Beiträge von Dierna

    Ich schmunzelte und fragte mit der für mich typischen Offenheit:


    "Sag, kann es sein, dass ihr beiden euch nicht sonderlich gut leiden könnt? Ich meine, eure Begrüßung war nur sehr knapp und es schien ein leichtes Knistern in der Luft gelegen zu haben!"


    Ich sah ihn kurz an, doch dann wandte ich mich wieder dem Fleisch zu und nahm mir von jenem etwas. 'Nichts, was er mir in seiner Domus anbieten könnte', sagte er? Er schien tatsächlich aus sehr gutem Hause zu sein.

    "Oh! Also sind diese hier heimisch! Werde ich mir merken!"


    lächelte ich Detritus an, ehe ich, als ich seine Stimme vernahm, mich wieder in Richtung Callidus wandte. Er wollte mehr von mir hören? Naja, ein paar wenige Passagen würde ich vielleicht besser auslassen... Aber ich schob diesen Gedankenn beiseite und beschloss, mich lieber um diesen Moment zu kümmern.

    "Gut, sie ist spannend, traurig und vielleicht könntest du ... Ach, entscheide selbst, wenn du sie hörst. Nur warne ich dich: Kurz ist sie wirklich nicht und vor Allem sehr komplex!"


    Ich musste schmunzeln. Ich wusste nicht, ob ich seine Reaktion freudig oder skeptisch erwarten sollte. Ich entschied mich vorerst für die pessimistische Version, dann würde ich nicht enttäuscht werden. Als er mir seinen Arm darbot hakte ich mich lächelnd ein.


    "Doch, ich verspüre tatsächlich einen leichten Hunger. Lass uns gehen! Detritus, Metellus...?"


    Ich nickte den beiden höflich als Entschuldigung zu. Die Gesellschaft war doch eine ganz anderte als ich sie eigentlich gewohnt war und ich bemühte mich sehr, keine Fehler zu machen.

    Ich musterte ihn, während er trank. Mein erster Eindruck schien sich zu bewahrheiten: Er war ein sehr netter und vor Allem sympathischer Mensch. Ob die Römer doch nicht so schlecht waren? Er sprach vorhin von seinem Namen, er war sicherlich ein bedeutender Mann. Aber das würde sich über den Tag und sicher auch Abend noch zeigen.

    "Alles was für mich in dieser Gesellschaft von Bedeutung ist. Alles was du magst. Es freut mich sehr, dass du dich 'meiner annimmst'"


    zwinkerte ich mit einem kecken Tonfall. Dann trank auch ich einen weiteren Schluck des Weines, der mir wirklich recht gut schmeckte. Ja... Das versprach ein interessanter Tag zu werden.


    "Ach und nenne mich doch Iustina. Dierna liegt hinter mir, ich mache einen Neuanfang in dieser statt. An 'Dierna' hängen nahezu nur traurige Erinnerungen und der Name ist zu gefährlich. Ich... möchte hierhin gehören. Hier bin ich sicher, hier fühle ich mich wohl!"


    Zum ersten Mal meinte ich diese Worte ehrlich... Da hörte ich Detritus Stimme und mit einem Lächeln wandte ich mich ihm wieder zu. Etwas skeptisch beäugte ich diese Oliven. Ich musste gestehen, ich kannte sie, hatte sie aber nie gegessen. Ich schob mir eine in den Mund und sie war sehr, sehr fremd.


    "Ja, köstlich! Woher kommen sie?"


    sagte ich dennoch höflich. Ich konnte doch römisches 'Nationalessen' unter Römern nicht verschmähen.


    Edit: Detritus angepasst :)

    Ich musste heftig schlucken. Nun war ich doch ein wenig verunsichert. Ich sah von Calldidus zu Detritus und wieder zurück. Eigentlich konnte ich es kaum glauben, dass sie trotz meiner Herkunft und meiner Lügen noch mit mir sprachen. Ein Lächeln trat auf meine Lippen als ich mich an Callidus wandte.


