen Familienrat einberufen hatte. Er setzte sich und wartete darauf, dass die anderen eintreffen würden.

    Mercator war schon lange nicht mehr in diesen Räumlichkeiten gewesen und freute sich wieder einmal durch den Palast schreiten zu können. Er ging zum Officium des Kaisers und wartete bis die Wache ihm zum eintreten aufforderte.


    Die Toga noch schnell zu recht gerückt trat er ein und verneigte sich.


    "Mein Kaiser! Ich danke dir, dass du so kurzfristig Zeit für mich hast."

    Etwas spät, aber doch erreichte auch der ehemalige Pater Familias der Gens Decima Mercator das Opfer. Er hatte kurz nach seiner Ankunft in Rom vom Opfer seiner Factio erfahren und war kurzfristig her gekommen und dem Ganzen beizuwohnen. Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen reihte er sich hinter den anderen ein und beobachtete die Zeremonie.

    Der Alte löste sich von seinem Sohn und klopfte ihm auf die Schulter.


    "Ich weiß mein Sohn."


    Er lächelte.


    "Nun werde ich mich aber frisch machen. Ich bin gleich nach meiner Ankunft zu dir gekommen. Danach werde ich die anderen Begrüßen."

    „Nun ja Marcus! Ich bin nicht mehr der Jüngste und die ständigen Reisen…. das verträgt sich nicht ganz mit dem Amt des Paters. Also habe ich mich entschieden es weiterzugeben. Ich habe sehr lange überlegt wer von meinen Söhnen es werden soll und diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, dass kannst du mir glauben. Ich denke letztendlich die richtige Entscheidung getroffen zu haben.“


    Er zwinkerte seinen Sohn zu.

    Die Umarmung erwidernd lächelte Mercator seinen Sohn an.


    „Mir geht es gut danke! Die Reise nach Tylus war wirklich sehr interessant und ich muss zugeben auch einigermaßen erholsam. Und wie geht es dem neuen Pater Familias?“

    Mercator freute sich, als Cicero ihn so herzlich begrüßte. Er hatte ihn bereits vermisst! Nach so langer Zeit hatte er sich daran gewöhnt, dass Cicero ihn jedem Wunsch aus den Augen lesen konnte.


    „Cicero! Schön dich wieder zu sehen! Ich danke dir.“


    Er drehte sich noch einmal zu den Wagen.


    „Kümmere dich bitte darum, dass meine privaten Sachen ins Haus gebracht werden. Der Rest kommt in mein Officium in die Basilica.“