Beiträge von Dierna

    "Ich wünschte ich würde Gelegenheit erhalten es umzustellen, doch jedes Mal wird alles auf's Neue zerstört und ich glaube kaum noch an eine Möglichkeit es zu ändern. Man kann mir durchaus vertrauen, doch so oft wie ich enttäuscht wurde fällt mir das Vertrauen schwer."


    Nun kam ich ihrer Aufforderung ins Wasser zu kommen rasch nach und sank in jenes.


    "Ich muss weiter machen..."


    kam es leise über meine Lippen und ich wandte den Blick von Arria ab.

    Ich staunte nicht schlecht über die energischen Worte der Frau. Artoria Medeia. Normalerweise vergaß ich Namen sehr schnell, doch dieser Name hatte sich sicherlich eingebrannt, in welcher erschreckenden Wahrheit er genannt wurde.. Ich zuckte kurz zusammen als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte und musste daran denken, was vor wenigen Minuten geschehen war. Jeder andere würde sich jetzt sicherlich um die Frau sorgen, doch ich bestimmt nicht. Sie hätte mich nicht so erschrecken brauchen. Und doch... den letzten kleinen Funken des schlechten Gewissens konnte ich nicht auslöschen.


    "Vale..."


    sprach ich es Medeia nur nach, noch immer recht verdattert. Mit einer Hand versicherte ich mich, ob der Beutel noch da war. Doch ich konnte doch jetzt nicht... zum kaiserlichen Palast... Nein. Mir sträubten sich bei dem Gedanken die Nackenhaare. Die Frau wusste, dass ich eine Lügnerin war und dann in den Palast... Ich würde ihr gleich davonlaufen. Doch erst einmal in Sicherheit...


    Ich wandte mich ebenfalls ab und schritt neben Medeia her, schweigend.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Als der Optio auftaucht, sieht Medeia erstaunt zu ihm. Sie geht lächelnd auf ihn zu. "Ah, gut, dass ihr kommt. Ein Mann ist aus der Gasse gestürmt. Er wollte mich und meine Begleiterin wohl überfallen. Deswegen mein Schrei!" Sie sieht ihn dankbar an. "Aber Euer Kommen hat ihn verscheucht."


    Scheinbar schien ich mich verhört zu haben. Oder etwas missverstanden. Panik wollte wieder Überhand nehmen und meine Beine mich forttragen. Ich spürte das leichte Zittern nicht, welches über mich kam.


    "Aber... natürlich.."


    sagte ich schon ziemlich verunsichert und auch ich wandte mich jetzt wieder an Medeia.

    "Nein!"


    protestierte ich rasch und fing schnell an:


    "Ich war vorhin noch ein wenig verdutzt. Aber meine Tante hatte dir doch gesagt, dass ein Mann aus der Gasse gestürmt kam. Ich bin so froh, dass du noch gekommen bist..."


    Ich sah ihn mit gerunzelte Stirn an. Mein Blick war ein wenig verängstigt, doch aus einem anderen Grund wie meine Seele. Die Angst war gespielt.



    Edit: Personenproblem -.-

    Ich schluckte heftig. Angriff? Entweder hatte er etwas falsch verstanden oder die Frau musste äusserst wagemutig sein. Sie würde mich doch gewiss nicht verteidigen wenn sie wüsste, was ich getan hatte. Gedankenverloren band ich meinen Geldbeutel wieder an dem Gürtel fest...


    "Na, eben ist doch so ein Mann hier vorbeigekommen..."


    warf ich unsicher ein.

    Ich hatte ihren überraschten Blick bemerkt, denn meine Sinne waren bis zum Zerreißen gespannt. Ich bemerkte nahezu jede Bewegung an diesen beiden fremden Menschen. Diese Frau machte mich vor Allem ein wenig misstrauisch. Warum nahm sie mich in Schutz? Warum log sie so gekonnt? Und warum bei den Göttern nannte sie mich Nichte? In meiner Bauchgegend machte sich ein Übelkeitsgefühl breit.


    Artoria Medeia. Log sie? Sprach sie wahr? Mir schwanden fast die Sinne und in mir schrie es danach fortzulaufen. So gründlich wie heute war ich selten in die Falle getappt. Ich wollte weg, doch meine Beine waren wie angegossen. Hektisch und äusserst nervös starrte ich den Optio an.

    "Artoria Iustina..."


    nuschelte ich etwas eingeschüchtert und hoffend, dass ich auch dieses Mal mit meinem 'falschen Namen' durchkomme. Aber bis heute war mir nichts besseres eingefallen und im Falle der Fälle würde Falco sicher für mich mitlügen.


    "Es tut mir leid, wegen der Aufregung..."


    fand ich mich langsam in meine Rolle zurück...