    "Zu gerne, wenn du mir dazu einiges erzählst!"


    lächelte ich wahrlich glücklich. Er schien Verständnis zu haben. Auch wenn die Röte ob des weiteren Komplimentes nicht wich, konnte ich mein Lächeln nicht aus dem Gesicht, und die Freude nicht aus dem Herzen bannen.

    "Gut, Dierna stimmt, dies war mein britischer Name. Doch aus Sicherheitsgründen habe ich ihn abgelegt. Man würde mich zu schnell finden und zudem hätte ich es mit dem Namen schwerer, da man meine wahre Herkunft sofort erkennen würde. Verzeih bitte, ich versuche die Vergangenheit loszuwerden und hierher zu gehören."


    etwas bedröppelt sah ich Callidus an, ehe ich mich rasch wieder an Detritus wandte. Ein leicht rötlicher Schimmer legte sich bei seinen Worten auf meine Wangen und verlegen sah ich kurz zu Boden.


    "Sicherlich noch hübscher. Du würdest staunen wenn du Medeia kennenlernen würdest. Sie ist wundervoll! Eine tolle Frau!"


    Es war ziemlich anstrengend auf der einen Seite Komplimente zu emfangen und auf der anderen die Herkunft zu erläutern. Ich wusste nicht, warum ich die Wahrheit sagte, doch etwas in mir sträubte sich ehrlich gegen weitere Lügen.

    "Äh.. ich..."


    Ich schluckte heftig. Gut, dann würde ich meine schleierhafte Herkunft nun klarstellen, auch wenn wahrscheinlich dann niemand mehr so recht mit mir sprechen wollte.

    "Das ist es ja. Darum sprach ich von Fuß fassen. Ich komme aus Britannia, aber aus einer britischen Familie. Und ich bin erst seit wenigen Monaten in Rom. Mein bester Freund bringt mir alles bei und die gens Artoria hilft mir, mich zurechtzufinden. Und um zu lernen bin ich soviel unterwegs. Ich möchte ein Teil der Gesellschaft werden, jemand sein."


    Ich hielt inne, wahrscheinlich nervte ihn mein Geplapper. Entschuldigend sah ich zu Callidus auf, als der Herr meine Hand ergriff und sie küsste. Ich rang mir ein schüchternes Lächeln ab.


    "Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Artoria Iustina."

    Ich rang mich nur zu einem

    "Salve"


    durch, denn ich hatte seinen Namen nicht verstanden und den Mann nie gesehen. Er wirkte äusserst übel gelaunt. Er hätte glatt eines meiner Opfer sein können, schmunzelte ich. Ich musterte ihn. Der Jüngste schien er nicht mehr zu sein. Könnte er darum so schlecht gelaunt aussehen?

    Die Ereignisse überschlugen sich und ich beschloss, jetzt weniger zu denken, denn sonst käme ich mit dem Handeln nicht mehr hinterher. Ich folgte kurz den Blicken Metellus' und lächelte den Herrn erfreut zu und nickte zum Gruße, ehe ich mich wieder an Callidus wandte. Ich hätte beinahe meinen Wein ausgespuckt. Paar?

    "Paar? Nein... wir... ich..."


    ich starrte Metellus an, musste dann aber lachen.


    "Nein, wir haben uns eben erst kennengelernt!"

    Wieder fluchte ich innerlich auf mich - ich kannte doch kaum Gottheiten der Römer und zudem war das anze System wohl noch komplexer als ich es mir vorstellen konnte. Vestalinnen... Wer verdammt waren das nochmal? Gehört hatte ich von ihnen schon...

    "Ich werde dein Angebot gerne ernsthaft in Erwägung ziehen, wenn ich erst einmal richtig Fuß gefasst habe und genau weiß was ich will..."


    Ich musste das Thema von mir leiten...


    "Du scheinst aus Misenum zu kommen... Was machst du denn dort?"

