Beiträge von Decimus Aurelius Maxentius

    Ich war es gar nicht mehr gewohnt, so umsorgt zu werden. Auf meinen Studienreisen in den hellinistischen Reichsteilen blieben mir die Vorteile von Sklaven verwährt.


    Trotzdem war es angenehm sich um nichts selber sorgen zu müssen, was Haushalt und so weiter betraf.


    "Trautes Heim..." seufzte ich kurz auf und wartete, dass der Haussklave kam um mir beim Auskleiden behilflich zu sein....

    Ich hatte mich schon halb entkleidet als ich ins Zimmer eintrat, da ich ohne umschweife direkt ins Bett wollte. Dass mein Zimmer aber noch nicht ganz fertig war und noch jemand hier war, damit hatte ich in meiner Müdigkeit nicht gerechnet.


    "Wunsch? Äh, nein, im Moment nicht. Danke."

    "Ja, das wäre möglich Vater. Ich hoffe dann mal dass Deandra mich überhaupt noch kennt und mich nicht gleich vor die Tür setzt."


    Ich musste ein wenig lachen, ja Deandra. Sie war schon immer meine kleine Schwester und wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Hoffentlich hat sich das nicht geändert.


    "Ich freue mich schon sie wiederzusehen. Zu lange ist es her. Aber wenn du mich jetzt entschuldiegen würdest Vater, ich bin doch sehr müde. Ich würde mich gerne ein wenig ausruhen. Den Weg zu meinem Zimmer kenn ich ja noch. Den werde ich nie vergessen. Zu oft hat mich Mutter zum schlafen gelegt als dass ich mir diesen Weg nicht hätte merken können."


    Wieder überzog ein Lächeln meine Gesicht. Es war wirklich schön wieder zu Hause zu sein. Ich hatte dies Casa doch sehr vermisst. Hoffentlich konnte ich jetzt mehr Zeit hier verbringen. Aber was die Zukunft bringt wissen nur die Götter. Ich stand also auf, wünschte meinem Vater eine gute und erholsame Nacht und begab mich in mein Zimmer....

    Ja, das klang wie Musik in meinen Ohren.


    "Wo hast du gesagt kann ich Deandra finden? Ich werde bald aufbrechen und mit ihr sprechen, aber nun lass uns meine Heimkehr genießen. Aber sag, ist mein altes Zimmer noch frei, oder muss ich mich neu einrichten?"

    "Ja, du hast recht Vater. Magistratus klingt nicht schlecht. So etwas in der Richtung habe ich mir gedacht. Mein alter Ehrgeiz ist immer noch da. Warum sich mit etwas kleinem zufrieden geben, wenn man auch etwas großes haben kann. Nicht wahr?"


    Das was mein Vater da sagte gefiel mir sichtlich. Ich hatte keine Lust mit einem kleinen unbedeutendem Posten anzufangen wenn auch etwas anderes möglich war.

    "Du weißt Vater, ich verabscheue Gewalt. Ich bin zwar bereit mich zu verteidigen, aber ich bin eigentlich kein Soldat."


    Ich machte eine kurze Pause und kostete eine Traube. Danach sprach ich weiter:


    "Ich denke, ich werde mich dem politischem Weg widmen, es ist an der Zeit, dass wir Patrizier endlich wieder mehr Macht in der Politik erlangen. Aber aller Einstieg ist schwer, ich war lange Zeit nicht mehr in Rom und weiß nicht wo ich beginnen soll. Zu vieles hat sich verändert seit ich das letzte Mal hier war. Wo anfangen?"

    Auch ich nahm einen Schluck des edlen Weines. Lange, zu lange war es her, dass ich einen guten Wein genoss. Auch wenn es mir in der Fernen nicht schlecht ergangen ist, so war das Leben im Vergleich mit dem hier in Rom doch recht spartanisch.


    "Nun Vater, ich weiß nicht was ich dir darauf antworten soll. Ich habe im Grunde genommen noch keine Pläne gefasst. Villeicht eine politische Karriere oder doch ins Militär, ich weiß es nicht. Weist du den keine Arbeit mit der ich hier in Roma wieder fuß fassen könnte?"

    "Entschuldige Vater, wir sollten in diesem Moment nicht an solch hässlichen Gedanken verschwenden. Ich freue mich endlich wieder zu Hause zu sein. Mir ist es in Griechenland zwar auch gut gegangen, aber ich habe mich immer nach diesem Moment gesehnt. Aber sag, wo sind meine Geschwister? Ich möchte sie auch begrüßen, falls sie mich überhaupt noch kennen. Denn als ich das letzte Mal in dieser Casa war, da war ich noch ein kleiner Junge, der nichts anderes als Roma gekannt hat."


    Freudestrahlend sah ich meinen Vater an.....

    Nach langen Jahren des Lebens in den hellinistischen Teilen des Imperiums kehrte ich nun endlich nach Hause zurück. Lange war es her, dass ich zu Hause war. Auch wenn es mir in den fernen Ländern des Ostens an nichts mangelde, so vermisste ich die Heimat doch sehr.


    Nun war es also soweit. Ich würde mein Geburtshaus wieder betreten. Ich hatte ein komisches Gefühl. Würde man mich freudig empfangen und würde mich man überhaupt noch kennen?


    Mit einem etwas mulmigen Gefühl klopfte ich an die Tür.


    *klopf klopf klopf*