Sie hatte es irgendwie gemerkt und bevor er noch etwas sagen konnte wandte sie sich auch von ihm ab.
Beunruhigt und besorgt schaute er ihr nach. Vielleicht hatte er ja etwas Falsches gesagt, doch das konnte nicht sein. Doch vielleicht war sie selber enttäuscht, verunsichert, er wusste es nicht.
Als sie nun aus seinem Blickfeld verschwand sah er zur Statue herauf.
"Frauen, ich verstehe sie nicht, Mercurius. Eine schier geheimnissvolle Welt, die sie uns da liefern. Vielleicht geht es dir mit Ceres genauso, ich hoffe jedoch, dass dies bei euch unsterblichen Göttern anders ist."
Obwohl er stark zweifelte, ob Unsterblichkeit reichen würde um diese Geschöpfe endlich verstehen zu können. Diese Geschöpfe, so fremd und unverständlich, und doch konnte er ohne Arria nicht leben.
Vielleicht ein Zauber, den die Frauen seit vielen Menschenleben hüten, um Männer zu sich zu ziehen.
Aber dafür war er nicht hier, nicht um mit Mercurius über Frauen zu spekulieren, wobei das sicherlich ein einseitiges Gespräch werden würde.
Er kniete sich vor der Statue hin und berührte Diese leicht.
Dann stand er auf, nahm die Früchte aus dem Korb und verbrannte sie behutsam nacheinander auf der glühenden Kohle.
Wandte den ritus patrius an, um völlige Konzentration zu erlangen. Kniete wieder vor der Statue.
"O, Mercurius, großer Gott und mein Herr. Ich bitte dich, nunmehr, als Schutzherr der Reisenden, deine behutsame Hand über mein Haupt zu legen. Ich bitte dich meine Überreise nach Italia zu behüten, mich vor allen Gefahren zu bewahren. Erweise mir diesen Dienst, wende dich an Neptun, versichere mir eine ruhige und sichere See, O Mercurius, meine Bitte erreiche dich, die Opfergaben schenke ich dir als Zeichen meiner Ergebenheit. Dein Diener bitte um deine Beachtung."
Nachdem er die Bitte aussprach, wandte er sich nach rechts und beendete somit das Ritual.
Nahm den Korb und ging in das Tempelinnere, wo er Diesen einem Tempeldiener übergab.
Danach begab er sich zum Ausgang, wobei er der Statue noch einen Blick und ein Lächeln schenkte.
Dort, am Ausgang, fand er Arria an eine Säule gelehnt, mit verschlossenen Augen. Sie schien die warmen Lichtstrahlen zu genießen und Imperiosus konnte sich nicht zurückhalten.
Er schlich sich langsam an und küsste sie plötzlich, jedoch voller Hingabe auf ihre weichen Lippen.