    "Nein, wobei ich dies durchaus überlege!"


    sponn ich meine Geschichte mit einem warmen Lächeln weiter. Ich hatte den Blick auf meinem Umhang durchaus bemerkt und ihn konnte seine Skepsis verstehen.

    "Rom... Meine Wege führten mich nach Rom, ich wurde verfolgt. Seit ich in Rom bin, ist allerdings nichts mehr geschehen und hier scheine ich dank solch reizener Wachen auch sicher zu sein!"


    lächelte ich Metellus mit einem charmanten Lächeln an, ehe ich meinen Blick wieder an Callidus wandte.

    'Artoria Iustina' - welch Hohn. Nun wurde ich unter einem falschen Namen bekannt. Aber falls meine Vergangenheit mich einholen würde, konnte es nur gut gehen. Ich stand auf und verneigte mich leicht vor Metellus.


    "Es ist mir eine Ehre, den Veranstalter des Festes persönlich kennenzulernen!"


    Zugleich mit meinen Worten warf ich ihm einen beinahe bittenden Blick zu.

    'Hoffentlich nicht' antwortete ich gedanklich, denn eigentlch kannten mich nur Medeia und Falco. Mittlerweile war ich ziemlich tief in diese Lüge hineingeraten und ich begann mich ernsthaft zu fragen, wo das noch enden sollten. Als er mich auf jemanden aufmerksam machte hob ich den Blick und erstarrte. Der? Fassungslosigkeit machte sich in mir breit, doch ich überspielte diese schnell mit einem weiteren Lächeln und winkte diesem Metellus ebenfalls. Ich würde einfach so tun als kenne ich ihn nicht. Immerhin war es tiefe Nacht und...

    "Ich bin sehr gespannt wer dieses schöne Fest organisieren konnte!"


    antwortete ich höflich.

    "Nun, ich denke du fragst wegen dem Akzent in meiner Stimme... Meine jetzige Familie, die Artoria, kommt hier aus Rom. Doch ich selbst stamme aus Britannia, wo ich allerdings keinen einzigen lebenden Verwandten mehr habe."


    Ich unterdrückte den Hauch von Trauer in meinem Blick. Ich wusste nicht ob die Gens Artoria dies auch so sah, doch ich fühlte mich ihnen gewissermaßen hingezogen.. Ich sah kurz in den Becher und hob ihn dann todesmutig an um zu kosten. Ich war entsetzt. Er schmeckte mir und das war in der Tat sehr ungewöhnlich.


    "Hm, hervorragend!"


    murmelte ich und sah noch immer etwas verwundert drein, ehe ich mich besann und zu Callidus hinüberlächelte. Er wirkte ein wenig zerstreut auf mich, doch er gefiel mir. Er schien aufrichtig und freundlich zu sein.

    Ich stellte überrascht fest, dass er auf mich zukam. Gut, damit wäre eine sache klar: Gleich wer für Aufregung sorgen sollte, ich würde es heute wahrscheinlich nicht sein. Zumindest nicht in der nächsten Zeit. Als er näher kam lächelte ich ihm wieder, dieses Mal mit gespielter Überraschung, zu.


    "Salve!"


    erwiderte ich dieses mir suspekte Wort, doch ich würde mich an römische Gepflogenheiten gewöhnen müssen. Den ausländischen Akzent würde ich niemals bannen können, doch dafür sprach ich fließend die römische Sprache.


    "Ich heiße Iustina und ja, das Fest sieht bislang ganz nett aus. Allerdings war es bislang für mich ein wenig langweilig, da ich noch niemanden zur Unterhaltung kenne. Was sich nun ändert. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Callidus!"


    Ich richtete mich auf.


    "Nein, vom Weine kostete ich noch nicht, da ich selbst erst seit kurzer Zeit hier bin. Schmeckt er gut?"


    fragte ich mit einem zwinkern, doch dafür etwas unsicher. Ich mochte keinen Wein, doch auch diesen Ekel würde ich herunterwürgen müssen, wenn ich wie eine römische Bürgerin erscheinen wollte.

