Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    Gerade, als Numerianuns weiter das Gespräch fortsetzen wollte kam ein Meldereiter zu der Casa und wies ihn an sofort mit ihm zu kommen, da der Legat abreise.


    So verabschiedeten sie sich und Numerianuns verließ die Casa Iulia.


    Imperiosus begab sich wieder ins Triclinium, er hatte noch Hunger.

    Imperiosus kam langsamen Schrittes an die Porta der großen Villa.


    Ein weiterer Schritt sollte sich nun erfüllen auf seinem langen Weg.
    Noch ein einziges Mal sammelte er sich und richtete sich stolz vor dem Tor auf.


    Dann klopfte er drei mal.

    "Ja, das stimmt, Detritus. Aber ich könnte dein Problem lösen. Ich habe einen Sklaven. Er spricht viele Sprachen und ich habe ihn schon in der Verwaltung eingesetzt. Hättest du Interesse?"


    Ohje, jetzt kam es doch raus.


    "Ihr geht es gut, sie ist nun in Tarraco und wird bald im Dienste der Göttin Ceres stehen. Ihre Ausbildung absolviert sie gerade."


    Ah, doch noch konnte er sich herauswinden.

    Imperiosus lachte.


    "Als Kinder lagen uns Frauen oder Mädchen, besser gesagt, noch nicht so am Herzen. Eine Frau an einem Abend? Nun, das ist möglich. Aber sei du selbst und wenn sie an dir Gefallen findet, dann ist das Schwierigste schon hinter dir. Faszinier sie, gewinne sie für dich."


    Und ein Zwinkern folgte.
    Auf seine Frage hin musste er doch wieder grinsen. Arria kennengelernt hatte er binnen eines Abends, sie auch von sich fasziniert. Er wusste immer noch nicht wie er das geschaft hatte.
    Und auch die Tatsache, dass er die Wahl zwischen Arria und Caesonia hatte wollte er doch lieber auslassen. Schließlich wollte er nicht den Ruf eines von seinen Trieben geleiteten Junggesellen haben.


    "Auf einem meiner vielen Spaziergänge am Strand sah ich Arria. Sie war traurig, zu bemitleiden. So setzte ich mich zu ihr und wir kamen ins Gespräch. Die Gefühle folgten, wie du dir sicherlich vorstellen kannst."


    Nein, über Caesonia wollte er kein Wort verlauten lassen.


    Er trank noch einen Schluck.

    Überrascht drehte er sich um.


    "Salve, Discipula."


    Und doch ließ er sich widerwillig umarmen, obwohl er es dennoch genoss.
    Man sollte schon das Lehrer-Schüler Verhältniss wahren und eine Umarmung war sicherlich nicht angebracht. 8)


    Aber dennoch lächelte er.


    "In diesen Hallen? In dem ganzen Tempelbezirk bin ich dein Lehrer, auch ein gnadenloser wie es scheint."
    Er zwinkerte ihr zu.
    "Und über eine Vorzugsbehandlung habe ich niemals nachgedacht, das ist schon von vorn herein selbstverständlich, dass du hier Discipula bist und in keinem Verwandschaftsverhätniss zu mir stehst. Aber nun genug. Fangen wir an."


    Er bedeutete ihr sich auf einen Korbstuhl zu setzen, welcher in der Mitte eines Halbkreises stand, welcher sich um einen einzigen größeren Korbstuhl bildete.
    Auf diesen Korbstuhl setzte sich auch Imperiosus.


    "Nun, deine erste Lectio fängt an. Dazu müsste ich wissen, wie weit deine Kenntnisse im Bezug auf Neptun sind. Erzähl mir kurz über ihn."

    Imperiosus nahm noch einen Schluck und lehnte sich auf seinen Ellebogen auf.


    "Ich verstehe was du meinst. Sich Sorgen um geliebte Menschen machen zu müssen ist eine schwere Last, die ich in der heutigen Zeit auch auf mich bürden muss, da Arria noch in Tarraco ist. Diese Sorge ist war nicht so sehr mit deiner zu vergleichen, doch verstehe ich was du meinst sehr gut. Ich hoffe, dass uns das in Zukunft erspart bleiben wird. Aber gut."