    Kaum dass ich die Stimme des Mannes hörte, hielt ich nach 2, 3 Laufschritten wieder ein und schloss die Augen. Ich atmete schnell und ängstlich durch. War jetzt alles vorbei? Ich drehte mich um, doch so recht wollte mir keine Ausrede einfallen. So zuckte ich mit den Schultern.


    "Ich... Ich..."


    Da hörte ich die Frau sprechen, Nervosität machte sich in mir breit. Warum log sie für mich? Ich sagte nichts weiter und wartete ab was geschah. Das Blut pulsierte in meinen Adern.



    Edit// Auf Post vorher eingegangen ;)

    Verdammt! Nicht einmal in den dunklen Gassen war ich sicher vor anderen Blicken. Sie würde mich sicherlich verraten. Sollte ich sie vielleicht anstiften, ob sie mir nicht helfen könnte? Was sollte ich jetzt nur tun.


    Das alles geschah doch nur wegen eines einzigen kleinen Fehlers damals in Britannia, der auch nur deshalb geschehen konnte, weil ich jemandem helfen wollte. Und nun hatte sich das alles zu einer Katastrophe hinaufgeschaukelt. Ich hatte der Frau nichts zun wollen, ich...


    Meine Schritte verlangsamten sich und ich sah die Frau einen Moment zweifelnd und nicht ohne Angst an. Nein, sie würde mich nicht verstehen. Niemand würde mich verstehen. Wer verstand schon eine Mörderin? Ich schüttelte den Kopf und rannte weiter.

    Ich hörte Rufen und machte noch ein paar große Schritte, die zwar noch etwas holprig waren, doch ich musste weg. Machte ich mich durch das Fortlaufen nicht noch verdächtiger? Egal! Sie kriegten mich ganz bestimmt nicht! Meine Schritte waren nicht mehr eilend, mittlerweile rannte ich durch die dunkle Nacht Roms. Ich bog schnell nach Links in eine Gasse ein und hoffte, meine potentiellen Verfolger dadurch abzuhängen. Schweiß stand trotz der Kälte auf meiner Stirn und jegliches unnötiges Denken war abgestellt, nur noch objektive Beurteilung der Fluchtmöglichkeiten ging mir durch den Kopf. Ich stolperte wieder, denn unter meinem Umhang trug ich eine Tunika und diese ging verdammt nochmal bis auf den Boden.

    ... war ich wieder einmal auf den Märkten. Es war alles sehr ruhig, doch was genau ich mir erhoffte, wusste ich nicht. Ich blickte zum Himmel, es war eine klare aber äusserst kalte Nacht. Fröstelnd verschränkte ich meine Arme vor dem Leib, während ich weiter schlenderte und mich umsah. Jetzt in der Dunkelheit sah alles völlig anders aus und ausser manches Mal ein par Schritte eines Unbekannten vernahm ich nichts. Das Gleiche galt auch für das leichte Stöhnen, was mir just in diesem Moment in den Ohren klang. Ich verdrehte leicht die Augen.


    "Aaah!"


    ich rieb mir meine Handflächen. Ich war gestolpert und rieb sie mir, denn sie schienen aufgeschürft. Es brannte nicht schlecht. Ich sah mich um, es gefiel mir nicht hier unten auf dem Boden. Ich hatte Angst und mein Herz schlug schneller. Suchend tastete ich nach dem Beutel, den ich verloren hatte. Er enthielt fast alles Geld was ich damals dem Senator abgenommen hatte. Es war gefährlich damit herumzulaufen, doch ich hatte mich dieses Mal nicht überreden lassen und nicht auf Falco gehört.


    "Verflucht..."


    schimpfte ich leise vor mich hin, während ich den Boden absuchte, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Aus einem Reflex schlug ich einfach zu, ich konnte mir keinen Ärger erlauben, und setzte mit meinem Dolch nach. Vermutlich hatte ich das Bein getroffen.. Ich hörte nur einen lauten Frauenschrei. Und da wurde mir klar, dass sie mir eigentlich nur hatte helfen wollen. Von Paik ergriffen sah ich mich um und da endlich hatte ich ihn. Schnell nahm ich den Beutel in meine schmerzende Hand, mit der anderen versteckte ich rasch den nun blutigen Dolch unter meinem Mantel. Ich trug wie häufig meinen dunklen Umhang.

    Unbeholfen zuckte ich mit den Schultern. Na, nett war er alle Mal. Ich rang mir ein schwaches Lächeln ab und ergriff den Becher.

    "Ich nehme dein Angebot vorübergehend an, aber ich möchte mich nicht für ewig festlegen. Sobald ich des nachts einmal nicht da bin, kannst du damit rechnen, dass etwas geschehen ist. Ob du dir Sorgen machst oder nicht bleibt dir überlassen."


    schmunzelte ich. Ich nippte an dem Wein und hätte ihn am liebsten wieder ausgespuckt. Ich mochte dieses römische Gesöff ganz und gar nicht, doch was half es? Nichts.