    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Während er sich umschaute entdeckte Callidus eine junge Frau, allein, nicht unbedingt gut gekleidet. Sie schlenderte grinsend über den Hof. Eine Diebin? Kein Wunder, solche Menschenmassen zogen die Kleinkriminellen bestimmt an. Er entschloss sich, der jungen Frau nachzugehen und sie zu beobachten. Würde sie auffällig werden, gäbe er lieber den Wachen Bescheid...und davon gab es hier ja zahlreiche.


    Mit einer Hand strich ich meine Haare hinter die Ohren. Ich trug wie stets meinen schäbigen Umhang über meiner guten Tunika, auch wenn ich dadurch einen ärmlichen Eindruck machen würde. Was seit dem Diebstahl an dem Senator nun wirklich nicht mehr der Fall war. Seitdem hatte ich nicht einmal mehr stehlen müssen, weshalb ich mich irgendwie glücklich schätzen konnte. Gelangweilt ließ ich mich auf einer Stufe nieder - es wurde Zeit dass irgendetwas geschah. Nicht, dass ich unbedingt Ereignisse brauchte um gut gelaunt zu sein, doch dieser müde Haufen konnte vielleicht ein wenig mehr Aufregung gebrauchen. Ich verkniff es mir, noch mehr zu grinsen und sah mich stattdessen neugierig um, als ich einen jungen Mann bemerkte, der mich ansah. Ich lächelte ihm zu und wandte dann den Blick wieder ab - doch aus den Augenwinkeln sah ich hin und wieder zu ihm.

    Mir war klar, dass mein Erscheinen hier mehr als dreist war, doch ich hoffte mich würde niemand erkennen. Und schließlich bin ich unbefleckt aus den Fängen der Wachen gekommen und hatte ebenfalls das Recht mich an einem solchen Feste zu erlaben. Leicht grinsend, während ich die vielen Leute betrachtete, schlenderte ich über den Hof. Wenn auch ein wenig verloren, dass ich niemanden mir bekanntes erblickte, so war ich auch erleichtert ob dieser Tatsache.

    Ich war ihr nur widerwillig und schweigend gefolgt, doch da sie meine Hand gehalten hatte, hatte ich nicht einfach davonlaufen können. Als wir in der Wohnung anlangten fragte ich mich, aus welchem Grunde sie die Tür verriegelte - wollte sie mir doch etwas böses? Unweigerlich spannte ich mich an.


    Etwas verloren in dem schwach erhellten Raum stehend sah ich Medeia an und blickte ebenfalls fragend drein. Warum hatte sie mir geholfen, wenn sie mich jetzt auch noch einsperren wollte? Ich legte einen leichten Vorwurf in meinen Blick, doch dann senkte ich ihn geknickt.


    "Danke für deine Hilfe."


    murmelte ich müde.

    Ich grinste noch immer, auch wenn mich seine Lautstärke ein wenig erschreckte. Ich und in Selbstmitleid versinken? Kaum. Zumindest nicht in meinen Gedanken. Öffentlich musste ich es machen, damit ich aus solchen Situationen wie jener herauskam.


    "Grüß Mama!"


    spottete ich, ich wollte weiter provozieren.


    "Und denk dran, dass Medeia's Ruf keinen Schaden nimmt!"


    sagte ich noch, ehe ich die Tür öffnete und ohne Antwort abzuwarten hinausging.

    Ich hätte mich beinahe verschluckt - wenn ich getrunken hätte. Ich musste lachen, dieses Mal hatte er mich falsch verstanden. Ich ging, mein Lachen normalisierte sich langsam wieder zu einem Lächeln, auf ihn zu.


    "Lass uns Essen machen!"


    zwinkerte ich und sah ihn dann erwartungsvoll an. Ich ließ die Entwicklung unseres Gesprächs einfach so im Raum stehen, sollte er alles auslegen wie er wollte. Falsch wären wohl beide Varianten nicht...