    Nun lächelte er doch und zwinkerte ihm beim ersten Satz zu.


    "Na die Legio ist keine Ausrede Numerianuns. Auf der Sponsalia waren ja genügend schöner Frauen, da hättest du doch beherzt zugreifen können. Solch ein zartes und hübsches Wesen an deiner Seite misst du sicherlich auch, wie jeder von uns Männern. Und wenn dich eine Frau liebt, dann kann sie doch auf deinen nächsten Heimaturlaub warten. Der Briefverkehr ist ja auch eine Möglichkeit sich auszutauschen oder ein Besuch ihrerseits. Opfer müssten beide Seiten wohl bringen der Liebe wegen."


    Na da plauderte er mal wieder und beschloss Numerianuns weiter damit zu verschonen. Doch ein paar mehr kleine Iulier würden sicherlich nicht schaden. Vor allem brauchte man ja noch weitere Generationen voller guter Männer, also brauchte man Iulier. 8)

    Er nahm sich nun einige Oliven.


    "Decurio ist eine verantwortungsvolle und ehrenhafte Position, ich bewundere dich darum. Doch das Militär sprach mich damals nicht so an. Eigentlich wollte ich ja in die Verwaltung, Magistratus werden, aber den Tag zuvor träumte ich von Mercurius. Er wies mich an sein Diener zu werden. Und nun bin ich Sacerdos."


    Ein Schluck folgte, da die Kehle doch etwas Feuchtes brauchte.


    "Von Einleben kann nicht die Rede sein, Numerianuns. Mein Tempel ist hier in Rom, ich musste also jeden Tag pendeln. Es war anstrengend, doch kenne ich beide Orte recht gut, so dass ich mich nicht gewöhnen musste. Lediglich an den kürzeren Weg in den Tempel."


    Er lächelte ihn freundlich an.


    "Erzähl mir von dir. Wie sehen deine Zukunftspläne bezüglich der Nachkommen aus? Wie läuft es sonst so in der Legio? Gibt es Übergriffe der Germanen, gar Schlachten?"

    Inzwischen machte Imperiosus es sich auf der Cline gemütlich und prostete Numerianuns auch zu.


    "Auf dich, dass du die alte Casa mal wieder beehrst."


    Ein kräftiger Schluck folgte, als er schließlich mit einm Klatschen Köstlichkeiten heranbringen ließ.
    Zuerst bediente er sich natürlich der Trauben.


    "Meine Rückreise war dank Mercurius ruhig und unbeschwert. Neuigkeiten habe ich leider Keine, falls du familiäre meinst. Noch habe ich weder von Seneca, noch von Arria einen Brief bekommen. Ich glaube, dass sich die Hochzeit noch ein Weilchen hinziehen wird und muss. Heutzutage bin ich als Sacerdos auch voller Aufgaben und Pflichten, eine weitere Vernachlässigung in solch kurzer Zeit, das könnte ich mir gar nicht leisten."


    Und die Gesichtszüge und Worte der Flaminca wollte er auch nicht hören, falls sie dies erfahren würde.

    Ja Glanz hatte sie gebraucht und in der Insula in Ostia konnte er auch nicht länger verweilen.


    "Der Legat reist aber viel rum." Und er grinste Numerianuns an.


    "Naja, so richtig fertig ist es nicht. Das Balneum muss noch ein wenig "geschliffen" werden, was die Mosaike angeht, doch habe ich jetzt endlich ein angemessenes Domizil in Rom. Aber komm doch, trinke ein wenig Vinum mit mir."


    Und er ging ins Triclinium voraus, wo der Sklave Marcos zwei Becher bereit hielt.

    Imperiosus kam etwas verschlafen aus seinem Officium im zweiten Geschoss herunter.


    Man hatte ihn gewekt und berichtete jemand würde ihn sprechen wollen.
    Nun hoffte er doch, dass es eine wichtige Person war, welche ihn aus seinem Schlafe riss.


    Er erblickte seinen Großonkel Iulius Numerianuns.
    Voller Freude ging er zu diesem und umarmte ihn herzlich.


    "Salve, Numarianuns. Wie komme ich zu dieser Ehre dich hier zu sehen?!"


    Noch ganz fassungslos lächelte er ihn an, klopfte ihm auf die Schulter.