    "Keine Angst. Vermutlich sind deine Worte wie die Meisten bislang nicht besonders erfreut gesprochen. Ich werde nicht lange hier sein, möchte dich genauso wenig wie die anderen gefährden. Auch hier wird sicher wieder etwas schief laufen..."


    Ich gab ein tiefes Seufzen von mir.


    "Bislang habe ich dich noch nicht angelogen und dir auch kaum etwas verschwiegen. Was mich selbst ziemlich wundert. Ich bin jedenfalls verrückt, dass ich dir alles erzähle. Warum sollte ich lügen wenn ich selbst schlecht über mich spreche?"


    Ich lächelte spöttisch und der Spott galt mir selbst. Ich sah ihn an und versuchte etwas in seinen Zügen zu erkennen, doch es gelang mir nicht.

    "Rom..."


    wiederholte ich trocken.


    "Rom mit den Cohors Urbanae, den Vigiles und des Kaisers Pratorianern. Rom mit seinen Senatoren. Rom mit vielen Augen. Vielleicht ist ja ein anderer deines Schlags hinter mir her?"


    Ich lehnte mich erschöpft gegen die Wand.


    "Hach, stimmt. So gute Voraussetzungen hatte ich nie. Immerhin schlafe ich zum ersten Mal seit ich von daheim fortgekommen bin in einer Wohnung."


    Meine Stimme troff vor Sarkasmus.

    "Ich habe bereits drei Leben auf dem Gewissen. Außerdem mehrere Senatoren bestohlen, einen Offizier stark verletzt und viel betrogen. Glaubst du dass ich so jemals auf eigene Beine komme?"


    Meine Frage war ehrlich gemeint, auch wenn sie in ziemlich zynische Worte gepackt war. Ich drehte mich wieder zu ihm um und sah in sein Gesicht auf.

    "Ich bin gefangen..."


    murmelte ich leise.


    "Ich kann nichts machen. Immer wenn ich versuche etwas weniger Schlimmes zu tun, dann kommt etwas dazwischen. Hier darf kein Peregrinus hin, dort bin eine Mörderin..."


    Ich hielt kurz inne.


    "Was soll ich tun? Wer nimmt denn schon jemanden, der keine Vergangenheit nachzuweisen hat, eine Diebin und obendrein eine Mörderin ist? Niemand. Kein Mann, keine Familie und eine Eigenexistenz..? Auch nicht. Für eine Lupa bin ich mir zu Schade. Und das wäre der einzig offene Weg."


    Ich registrierte seine Hand auf meiner Schulter, doch ich reagierte nicht darauf.

    Ich musste kurz schlucken. Eigentlich hing alles von ihm ab. Ich hatte ihm von vornherein zuviel Vertrauen geschenkt, wenn er wollte, könnte er mich so auffliegen lassen und das bedeutete meinen Tod. Er hatte mich in der Hand und das gefiel mir nicht.

    "Gut... Weil... ich meine, ich..."


    Ich hielt kurz inne um mich zu sammeln.


    "Ich habe nicht wirklich ein Leben mit Zukunft vor mir und der frühe Tod ist mir ziemlich sicher. Aber dennoch möchte ich ihn möglichst lange hinauszögern. Noch ... Ich weiß nicht wielange ich noch habe... Eine Woche? Einen Monat?"


    Ich seufzte schwer.

    Nachdenklich sah ich über die Dächer. Schlecht war die Weite der Aussicht nicht, wenngleich ich mir durchaus eine schönere Gegend wünschen würde, um die Aussicht als 'gut' zu bezeichnen.


    "Weit, ja, aber schön?"


    antwortete ich also schmerzhaft ehrlich wie immer. Ich hörte Geräusche, doch ich reagierte nicht auf das Klirren und Ploppen hinter mir. Erst als er mir eine Frage stellte, drehte ich mich verwirrt um und sah zu ihm.


    "Hm? Ah... achso. Nein, Danke!"


    Ich sah ihn beinahe hilfesuchend an, als ich fragte:


    "Aber all das behältst du doch wirklich für dich, oder?"


    Ich wusste nicht zum wievielten Male ich ihn das fragte...

    "Das glaube ich dir gerne."


    lächelte ich, machte jedoch erst einmal keine weiteren Gesten. Meine Blicke hingen in seinen Augen fest und ich beobachtete ihn fortwährend. Er schien nicht darauf anzuspringen, doch es dauerte meistens etwas länger. Aber irgendetwas in mir regte sich und so wandte ich den Blick ab.


    "Verzeih."


    sagte ich leise und drehte mich weg, um ein paar Schritte in Richtung des Fensters zu laufen. Ich ärgerte mich, wo war meine Skrupellosigkeit geblieben? War es das schlechte Gewissen, weil er mich aufgenommen hatte?


    "Und wie heißt du?"


    fragte ich wieder in normaler Lautstärke, allerdings aus dem Fenster sehend.