Beiträge von Marcus Prudentius Balbus

    "Met,"


    sagte er grinsend.


    "Sogar dieses scheussliche Bier fand ich irgendwann ganz lecker und einige ihrer Essensgewohnheiten mit Kräutern und so. Nur das Waschen und Baden im kalten Wasser im Winter.... brrrrrr."


    Er schüttelte sich.

    "Ja, ja das verstehe ich."


    Er betrachtete auch die Möbel.


    "Weisst Du, selbst die Nordmänner haben ein paar Dinge, die einen gewissen Einfluß auf mich hatten und die ich zu schätzen lernte in all den Jahren, auch wenn man mir in mancherlei Hinsicht nur selten etwas vergönnte."

    Er sah seinen Sohn von unten und der Seite skeptisch an.


    "Du magst dieses leicht ägyptische, oder?"


    Dann lächelte er aber.


    "Nein, es ist in Ordnung so. Ich habe so spartanisch in den letzten Jahren gelebt, da erscheint mir das Zimmer schon eher purer Luxus. Ich danke Dir!"

    "Doch doch, in Gallien, als ich da ankam. Diese eine Stadt da, ach wie hiess sie doch gleich?"


    Er legte die Stirn in noch tiefere Falten als sonst.


    "Bah, dieses Alter, da vergisst man auch ständig was,"


    grummelte er murmelnd.


    "Naja, jedenfalls war da auch ein Markt. Vielleicht nicht ganz so groß"

    "Glaube mir, mein Sohn, wenn Du so lange wie ich so weit im Norden gelebt hast, dann wirst Du selbst an diesen, sicherlich im Vergleich zu Tarraco kalten Gestaden alles schön und angenehm und warm empfinden.
    Wenigstens schmerzen mich meine Knochen hier nicht so."


    Grinste Balbus beinahe frech.


    "Und alleine das macht es schon schön und angenehm! Und nun auf! Ich folge Dir einfach!"




    Der alte Balbus fuchtelte nur kurz mit dem Krükstock.


    "Ja ja, diese Jugend. Ist schon gut, Optio, aber gönnt ihm am Besten auch noch die LAtrinen."


    Dann sah er dem Marsch hinterher und musterte dann wieder Pseudokurzsichtig seine hübsche Nachbarin.

    Der alte Mann kicherte auf eine interessante Art und Weise.


    "Ja sicher, Brüder..."


    Dann sah er grinsend zu seinem Sohn auf.


    "Nein, so bequem es ist, aber irgendwie bin ich nicht gewohnt langeweile zu fristen."


    Er grinste seinen Sohn verschmitzt an.


    "Übrigens, Deine süße Sklavin... meinst Du, die könnte einem alten Mann was Gutes tun?"

    "Nachgedacht mein Sohn, mit dem Schicksal gehadert und ein paar Überlegungen angestellt."


    Er klopfte auf die Liege neben sich.


    "Komm, setz Dich!"


    Er rückte ein wenig beiseite.


    "Ich bin ein alter Mann, weisst Du. ICh hab viel erlebt in den letzten Jahren, eigentlich mein ganzes Leben. Aber auch viel, sehr viel, eigentlich viel zu viel versäumt."


    Er stützte das Kinn auf seine Hände, die den Krükstock hielten.


    "Ob sie mich wohl wieder erkennen? Unwahrscheinlich, was meinst Du?"

    Huh, ja doch, ein Rasseweib. Ob er sie ansprechen sollte? Ach ja, warum nicht, den alten, armen, hilflosen Mann markieren half bisher immer bei allen, grinste er innerlich.


    "Verzeih, junge Frau,"


    er sah zu ihr auf und seiner Stimme hörte man einen Moment das Alter an.


    "Im Alter wollen so meine Augen nicht mehr ganz mitmachen. Könntest Du mir wohl sagen, welche Einheit da jetzt langmarschiert? Meine Sklavin hat von tuten und Blasen scheinbar keine Ahnung."

    Der alte Balbus stand da und blickte auf die vielen Jungspunde, die da an ihm vorbeigingen und brabbelte vor sich hin. Thusnelda stand neben ihm und achtete ein wenig auf ihn, aber er interessierte sich eher für die hübsche Frau, die da plötzlich auf der anderen Seite seiner Selbst aufgetaucht war. Auch wenn Thusnelda nun wirklich nicht zu verachten war, aber das, das war eindeutig ein Rasseweib. Und garantiert Patrizierin, so wie sie aussah, aber heh, wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dachte sich der Gute.

    Die nächsten Tage sah und hörte man von dem alten Mann fast nichts. Hin und wieder bat er einen Sklaven ihm was zu Trinken oder zu Essen zu bringen, aber meist war er in seinem Zimmer eingeschlossen.
    Niemand konnte genau sagen, was er da tat, aber er wollte alleine sein und reagierte sehr mürrisch und ungehalten, wenn man versuchte das zu ändern.
    Einer der Sklaven hatte das anhand eines fliegenden Krükstocks zu spüren bekommen.